Hochzucht, Leistungszucht

  • Hi,


    mhm, aber das würde ja bedeuten, dass ein Züchter immer ein und dieselbe Blutlinie verfolgt, oder?


    Und an Körberichten, oder daran, dass ein Hund IPO3 mit was weiß ich wieviel Punkten hat, kann man das nicht erkennen? Eigentlich müssten die Hunde aus Leistungslinie da doch im Durchschnitt besser abschneiden als die aus HZ. Sonst würde die ganze Trennerei ja keinen Sinn machen...

    Diese "ganze Trennerei" ist ja kein Selbstzweck. Sondern sie ist eine logische Entwicklung der unterschiedlichen Prioritäten, die der jeweilige Züchter setzt. Dass z.B. ich keinen Hochzuchtrüden für meine Hündinnen in Erwägung ziehe liegt nicht daran dass es ein Hochzuchtrüde wäre. Sondern daran dass diese Rüden meine persönlichen Erwartungen, die ich an die Rasse und den einzelnen Hund stelle, nicht erfüllen, und das in ganz vielen Punkten. Schaubewertungen spielen für mich eine völlig untergeordnete Rolle.


    Umgekehrt entsprechen die Hunde, die mir persönlich gefallen, nicht dem Zuchtziel der Hochzuchtzüchter. Nicht weil sie aus Leistungslinien stammen. Sondern weil sie so sind wie sie sind. Für sie halt nicht "schön" genug.

  • In der DDR wurde die Zucht in mehrere unterschiedliche Blutlinien eingeteilt, die durchnummeriert waren. Darunter gab es auch solche, aus denen die Hunde auf den DDR-Schauen häufiger weiter vorne zu finden waren als aus anderen. Und es gab Linien, die besonders überdurchscnittliche Leistungshunde vorgebracht haben, wie z.B. die Linie XIII.


    Prinzipiell spielten aber andere Faktoren im staatlich sehr stark reglementierten und kontrollierten Zuchtgeschehen eine Rolle. Z.B. haben die Hunde erst dann ihre Ahnentafel erhalten wenn sie zur Nachzuchtbeurteilung vorgestellt und HD-geröngt worden sind. Dadurch ist natürlich dann auch fast jeder mit seinem Hund zur Nachzuchtbeurteilung und zum Röntgen gegangen. Hunde, die mehr als einen Fehler aufgewiesen haben, wurden rigeros nicht zur Zucht zugelassen. Da konnte der Hund dann so schön oder só gut sein wie er wollte: Es wurde nur ein Fehler toleriert, egal in welchem Bereich. Und das durfte natürlich auch kein gänzlich zuchtausschließender faktor sein.


    Ob man Hunde, die aus einer auf Leistungskriterien ausgerichteten Zuchtselektion stammen, jetzt "Leistungshunde" oder "Arbeitshunde" nennt ist völlig schnuppe...


    Iwan von Poppitz ist ein Hund rein aus DDR-Linien und damit von den Hochzuchtlinien meilenweit entfernt.

  • Hi Waschbär,


    sag mal, steckt in "Waschbär" ne Abkürzung für "wandelndes Lexikon"???:)

    Eines ist mir noch unklar: Du sprichst oben von "persönlichen Erwartungen" und meinst damit ja sicher mehr als nur das Aussehen und Gesundheit. Es geht dabei doch sicher auch um Aspekte wie Triebigkeit, die ja wiederum mitverantwortlich für den Erfolg im Sport sind.

    Daher oben die Frage: Kann man sagen, dass die Leistungszuchthunde über mehr Trieb verfügen und daher in IPO und co besser abschneiden? Wie der Hund in dem verlinkten Artikel, der die IPO 3 mit 100/100/100 macht...


    Da Du dich ja auch mit DDR-Hunden auskennst: Würdest Du bestätigen, das habe ich von zwei Züchtern gehört, dass die "Ossis" zwar schon triebig sind, aber "schneller runterkommen können", oft "sehr klar im Kopf", dafür aber "sturer" sind? Oder hängt das dann nicht vielmehr was mit den einzelnen Linien zu tun?


    Und wie siehst Du die Zukunft der "Ossis"? Wenn ich das richtig verstehe, ist ein Problem ja, dass die Hunde teilweise genetisch zu nah beieinander sind, so dass einige "Ossi"-Züchter den Weg gehen, ihre Hunde mit solchen aus der West-LZ zu paaren - ist das der richtige Weg, oder doch eher der Versuch der "Reinhaltung" der Linien? Der SV hat sich da ja klar positioniert - er wünscht sich keine Weiterführung der DDR-Linien, was ja aber auch daran liegen könnte, dass nicht wenige "Ossi"-Züchter ohnehin in "Dissidenzvereinen" züchten...


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Das ist halt das Thema, mit dem ich mich beschäftige, wenn ich nach Deckrüden suche...

    Niemand im SV hat sich "klar positioniert" dafür dass die DDR-Zuchtlinien nicht weiter züchterisch eingesetzt werden sollten. Niemand hat die Züchter in der ehemaligen DDR damals nach der Maueröffnung gezwungen ihre Hunde ins Ausland zu verkaufen und sich die Zwinger mit Hochzuchthunden voll zu machen. Die hätten auch einfach mit ihren Hunden weiter machen können. Im Leistungsbereich. Aber sehr viele von denen wollten halt auch diesbezüglich endlich mal die große Freiheit schnuppern und im Schauwesen vorne mit mischen. (Ohne dass ihnen irgend jemand in der Zuchselektion etwas vorschreibt, so wie das in der DDR größtenteils üblich war.) Was natürlich weder mit den westdeutschen Leistungslinien noch mit den DDR-Linien funktioniert hat. Nur wir "Wessis" waren es bereits gewöhnt mit unseren Leistungshunden auf den Schauen immer hinten zu laufen und auf Körungen in die Körklasse 2 gesteckt zu werden. Vielleicht konnten die "Ossis" damit nicht umgehen. Ist ja auch vieles gleichzeitig auf die eingestürzt...

    In den Leistungslinien sind ost- und westdeutsche Linien schon immer miteinander gemischt worden. Meine "Wessi-Leistungshunde" führen weiter hinten DDR-Blut von Hunden, die von Ostdeutschland nach Westeuropa verkauft worden waren. Und die Züchter in der DDR haben teilweise auch West-Rüden für die Zucht verwendet (manchmal wurden die Hündinnen alleine in den Westen zum Decken geschickt).


    Die DDR-Linien rein erhalten zu wollen wäre wie das Kind mit dem Bade auszuschütten. Wozu eine kleine Population unnötig derart stark einschränken? Ein zu großer Ahnenverlust führt früher oder später zu Problemen mit der Fruchtbarkeit und dem Immunsystem. Wer den Typ der DDR-Linien erhalten möchte, der kann ja auf diese Phänotyp hin selektieren. Auch wenn er westdeutsche Leistungslinien mit zur Zucht verwendet. Viele Leistungshunde führen ja sowieso DDR-Blut. Zudem haben wir noch die DSH-Population in den osteuropäischen Ländern, die zu Zeiten der DDR von den dortigen Züchtern züchterisch mit genutzt wurde. Wichtiger als irgend eine Linien "rein" zu erhalten ist die Selektion auf Grundwesen, Gesundheit und Arbeitsveranlagungen. „Reine DDR-Linie“ ist kein allein selig machendes Attribut. Gesund muss ein DSH sein, ein festes Wesen haben und solide Arbeitsanlagen besitzen! „Reine DDR-Linie“ nützt gar nix wenn ein Hund krank ist oder nicht wesensfest oder nur unterdurchschnittliche Arbeitsveranlagungen besitzt.

    Vermutlich reden viele Leute alles mögliche über Hunde aus DDR-Linien. Den "typischen" DDR-Hund habe ich so kennen gelernt dass seine Leistungsbeständigkeit in der Unterordnung nachlässt wenn die Umweltbedingungen für ihn ungünstig sind. Z.B. bei hochsommerlichen Temperaturen, da hat man mit dem durchschnittlichen DDR-Hund die A…-Karte gezogen wenn man in der Unterordnung zuerst ablegen muss. „Spritzig“ ist dann anders… Die Fähigkeit zu schnellen Triebwechseln, wie sie für einen perfekten und bestechenden Schutzdienst heute notwendig sind, sind ein weiteres Problem. Es wurde ja bereits in dem Thread mit den WM-Videos geschrieben, Xanuk vom grauen Star steht stark im Typ kampftriebstarker DDR-Linien. Aber genau das macht ihn dazu dass er kein „Punktehund“ ist. Wer den Typ und die Vorteile der alten DDR-Linien mag, der sollte mit solchen Hunden züchten um sein persönliches Zuchtziel zu erreichen. Unabhängig davon ob die Hunde aus reinen DDR-Linien stammen, aus westdeutschen Leistungslinien, aus der osteuropäischen Population, aus französischer, belgischer oder niederländischen Blutlinien etc. oder ob sie bereits das Blut all dieser „Unterpopulationen“ führen. Als Züchter kann ich den Typ DSH züchten, den ich persönlich favorisiere. Dafür brauche ich keine offizielle Einteilung in verschiedene Populationen. Ich sehe doch selbst was mir wichtig ist an einem Hund, ob der mich in Bezug auf mein persönliches Zuchtziel in der Zucht weiter bringt oder nicht.

    Wobei, es gibt natürlich auch Züchter die darauf angewiesen sind das ihnen jemand anderes sagt ob ein Hund ihrem Zuchtziel entspricht oder nicht. Die fahren dann immer zu den Deckrüden mit den höchsten Punktzahlen oder den vorderen Platzierungen großer Prüfungen/Schauen, oder sie sind halt angewiesen darauf dass ein Rüde als „reine DDR-Linie“ angepriesen wird. Weil sie selbst nicht erkennen können was ihnen angeblich wichtig ist. Ich denke aber mal dass man über solche Leute nicht reden braucht, das bringt eh nix...

  • Als Züchter kann ich den Typ DSH züchten, den ich persönlich favorisiere. Dafür brauche ich keineoffizielle Einteilung in verschiedene Populationen. Ich sehe doch selbst was mir wichtig ist an einem Hund, ob der mich in Bezug aufmein persönliches Zuchtziel in der Zucht weiter bringt oder nicht.

    Es ist doch auch toll, daß es Züchter gibt, die ihr eigenes Ding machen. Der DSH gilt nun mal als eine breitgefächerte Rasse. Sogar innerhalb der Leistungszucht sehen die Hunde oft sehr unterschiedlich aus.

    Bei der Rasse Malinois sehen die Hunde von weiten alle gleich aus, wenn man nicht gerade unterschiedliche Farbmerkmale hat.




    Im Rassestandart des Deutschen Schäferhundes steht, daß die Kruppe lang und leicht abfallend sein soll (ca. 23° zur Horizontale).

    Im Rassestandart des Malinois steht, daß die Kruppe nur leicht schräg sein muß.


    Was passiert, wenn ein DSH-Züchter Hunde züchtet , wo die Kruppe nur leicht schräg ist, oder gar Hunde züchtet, wo die obere Linie des Rückens gerade ist, wie es im Labrador-Rassestandart steht?

    Bekommt der Züchter dann seine Hunde nicht mehr gekört?


    Bei den meisten Leuten ist ein schräger Rücken und eine lange abfallende Kruppe verpönt.

    Warum machen so wenige Züchter ihr eigenes Ding und züchten Hunde mit einer Rückenlinie und Kruppe, wie sie der Malinois hat?

    Die Nachfrage nach solche Hunde ist doch da.

  • Naja, ich denke die Nachfrage nach Schäferhunden, die aussehen wie ein Malinois, wird eher gering sein. Wem ein Malinois gefällt, der kauft einen Malinois (und keinen Schäferhund).

    Nuja, der deutsche Schäferhund hatte früher aber eine Rückenlinie und eine Kruppe, die dem Malinois sehr ähnelte.

    Sich einen Malinois kaufen nur wegen der geraden Rückenlinie und der schwach abfallenden Kruppe, wäre für viele Leute eine schlechte Entscheidung.

    Dann würde ich doch eher zu einen weißen Schäferhund oder Tervueren raten.

    Einmal editiert, zuletzt von ostholstein ()

  • Hi,


    ich finde, man muss da gar nicht die Malis bemühen; es reicht aus, sich den Horand von Grafrath, oder auch Wölfe, andere, anatomisch vergleichbare Tier anzuschaun; oder einfach die DSH von früher - diese abfallende Rückenlinie findet man nicht. Sie ist ein Produkt gezielter züchterischer Einwirkung. Und soweit ich das überblicke, hat das ja auch keine Vorteile im Bereich Bewegung, eher im Gegenteil. Und Vorteile für die Gesundheit ergeben sich mW daraus auch nicht. Es ging und geht bei diesem Zuchtziel, so, wie ich das verstehe, rein um Ästhetik. Das soll schön aussehen.


    Mir gefällt es nicht, aber DSH gefallen mir sehr gut (ist ja weit mehr als Aussehen, was sie auszeichnet, wie ich jetzt auch jeden Tag live erleben darf). Und da war es anfangs echt schwer, DSH mit geradem Rücken zu finden. Bin seinerzeit auch auf die Malis/Tervüren gestoßen, habe aber recht schnell (nicht, weil die Hunde "schlecht" sind, aber mE nicht so gut zu unserer Situation passen) von der Idee wieder Abstand genommen.

    Man landet dann bei DSH-Leistungslinien - aber als Familienhund? Man hat dann also erstmal ein Problem. Wenn man sich umhört, merkt man, dass viele Menschen die abfallende Linie nicht mögen. Und ich denke, wäre der SV schlau, würde er sich dieser Entwicklung nicht verschließen.



    Liebe Grüße

    Lupus


  • Mir gefällt es nicht, aber DSH gefallen mir sehr gut (ist ja weit mehr als Aussehen, was sie auszeichnet,

    Das sehe ich auch so.:thumbup:

    Unsere Senta, die schwarze in meinem Avatar, hat auch eine etwas lange abfallende Kruppe. Sie ist ein toller Hund und schön find ich sie auch. Aber noch schöner würde ich es finden, wenn sie keine lange abfallende Kruppe hätte.



    Wenn man sich umhört, merkt man, dass viele Menschen die abfallende Linie nicht mögen. Und ich denke, wäre der SV schlau, würde er sich dieser Entwicklung nicht verschließen.

    Manche Züchter haben wohl immer noch nicht kapiert, das viele Menschen einen Schäferhund haben möchten, wie er früher mal war.

    Die Anzahl der verkauften Welpen hat sich im SV halbiert. Woran liegt das nur? Mögen die Leute den Deutschen Schäferhund nicht mehr leiden?

  • Das mit dem Mitglieder- bzw. Welpenrückgang hatten wir schon mal. Andere Rassen (vor allem größere) sind davon prozentual genau so betroffen. Wer hat denn vor 30 oder 40 Jahren z.B. einen Aussie oder Border Collie oder Retriever gehabt? Ich vermute mal Reckless in "Die Waltons" war der erste Labrador, den die meiste Deutschen damals gesehen haben, und sie haben ihn für einen netten Mischling gehalten... Damals war der Schäferhund einfach deswegen verbreiteter weil man gar nicht diese ganzen Alternativen an Rassen gehabt hat. Außerdem möchten viele Menschen das Besondere. Da passt ein lustig gefärbter Hund oder einer in einer seltenen Farbe oder am besten einer, dessen Rasse andere nicht kennen oder einer der fünfmal mehr kostet sehr viel besser als ein schnöder Schäferhund, der nix Besonderes ist. Zudem wählen immer mehr Hundehalter heute eine kleinere Rasse, weil die Haltung großer Rassen immer mehr verkompliziert und an die Hundehalter generell sehr viel höhere Anforderungen gestellt werden. Und wer sich heute an einen Hundeverein bindet, mit allen Pflichten, die die Mitgliedschaft mit sich bringt, sucht sich lieber einen "Fun- bzw. Trend-Sport-Verein". Aber selbst davor scheuen viele Hundehalter zurück. Der Trend geht heute zur Nicht-Mitgliedschaft. Diese Entwicklung betrifft ja z.B. Sportvereine ganz genau so; "Pay-Sport" im Fitness-Center oder in einer Hundeschule ist inzwischen weitaus beliebter, weil man über das eigene Training hinaus keine Minute länger "verplempern" muss für Arbeitseinsätze & Co. (z.B. anderen zu helfen). Die Rückenlinie des Deutschen Schäferhundes hat damit in keiner Weise irgend etwas zu tun, das ist ein allgemeiner Trend in unserer heutigen Gesellschaft.


    Auszug aus dem Standard: Die Oberlinie verläuft vom Halsansatz an über den hohen langen Widerrist und über den geraden Rücken bis zur leicht abfallenden Kruppe ohne sichtbare Unterbrechung. Der Rücken ist mäßig lang, fest, kräftig und gut bemuskelt. Die Lende ist breit, kurz, kräftig ausgebildet und gut bemuskelt. Die Kruppe soll lang und leicht abfallend (ca. 23° zur Horizontalen) sein und ohne Unterbrechung der Oberlinie in den Rutenansatz übergehen.


    Vorteile im Bereich der Bewegung hat eine etwas abfallende Kruppe durchaus. Nach seinen Studien über das Gangwerk des Hundes hat Prof. Fischer immer die hervorragende dynamsiche Leistung im Trab des DSHs, allen anderen Rassen gegenüber, positiv hervorgehoben. Und zu Zeiten der Festlegung des Standards war ein ermüdungsfreies Traben durchaus wichtig.


    Zu den anatomsichen Unterschieden von Belgischem und Deutschem Schäferhund: Lt. Standard hat der Belgier einen quadratischen Körperbau, während der DSH einen leicht gestrecken Körperbau hat´mit einer Rumpflänge, die 10 bis 17% über der Widerristhöhe liegt. Damit verändern sich natürlich auch die Bedingungen für die Lage der Kruppe. Bei beiden Rassen ist diese lt. Standard schräg. Beim Belgier wird sie mit "nur sehr leicht schräg" beschrieben, beim DSH mit "lang und leicht abfallend". Dieser Unterschied ergibt sich dadurch dass der DSH gestreckter ist als der Belgier. Deswegen kann er nicht die selbe Kruppe haben. Wer schon mal einen Malinois gesehen hat, der nicht seinem Standard entspricht weil er nicht quadratisch ist, sondern gestreckt, der weiß was ich meine. Das sind dann Hunde, die hinten überbaut aussehen, mit Senkrücken und losen Rückenbändern. Sportlich ist anders....

  • Nuja, der deutsche Schäferhund hatte früher aber eine Rückenlinie und eine Kruppe, die dem Malinois sehr ähnelte.

    Sich einen Malinois kaufen nur wegen der geraden Rückenlinie und der schwach abfallenden Kruppe, wäre für viele Leute eine schlechte Entscheidung.

    Dann würde ich doch eher zu einen weißen Schäferhund oder Tervueren raten.

    Was ist jetzt am Tervueren besser als am Malinois? 8) Das ist prinzipiell der selbe Hund, nur in einer anderen Haar-Variante, der eine stockhaarig, der andere langstockhaarig. Und langstockhaarige Welpen in Malinoiswürfen werden im Zuchtbuch als Tervueren ein-/umgetragen.


    Ich finde es aber schön dass dieses Thema mal zur Sprache kommt. Denn die "Rasse" Malinois oder Tervueren gibt es ja eigentlich gar nicht. Beides sind nur zwei Varietäten der Rasse "Belgischer Schäferhund" (neben zwei weiteren). So wie Langstockhaar und Stockhaar die beiden Varietäten des DSHs sind. Lt. Standard unterscheidet sich ein Malinois von einem Tervueren lediglich dadurch dass der eine ein kurzes Stockhaar besitzt (im Standard mit dem Wort "Kurzhaar" bezeichnet), währen der andere langstockhaarig ist.


    Dem Betrachter fällt aber auf dass sich Tervueren und Malinois heute doch in einigen Teilen unterscheiden (teilweise sehr stark). Beim Belgischen Schäferhund ist nämlich genau das selbe passiert wie beim DSH. Es erfolgte die Aufspaltung in eine Arbeitslinie und eine Show-Linie. Nur haben sich in diesem Fall die jeweiligen Anhänger einer Partei auf eine Varietät der Rasse konzentriert. Der Tervueren wurde zum Show-Hund und der Malinois blieb der Arbeiter. Natürlich gibt es auch heute noch hin und wieder Tervuren als Diensthunde oder im gehobenen Leistungssport. Die stammen dann aber entweder direkt aus Malinois-Würfen, oder aber sie stammen aus Zuchtlinien, die über Tervueren aus Malinois-Würfen aufgebaut wurden (in Skandinavien gibt es ein paar Züchter, die ihre Zucht darauf aufgebaut haben). Und die unterscheiden sich dann auch optisch von den Hunden, die schon lange rein als Tervueren gezüchtet werden. Mir käme nie ein "echter" Tervueren ins Haus, aus mehreren Gründen. Während mit die Tervueren aus Malinois-Linien recht gut gefallen.


    Also auch hier: Ein und die selbe Rasse, aber eine Aufspaltung in Show- und Leistungslinie (in Bezug auf das Wesne sogar extrem). In dem Fall halt optisch getrennt dadurch dass die einen stockhaarig sind und die anderen langstockhaarig.

  • Aber stellt sich da nicht tatsächlich die Aufgabe für einen Welpeninteressenten, der einen DSH mit leicht abfallender Kruppe sucht, in der Leistungslinie fündig zu werden? Da ist man meiner Meinung nach dann wirklich auf Kenner der Linien angewiesen, die auch eine charakterliche Einschätzung geben können.


    In meiner damaligen OG waren zu 80 % Hochzuchthunde und mir persönlich zu stark gewinkelt, so dass der Pöppes sich quasi im Tiefflug befand. Und die Halter sagten mir dann immer: Der Schäferhund ist ein Traber! Erschließt sich mir nicht, wenn das Ganze so extrem ist.

  • Hi,


    ich denke, man sollte hier ein wenig trennen: Richtig ist sicher, Waschbär, die Sache mit der seltener werdenden Vereinszugehörigkeit - davon sind viele Vereine unterschiedlichster Sparten betroffen. Das zeigen auch die Statistiken. Und die Gründe dafür liegen sicher auch in den Punkten, die Du angesprochen hast. Ein anderer könnte sein, dass nicht mehr so viele Menschen wie früher auf die Art der Ausbildung auf SV-Plätzen stehen und sich daher andere Vereine suchen (ich zB bin gerne bereit mitzuarbeiten, weil Vereine nur so überleben können - es sind also sicher nicht nur alles faule Gesellen, die der SV verliert oder gar nicht erst gewinnen kann).

    Aber ist das gleichzusetzen mit dem "Geburtenrückgang" bei DSH, so es diesen denn gibt (kenne die Statistik nicht)?


    Du zitierst den Standard des DSH, in dem ja ein gerader Rücken und eine leicht abfallende Kruppe gefordert wird. Und das liest man ja teilweise auch in Körberichten, so zB bei Gaius Opa "Iwan vom Poppitz". Daher verwundert es mich, dass ja doch viele Hochzuchthunde diese gerade Rückenlinie (sieht zumindest so aus) nicht haben, diese es aber sind, die auf den Schauen die ersten Plätze belegen.


    Von der Trabstärke des DSH habe ich auch schon gehört. Aber: betrifft das nicht eher die Hunde aus LZ? Und ist es nicht so, dass diese häufig eher gerade im Rücken bei leicht abfallender Kruppe sind als die Hunde aus HZ?

    Oder sind die HZ-Hunde den LZ-Hunden im Sportbereich allein der schwächeren Tierbigkeit wegen unterlegen uind das hat mit der Anatomie gar nix zu tun.


    Liebe Grüße

    Lupus