Es gibt nicht DIE eine einzige Behandlungs- bzw. OP-Methode bei Vorliegen eines Cauda Equina-Syndroms. Jeder Hund ist anders und Ursache und Ausprägungsgrad können von Hund zu Hund unterschiedlich sein. Wichtig ist dass die bestehende Kompression der Nervenbahnen beseitigt wird. Dabei ist i.d.R. eine entsprechende OP das Mittel der Wahl. ABER auch die Entscheidung für oder gegen eine OP hängt halt immer vom jeweiligen Hund und allen Begleitumständen ab.
Ein wichtiger Faktor ist das Alter des Hundes. Während man bei jüngeren Hunden eher zur OP plus anschließender Physiotherapie tendiert, entscheidet man sich bei älteren Hunden (beim DHS so etwa ab 10 Jahren) eher gegen eine OP und für die alleinige Physiotherapie.
Ein weiterer Faktor ist wie schnell oder langsam die Symptome aufgetreten sind und wie lange die Nervenbahnen bereits beeinträchtigt werden. Hier tendiert man bei einem schnellen Symptomverlauf eher zur OP als bei einem über Jahre langsamen Symptomverlauf (bei dem die Nervenbahnen entsprechend lange geschädigt wurden). Eine Faustregel: Je länger Nervenbahnen bereits geschädigt wurden, desto länger dauert deren Regeneration.
Eine weitere Faustregel: Bei Gebrauchshunden wird i.d.R. operiert (immer mit anschließender Physiotherapie), bei "Spaziergeh-Hunden" kann man auch bei jüngeren Hunden darüber nachdenken ohne eine OP nur mit Physiotherapie und Medikamenten zu behandel. ABER derartige Entscheidungen sind immer davon abhängig zu machen welche Ursache für ein CES vorliegt, wie schnell und wie stark der Symptomverlauf erfolgt ist und ob sich eine der etablierten OP-Methoden für den jeweiligen Fall eignet.
Zur Prognose: Ich kannte Diensthunde , die nach einer OP und anschließender Physiotherapie bereits 6 Wochen nach der OP wieder vollumfänglich in den Dienst gehen konnten. Ich kannte aber auch zwei andere Diensthunde, die in der selben Uni-VetKlinik nicht operiert, sondern eingeschläfert worden sind. Weil bei ihnen eine OP nicht erfolgversprechend gewesen wäre und die Hunde unter extrem starken Symptomen litten. Ein anderer Hund, den ich kannte, wurde nur wenige Monate nach seiner CES-OP Weltmeister im IGP-Sport. Auch manch andere Hunde sind nach CES-OPs sehr erfolgreich weiter im Leistungssport oder im Dienst geführt worden. Eine pauschale Prognose kann man halt nicht erstellen, weil zu viel von der jeweiligen Situation ab hängt. Und selbstverständlich vom Know How der Diagnostiker und Operateure.
Hier mal eine (schon etwas ältere) Doktorarbeit zum Thema CES, vielleicht hilft Dir die Dich ein bisschen ins Thema rein zu finden.