Kangal beißt 72jährige tot

  • Edit: zur Erfahrung. Da verlasse ich mich auch auf die Aussagen meiner Bekannten die solche Hunde seit Jahrzehnten hält und genau das gleiche sagt


    Ich hab hier irgendwann mal von der Dame erzählt die seit vielen Jahren immer wieder alte Herdenschutzhunde aus dem Tierschutz bei sich aufnimmt. Die hat ein riesen Grundstück am Stadtrand und sich sogar mittlerweile Hühner zugelegt auf die ihre riesen aufpassen.

    Nichtmal sie findet ihre Haltung optimal obwohl sie wirklich alles was möglich ist macht.

    Diese Dame hat aber Herdenschutzhunde aus dem Tierschutz bei sich aufgenommen. Hunde aus dem Tierschutz haben oftmals schon ihre Macken, bzw. wurden nicht richtig erzogen und verhalten sich mehr triebgesteuert.

    Die blonde Frau aus dem Video hat aber ihren Kangal vom Welpenalter an selber aufgezogen und ihn auch mehr in die Richtung erzogen, wie sie ihn haben will.


    Die blonde Frau aus dem Video kann somit eine ganz andere Aussage machen wie deine besagte Dame mit den Tierschutzhunden.

    Man sollte sich immer mehrere Aussagen einholen, bevor man sich ein Urteil bildet.

  • interessant ja... aber in der Situation am Anfang auf der Wiese mit der Rotti-Dame zb hätte ich meine Kinder nicht dazu gelassen.

    Und ansonsten sehe ich es so, man kann mit viel Erziehung und Glück, was die Veranlagung angeht, aus einem Herdenschutzhund auch ohne "gebrauchsmäßige Anwendung" einen tollen Familienhund machen oder es geht schief.

    Das kommt doch auf das Gemüt des Hundes an.

    Die Hündin in dem Video ist ja noch recht jung... Wer weiß was da noch kommt.

    Ich selber würde mir keinen "Spezialisten " ins Haus holen ohne die Ambition in die Richtung mit ihm "Arbeiten" zu wollen.

    Viele finden Weimaraner toll und kümmern sich nicht um seine Jagdaffinität. Da hätte es dann wahrscheinlich auch ein silberner Labbi getan. Aus der Schaulinie.

    Und auch ein Kangal muss nicht sein, da gibt es sicher auch einfachere Alternativen.

    Einmal editiert, zuletzt von Argos ()

  • Und auch ein Kangal muss nicht sein, da gibt es sicher auch einfachere Alternativen

    So ist es. Wer allerdings dieser Rasse verfallen ist, muß auch bereit sein, einen steinigen und beschwerlichen Weg zu gehen.

    Beim Herder und beim Mali ist es doch nicht anders.

  • Aber im Prinzip ist es doch mit Vielem so, dass das, was sich die Menschen holen und was sie davon/damit wollen nicht immer harmoniert.


    Leider kann nicht jeder Kinder so aufziehen und zum Leben anleiten, wie es sein müsste. Auch hiervon erfahren wir leider immer wieder negativ durch die Medien.


    Desweiteren kann auch nicht jeder Autofahrer mit dem Auto, was er da besitzt und fährt adequat umgehen. Auch hierzu gibt es leider immer wieder negative Schlagzeilen in den Medien.


    Und letzten Endes ist es mit der Anschaffung eines Tieres, speziell eines Hundes leider genauso. Selbst schon die artgerechte Haltung eines Australian Shephards kann ein älteres Rentnerpaar schon überfordern (wie bei uns im Setter-Verein zu erleben ist).


    Leider gibt es nur für eines meiner o.g. drei Beispiele staatlich vorgesehene Ausbildungspflicht. Man kann nicht alles reglementieren, das stimmt auch. Aber da viele Menschen leider nicht so viel Verstand abbekommen haben,

    wäre es dennoch schön, wenn es da bessere Möglichkeiten zum Eingreifen/Steuern geben würde. Aber Lösungsvorschläge habe ich leider auch keine.

  • Die junge Dame in ihren Videos überzeugt mich überhaupt nicht.

    Was macht sie aus als "expertin? Ihr kangal junghund? Scheint auch noch ihr erster überhaupt zu sein. Oder die Tatsache das sie 2 kleine Kinder in solchen "Situationen" mit rumhüpfen lässt :rolleyes:


    Ansonsten denke ich wurde von meiner Seite aus alles gesagt so das ich hier mit nun abschließe :)

    Einmal editiert, zuletzt von Asnea ()

  • Hi,


    ja, hab den Artikel gelesen.


    Er sagt über weite Teile das aus, was ich auch sagte.


    Auszüge:

    "In vielen Gesprächen haben gerade diese Hundehalter die Aussage unterstrichen, dass die Haltung von Herdenschutzhunden in einem dicht besiedelten Gebiet durchaus sehr kritisch zu sehen sei."

    Natürlich ist das kritisch zu sehen. Kritisch sehen bedeutet, sich Gedanken zu machen, sich klar zu machen, dass es eine immense Aufgabe ist. Von einer Verbotsforderung "Kangalverbot in der Stadt" lese ich da nichts. Oder hab ich das übersehen?


    "Andere Situation: Waldweg. Herdenschutzhund läuft vorneweg, dahinter seine Herde, die er zu beschützen hat. Andere Hunde, Menschen etc. kommen entgegen. Erkennt der Herdenschutzhund aus welchen Gründen auch immer eine Gefahr, wird er sich auf den Weg stellen und diesen blockieren. Wenn nun aber Hund und Mensch nicht wie ein Wolf reagieren sondern – zu recht – weiter auf dem Weg Richtung Herdenschutzhund laufen, dann wird sich dieser schon wundern: „Reicht die Drohung nicht? Kapieren die das nicht? Muss ich deutlicher werden? Deutlich heißt im Zweifel dann: Angriff. Vertreiben. Und zwar definitiv. DAS ist die Gefahr bei Herdenschutzhunden."

    Auch darauf wies ich hin: Die Frage, ob ein in diesem Sinn "artgerecht" gehaltender Kangal nicht eine größere Gefahr in Mitteleuropa darstellt als ein ebenfalls gut sozialisierter Kangal in der Stadt, ist so leicht gar nicht zu beantworten.


    "Herdenschutzhunde sind ganz tolle Hunde – wenn sie artgerecht gehalten werden können. Leider können sie das in unserer zivilisierten Umgebung – oder sollten wir sagen: zugebauten Umgebung nicht. Es fehlt ihnen schlicht die Möglichkeit, ihre Aufgabe wahrzunehmen. Jedes Mal, wenn ein Herdenschutzhund seinen Job tut, kommt er automatisch mit anderen in Konflikt."


    Diesen Punkt, sehe ich, wie gesagt, anders. Ganz abgesehen davon, dass aus diesen beiden Absätzen ja dann eigentlich folgt, dass man in Europa gar keine Kangals halten sollte: Wird er artgerecht gehalten, ist er gefährlich, wird ers nicht, ist er auch gefährlich.


    Hinzu kommt, dass "argerecht" hier viel zu eng definiert wird. Eigentlich wirds ja gar nicht wirklich definiert. Hunde haben doch kein genetisches Program, das ihnen eine konkrete Aufgabe zuschreibt. Ich denke, da überschätzen wir Menschen unsere züchterischen Fähigkeiten ein wenig. Hunde haben unterschiedliche Triebe, die wir uns zu Nutze machen und auf die wir hin selektieren. Mal sezialisierter, mal weniger spezialisiert. So muss man keine Schafe haben, um einen Border C. "auszulasten", sondern sollte im Idealfall Beschäftigungen finden, die seinem Triebverhalten entsprechen. Und da gibt es schwierigere Hunde als den Kangal.


    "Wir kennen selbst Hundehalter mit Herdenschutzhunden – das funktioniert problemlos. Wir sehen aber mehr Hundehalter, die einen solchen Hund haben und da funktioniert es eben nicht. Ja. Herdenschutzhunde können hervorragende Familienhunde sein – aber das Risiko, dass sie es nicht werden ist größer als bei einem anders disponierten Hund. Und ja – jeder Hund kann territoriale Ansprüche erheben; dass es ein Herdenschutzhund tut ist aber deutlich wahrscheinlicher als dass es ein Dackel tut. Und ja: man kann jeden Hund erziehen – aber einen Herdenschutzhund zu erziehen braucht mehr Sachverstand, mehr Erfahrung, mehr Wissen und mehr Konsequenz als andere Rassen."


    Ok, hier widerspricht sich der Artikel selbst, wenn er sagt, dass es ja doch Halter gibt, die das hinbekommen.

    Aber egal: Der Artikel ist ansonsten sehr gut, da er auf Gefahren hinweist. Er klärt auf, er übertreibt mE dabei, aber er klärt auf. Und das ist wichtig, grad damit nicht so viele Kangals als vierbeinige Potenzsteigerung durch die Gegend laufen müssen.

    In dem Absatz wird übrigens auch auf den Punkt gebracht, warum wir als Familie von dieser Rasse Abstand genommen haben: Ok, der erste Grund war meine Frau, die sagte, sie wolle keinen Hund, der schwerer ist als sie. Der zweite und eigentliche: Das, was mich an Kangals ua so fasziniert, diese Selbstständigkeit, dieses zu seiner Herde, seinen Leuten stehen (beim DSH wird das wohl oft "Treue" genannt), ist auf der anderen Seite gerade die Gefahr: Toll, wenn mein Hund meine Kinder beschützen kann. Es ist nicht seine Aufgabe, aber toll, wenn ers könnte. Aber was, wenn er entscheidet, sie vor Freunden der Kinder zu "beschutzen", obwohl es die Situation des zB "Schwertkampfes", den die Kinder grad aufführen, gar nicht erfordert? Und wenn solch ein Hund beschützt, kann das sehr viel negativere Auswirkungen haben, als wenn ein Dackel oder Labbi das tut. Es war uns einfach zu unsicher mit Kindern. Wobei, als ich diesen Punkt mal bei einem Kangal-Halter ansprach, der sich wirklich sehr gut mit Hunden, insbesondere Kangals auskennt, meinte der, dass kaum ein anderer Hund so gut zwischen echter Gefahr und nicht echter unterscheiden könne. Sei es wie es sei, wir haben Abstand genommen von der Idee und sind auch froh drüber.


    Nochmal zu der Frau in dem Video: Man muss sie ja nicht mögen, aber ich finde, man merkt ihr an, dass sie ein gutes Gespühr für Hunde hat und auch die angesprochene Selbstsicherheit ausstrahlt. Und klar verteidigt sie sich, sagt sie ja auch, dass sie andauernd von Leuten auf ihren Hund angesprochen wird. Würd ich auch was zu sagen, mich und meinen Hund verbal verteidigen. Und klar ist der Hund da noch jung (auf neueren Videos ist er älter). Aber ich habe da ein ganz gutes Gefühl, was Mias Sozialisation engeht. Muss man natürlich nicht teilen, da nur ein subjektiver Eindruck. Aber achte mal (in anderen Videos) auf ihre Körpersprache oder darauf, wie sie "Hundekörpersprache" interpretiert. So "Panne" scheint sie mir nicht zu sein...


    Liebe Grüße

    Lupus


  • Pelzbären hat doch auch einen Herdenschutzhund, einen Kuvasz.

    Vielleicht könnte Pelzbären auch mal über ihre Erfahrungen mit einen Herdenschutzhund berichten.


    @ Moderator

    Einfach mal Pelzbären anmailen, daß sie sich an unserer Diskussion beteiligt.

  • Pelzbären hat doch auch einen Herdenschutzhund, einen Kuvasz.

    Vielleicht könnte Pelzbären auch mal über ihre Erfahrungen mit einen Herdenschutzhund berichten.


    @ Moderator

    Einfach mal Pelzbären anmailen, daß sie sich an unserer Diskussion beteiligt.

    Habe ich eben gemacht :)

  • Hallo sorry war länger nicht mehr im Forum, darum habe ich von der Diskussion bisher nichts mitbekommen. Wurde gebeten meinen Senf dazu zugeben.

    Also ja ich habe einen Herdenschutzhund, einen Kuvasz nun ist das bei den HSH so ähnlich wie bei der Schäferhunden, da gibt es heftiger ( Kaukasen, Owtscharka) und eben die etwas leichter führbaren( Kuvasz, Maremmano), aber besonders wichtig ist zu bedenken wie und wo der Welpen geboren ist. Ein HSH der eine Herde bewachen soll wird in der Herde geboren und wächst als Mitglied der Herde auf. Ich könnte nicht hingehen und meinen von Geburt an auf den Menschen geprägten Kuvasz einfach in eine Herde setzen und sagen,so nun bewach die mal schön. Meinen Kuvasz habe ich mir ganz bewusst von einer Züchterin geholt die ihre Hunde vom ersten Tag an auf Menschen jeden Altersgruppen und Umweltgeräuche prägt, darum fühlt er dich auch bei uns in Haus und Garten wohl und vermisst keineswegs Schafe, Hühner oder Pferde zum bewachen.

    Der HSH ist darauf selektiert zu wachen und selbständig Entscheidungen zu treffen, das heißt aber nicht das er total autark ist, er ist eben einfach nicht so vom Kommando des Menschen abhängig wie zum Beispiel der Border Collie. Ein Kommando muss beim Herdie Sinn machen dann befolgt er es auch, man wird nie einen funktionierenden Mali daraus machen können, aber wenn man ihm die gedenksekunde eingesteht kann er eigentlich fast alles lernen, eine Sachen würde ich allerdings nie machen, dazu gehört Schutzdienst, ein Herdie hätte da schon gewisse Probleme Spass und Ernst auseinander zu halten. Auch über Hürden würde ich persönlich ihn nicht schicken, erstens ist es ein großer schwerer Hund und zweiten hat er erstmal gelernt zu springen ist der Gartenzaun unter Umständen bald kein großes Hindernis mehr.

    Wenn jemand, ich zum Beispiel, die Geduld, das Einfühlungsvermögen, die Konsequenz und auch den nötigen Humor aufbringt kann man dem Herdie sehr viel beibringen.

    Da ist auch gleich das größte Problem, viele Herdenschutzhundgalter sagen einfach einen Herdie kann man nicht erziehen.

    Eine mir sehr gut bekannte Autorin, Hundetrainerin und Kucaszzüchterin hat da einen guten Leitspruch “ Einen Herdenschutzhund kann man nicht erziehen den muss man erziehen!“ und genauso habe ich meinen Kuvasz gehandhabt, der kann überall mit hin, liebt alle Menschen, Kinder findet er besonders toll, andere Hunde sind normalerweise kein Problem, gleichgroße pöbelnde Rüden findet er jetzt nicht so prickelnd, normal das haben Schäfis auch bleibt aber immer händelbar und orientiert sich an mich. Beim Herdie gilt ganz besonders, wenn der Mensch ruhig und besonnen bleibt, bleibt er es auch.

    Es gibt tatsächlich Herdies die auf fremde neue Situationen oder auch nur kleine Veränderungen in ihrer Umwelt nervös und gereizt reagieren, aber auch hier gilt wie bei allen Rassen, je mehr der Junghund positiv kennnenlernen durfte he weniger kann ihn später schocken.

    Ich habe meinen Kuvasz nicht viel anders erzogen als meine anderen Hunde, das wichtigste was ich lernen musste war Ruhe. Mein Kuvasz kennt und befolgt viele Kommandos, nicht viel weniger als mein letzter Schäferhund, er führt sie im allgemeinen etwas langsamer und nicht so perfekt aus, warum sollte ich Gerda vorsitzen wenn ich genauso gut neben dir sitzen kann, warum soll ich den Ball zehnmal bringen ich habe ihn dir jetzt viermal gebracht wenn du den immer wieder wegwirfst willst du ihn offensichtlich nicht mehr haben, so nur zum Beispiel.

    So das war jetzt schon ein kleiner Roman, sollten noch Fragen sein, her damit

  • Toll geschrieben :)


    Ich würde gerne wissen ob du findest das diese Hunde "artgerecht" in einer kleinen Wohnung bzw einer Großstadt gehalten werden können bzw gehalten werden sollten?

  • es kommt darauf an, wenn jemand den ganzen Tag unterwegs ist, zum Beispiel im Stall oder auch Zoo arbeitet und da seinen Hund immer mit dabei hat ,kann der Herdie durchaus auch nur in der Wohnung gehalten werden, wobei Großstadt und Etagenwohnung schon auf Grund der Größe ein Problem werden, wenn ich bedenke das ich meine letzten beiden Schäferhunde die letzten Wochen ihres Lebens immer getragen habe und auch unter kraftanstrengung in den Rollstuhl einspannen mußte, das fällt bei 60 Kilo und drüber Hunden dann schon nicht ganz so leicht und Treppe rauf oder runter will ich mir das gar nicht vorstellen.

    Allerdings liebt es der Herdie wirklich einfach nur in “seinem“ Garten zu liegen und die Umgebung zu scannen, wobei “sein Revier“ am Horizont endet und nicht an der Grunstücksgrenze.

    Mein Miklós zum Beispiel ist der lauffaulste Hund den ich je hatte, da musste ich mich echt dran gewöhnen, der geht höchstens zweimal mit eine halbe Stunde und das auch nur wenn er Lust hat, wenn nicht dann legt der sich hin und dann machste nicht viel, mit Kommando oder Befehlston braucht man dem da gar nicht zu kommen, hilft nichts, dann bleibt der eben zu Hause.