Geschlechtskrankheiten bei Hunden

  • Durch die Einfuhr von Hunden kommen ebenfalls neue Krankheiten zu uns. Ich fand diesen Artikel interessant, so daß ich ihn Euch kopiert habe.
    Siehe auch Artikel "Allgemeine Zeitung vom 9.4.2013 - Geschlechtskrankheiten bei Hunden.
    Grüsse Inca




    Das
    Sticker Sarkom
    Das Sticker
    -
    Sarkom, auch venerisches Sarkom oder venerische Lymphosarkomatose genannt, ist
    ein Tumor der äußeren Geschlechtsorgane bei Hündinnen und Rüden. Bei männlichen Tieren
    sind Penis und Vorhaut (Präputium) betroffen, bei weiblichen Scheide (Vagina) und Schamlippen
    (Vulva)
    .
    Übertragung
    Übertragen wird dieser Tumor
    hauptsächlich durch den Deckakt: Tumorzellen nisten sich in kleine
    Schleimhautverletzungen ein, vermehren sich rasch und erscheinen innerhalb weniger Wochen
    als Knoten. Durch Lecken, Schnüffeln oder Beißereien, also direkten Kontakt, kann der Tumor
    allerdings auch auf andere Körperregionen, sogenannte extragenitale Stellen, übertragen werden.
    Extragenitale Sticker
    -
    Sarkome treten beispielsweise in der Maul-und Nasenhöhle, im Gesicht, am
    Hodensack oder im Afterbereich auf
    .
    Die Besonderheit des Sticker-Sarkoms ist, daß diese Tumorart ihren Ursprung nicht in der Entartung körpereigenen Gewebes hat, sondern die Tumorzellen von Tier zu Tier übertragen werden.



    Vorkommen
    Die Erkrankung kommt weltweit vor.
    Besonders häufig tritt der Tumor aber in Gegenden mit warmem bzw. feucht - warmem Klima und in Gebieten, in denen es viele streunende Hunde gibt,
    auf (Mittelmeerraum, Afrika, Osteuropa, Südamerika). Bei uns gibt es die Erkrankung fast ausschließlich durch Importhunde aus diesen Regionen
    .
    Symptome
    Es zeigen sich rötliche, knotige bis blumenkohlartig zerklüftete, leicht blutende Wucherungen an
    den Genitalschleimhäuten. Die Tumore können solitär oder gehäuft auftreten. Ihre
    Größe variiert von ca. 0,5 bis 15 cm. Die Tumoroberfläche ist dunkelrot bis fleischfarben, meist stark entzündet
    und ulzeriert. Oft nässen die Sticker-Sarkome, so daß die erkrankten Tiere mit blutigem oder
    eitrigem Ausfluß vorgestellt werden
    .
    Tumore an extragenitalen Lokalisationen ulzerieren nur selten, können aber im Inneren nekrotisch
    werden und aufplatzen. Sekundärinfektionen sind dann häufig. Sticker-Sarkome mit Lokalisation
    in der Nase führen zu Niesen und Nasenbluten.
    Metastasen sind bei dieser Tumorform sehr
    selten (ca. 5%). Wenn treten sie vor allem in den benachbarten Lymphknoten auf. Fernmetasta-
    sen in Augen, zentralem Nervensystem, Maulbereich (Lippen, Zunge, Mandeln), Muskulatur und
    Organen von Brust-und Bauchhöhle (z.B. Lunge, Gebärmutter, Eileiter) kommen aber auch vor
    .



    Diagnose
    Eine Verdachtsdiagnose kann meistens bereits durch den Vorbericht, die typische Lokalisation und das Aussehen des Tumors gestellt werden. Die Diagnosesicherung erfolgt dann durch die
    pathologische Untersuchung einer Biopsie. Wenn auch Lymphknoten vergrößert sind, sollte auch
    hier eine Biopsie genommen werden, um Metastasen auszuschließen
    .
    Therapie
    Der Tumor spricht sehr gut auf eine Chemotherapie an. Untersuchungen zeigen, daß es in über
    90% der Fälle zu einer kompletten Rückbildung (Remission) des Sticker
    -
    Sarkoms kommt. Selbst
    bei metastasierten Tumoren ist die Remissionsrate sehr hoch.
    Auch eine Strahlenbehandlung ist gut möglich.
    Die chirurgische Entfernung der Sticker-Sarkome ist hingegen nicht ratsam, da die
    Rezidivrate je nach Größe und Lokalisation bei 20 - 60% liegt
    .
    Ihre Kleintierklinik am Landratsamt
    Dr. H. Scholl, J. Fritz, Dr. S. Dahnken