Welpe aus Vater mit "HD fast normal"?

  • Hallo zusammen,
    wir sind auf der Suche nach einem Schäferhundwelpen zu unseren beiden dazu. Wäre dann unser 6. Schäferhund überhaupt.
    Nach ewigem Studium der Ahnentafeln, was mich schon ganz kirre macht.... sind wir auf einen Wurf gestossen, wo uns die Mutter sehr gut gefällt, der Vater allerdings mit "HD fast normal" angegeben ist.
    Kann man das riskieren? Was würdet Ihr tun? Die Mutter ist HD und ED normal.
    Sicher, ein Garant ist es nie, selbst wenn über Generationen überall "normal" dabei steht - so einer Freundin passiert, die monatelang Abstammungen studiert hat, Elterntiere und mehrere Generationen alle "normal" und trotzdem hat ihr Hund keine guten Hüften und Ellbogen.
    Aber ist andersrum das Risiko vielleicht zu hoch, wenn der Vater nur "fast normal" hat?

  • Es gibt hier ja Züchter, die diese Frage am besten beantworten können. Im Grunde habt ihr euch die Frage schon selbst beantwortet, eine Garantie gibt es nie. Und wenn ihr die Vorsichtsmaßnahmen seitens der Ernährung und Bewegung beachtet, sind die Chancen, einen gesunden Hund zu bekommen, doch recht gut. Wichtig ist sicher noch, ob der Hund Leistungssport machen soll.

  • Hallo Lolu,
    danke für Deine rasche Antwort!
    Nein, Sport wollen wir gar nicht machen. Wir wollen auch keinen Welpen aus LZ, da wir denken, dass wir den Hund ohne Sport wohl auch nicht glücklich machen, sondern wieder einen aus der HZ.
    Ich weiß auch nicht, ob ich die Namen der Elterntiere hier öffentlich machen darf und Ihr Eure Meinung dazu mitteilen dürft - per pn vielleicht.....
    Wir hatten uns einen super Züchter ausgeguckt, nur leider hat dieser erst frühestens im kommenden September wieder Nachwuchs, bis die Kleine dannhier einziehen könnte....wenn es nur um mich ging, würde ich natürlich so lange warten. Aber meine zwei Rentner (10 Jahre und fast 9 Jahre)....da ist das Risiko schon recht groß, dass sie bis dahin doch wohl zu alt sind. Bei der 10jährigen Hündin ist es jetzt schon so, dass sie arthrosebedingt auch oft schlechte Tage hat, obwohl sie insgesamt noch gut drauf ist. Aber nochmal fast ein Jahr weiter...?????
    Wir wollten eigentlich schon vor knapp 2 Jahren einen Welpen dazunehmen, aber da ging es dem Rüden schlecht, weil er kurz hintereinander mehrere Bandscheibenvorfälle hatte.Dazu ist er dann noch falsch behandelt worden und stand einige Zeit so richtig auf der Kippe, deshalb haben wir da natürlich keinen Zuwachs genommen. Mittlerweile geht es ihm aber wieder derart supergut, dass er wieder viel spielt und tobt und ihm seine Hündin dabei zu langweilig ist.

  • Habe gerade noch einen anderen Wurf gefunden,dort sind beide Eltern HD und ED normal. "Nur" der Vater der Hündin ist "HD fast normal" und sein Vater wiederum "ED noch zugelassen". Der Großvater väterlicherseits vom Welpenvater (oh Mann!) hat "ED fast normal". Nun habe ich absolut keine Ahnung, ob man nur darauf achten soll, wie die Ergebnisse der Elterntiere sind, bzw. wie maßgeblich die Werte deren Eltern und deren Großeltern sind. Beides sind jeweils Würfe von namhaften großen Züchtern, was ja manchmal eher negativ zu sehen ist....

  • In unserer Nachbarschaft lebt eine 10 jährige absolut faule Dackelhündin. Die Tochter der Halter hatte einen großen Wurf englische Bulldoggen, von dem der Vater gerne einen Welpen wollte. Jeder hat sich gefragt, ob das gut geht, da die Dackeldame sehr eigenbrötlerisch ist. Die kleine Hündin, die dann eingezogen ist, hat der alten Dame richtig gut getan, sie ist richtig aufgeblüht.
    Ich kann mir vorstellen, dass ein Welpe euren Rentnern auch gut tut. Und sie werden euch ein ganzes Stück Erziehungsarbeit abnehmen.
    Unter den genannten Voraussetzungen würde ich persönlich einen Welpen nehmen aus dem Wurf, wenn sonst alles passt.

  • Die Ergebnisse der Großeltern sollte man nicht mehr oder weniger bewerten wie die der Eltern. Ludwig hat die Größe des Urgroßvaters geerbt und die Graueinfärbung der Großmutter. Große Zuchten sind nicht zwangsläufig schlechter als kleine. Mir ist aber die familiäre Einbindung der Hunde wichtig, welche bei vielen Hunden nicht immer gegeben ist. Fahr hin, schau dir die Welpen an, wie die Hunde leben und wie der Züchter mit den Hunden umgeht.

  • Wichtiger als den HD-Befund "fast normal" eines Elterntieres finde ich die ED-Befunde von Eltern und Großeltern. Und HD "fast normal" eines Elterntieres würde ich, wenn alle seine Wurfgeschwister ein "normal" haben, ganz anders bewerten als wenn das "fast normal" das beste Röntgenergebnis im Wurf ist und einige Wurfgeschwister vielleich sogar eine schwere HD haben.


    Selbst bei schwerer HD kann man heutzutage medizinisch etwas machen lassen und die Lebensqualität des Hundes lange erhalten bzw. wieder herstellen. Wenn überhaupt klinische Probleme auftauchen werden (nicht jeder Hund mit einer mittleren oder schweren HD zeigt im Laufe seines Lebens Probleme deswegen, vernünftige Haltung und Fütterung vorausgesetzt). Bei ED schaut das leider ganz anders aus. Ellenbogenprothesen gibt es (noch) nicht für Hunde, und bereits eine leichte ED kann die Lebensqualität des Hund stark beeinträchtigen (während Hunde mit leicher HD i.d.R. keinerlei Probleme mit ihrer Hüfte bekommen, zumindest dann wenn sie sich in einem Gewichtsbereich bewegen, der beim DSH lt. Standard vorgegeben ist).


    Leider müssen Zuchttiere erst seit Geburtsjahrgang 2004 zwingend auf ED geröngt sein, so dass man meist noch nicht die ED-Auswertungen allzu vieler Ahnen (und von deren Geschwistern) eines Welpen vorliegen hat. Auch deswegen würde ich immer darauf achten dass die Eltern und Großeltern eines Welpen diesbezüglich immer "ganz sauber" sind. Man weiss ja nicht was sich so alles in den Ahnen dahinter tummelt.


    Du kannst Die Elterntiere eines Welpen, den Du zu kaufen beabsichtigst, ruhig nennen. Du verbreitest ja keine Gerüchte über sie, sondern sagst nur aus dass Du evtl. einen Welpen von ihnen kaufen möchtest. Deckakte sind ja nicht geheim, jedes Mitglied eines Zuchtverbandes hat Zugang zu ihnen (im SV werden alle 4 Wochen alle Deckakte im Internet bzw. in Papierformat veröffentlicht, z.B. der ÖSV setzt sie auf seine Homepage). Züchter müssen damit leben dass sich potentielle Welpenkäufer mit anderen Menschen über die Zuchtverbindungen austauschen, aus denen sie evtl. einen Welpen nehmen möchten. Wer negative Anmerkungen zu einer Verpaarung hat, hat die Möglichkeit dass auf nicht öffentlich Weg zu machen.

  • Also
    die beiden Würfe wären Danja vom Winnloh und Willoh vom Klostermoor , der andere wäre Wyona vom Praesterland und Tito vom Finkenschlag.
    Bei workingdogs kann ich als Nicht-Premium-Mitglied leider nicht alles einsehen...
    Aber: von Titos Geschwistern gibts schon mal nirgends Ergebnisse, der Vater seiner Mutter hat ein "ED fast normal"
    Beim anderen Wurf ist Danjas Vater "ED noch zugelassen", keine Geschwisterergebnisse, Bei Willoh hat sein Vater "ED fast normal"....
    Was mir, nach waschbärs gründlicher Erklärung eigentlich sagen sollte, von beiden Würfen die Finger zu lassen.....oder?
    Unser Traumzüchter wäre übrigens "vom Haus Clanora" gewesen......aber da muß erst die Willow noch gekört werden und dann wieder läufig werden.....sodass wir fast ein ganzes Jahr weiter wären...
    Falls hier ürbigens jemand einen HZ-Züchter empfehlen kann, bitte her damit!

  • Wobei Du bei der Willow auch keine bessere HD/ED-Bilanz hättest als bei den beiden anderen Würfen. Willow stammt aus einem Wurf mit drei Welpen, und nur sie ist hauptgeröngt mit HD "fast normal" und ED-a. Von den 19 Nachkommen ihrer Mutter sind 12 in einem Alter dass sie hauptgeröngt sein sollten (die Ergebnisse des Wurfes vom 25.12.2014 können auf der aktuellen Genetics ja noch nicht drauf sein), aber ich finde die Bilanz mit nur 3 von 12 röntgenfähigen Nachkommen nicht wirklich üppig. Zumal von den drei eingetragenen Hunden keiner eine normale Hüfte hat (ED haben sie alle drei ein a). Und wer ihr Zuchtpartner sein wird, steht vermutlich noch gar nicht fest (der bringt ja auch 50% der Genetik).


    Mit Hochzuchthunden kenne ich mich leider nicht aus, so dass ich Dir da keine Tipps bezüglich eines Züchters geben kann. Ich weiss auch dass die Röntgenstatistik dort generell niedriger liegt als in der Leistungszucht bei vielen Züchtern üblich. Prinzipiell kann ich Dir empfehlen lieber einen Welpen bei einem "kleinen" Züchter zu kaufen, bei dem die Hündin ihre Welpen im Wohnbereich zur Welt bringt, als bei einem bekannten Züchter, der pro Jahr viele Würfe züchtet, möglicherweise mehrere Würfe gleichzeitig liegen hat, und der die Welpen nur im Zwinger aufzieht. Neben der Genetik ist die Prägung auch sehr wichtig, schon und gerade in den allerersten Lebenswochen beim Züchter. Auch solltest Du darauf achten was Dir "Dein" Züchter anbietet wenn Dein Hund später leider doch eine HD oder ED haben sollte. Das gehört klipp und klar in den Kaufvertrag geschrieben (auch die Bedingungen, denen Du zustimmst, z.B. den Hund, wenn er das Alter dafür erreicht hat, hauptröntgen und die Befunde beim Zuchtverband eintragen zu lassen).

  • Da hier schon mal das Thema HD behandelt wird, habe ich auch mal eine kleine Frage.


    Weshalb züchtet ein Züchter mit einer Zuchthündin, die HD-B hat?
    Stehen hier nur die finanziellen Interessen im Vordergrund?


    Ich weiß, eine HD-freie Zuchthündin gibt keine Garantie auf HD-freie Welpen.
    Aber bei Welpenpreise von über 1000 Euro, zumindest beim Tervueren, sollte der Züchter wohl schon Wert auf eine HD-freie Zuchthündin legen, so jedenfalls meine Meinung.

  • Moin
    HD fast normal kann verschiedene "Ursachen" haben. Dazu müsste man das Röntgenbild sehen. Wenn`s ganz doof gelaufen ist, KANN vielleicht die Auswertung eines schief gelagerten Hundes nicht anders lauten als fast normal.... Aus eigener Erfahrung ein Beispiel: nach dem Röntgen gaben uns Freunde die Möglichkeit, die Bilder vom Röntgen einzusehen auf der HP der Tierklinik, das sah folgendermaßen aus - vom Beckenknochnochen war die eine Seite akkurat abschneidend mit dem oberen Bildrand, die andere Seite etwas tiefer. Entsprechend dieser Lagerung war die Wirbelsäule schief (als Laie legten wir auf den Monitor ein Blatt Papier neben der Wirbelsäule um sicher zu sein) und es war deutlich zu sehen, dass der Hund nicht gerade lag beim Röntgen. Die Auswertung kam als "fast normal", da der Norbergwinkel auf einer Seite 103 Grad und auf der anderen 108 Grad betrug.
    Die Besitzer mussten beim Röntgen draußen warten und die Bilder wurden so weggeschickt ohne Nachröntgen weil der Hund schon am Aufwachen war. Wegen dieser "Kleinigkeit" würde ich meinen Hund auch nicht nochmal in Narkose legen lassen.



    'VG
    Cristine

  • Da hier schon mal das Thema HD behandelt wird, habe ich auch mal eine kleine Frage.


    Weshalb züchtet ein Züchter mit einer Zuchthündin, die HD-B hat?
    Stehen hier nur die finanziellen Interessen im Vordergrund?


    Ich weiß, eine HD-freie Zuchthündin gibt keine Garantie auf HD-freie Welpen.
    Aber bei Welpenpreise von über 1000 Euro, zumindest beim Tervueren, sollte der Züchter wohl schon Wert auf eine HD-freie Zuchthündin legen, so jedenfalls meine Meinung.

    Wir sind hier in einem Forum für Deutsche Schäferhunde. Da hilft es wenig wenn Du Welpenpreise ansetzt, die bei anderen Rassen gelten. Schäferhundwelpen aus erstklassiger Aufzucht und mit erstklassigen Elterntieren erhälst Du bereits ab 600 Euro aufwärts, und bei vielen Züchtern erhälst Du für diesen Preis noch eine Garantie auf die Entwicklung von Hüfte und Ellenbogen. Bei mir zahlst Du 750 Euro für einen Welpen, und wenn ich alle Kosten abziehe, von der Vorbereitung des Deckaktes bis zum Bezahlen der Ahnentafeln beim Zuchtverband, bleiben mir bei einem normal grossen Wurf pro Welpe ca. 50 Euro. Die aber nur wenn alle Hunde des Wurfes später einen zuchtfähigen HD- bzw. ED-Befund haben. Rechne ich meine direkten Kosten für die Zucht auf alle Deckakte hoch, dann lege ich Geld drauf, denn nicht immer nimmt eine Hündin auf. Oder im letzten Jahr, da bin ich 2000 km für den Deckakt gefahren, und dann hatte ich nur einen einzigen Welpen.


    Wobei die Kosten für die Aufzucht, Ausbildung, Prüfungen, Gesundheitschecks (neben Röntgen von Hüfte, Ellenbogen, Schultern und Wirbelsäule, Herzuntersuchung, ggf. MRT auch Gentests) da nicht mit einbezogen sind.


    "Finanzielles Interesse" steht bei der Zucht von Schäferhunden, zumindest im Leistungsbereich, bei 99% der Züchter garantiert nicht im Vordergrund. Hätte ich ein finanzielles Interesse, dann würde ich in der Zeit, die mich die Aufzucht eines Wurfes kostet, irgendwo putzen gehen. Dann sähe die Bilanz auf meinem Sparbuch weitaus besser aus. Oder ich würde eine nette kleine bis mittelgrosse Moderasse züchten, für die die Welpenkäufer für einen Welpen ohne Ahnentafel genau so viel oder sogar mehr Geld zahlen als für einen Schäferhundwelpen. Bei der ich meine Zuchthündin dann nicht aufwendig ausbilden und auf Prüfungen präsentieren muss, und die ich auch nicht aufwendig für viel Geld tierärztlich durchchecken lassen muss.


    Zur Zuchtverwendung von Hunden mit einer sog "B-Hüfte" (nach FCI-Klassifizierung): Ich bin mir sicher dass Du die Unterschiede zwischen einer A-Hüfte und einer B-Hüfte auf vielen Röntgenbildern selbst nicht erkennen wirst. Ich lasse schon sehr lange direkt bei dem HD-Gutachter meines Zuchtverbandes röntgen (bzw. er kommt nach dem Röntgen zur Beurteilung der Bilder hinzu). Selbst ihm passiert es manchmal dass er sich die Bilder einige Minuten lang anschaut und mir einen Befund mitteilt, um mich dann ein oder zwei Tage später anzurufen um mir zu sagen dass er nach genauer Auswertung der Bilder aus diesem oder jenem Grund dann doch einen anderen Befund erteilt hat. Zweimal rutschte der betreffende Hund dadurch vom B ins A, einmal vom B ins C. Wobei er mir zum Vergleich zu der C-Hüfte des letztgenannten Hundes die Bilder eines Hundes gezeigt hat, der mit A ausgewertet wurde. Die gestreckte Aufnahme war besser als bei meinem Hund. Aber in der gebeugten Aufnahme war die Hüfte meines Hundes sehr gut, die des anderen, mit "normal" ausgewerteten Hundes, hingegen sah selbst für mich als diesbezüglichen Laien nicht rosig aus. Aber für die Zuchtverbände zählt, bis auf wenige Ausnahmen, nur die gestreckte Aufnahme. (Trotzdem ist der Hund mit der C-Hüfte nicht in die Zucht gegangen, sondern arbeitet heute als Diensthund bei der Polizei.)


    Inzwischen weiss man wissenschaftlich schon etwas mehr über HD und ihre Genetik. Der "genetische HD-Zuchtwert" hat sich leider, mit Ausnahme beim Berner Sennenhund, noch nicht innerhalb der Zuchtverbände etabliert. Es handelt sich dabei um ein etwas langwierigeres und aufwendigeres Auswertungsverfahren. In den HD-Studien bezüglich des genetischen Zuchtwertes hat sich bisher ergeben dass Hunde mit einer C-Hüfte (die in vielen Verbänden noch als zuchtfähig gilt) signifikant mehr Gene im Erbgut tragen, die mit der Entstehung einer HD in Verbindung gebracht werden, als Hunde mit einer A- oder B-Hüfte.


    Der Deutsche Schäferhund ist immer noch ein Arbeitshund. Bei Verpaarungen spielen deswegen ganz viele Aspekte eine Rolle. Wenn Du alle Hunde, die schlechter als HD "normal" eingestuft werden, aus der Zucht wirfst, was denkst Du wie breit Deine Zuchtbasis dann noch bleibt? Du musst ja auch noch alle Hunde mit einem ED-Befund schlechter als "normal" aus der Zucht werfen. Dann alle Hunde mit einem anderen Befund als "Übergangswirbel Grad 0". Sämtliche anderweitigen Veränderungen an der Wirbelsäule gehören dann auch aus der Zucht geworfen. Selbstverständlich auch Hunde mit irgendwelchen Veränderungen im Schulterbereich. Und dann erst gehst Du los und selektierst auf die Arbeitsleistungen hin. Z.B. hast Du eine Hündin, die sehr nevenstark ist, aber (dadurch bedingt) Schwierigkeiten hat im Bereich der Triebwechsel. Sie ist grossrahmig und etwas lang im Rücken. Du brauchst also einen kleinen bis mittelgrossen Rüden, der kurz im Rücken ist, leicht zwischen den Triebbereichen wechseln kann, der trotzdem nervenstark ist, eine Veranlagung zu ruhigen Griffen besitzt und eine konstante solide Arbeitsleistung bietet. Den dann noch aus einem komplett durchgeröngten Wurf zu finden (mit entsprechend guten Ergbenissen natürlich), aus Eltern- und Großelterntieren mit HD/ED-normal und entsprechend überzzeugenden Arbeitsveranlagungen, der dann natürlich auch nicht sehr nah mit Deiner Hündin verwandt sein darf, wird für Dich so gut wie unmöglich werden. Ich jedenfalls fange zu Beginn der Wurfplanung mit ca. 150 Deckrüden an, um dann ein oder anderthalb Jahre später bei den letzten zwei oder dreien immer noch irgendwelche Kompromisse eingehen zu müssen.


    Natürlich sollte man immer auf die Gesundheit achten. Aber wissenschaftlich ist es bisher nicht belegt dass ein Hund mit B-Hüfte in Bezug auf HD schlechter vererbt als ein Hund mit A-Hüfte. Von daher sollte man nicht durch überzogene Zuchtmaßnahmen die Genbasis unnötig verkleinern. Genau das predigen die Wissenschaftler, die an solchen Themen arbeiten, auf ihren Vorträgen immer wieder. In Verbindung mit dem gesunden Menschenverstand kann man Hunde mit B-Hüfte durchaus sehr sinnvoll in der Zucht einsetzen. Und würden sie der Zucht alle fehlen, dann hätten wir in Bezug auf die genetische Varianz in der Population noch grössere Probleme als wir jetzt eh schon haben. Und was nützt es wenn nur noch Hunde mit A-Hüften geboren werden (selbst 'ne C-Hüfte bedeutet für einen Hund in Schäferhundgröße keine Einschränkung in seiner Lebensqualität), die dann Probleme mit ihrem Immunsystem haben...

  • Bezüglich der Hochzucht-Linien kann ich dir auch nicht weiterhelfen, mit denen kenne ich mich nicht gut aus.


    Eventuell wäre aber noch ein Ossi etwas für euch, die sind auch sehr gut als Familienhunde geeignet (und auch nicht jeder LZ Hund muss unbedingt Sport machen).

  • Sehr interessant, auf wie viele Details bei einer verantwortungsvollen Zucht geachtet werden muss.
    Es ehrt dich wirklich sehr, mit wieviel Herzblut du deine Zucht führst. Du hast ein riesiges Wissen und bist sehr informiert.
    Leider ist das bei längst nicht allen Züchtern so. Warum sind eigentlich die Hunde im Vergleich zu anderen Rassen und Vereinen so "günstig "? Das sind doch Preise von vor 10 Jahren. Alles ist teurer geworden. Warum werden die Preise beim SV nicht angepasst? Ein SH von einem Dissidenz-Verein kostete vor 10 Jahren ca 800€. Heute zahlt man für so einen Hund 1000€ bis 1200€. Da hat Ostholstein schon recht.
    Was macht denn einen SH im Vergleich zum Hovawart so günstig? Die Masse? Wenn jeder Züchter mit einer guten Zucht einen entsprechenden Preis nehmen könnte und jeder Käufer bereit ist, einen solchen zu zahlen, gäbe es nicht so viel schwarze Schafe gerade bei den SH-Züchtern.