Von "TuT Nixen" und Hundehalter die schwer vom Begriff sind

  • Kurzes Ausmeckern: Ich wurde soeben wieder von einer Hundehalterin mit freilaufendem, provozierendem Jagdhund darüber aufgeklärt, dass MEIN Hund ja gefälligst spielen und sozialisiert werden muss. Ich nehme mir jetzt fest vor, immer faule Eier dabei zu haben, die ich solchen Leuten wortlos an die Jacke knallen kann.

  • Nicht aufregen, auch wenns schwer ist. Dankend (für den wahnsinnig wichtigen Hinweis) umdrehen und weiter gehen.


    Ich kann zur Abwechslung mal von einer netten Spaziergängerin berichten, die sich durch 2 durchgedrehte Schäferhunde nicht beeindrucken lässt. Was ja heut zu tage nicht mehr selbstverständlich ist.

    Nachdem ja jetzt wieder sonniges Wetter ist und dieses scheinbar nur in höheren Lagen genossen werden kann, laufen bei uns wieder jede Menge Spaziergänger vorbei. Teilweise welche die ich bei uns noch nie gesehen habe. Die, die regelmäßig bei uns laufen sind meist aus der Nachbarschaft, oder gehen da halt immer und kennen die Hunde.

    Meine Hunde derzeit irgendwie Gaga im Hirn wenns ums raus gehen geht, laufen bei der Haustüre raus und gleich wie wild durch die Gegend, Fina bellt dazu noch lautstark. Kommt eine Spaziergängerin daher, die Hunde ignorieren sie zwar, aber weil man eine Matschbirne hat, wird da nicht groß geschaut ob was im Weg steht, Rufen stößt auf taube Ohren, sie hatte aber Glück nicht im direkten Weg zu stehen, sonst hätte sie auch gerammt werden können. So wurde sie um cm verfehlt. Lacht die nur dazu und meint, die haben Spaß.

    Ist schön wieder mal normal denkenden Menschen zu begegnen.

  • Gelassenheit war heute leider ausverkauft. Ich hab die Frau vor Monaten schonmal getroffen, gebeten, ihren Hund nicht zu uns zu lassen. Das hat sie ohne mosern akzeptiert, wir sind ein Stück nebenher gegangen.

    Heute haben wir sie überholt (weil ihr Hund "was" zu erledigen hatte), da hat sie ihren Hund schon von alleine am Halsband genommen und uns vorbei gelassen. Sie sagte noch, meiner dürfe aber auch herkommen, woraufhin ich (mit furchtbar aufgeregtem Zappeltier an der Leine) gesagt habe, dass das nicht nötig ist, aber danke und ob sie da oder dort lang geht, damit wir dann in die andere Richtung können. Blabla, alles klar, jeder ging seines Weges. Ich wollte Quennie laufen lassen, damit die sich austoben kann, deshalb wollte ich möglichst schnell weg von denen. Von hinten kam auch noch ein uns bekannter Tutnix an, dessen Halter komplett ignorant ist, also nix wie weg da.

    Die Dame hat auf halber Strecke wieder umgedreht (was sinnlos ist, weil man auf der Strecke einmal im Kreis geht und sie hatte die Hälfte schon hinter sich) und kam uns wieder entgegen. Ich also meinen Hund an die Leine, da wir kurz vor einer Kreuzung waren, hab ich gewartet und wollte sie einfach vorbei lassen. Mein Hund sass brav neben mir, ihrer kam unangeleint auf uns zu. Ich denke noch "na die wird den gleich rufen, die weiss ja dass wir nix wollen", da steht der Hund schon provozierend 3m vor uns. Ich sage "Nein, bitte nehmen Sie ihren Hund weg!" und in dem Moment springt Quennie bellend nach vorne, weil's halt 2 Sekunden zu viel waren. Da ist mir die Hutschnur gerissen und ich hab die Frau angeschnauzt, warum das denn jetzt einfach sein musste und ob es nicht reicht wenn ich ihr einmal am Tag sage, dass wir keinen Kontakt wollen. Das tat mir irgendwie sofort leid, weil DIE Frau jetzt nicht die blödeste ist, die wir auf der Strecke so treffen, aber mir hat's in dem Moment einfach ausgehakt. Aus Wut auf mich selber, weil ich zu lang dran geglaubt hab, dass die ihren Hund wieder zu sich nimmt, weil mein Hund wieder das Gefühl hatte das regeln zu müssen, weil ich ihr zu viel zugemutet hab, weil das die zweite Situation in 2 Tagen war in der Quennie super gut gewesen wäre, wenn's nicht zu lang gegangen wäre bzw. gestern der Hund nicht doch noch losgekläfft hätte. Nach einem kurzen Disput darüber ob mein Hund mit jedem anderen Hund "spielen" muss oder nicht und nachdem ich noch das Wort "Köter" benutzt habe, gingen wir dann in entgegengesetzte Richtungen weiter und ich war vor lauter Wut echt mal kurz den Tränen nahe, wollte aber meinem Hund nicht den Tag versauen, also haben wir gespielt und gezergelt und unseren Spaziergang fortgesetzt.

    Hätte alles nicht sein müssen, ich hätte schneller reagieren können, hätte die Frau nicht zwingend so anschnauzen müssen. Andererseits... naja...
    Quennie hatte das nach 2 Min wieder vergessen, die ist jetzt nicht für's Leben geschädigt. Aber es stinkt mir einfach über alle Massen.

  • Ja GeierWally , es ist wie beim Autofahren: man muss die Doofheit der anderen leider mit einkalkulieren. Genau deswegen habe ich immer Kopfkino und verhalte mich leider auch nichts so, wie ich eigentlich möchte und gehe mit Harras dort, wo sich i.d.R. Fuchs und Hase und LKW-Fahrer gute Nacht sagen.

  • Ooch GeierWally es tut mir echt leid, dass du dich so gefühlt hast. Lass dich drücken. <3 <3 <3


    Sowas von nervig, wenn man in solche Situationen kommt und man am Ende feststellen muss, dass man verlassen ist, wenn man sich auf andere verlässt.


    Ich bin auch so ein Fall von wenns mal überschäumt, dann aber richtig und dann kommt oben drauf noch das Kopfschütteln über mich selber.


    In den letzten Jahren habe ich immer mehr festgestellt, dass viele Dinge besser klappen wenn ich davon ausgehe, dass alle anderen um mich herum hirnlose Idioten sind. Dann plane ich brauchbare Aktionen von denen gar nicht in meine Handlungsstrategien ein sondern gehe direkt davon aus, dass sie alles verkacken und plane entsprechend.


    Dazu geholfen hat mir auch die Einstellung "Krise als Chance". Da muss ich weiterhin dran arbeiten, ja, aber bisher hat es schon wirklich gut funktioniert. Es bedeutet, dass ich mir selber die Überzeugung gebe, dass die Situation in der ich mich gerade befinde, nicht dazu da ist, mich zu nerven oder mir zu schaden, sondern, dass die Situation eine Chance für mich ist, mit meinem Hund zu trainieren und neue Erfahrungen zu machen. Um es spiritueller auszudrücken: "Sei dankbar für die (scheiss) Situation, denn sie gibt dir die Chance zu wachsen" :D :D Dieser Einstellung zufolge muss man sich das "scheiss" natürlich wegdenken!! 8o


    Es funktioniert aber wirklich. :)


    Man macht sich damit auch nicht unbedingt beliebt, denn es degradiert vorhande Personen zu Statisten und deren Hunde zu Requisiten.


    Ich war in deiner geschilderten Situation nicht dabei, aber vielleicht, wenn du sie mit anderen Augen Revue passieren lässt, fallen die Dinge ein, wie du hier hättest profitieren können. Hommmm 8) 8o <3

  • Mach dir keinen Kopf ums Anschnautzen, was muss das muss! Und du hattest ja klar gesagt, du willst nicht. "Nein" ist ein vollständiger Satz und bedarf keiner weiteren Erklärung.


    Ich probiere gerade die Strategie nicht zu viel denken, nicht zu viel kommunizieren aus. Bislang bin ich relativ zufrieden. Ich verscheuch den fremden Hund, wenn möglich, und befasse mich gar nicht mit den Haltern. Wenn die zügig antraben, weil das zweibeinige Zotteldings unfreundlich ist und den im besten Falle auf der Flucht befindlichen Hört-nix eingesammelt haben, müssen die erst mal Luft holen um zu belehren, und da sind Frau Hund und ich schon wieder weg. Großzügiges Lob für den eigenen Hund übertönt zuverlässig die ersten Wortfetzen und zack, außer Hörweite. Frau Hund scheint mit der Vorgehensweise zufrieden und meine Nerven schont es ungemein. So ein Besserwisser von Hundehalter ist doch wie Unkraut im Zen Garten.

  • GeierWally , ich hoffe du konntest mittlerweile ein bisschen durchatmen.

    Es tut mir sehr leid, dass der Spaziergang für dich so suboptimal gelaufen ist. Aber wie du selbst geschrieben hast...wird Quennie kein Schaden davon nehmen. ;)

    Und die Dame hat es nun hoffentlich auch verstanden. (Deutlich genug warst du ja ;) :D) Du hast ja aber auch geschrieben, dass DIE Frau ja aber eigentlich nicht die schlimmste ist. Vielleicht trefft ihr euch ja mal wieder und manchmal hilft auch (für den eigenen Ruf) ein "Entschuldigung...ich hatte einen echt schlechten Tag letztes Mal" ;)

    Und wenn nicht, dann hast du wenigstens deine Ruhe. Kennst du den Spruch: Ist der Ruf erst ruiniert, ... :D Die Einstellung ist aber auch sehr wertvoll, solltest du das mit den faulen Eiern durchziehen wollen... :D

  • Ich hab auch aufgehört mich von dem Verhalten anderer Hundehalter irritieren zu lassen. Kommt deren Hund zu meinem angeleinten, schick ich den weg, und feddich. In bestimmten Situationen helf ich denen auch, halte zB deren Hundi mal kurz fest damit sie ihn abholen können. Ich mein, jeder Hund leistet sich im Leben mal was... Aber Belehrungen und Korrekturen ungefragt über andere zu kübeln kann ich auch nicht leiden. Zumal nie jemand weiß, was ich warum wie wann tue.


    Heute war ich in einer Situation, dass Arwa angezeigt hat, dass ich massiv Stress kriege, ich weiß auch wieso (und hab spannenderweise heute meinen Pulsgurt dran, ist cool zu sehen, wann sie reagiert und was es bewirkt wenn sie agiert, so schwarz auf weiß bekomm ich das selten), also ich mich kurz hingehockt, Arwa in ihre Position neben mich, kommt so n fetter alter Labbi angezockelt und findet sehr spannend was wir da machen :D Besitzerin erklärt ihm noch, dass das total assi ist, was er da macht und bittet ihn, einen Bogen um uns zu laufen, Herr Labbi ist derweil etwas schwerhörig und kann leider nicht verstehen, um was er da gebeten wurde (war jetzt irgendwie auch kein klares Kommando...). Kommt also auf ca 70 cm ran. Peilt immer noch nix, Arwa zeigt mal kurz die Beißerchen, bewegt sich aber keinen Millimeter aus ihrer Position, Labbi trottelt SEHR langsam vorbei, Besitzerin erklärt ihm derweil, dass der Schäferhund arbeitet (immerhin hat sie es erkannt) und er in Zukunft nicht mehr stören soll. Ich bin sicher, er merkt es sich. Irgendwie war es zum totlachen, muss sagen, die Nummer hat meinen Stress massiv gesenkt. Und war gutes Training. Also manchmal ist es auch wirklich lustig, was man da so erlebt.

  • GeierWally ich verstehe dich gut. Man ist auch einfach so hilflos, will ja auch die Menschen nicht vorschnell anblaffen, und wenns dann zu spät war ärgert man sich. weil einem wieder was in den Plan gegrätscht ist. Quennie hats bestimmt gemerkt und mit Spielen aufmuntern wollen :)

  • Solche Tage und Begegnungen kennen wir doch sicher alle. Am besten abhaken und nach vorne gucken.


    Wenn du die Dame wirklich ansonsten nett findest, würde ich bei der nächsten Begegnungen auch eine Entschuldigung anbringen und sagen, warum du so reagiert hast.


    Ich bin auch manchmal etwas drüber, wenn ich unschöne Hundebegegnungen hatte. Manchmal tut es mir hinterher auch leid. Es kommt auch immer ein bisschen darauf an, wie der andere Hundehalter reagiert.