Zecken

  • Alle Jahre wieder… ist Zeckenzeit! Jeder Hundehalter hat früher oder später zwangsläufig mit Zecken zu tun. Die blutsaugenden Parasiten sind aber nicht nur lästig, sondern können auch richtig gefährlich werden. Die immer milder werdenden Winter begünstigen die Ausbreitung dieser Tiere und selbst Zeckenarten, die sonst nur im Mittelmeerraum zu finden sind breiten sich immer mehr Richtung Norden aus. Das bringt auch neue Krankheiten mit sich, die durch den Biss der Zecke übertragen werden können.
    Welche Zecken gibt es, und welche sind gefährlich?


    Zecken gehören systematisch gesehen zu den Milben, sie ernähren sich ausschließlich vom Blut ihres Wirts. Es gibt etwa 850 Zeckenarten. In unseren Breiten sind vor allem zwei Zeckenarten verbreitet, die für Hundehalter derzeit eine Rolle spielen:


    Der Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Andere Zeckenarten vom warmen Südeuropa sind jedoch schon auf dem Vormarsch und werden in einigen Jahren auch hier immer öfter vorkommen. Das ist vor allem die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) die sich immer weiter stark verbreitet, aber auch die Igelzecke (Ixodes hexagonus) oder die Fuchszecke (Ixodes canisuga).






    Die Auwaldzecke ist der Überträger von Babesiose ( auch „Hundemalaria“ genannt), sie ist deshalb für Hunde und Katzen besonders gefährlich. Man erkennt die adulten Auwaldzecken an ihrer leichten Marmorierung auf dem „Rücken“ (siehe Foto). Die Auwaldzecke zeigt einen dreimaligen Wirtswechsel. Ein kompletter Entwicklungszyklus dauert etwa 1–1,5 Jahre. Als Endwirte der Auwaldzecke spielen Haustiere wie Hunde und Pferde, aber auch Rinder und Schafe, Wildschweine, Rehe und Füchse eine Rolle. In Deutschland wurde die erste natürliche Population 1973 am Oberrhein beschrieben. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland natürliche Populationen.
    Auch der Holzbock kann gefährliche Krankheiten übertragen, die sowohl für den Hund als auch für den Menschen gefährlich werden können. Der Gemeine Holzbock ist unter anderem Überträger der Lyme-Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Wie hoch in einzelnen Teilen Deutschlands das Risiko für FSME durch Zecken ist, können Sie hier auf einer Karte abrufen: Zeckenkarte. Üblicherweise ist der Süden stärker gefährdet als der Norden.


    Wann ist Zeckensaison?
    Zecken kommen vor allem vom Frühlingsanfang (März) bis Ende Herbst (Oktober) vor, jedoch kommen Zecken selbst in den kalten Wintermonaten immer mal wieder vor. Es gibt also keine Garantie, das man im Winter sicher vor Zecken ist. Der gemeine Holzbock wird schon bei Temperaturen von unter 10 Grad aktiv! Zecken benötigen ein relativ feuchtes und warmes Klima, aber auch in kalten Jahreszeiten gibt es Orte an denen Zecken Plätze zum überleben finden.
    Wie kann ich meinen Hund schützen?
    Gegen Zecken gibt es viele Mittel auf dem Markt, den Anbiss (bzw. eigentlich den Stich) einer Zecke kann jedoch keins von ihnen völlig verhindern. Sogenannte Spot-on’s zum Beispiel werden zwischen die Schulterblätter auf die Haut getropft und verteilen sich von da aus über die ganze Haut. Sie vergiften die saugende Zecke und sorgen dafür das die Zecke schneller abfällt als normal oder ‚vertrocknet‘. Neben Spot-on’s gibt es auch Zeckenhalsbänder, Zeckenspray oder Hausmittelchen wie Knoblauch (Vorsicht: in grossen Mengen giftig für Hunde). Jedes dieser Mittelchen wirkt unterschiedlich und nicht bei jedem Hund gleich gut.
    Wichtig ist es, den Hund nach jedem Spaziergang gründlich abzusuchen. Dabei kann ein Flohkamm helfen. Die Zecken beissen erst nach ein paar Stunden, so hat man also noch Zeit zum absammeln.
    Eine Zeckenimpfung/Borreliose-Impfung gibt es zwar, jedoch schützt diese kaum, da sie nicht gegen die hier weit verbreiteten Erregerarten schützt. Über den Sinn einer Borrelioseimpfung wird bis heute gestritten. Gegen Zeckenbisse schützt die Impfung – wie oft angenommen – nicht!
    Wichtig bei einem Zeckenbiss:
    – die Zecke muss so schnell wie möglich entfernt werden! Borrelien (Auslöser der Borreliose) werden meist erst einige Stunden nach dem Stich übertragen, je schneller die Zecke entfernt wurde, je geringer ist die Chance das diese Krankheitserreger übertragen werden. FSME-Viren werden aber schon direkt mit dem Zeckenbiss übertragen!
    – die Zecke muss möglich vollständig entfernt werden. Wenn der Kopf drin bleibt, ist das aber auch nicht gefährlich. Der fällt in den nächsten Tag von selbst ab. Die Stelle sollte einfach beobachtet werden.
    Tipp: Beim Verwenden von Zeckenhaken hat sich ein drehen, anstatt ziehen bewährt. Zecken haben zwar kein Gewinde, jedoch können sie sich bei diesen Drehungen nicht länger festhalten und lassen dann los. Man versucht die Zecke mit den Haken möglichst am Ansatz einzuspannen und dreht dann in eine beliebige Richtung, man kann die Richtungen auch wechseln – bis die Zecke loslässt. Mit dieser Methode schafft man es ohne zu ziehen meist sehr gut die gesamte Zecke mit Kopf heraus zu bekommen und für den Hund ist es auch angenehmer.
    – beim Entfernen nicht quetschen, sonst könnten Erreger aus dem Zeckeninneren in die Wunde gelangen. Auf Mittel wie Klebstoff oder Alkohol sollte verzichtet werden.