Ich bin da auf jeden Fall auch bei Axman , dass die Methoden sowohl zum HUnd als auch zum Halter passen müssen und auch die bisherigen Erfahrungen und die Umfeldbedingungen mit rein spielen, und es deswegen natürlich auch nicht die EINE für alle passenden Methode für Hundebegegnungen geben kann.
Ich hatte neulich unterwegs Gelegenheit, 2 Methoden zu beobachten, die ich nicht nachmachen würde:
Methode Nummer 1: Mann hatte seinen mittelgroßen HUnd auf der anderen Strassenseite neben sich, und immer wenn der vorpreschen wollte, hat er ihm mit seinem Schienbein quasi nahezu die Vorderbeine "weggebügelt", so dass der HUnd auf die Nase gefallen wäre, wenn nicht gebremst hätte oder ausgewichen wäre. Es sah so aus als ob der HUnd die Methode gut kannte...Der Halter hatte dabei auch einen sehr "unnetten"Gesichtsausdruck, als ob er einfach nur genervt wäre von seinem HUnd. Diese Methode fällt bei mir ganz klar unter "Gewalt in der HUndeerziehung"...
Bei der 2. Methode handelte es sich um eine junge Frau mit einem HUnd, der aussah, wie ein weisser Schäferhund mit in klein, vielleicht nur so groß wie ein Münsterländer ( vielleicht eine Mischung mit Spitz). Sie wollte wohl offensichtlich 100 % positiv bleiben. Sie war mit ihrem HUnd an einer Wegkreuzung, auf die ich zuging, ihr HUnd hatte uns gesehen und legte sich auf den Boden. Ich blieb in für uns sicherer Entfernung stehen und wartete.
Sie versuchte erst, mit Leckerchen zu locken, kein Erfolg. Sie zog vorsichtig an der Leine, keine Reaktion. Dann griff sie ins Geschirr und versuchte, den HUnd hochzuziehen, damit er weiterging. HUnd stellte sich stur. Da hob sie kurzerhand den ganzen HUnd hoch ( bestimmt über 20 Kilo) und ging mit ihm weiter....
Ich stellte mit vor , wie ich das mit unserem HUnd mache. ..ok, ich steig auf Dackel um, vielleicht klappt es dann endlich mit den HUndebegegnungen....
Eine HUndetrainierin hat mal zu uns gesagt, dass für sie bei reaktiven HUnden wichtig ist, kontrollierte Rahmenbedindungen zu schaffen, damit eben ein Lernen überhaupt möglich ist, und der HUnd nicht in seinen "Tunnel" kommt, wo er nicht mehr ansprechbar ist. Für sie hat das auch bedeutet, jeden Tag irgendwo hin zu fahren, wo man günstige Trainingsbedingungen hat.
Aber ich denke, dass genau da für viele von uns die Schwierigkeit ist , kontrollierte Rahmenbedingungen zu schaffen, bis der HUnd etwas gelernt hat, statt dessen machen dann andere unangeleinte HUnde, die ungebremst auf einen zu laufen, die Arbeit wieder zu nichte. Wenn uns der HUndetrainer vorschlägt, ein anderes Mensch-HUnd-Team dazu zu nehmen, dass einfach nur an einer Stelle bleibt, damit man in der richtigen Distanz üben kann, und das mindestens dreimal die Woche für eine unbestimmte Dauer, dann scheitert es bei uns schon allein daran, dass wir solche "Helfer" trotz intensives Suchens nicht gefunden haben.
Wir haben unseren Weg da auch noch nicht so ganz gefunden, aber im Moment ist Distanz erstmal wieder das Mittel der Wahl, da wir auch grad ähnliche Rückschläge hatten wie Verbena oder Luna, nachdem wir immerhin schon "so weit" waren, dass "HUnd auf der anderen Strassenseite" für ihn ok war ohne Bellen und in die Leine springen....