Moritz ist Deutschlands erster Kampfpudel

  • Also diese Überschrift stimmt ja schon mal gar nicht! Moritz ist bestenfalls der zweite Kampfpudel der Nation. Denn der erste Kampfpudel Deutschlands hieß Coco und gehörte meinem Großonkel. Der ist damals aus jeder Versicherung geflogen wegen diesem Hund. Der durchschnittliche Ringsporthund war ein Scheiß gegen diesen Pudel...


    Ich finde diese Medienaufmache albern, kann aber die Reaktion der zuständigen Behörde nachvollziehen. Der Pudel hat gebissen. Punkt. (Das kann auch bei einem Pudel in dieser Größe empfindlich weh tun.) Damit fällt er unter die betreffende Landeshundeverordnung. Lt. unserer gilt ein Hund bereits dann als "gefährlich" wenn er Menschen in gefahrendrohender Weise anspringt oder zum Hetzen von Wild oder anderen Tieren neigt. Sprich ein Hund kann bereits dann als "gefährlich" eingestuft werden wenn er die Katzen vom Nachbarn auf den nächsten Baum jagt. In der Nachbargemeinde gibt es einen Dackel. der als "Kampfhund" gilt, mit allen Konsequenzen für den Halter, der unter den Hühnern des Nachbarn ein wenig aufgeräumt hat.


    Die ganze Zeit lautete der Tenor unter den Hundehaltern, daß die Rassenlisten abgeschafft gehören und ein Hund immer im Einzelfall, unabhängig von seiner Rasse, beurteilt werden sollte. Nun trifft es mal einen Hund, der nicht den per se gefährlichen Rassen zuzuordnen ist, und dann ist's auch wieder nicht richtg. Ja was denn nun? Hund und Halter sind nun mal auffällig geworden und in die Mühlen der Bürokratie geraten. Wenn der Hund ein Schäferhund, Terrier, Rottweiler, Mischling etc. gewesen wäre, der einen Biss im ähnlichen Umfang verursacht hätte (auch z.B. Schäferhunde mußten schon wegen einem verursachten blauen Fleck zum Wesenstest, und kleinere Pudel sind durchaus in der Lage einem Menschen blutende Verletzungen zuzufügen), dann hätte kein Huhn und kein Hahn danach gekräht. Daß diese Hundehalterin nicht bereits ist die Konsequenzen zu tragen (Wesenstest etc.) ist allein ihre Sache.

  • Die Frage ist doch eigentlich, was des Pudels Kern ist? 8)

  • Ich finde es trotzdem allbern, einen Pudel zu den Kampfhunden zu zählen.
    Meines Erachtens gibt es keine Kampfhunde.
    Wer weiß aus welchen Gründen der Hund zugezwickt hat. Das wird natürlich nicht geschrieben. Kein Tier handelt einfach so ohne Grund !!!

  • Ja ich denke der Begriff "Kampfhund" ist sowieso gaaaaanz schlecht gewählt - egal für welche Rasse!


    Die Begrifflichkeit zieht natürlich grade diesen Fall ins Lächerliche - obwohl ich auch der Meinung bin, dass die Gesetze wenn für jede Rasse zu gelten haben. Und auch dieser Pudel ist in der Lage Löcher zu beißen; bei einem Erwachsenen vielleicht schmerzhaft aber ungefährlich, bei einem Kind bin ich mir da nicht ganz so sicher.
    Sogar meine 3kg-Patty wäre theoretisch in der Lage, einem Baby den Finger abzubeißen...


    Letztendlich ist diese Frau wieder mal eine von vielen, die ihren Angstbeißer nicht im Griff hat, bzw. das Problem unterschätzt hat. Wie die Behörden mit solchen Fällen verfahren ist eine ganz andere Geschichte und oftmals auch einfach nur lächerlich - zumindest für die Öffentlichkeit (die Frau sieht das wahrscheinlich anders).

  • Waschbär
    Ja da hast du natürlich Recht, es ist sinnvoller nicht nach der Rasse sondern nach den Begebenheiten zu urteilen. Daran habe ich im ersten Moment gar nicht gedacht. Aber ich finde es halt krass, wenn der Hund wirklich ins Tierheim muss, weil sich die Besitzerin den Wesenstest nicht leisten kann. Natürlich sollte der Hund und seine Halterin eine Schulung bekommen, damit sie in der Öffentlichkeit nicht mehr negativ auffallen. Der Hund kostet doch im Tierheim auch etwas, kann man dieses Geld nicht verwenden den beiden zu helfen?

  • Leute, Ihr seid Euch im klaren daß Ihr da über einen Artikel der BLÖD-Zeitung diskutiert??? Zum "Kampfhund" hat dieses Schundblatt den Pudel mutieren lassen. Lt. zuständiger Hundeverordnugn ist er wohl lediglich ein "gefährlicher Hund". Ich kann mir nicht denken daß die Behörde den Begriff "Kampfhund" in irgend einer Weise verwendet hat.


    Ihr wißt doch gar nicht um was es sich da genau handelt! Möglicherweise würdet Ihr froh sein, wenn Ihr diese Hundehalterin nebst Hund in der eigenen Nachbarschaft wohnen hättet und dieses Gespann würde aus dem Verkehr gezogen werden. Nur weil ein Revolverblatt (übrigens das selbe, das den Begriff "Kampfhund" selbst medienwirksam kreiert und eine Hundehetze ohne gleichen veranstaltet hat) mal wieder Un- und Halbwahrheiten verbreitet. So kostet ein Wesenstest in Niedersachesen meines Wissens 400 Euro und nicht 1400. Ich vemute, daß die Story weitgehend zusammengelogen ist. Zumindest wird da noch einiges mehr im Argen liegen als allein der Hundebiss. Vielleicht war der Hund nicht registriert und versichert (wie lt. Hundverordnung vorgeschrieben), vielleicht ist jahrelang keine Hundesteuergezahlt worden? Vielleicht lagen der zuständigen Behörde schon mehrere Anzeigen vor? So etwas erscheint mir durchaus möglich...

  • Waschbär,genau meine meinung :thumbup: man muß solche artikel viel mehr hinter fragen.das ist für solche zeitungen einfach ne gute schlagzeile.


    der wesenstest für unseren kreis(bergheim) wird auf unserem huplatz durchgeführt.die amtstierärztin unterscheidet sehr wohl zwischen hunden die in einer blöden situation mal "gezwickt" haben,und hunden die mehrfach auffällig geworden sind, und deren besitzer nicht in der lage sind solche hunde vernünftig zu führen.