Ab wann ist ein Hund ein Balljunkie?

  • Weiter oben stand einmal, dass Jagdverhalten Suchtverhalten sei und noch weiter oben ein Border, der Bälle hütet oder diejenigen, die einen Ball haben. Für jagen und hüten wurden Hunde geboren.

    Ich war das mit dem Jagen. Es schüttet halt Hormone aus, der Hund hat Spaß im Prinzip ne geile Zeit. Er muss ja nicht jagen um Nahrung zu bekommen. Und je öfter er in diesen Rausch kommt umso schwieriger wird das abgewöhnen. Und ja es kann natürlich von allem zu viel geben. Gerade der Border der hier angesprochen wurde, arbeitet ja höchstens im Sommer so intensiv. Im Winter ist dann Ruhe. Heißt für mich ein Schäfer kann keinen Hund gebrauchen der dauerhaft wild im Kreis rennt. Arbeitshunde müssen doch abschalten können egal ob Rettungshund/an der Herde oder bei der Polizei. Wenn aber sich Otto weil er den Border so schick findet sich einen kauft, dann gewissenhaft liest das solche Hunde ordentlich Auslastung brauchen und dann um dem gerecht zu werden Ball spielt, viel läuft etc. ohne die Ruhe/ Abschaltphasen reinzubringen kommt der Teufelskreislauf zu Tage. Es ist doch auch kein Wunder, dass man kaum einen Neufundländer oder Herdenschutzhund etc. als Bällchen verrückten Hund zu sehen bekommt. Das sind meistens Hütehunde.

  • Wenn aber sich Otto weil er den Border so schick findet sich einen kauft, dann gewissenhaft liest das solche Hunde ordentlich Auslastung brauchen und dann um dem gerecht zu werden Ball spielt, viel läuft etc. ohne die Ruhe/ Abschaltphasen reinzubringen kommt der Teufelskreislauf zu Tage.

    Genau so wichtig wie die Ruhe/Abschaltphasen ist, daß der Hund beim Arbeiten/Spielen mitdenken und mitarbeiten muß.

    Daß der Hund die Kommandos annimmt und korrekt ausführt und nicht nur das Ballhetzen im Kopf hat und dabei alles andere um ihm herum ausblendet.




    Es ist doch auch kein Wunder, dass man kaum einen Neufundländer oder Herdenschutzhund etc. als Bällchen verrückten Hund zu sehen bekommt. Das sind meistens Hütehunde.

    Diese Hunde haben aber auch keinen besonders hohen Spieltrieb und man wird sie nicht so leicht ballverrückt bekommen.

  • Diese Hunde haben aber auch keinen besonders hohen Spieltrieb und man wird sie nicht so leicht ballverrückt bekommen.

    exakt nichts anderes habe ich damit zum Ausdruck gebracht. Die typischen Ball Liebhaber sind triebige quirlige Hunderassen. Ein reiner Wachhund braucht eben eine andere Art trieb.


    Was aber bleibt ist, dass es eben ganz oft die Border und Australian Sheperds und die Malis sind, welche eben auf sowas besonders abfahren. Und ich denke, dass gerade bei diesen Rassen, die richtige Auslastung durch sinnvollen Hundesport wichtig ist.

  • Frank meint Ball werfen, ich meine Nasenarbeit....ein dritter meint wieder was anderes....jeder soll seinen Weg finden.....und meiner bleibt, KEIN Balljunkie.


    Wie bestätigt eigentlich ein Schäfer seinen Hund,?

    Wie lange arbeitet der von Bestätigung bis zur nächsten Bestätigung?

    Oder arbeitet er weil er Spaß daran hat und braucht nicht andauernt Bestätigungen?

    Fragen über Fragen, vielleicht weiß das ja jemand oder ich frage TanteGoogle

  • Naja welcher Schäfer? In Schottland und der Grenzregion wo der Border herkommt ist viel mehr Platz, der Hund muss viel mehr machen. Beim Australian Sheperd das selbe. Und dann die klimatischen Verhältnisse. In Schottland ist Winter denke ich auch wirklich Winter. Da stehen die Tiere im Stall. In Deutschland wird etwas anderes gebraucht, deshalb sind die Arbeitsrassen doch auch so Grund verschieden. Schon zwischen dsh und den altdeutscheuschen Hütehunden sind riesige Unterschiede

  • Wie bestätigt eigentlich ein Schäfer seinen Hund,?

    Wie lange arbeitet der von Bestätigung bis zur nächsten Bestätigung?

    Oder arbeitet er weil er Spaß daran hat und braucht nicht andauernt Bestätigungen?

    Unsere Hunde mußten beim Kühetreiben nicht andauernd bestättigt werden. Wenn sie das Kommando bekamen die Kühe zu holen, war es für die Hunde schon eine Freude. Wenn die Hunde mal zu schnell trieben und man rief sie zurück, dann bekamen sie natürlich auch Lob, daß sie gekommen sind.

  • Ahhh Ok, bei richtiger Arbeit an der Herde braucht ein Hund kein Objekt, Interessant!

    Ich verstehe es noch nicht richtig, wieso muss ein Hund beim Hundesport auf ein Objekt verrückt gemacht werden und der Schäfer braucht kein Objekt?

    Wenn dem Hund der Sport so viel Spass macht, warum macht er es dann nicht einfach, ähnlich dem Hund an der Herde?

  • Wie bestätigt eigentlich ein Schäfer seinen Hund,?

    Wie lange arbeitet der von Bestätigung bis zur nächsten Bestätigung?

    Oder arbeitet er weil er Spaß daran hat und braucht nicht andauernt Bestätigungen?

    Unsere Hunde mußten beim Kühetreiben nicht andauernd bestättigt werden. Wenn sie das Kommando bekamen die Kühe zu holen, war es für die Hunde schon eine Freude. Wenn die Hunde mal zu schnell trieben und man rief sie zurück, dann bekamen sie natürlich auch Lob, daß sie gekommen sind.

    Es ist richtig, das der Border in Elionores Beispiel abschaltbar sein sollte. Man sagt "Schluß" und dann ist Schluss. Der Border lebt aber nun mal dort wo er lebt und der Mann versucht, das Beste draus zu machen. Niemand ist freiwillig blöd.


    Wie bestätigt nun der Schäfer seinen Hund? Ganz einfach. Als erstes hat jeder Schäfer (...) einen Fluss hinter der Scheune oder es hängt die Flinte in der Scheune. Hunde, die auf dem Land Schwierigkeiten machten, wurden nicht alt. Einige gute Hunde gingen zu den Behörden oder an die Grenze. Der Rest erlitt halt einen Autounfall, epileptische Anfälle und der Tierarzt sah nur eine Lösung oder der Hund lief fort, hm. Ist heute noch so. Oder der Große Schweizer Sennenhund endete im Kochtopf.


    In Holland arbeitet man sehr hart mit den Hunden. Sie sind deshalb als Selektionsergebnis über der Prüfungen intrinsisch motiviert zu arbeiten. In Frankreich geht man mit Hunden, die sich dauernd streiten, zusammen ins Vereinsheim und siehe da, die Tiere liegen ruhig nebeneinander. Bei der DDR-Polizei saßen 25 Hunde ohne Streit miteinander auf der Ladefläche des Lkw. Heute dagegen sind die meisten Diensthunde der Polizei eine Belastung für die Hundeführer im Einsatz, beispielsweise beim Fußball und der Begleitung der Fans.


    In Holland, in Belgien und Frankreich gibt es Hunde, die nie eine Prüfung machen können, da sie von allem zu viel haben. Die braucht man aber für die Zucht. Kommt nun so ein Herder aus dem KNPV hierher nach Deutschland und macht ernsthafte Schwierigkeiten, braucht man ihn eigentlich nicht reparieren, denn irgendjemand muss den Hund danach haben wollen und führen - können. Die Behörden wollen solche Hunde oft nicht. Die alten Hundeführer, die den Umgang mit der Schippe können, sterben aus. Für den Nachwuchs sind härtere "sture" Hunde häufig schon mental zuviel. Manche Hunde haben das Glück, auf einen Menschen zu treffen, der sie versteht und dem sie hier folgen wollen. Andere eben nicht.


    Hier im Board gab es einen Artikel über Wertmessziffern und 4-er, 5-er Hunde. 5-er Hunde sind das Ideal. In sich ruhend, arbeitsbereit und -willig, hart im nehmen, aber auch im austeilen - je nach Rasse. Der Schäfer teilt auch aus, der Labbi ist nur hart. So ein Hund muss den Hundeführer aber auch ausreichend ernst nehmen, dass auch die exzessiven Inselbegabungen durch den Hundeführer kontrolliert werden können.


    Die Gesellschaft hat sich so verändert und von der Clickerfraktion vor sich hertreiben lassen, dass die Leute mit solchen Hunden Schwierigkeiten haben. Deshalb vermehren sich zunehmend die 3-er oder 7-er Hunde. Sehr viel Furcht mit ggf. Restschärfe, wenn er in der Ecke steht oder Phlegma, dass er zu lahm ist, wegzulaufen.


    Dieses Verhalten wird oft in jahrelanger "Ausbildung" verstärkend trainiert bzw. modifiziert.


    Der Mann mit dem Border im obigen Beispiel war wenigstens so klug, sich einen Hund in einer altersgerechten Gewichtsklasse zu kaufen. Dann sieht er sehr wohl das Problem der Auslastung und beginnt nach seinen Vorstellung davon mit der Umsetzung. Das verdient Anerkennung und Respekt!


    Das Hauptproblem meiner Meinung nach ist, dass es in der öffentlichen (Hundeschul-) Meinung verpönt ist, dem Hund bei Bedarf die Ohren langzuziehen. Man setzt sich damit in das gesellschaftliche aus. Die Beschränkungstheorien etc. haben als Gegenstand der Betrachtung immer weiche, furchttendierte Hund, die einfach unsortiert sind - da sie nie reglementiert wurden und die Leute das auf Grund der öffentlichen Meinung auch für falsch hielten - und nun dankbar für einen Rahmen sind. Für alle anderen Hunde gibt es die Kategorien überzüchtet, Balljunkie - also verrückt. Es wird übersehen, dass 500 PS-Autos einfach andere Bremsanlagen benötigen als der 1-er Golf.


    Nun wird der Einwand kommen, dass auch diese 500 PS - Hunde mit "fehlerfreiem" lernen und "triebfreier" Ausbildung zwangarm erzogen und ausgebildet werden können. Das stimmt. Das sind die Profis. Es ist aber bei uns verpönt, mittels Berührungen dem Hund beispielsweise "Sitz" beizubringen und Futter halt wegzulassen. "Aus" ist in meiner Welt nicht verhandelbar und ob der Hund die Ohren anlegt, ist mir gleich - eigentlich ist das gut und wünschenswert. Es bedeutet, ich füge mich.


    Im Menschenleben muss ich mich auch fügen. Warum? Weil nicht alle Menschen Kommunikationsprofis sind. Der Profi führt mich mit Worten und der einfache Nachbarsjunge sagt: "Sagst Du das nochmal, schmeiß ich dich von der Rüstung!" Das war die friedliche Variante. Und sie funktioniert.


    Deshalb sollte man zulassen, dass jeder seinen Hund so führt und führen darf, dass er mit ihm zurecht kommt, der Hund ihm, seiner Familie und der Umwelt keine zusätzliche Belastung und Plage ist und der Hund in der Öffentlichkeit und auf Reisen ein immer ein gern gesehener Gast ist. Das Ergebnis wären durch ausmendeln 5-er Hunde.



    PS: Ich möchte mich hier in keinen Streit einarbeiten. Ein Meinungs- und Erfahrungsaustausch ist eine feine Sache. Für den Mann mit dem Border hätte ich einen Vorschlag, wenn man ihn trifft: "Ich sehe, sie haben einen feinen Hund. Der hat viel Spaß am Ballspielen. Ich habe einen Vorschlag für Sie, wie es ihrem Hund noch mehr Spaß machen würde. Wollen Sie ihn hören?" Die meisten Menschen sagen "ja" und sind dankbar.

  • Es ist aber bei uns verpönt, mittels Berührungen dem Hund beispielsweise "Sitz" beizubringen und Futter halt wegzulassen.

    Nun bin ich aber doch neugierig, wer mit "bei uns" gemeint ist.

    Der KNPV?


    Aus" ist in meiner Welt nicht verhandelbar und ob der Hund die Ohren anlegt, ist mir gleich - eigentlich ist das gut und wünschenswert. Es bedeutet, ich füge mich.

    Tja, und auf den Prüfungen wird eine freudige Arbeit verlangt, keine unterwürfige Arbeit.

    Mit einem unterwürfigen Hund in geduckter Haltung mit angelegten Ohren braucht man auf einer Prüfung gar nicht erst antreten.

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  • Ahhh Ok, bei richtiger Arbeit an der Herde braucht ein Hund kein Objekt, Interessant!

    Ich verstehe es noch nicht richtig, wieso muss ein Hund beim Hundesport auf ein Objekt verrückt gemacht werden und der Schäfer braucht kein Objekt?

    Du hast es immer noch nicht verstanden. Im Hundesport werden keine Hunde verrückt gemacht.

    Die Hunde sind voll ansprechbar und nehmen Kommandos an und führen die Kommandos auch aus.

    Im Hundesport müßen die Hunde mitdenken und haben nicht nur den Ball im Kopf.


    Beim Schäfer sind die Schafe das Objekt, die der Hund gerne treibt.

    Die Unterordnung im Hundesport macht man mit einem Motivationsobjekt dem Hund schmackhaft.

  • Sorry aber ich stehe bei diesen Zahlen auf dem Schlauch. Ich kenne links und rechtslastige Hunde als Begriff. Zum Rest was den Fluss oder Kochtopf angeht das sind Dinge die für mich zurecht inakzeptabel sind. Ich bin kein Watte Werfer aber Hunde töten ohne das diese jemanden schwer verletzt haben geht in meiner Welt gar nicht. Und selbst dann sollte man den Hunden wenn möglich noch eine Chance geben.

    Vieles hier bestätigt mich aber darin mir als nächsten Hund weder einen Herder noch Mali zu holen.