Wir haben anfangs unseren Schäferhund auch überall mit hin genommen. Auf den Wochenmarkt, ins Restaurant, zum Stadtbummel.
Auf dem Markt ist ihm dann mal jemand unachtsam und aus Versehen auf den Schwanz getreten als wir ihn an der Seite haben absitzen lassen und hat sich dann mokiert, dass der Hund reagiert hat, d.h. er hat gebellt. Andere Leute haben große Bögen um uns geschlagen um dem "Untier" auf jeden Fall nicht zu nahe zu kommen.
Beim Essen in unserem Lieblingsrestaurant ist die Bedienung, als sie gesehen hat, dass da ein großer Hund unterm Tisch liegt, vor Schreck aus dem Stand einen Meter rückwärts gesprungen.
Dann habe ich angefangen, die Welt etwas mehr aus der Sicht meines Hundes zu betrachten. Die Geräusche und Gerüche im Restaurant sind für seine Ohren und Nase wie ich vermute schon sehr reichhaltig. Und wie gesagt, nicht alle Menschen haben sich in seiner Anwesenheit wohl gefühlt. Daher haben wir Harras dann, wenn wir mal zum Essen außer Haus waren, für diese 2 bis 3 Stunden lieber Zuhause gelassen.
Auch zum Einkaufen auf dem Wochenmarkt oder Bummel in der Stadt bleib er dann zuhause. Es war sicherlich entspannter für ihn und auch für uns. Vor allem wenn wir mit der ganzen fünfköpfigen Familie unterwegs waren, z.B. Stadtbummel, war es für Harras Stress pur, dass sich immer wieder jemand von der Familie entfernte, in einen Laden ging oder zurück blieb um etwas anzuschauen. Für Harras war es optimal, wenn immer alle schön beieinander blieben.
Den Hund im Notfall in Fremdbetreuung geben war möglich. Allerdings war er einmal bei einer Dame, die Dackel züchtete und keine Ahnung von den Bedürfnissen eines Schäferhundes hatte. Dort hat er das einzige Mal in seinem Leben aus Langeweile seine Kissen zerstört.
Es kann einfach eine Diskrepanz geben zwischen dem, was man sich wünscht und vorstellt, dem, was die Umwelt daraus macht und dem, was tatsächlich machbar ist.