OperatIon Versicherung

  • Das ist dann halt Glückssache, dass nichts passiert, bis man ein Polster angespart hat. Die Erkrankung unserer alten Hündin hat uns insgesamt 6000€ gekostet. Und letztendlich ist sie doch gestorben. Dank Health Finance, mit der die Klinik zusammen arbeitet, konnten wir den Betrag in 4 Raten zinslos abstottern. Aber wer rechnet mit so einem Betrag?! So etwas wollten wir nicht mehr alleine stemmen müssen. Auch wenn mit 9 Jahren eine Selbstbeteiligung fällig gewesen wäre. Ludwigs Verletzung hat dann auch gleich mal 700€ plus Nachbehandlung gekostet. Auch da hätte man noch kein Polster angespart. Er war da erst 10 Monate alt.

    Letztendlich muss jeder das für seine Situation entscheiden.

  • Ich meinte auch man sollte bereits ein Polster haben bevor der Hund einzieht. So das man fürs erste nicht ohne dasteht im Ernstfall.

  • mal so in den Raum gesetzt:

    beim Mensch entstehen die höchsten Kosten für die Krankenkasse vor dem Tode

    Dies hat aber nichts mit dem Alter zu tun

    Womit denn dann? Der Tod tritt zum Glück bei den meisten Menschen im Alter ein. Und da kommen dann auch dann auch die meisten kostenintensiven chronischen Erkrankungen.

  • Wobei man sich fragen muss ob alles, was heute an Intensivmedizin in der Veterinärmedizin unternommen wird, wirklich immer sinnvoll ist. Gerade durch diese OP- bzw. Krankenversicherungen für Tiere wird heute vieles gemacht, was früher, wo jeder Tierhalter Selbstzahler war, nie gemacht worden wäre. Was nicht immer von Nachteil war für das betreffende Tier.


    Ich bin damit aufgewachsen dass man es bei alten Tieren auch irgendwann mal gut sein lässt. Wenn meine alte Hündin, die derzeit im 15. Lebensjahr ist, jetzt schwer erkranken würde, würde ich ihr keine OP mehr zumuten, ebenso keine aufwendige medikamentöse Behandlung (damit meine ich jetzt nicht ein oder zwei Herztabletten am Tag o.ä.). Und die Tierhalter, die bei einem alten Tier nach einem Unfall oder bei einer schweren Erkrankung realistisch bleiben und das Tier dann einschläfern lassen, weil sie mehrere tausend Euro nicht stemmen können ohne dass sie finanzielle Schwierigkeiten bekommen, sind nicht die schlechtesten Tierhalter. Wenn sie einem Hund oder einer Katze über viele Jahre lang ein tolles erfülltes Leben geboten haben, und das Tier dann schmerzfrei einschlafen lassen (anstatt es nach einer teuren OP wieder aufwachen zu lassen), ist mir das bedeutend lieber als wenn ein Tierhalter "den Absprung" nicht findet. Und nur, weil er sein Tier nicht zu einem sinnvollen Zeitpunkt gehen lassen kann, noch langwierigen und teuren Behandlungen und/oder gar Operationen unterziehen lässt. Ich hab mir diesbezüglich schon viel zu oft gedacht "Armes Tier!"


    Von Tierhaltern, die ihr Tier zeitlebens gut behandelt haben, aber bei einem alten Tier oder einer alten Katze z.B. sagen "Die vor's Auto gelaufene 15-jährige Katze mit doppeltem Trümmerbruch in den Vorderbeinen schläfern wir ein, da ist eine Kosten-/Nutzen-Rechung viel zu unrealistisch", auch wenn die Katze nach einer aufwendigen OP vielleicht noch 2 bis 3 Jahre leben könnte, verursachen bedeutend weniger Tierleid als die, die diesbezüglich "Alles für ihr Tier tun, egal was es kostet!".


    Und dieses "Egal was es kostet"-Mentalität greift mit Verbreitung der Tier-OP-Kosten bzw. -Krankenversicherungen immer weiter um sich. Es kostet ja hauptsächlich die Versicherungsgesellschaft etwas... Übrigen der Hauptgrund warum die Policen immer teurer werden.

  • Ich bin damit aufgewachsen dass man es bei alten Tieren auch irgendwann mal gut sein lässt.

    Waschbär

    sehe es genau so

    ich wollte es nicht so direkt sagen - schon garnicht, wenn hier über einen kranken Hund geschrieben wird ...

    ... wir Menschen haben ein Problem mit dem Sterben und wenn wir uns durch irgendwelche Behandlung drum drücken können, dann nehmen wir diesen Weg

  • Womit denn dann? Der Tod tritt zum Glück bei den meisten Menschen im Alter ein. Und da kommen dann auch dann auch die meisten kostenintensiven chronischen Erkrankungen.

    da hast du recht - die höchsten Kosten für die Gruppe ab 65 Jahre

    ich hatte ungeschickt formulliert

    ein Sterbender (bzw. die Jahre davor) verursacht überdurchschnittliche Kosten vor dem Tod. gemessen an den durchschnittlichen Kosten eines jeden Altersabschnittes

  • ich kanns nicht lassen:

    vermutlich hat der Hund bzw. der usa-Hund eine bessere Gesundsheitsversorgung als der usa-Durchschnittsarbeiter (insbesondere nach der ersten Amtshandlung des neuen usa-Präsidenten)

  • Ich bin genau der gleichen Meinung!

    Falls ihr mich meint....wir haben nicht freudestrahlend so viel Geld gezahlt. Das Schlimmste war, dass man uns nicht die Wahrheit gesagt hat! Uns wurde gesagt (die Tierklinik hat einen guten Ruf und der Chefarzt Verfechter der Antroposophie) , dass unsere Hündin eine Verletzung des Ductus Thoraticus hat (Lymphstrang unterhalb der Wirbelsäule im Thorax -Bereich). Mit Behandlung, Diät, Kontrollen. ...sei diese zu beheben. Wir haben gehofft und gelitten. Und wenn der arme Hund wieder "vollgelaufen" war, musste wieder abgesaugt werden. 4 Wochen Hölle! Und am Ende doch ein tumoröses Geschehen, was früh nicht klar war. Ein CT wäre aussagekräftiger gewesen als die anderen Untersuchungen. Wir wären so froh gewesen, wir hätten eine frühe richtige Diagnose gehabt. Nicht nur wegen dem vielen Geld, viel mehr wegen dem vermeidbaren Leid des Tieres.

    Es ist eben nicht immer so einfach, wenn es falsche Diagnosen gibt. Und erst recht, wenn es sich um ein bisher gesundes Tier ohne jegliche Anzeichen von Krankheiten handelt.