schweres/leichtes Gelände

  • Durch Gregors Post bin ich auf ein neues Thema gekommen - hab einfach mal einen Teil zitiert. ^^

    Zitat

    ...dein Hund sucht auf einem schwierigen Untergrund besser als wie auf
    einem für dich leichteren, das sagt mir das dein Hund auf leichtem
    Gelände unterfordert ist, es ist nicht ausschlaggebend das Du die Fährte
    sehen kannst oder das Du dich an der Fährte orentieren kannst, das
    kannst Du beruhigt deinem Hund überlassen.

    Aus meiner Sicht, ist hier erst mal die Frage, was ist schweres oder leichtes Gelände?


    Meine Beiden haben auf Wiese gelernt, für die Hunde das beste Gelände überhaupt, für mich weniger, weil ich nix sehen kann. :whistling: Daraus zieht man als HF den Schluß, dass es für den Hund schwer ist. Leider wird nie drüber nachgedacht, was passiert eigentlich, wenn man über eine Wiese oder Acker läuft. Auf einer Wiese wird unheimlich viel zerstört, nach ca 20 min beginnen die Bodenbakterien mit ihrer Arbeit, was für den Hund in den Tritten wahnsinnig starke Gerüche frei setzt. Auf einem schwarzem Acker gibt es fast nix was die Bodenbakterien be- oder verarbeiten könnten, was dem Hund die Suche erheblich erschwert. Ich hingegen finde solches Gelände natürlich Klasse. Wenn es für den HF leicht ist, muss es auch für den Hund leicht sein.


    Letztes Jahr hatte ich im Frühjahr fast meine FH 1 vergeigt, weil wir auf einem schwarzen Acker suchen mussten, der 1 Tag vorher umgegraben und glatt gezogen wurde. Wir standen kurz vorm Abbruch, weil Madam einfach die Fährte nicht gefunden hat. Iwann hat sies doch geschafft, uns wurde der 1. Schenkel komplett gezogen, sind mit 86 Pkt raus gekommen.


    Jetzt kommt ganz sicher, die hat auf Sicht umgestellt ... Nein, hat sie nicht. Wenn ihr es mal ausprobiert, es gibt keine Sichtfährte. Ich bin auf allen Vieren mit der Nase im Dreck über den Acker gekrabbelt und hab versucht die Fährte zu sehen - es geht nicht! Wenn ihr die Anatomie des Hundes dazunehmt, dann kann er nicht nach vorn kucken, wenn er die Nase am Boden hat. Ein Hund schaut beim arbeiten dahin, wo die Nase hinzeigt und das ist nach unten.


    Ich nehme sehr gerne Gelände wo mich mancher für lynchen würde, wenn ich denen so ne Fährte legen würde. Wenn ich denke - oh mein Gott! - dann hat der Hund meist weniger Schwierigkeiten als man annimmt. Lasst doch einfach den Hund entscheiden, was schwer und was leicht ist. ;)

  • Also für mich ist schweres Gelände: extremer Lehmboden, trocken mit Stroh drauf, dann Übergang auf eine extrem kurze, ebenso trockene Wiese :D DAS war echt schwer, sowohl fürs Hundi als auch für mich (nix zu sehen)


    leichtes Gelände ist für mich Sandboden, evtl Saat drauf - oder blanker Acker. Wiese ist für MICH schwierig, weil ich nix sehe.

  • Auf Wiese mach ichs mir einfacher, wenn ich Markierungen habe. Ich schlurfe mal durch Maulwurfshügel, lege Winkel an eine besonders hübschen Planze, gehe an Müll vorbei, den Leute aus dem Auto geworfen haben, orientiere mich an Zaunpfosten, Büschen oder Bäumen, lege etwas mehr Futter oder GG.


    Für den Hund wird es auch einfacher, je länger die Liegezeit ist, denn der Geruch wird dann stärker. Das finde ich bei Hitze und Kälte sehr wichtig. Die Bakterien arbeiten von ca -10 - 25 °C.


    Lehm hatten wir auch schon. War so trocken, dass schon Risse im Boden waren, knüppelhart. Da hätte man nicht mal mit Fußballschuhen was sehen können :P und mir sind fast die Beine abgefallen. Die Saat war 2 - 3 cm hoch. Aber das hat gereicht um Neela wie am Schnürchen gezogen über die Fährte zu bringen. War unser 1. mal Lehmboden.

  • Ja, beim Zwerg wars auch das 1. mal Lehmboden - und dazu ewig keine Fährte gemacht gehabt. Es war echt erstaunlich - meine "erfahrenere" Angel hatte da mehr Probleme. insofern..


    Auf recht leichtem Boden - eben wie gesagt, feuchter normaler acker (schwarzer Boden) wird Zwergi luschig und sucht nicht richtig - DA überläuft er gerne die Winkel....

  • Japp, für dich leichter Boden ;) , für ihn ist es sehr schwer. In schwarzem Acker sind extrem wenige bis gar keine Bakterien. Wie soll er vernünftig suchen, wenn alles gleich riecht? Er sucht nicht luschig, er erkennt nur kaum Unterschiede zum Acker und zum Tritt.

  • Na ja aber zeitweise- vor allem nach läneger Pause - sucht er gut!
    Dazu muss ich sagen er ist generell ein "Vollgas"Hund. Langsam geht nix bei dem. Ich muss ihn vor der Fährte auch immer erst mal einige Minuten ablegen, damit er etwas runterfährt. Ist er dann ruhiger und konzentrierter dann kanns losgehen. Auch wenn er dann mal konzentriert sucht - ist er recht flott unterwegs - er trabt meist. Die Hälfte Futter wird auch überlaufen - leckerste Würstchen.... :cursing:
    Im Gegensatz zu Angel die mir schon manchmal ZU langsam sucht - sie sucht schritt für Schritt intensiv ab und an den Prüfungen wars dann auch entsprechnd langsam (immer noch in der Zeit).


    Schon schwierig....

  • Zitat

    AceNeela: Meine Beiden haben auf Wiese gelernt, für die Hunde das beste Gelände überhaupt, für mich weniger, weil ich nix sehen kann. :whistling: Daraus zieht man als HF den Schluß, dass es für den Hund schwer ist. Leider wird nie drüber nachgedacht, was passiert eigentlich, wenn man über eine Wiese oder Acker läuft. Auf einer Wiese wird unheimlich viel zerstört, nach ca 20 min beginnen die Bodenbakterien mit ihrer Arbeit, was für den Hund in den Tritten wahnsinnig starke Gerüche frei setzt. Auf einem schwarzem Acker gibt es fast nix was die Bodenbakterien be- oder verarbeiten könnten, was dem Hund die Suche erheblich erschwert. Ich hingegen finde solches Gelände natürlich Klasse. Wenn es für den HF leicht ist, muss es auch für den Hund leicht sein.


    Absolut richtig...
    Die meisten Punkte habe ich in der Fährte gemach wo wirklich schweres Gelände war, Sommer, staubiges, trockenes Feld, halb Acker, halb Wiese mit Strohresten u.s.w.
    Das Traumgelände für eine Prüfungsfährte ist für mich eine nasse oder feuchte Wiese mit nicht so hochem Grassbewuchs und das früh morgens um 9 Uhr.

  • Naja, mit ner FH werd ich nie in den Genuss kommen früh morgens um 9 absuchen zu dürfen. :D Deshalb trainiere ich grundsätzlich nur Mittags, also zwischen 11 und 15 Uhr. Ich nehme jedes Gelände was mir vor die Füße kommt, allerdings nicht wenn gedüngt ist. Bei Gülle warte ich auch so 2 - 3 Wochen. Sehr schön ists im Wald. ^^


    Meine ist auch eine eher schnelle Sucherin. Alles was ich versucht habe, funzte nicht, sie zog wie ein Ochse. Leckerchen fand sie störend. Also weg damit und am Anfang ungefähr alle 50 S ein kleines Depot gelegt. Erst als ich für FH trainiert habe, 4 - 5 mal die Woche, wurde sie langsamer. Ich habe wöchentlich die Distanz gesteigert, und da merkte sie, dass die ihre Kraft einteilen muss. Ankommen tut sie immer, sie will ja ihre Katze.

  • Das hört sich doch echt gut an.
    Klar bei einer FH kommt man eh erst gegen Mittag dran.
    Das schlimste was ich mal bei einer FH erlebt habe, strömender Regen, der LR wollte erst garnicht Suchen lassen, aber mein Jampo hat 98 Punkte gesucht, ich weiß bis heute nicht wie Er das gemacht hat...

  • Mein schlimmstes Erlebnis war beim Training. War noch ca 1 Monat bis zur Prüfung. Wir beiden FH teilnehmer haben und gegenseitig sie Fährten gelegt. Jeder hat dem anderen gesagt wie ers haben möchte. Wenn ich mich recht erinnere, sagte ich 800 - 1000 Schritt (bis dahin war sie trainiert) in einer FH 2 Form die sie sich aussuchen konnte und mit Überweg. Ich war fertig mit legen und schaute mal rüber, sie läuft immer noch. Mein Gott, wo läuft die denn hin? 8| Als ich dran war, Regen, Sturm, es stank bis zum Umfallen, es waren noch 3 stück Futter da. Durch den Regen konnte ich nix mehr sehen. Als wir schon über den halben Acker waren - immer noch der 1. Schenkel - legte sich Madam hin. Gegenstand? Nö, da ist keiner. Ich trotzdem gekuckt, und siehe da ein GG. Lag unter einem Stein damit er nicht weg fliegt. Und wir laufen und laufen und laufen ... bei ca 1000 Schritt hatten wir endlich den 2 GG im Bogen. Bei 1500 S liesen schon langsam die Kräfte nach, GG 3. Und weiter gings ... Neela konnte schon fast nicht mehr. Bin näher an sie ran und hab sie von hinten ganz lieb unterstützt. Spitzer Winkel, schräg über den Weg in den nächsten Spitzen, noch mal über den Acker und endlich das Ende. Man war ich froh, das wir nach 2000 S angekommen sind. Und ich war unendlich Stolz auf mein Mädchen! :thumbup:


    Und meine erste Prüfungs-FH 2 war letzten Dez. auf Schneewiese bei - 5 °C. Gezogen wurden 10 Pkt bei 5 GG, wegen extrem schiefen anzeigens. Ich denke, das lag an der Kälte.

  • Das beweist eigentlich nur das man sich auf seinen Hund beim Fährten verlassen kann, was ja bei einer Prüfung eh der Fall sein muss.
    Das nene ich Fährtenarbeit, aber es gibt Spezialisten auf dem Gebiet da schlackern mir die Ohren.

  • Ja, die gibt es und ich werde da sicher nicht ran reichen können. Dafür das ich alles alleine gemacht hab, hab ich schon einiges erreicht. ^^


    So zurück zu schwerem und leichtem Gelände. Wie empfindet ihr es, wenn ihr ein Gelände seht und wie der Hund wenn er sucht?

  • Sandacker finde ich leicht
    bei uns gibt es aber nur Lehm und richtig schwere Böden
    bei nassem Wetter bekommt man schöne schwere und grosse Fuesse;)