Caprica Six
  • Mitglied seit 24. Februar 2020
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Beiträge von Caprica Six

    Huhu,


    ach so, verstehe. Wie gesagt funktioniert das leider null. Haben wir vor dem Beißvorfall mit der Heimtrainerin intensiv geübt, das ging so lala. Sie löst sich dann halt selbstständig aus dem Kommando und ignoriert Futter und Spielzeug gänzlich. Da hilft dann nur Vorbeischleifen oder stehen bleiben und festhalten, bis der andere Hund vorbei ist.


    Bezüglich Ableinen, als der Nachbarshund abgeleint war...da wären wir dran gewesen. Eine Dame vom Ordnungsamt wies uns auf den Knackpunkt "Unverhältnismäßigkeit" hin: Großer Schäferhund vs kleine Fußhupe. Hätten wir ihr gestattet, sich zu verteidigen, wäre es vermutlich schlechter ausgegangen. Eine Entschuldigung gab es auch nie. Die Halterin stand nur schreiend daneben, der Hund gab herzlich wenig auf ihre Rufe. Und meine Mutter musste ihn irgendwie lösen und übergeben.


    Und paar Wochen danach jagte er sehr laut kläffend meinen Bruder auf seinem Fahrrad. Will mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er vor Angst gestolpert und hingefallen wäre...gab es eine Entschuldigung? Nein. Haben sie sich nach ihm erkundigt? Nein.


    Was mich jetzt gerade etwas enttäuscht, ist "man muss damit leben". Hätte nicht gedacht, dass es sich so tief einbrennen kann.


    Gruß,

    Alex

    Hallo Ellionore,


    danke für den Beitrag. Weggehen wie gesagt ist schwierig in einigen Situationen.


    Alternatives Verhalten initiieren? Was meinst Du damit?


    Ich denke, Sonja weiß ganz genau, dass wir das nicht wünschen, aber ich glaube, es ist ihr egal und sie will auf Brechen und Biegen in Verteidigungsposition.


    Party machen?


    Gruß,

    Alex

    Guten Abend,


    der ein oder andere kennt uns ja vielleicht schon mit unserer Hündin Sonja. Gute Nachrichten vorweg: Wir haben den Hundekurs mit Bravour bestanden. Alles lief perfekt. Übungen super geleistet, sie hat eine sehr starke Bindung, mit fremden Hunden ging es. Selbst als Musterbeispiel durfte sie herhalten, um zu zeigen, wie Übungen gehen und als Klassenbeste abgeschlossen. Wir sind natürlich sehr stolz. Haben sehr hart und intensiv trainiert, an uns selbst gearbeitet, mit verschiedenen Trainern und verschiedenen Vereinen und es geht definitiv bergauf. Mit Fremden und Verwandten läuft die Eingewöhnung sehr gut, wir können Sonja auch gut lesen und sie selbst ist auch sehr entspannt. Sie ordnet sich unter, hat eine sehr starke Bindung und ist wachsam. Im Verein wurde klar gesagt: 0% aggressiv. Rassebedingte Unsicherheit und eben sehr wachsam. Ängstlich ist sie, aber mit Gewöhnung legte sich das jeweils. Die ersten Tage waren natürlich stressig für sie, aber schließlich lief sie immer schwanzwedelnd zu den Trainern und war ganz heiß darauf, mit uns zu arbeiten (Springen, Slalom, Laufen, etc.).


    Die Bindung zu uns ist sehr stark. Zwei "Damen" im Kurs waren munter mit Lästern über den schwarzen Schäferhund beschäftigt. Aber bei den Übungen drehte sich das Blatt. Sonja durfte den anderen zeigen, wie die Übung geht. Während dem Labradorrüden der einen "Dame" die Aufgaben herzlich egal waren ebenso wie ihre frustrierten Versuche, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen; hatte der gescheckte Mischling der anderen "Dame" Aufmerksamkeitsschwierigkeiten und war ungehorsam. Eine schöne Übung: Hund bleibt angeleint beim Trainer, Besitzer entfernt sich und ruft dann. Einige Hunde kamen angeschossen, andere locker angetrottet, die einen liefen dann lieber zur Gruppe oder an den Zaun und andere legten sich ungerührt hin.


    Sonja aber wurde abgeleint, sollte sich setzen und der Besitzer (in dem Fall mein Vater) joggte weg. Sie zitterte zwar, beherrschte sich aber. Und auf "Los" kam sie dann angeschossen. ;)


    Im Haus und auf dem Grundstück läuft es auch sehr gut. Sie hört top und macht Übungen eifrig und gerne mit. :D


    Auch das Gassigehen ist inzwischen größtenteils entspannt. Wir üben fleißig mit Richtungswechseln nach dem Angeln-Prinzip ("Hund einholen"), auf einzelne Strecken ist die Leinenführigkeit super, Aufmerksamkeit beim Leinenführer und gegenüber Fremden zwar wachsam, aber endlich gehorsam und an uns orientiert. Sie guckt von sich aus zu uns, reagiert auf das Ansprechen und lernt auch sehr schnell. Die Trainer lobten sie sehr und meinten, sie lernt ungewöhnlich schnell. Im Garten und auf freiem Gelände üben wir fleißig. Sie hat auch Hundefreundschaften geschlossen und beim Toben mit fremden Hunden klappt alles super. Ist sie angeleint und sieht fremde, große Hunde, zieht sie, ist aber deutlich neugierig mit wedelnder Rute. Wir besuchten regelmäßig den Hundewald für Kontakte. Sie weiß sich auch sehr gut zu integrieren und das Spiel tut ihr sichtlich gut. :) <3


    Was ist das Problem? Kleine Hunde, die kläffen/knurren. V.a. kleine weiße Hunde.


    Der Auslöser für diesen Trigger: Unser Nachbarshund, ein kleiner, weißer Malteser oder Terriermix. Ein notorischer Kläffer, seit mehreren Jahren geht das schon so. Der kam schon zweimal in unseren Garten und attackierte unsere Katze vor einigen Jahren. Schnappte nach mir, jagte meinen kleinen Bruder auf dem Fahrrad, kläfft und stänkert fremde Hunde an und war einmal beim Gassi abgeleint, lief auf meine Mutter mit Sonja zu, verbiss sich in ihrer Flanke, während meine Mutter sich mit Sonja im Kreis rückwärts drehte, weil Sonja sich zu wehren versuchte. Gesprächsversuche verliefen im Sande und wurden ignoriert.


    Seit dem Beißvorfall reagiert sie sehr negativ auf fremde, weiße, kleine Hunde. Bei bloßem Sichtkontakt spannt sie sich an, fixiert, ignoriert alles (Leckerli und Ansprechen) und wirft sich in die Leine, sobald der fremde Hund knurrt/bellt und/oder auf sie zu hüpft. Es ist auch sehr anstrengend und wir sind da im Teufelskreis. Einerseits heißt es, wenn wir sie kurz und straff nehmen, bestärkt sie das in ihrem Alarmzustand. Andererseits, wenn wir immer im Bogen ausweichen, hilft das nix an der Sache, sondern jeweils nur zum Ausweichen.


    Sie hat die 35 Kg längst geknackt. Auf Empfehlung der Trainer versuche ich stets, wenn ich nicht ausweichen kann, ihr die Sicht zum fremden Hund zu nehmen und mich zwischen ihr und dem fremden Hund zu positionieren. Was macht aber Sonja? Drückt mit voller Kraft dagegen. Sie stellt sich so hin, dass sie im 90° Winkel zu meinem Knie zu mir steht und schiebt mit aller Kraft nach vorne. Mit dem Kopf weicht sie stets aus, sodass sie den Fremden sehen kann, ignoriert Futter und Leckerlis und ist stets bereit zum Sprung. Ich weiß inzwischen, wann der Sprung kommt, aber es ist sehr anstrengend und schon frustrierend. Wenn ich ausweichen kann, gehe ich stets im großen Bogen vorbei und schleife Sonja vorbei, aber bspw. in Gassen oder wenn wir "überrascht" werden, ist es sehr schwer.


    Meist zieht sie nur sehr stark, aber wenn der fremde Hund anfängt zu pöbeln, knurrt sie zurück. Bellen tut sie von sich aus nicht und das auch selten. Sie ist allgemein eher bellfaul.


    Heute Abend aber war es sehr schwierig. Auf einem eingezäunten Gelände fegte ein kleiner weißer Hund auf und ab und bellte sehr laut. Sonja hat dermaßen gezogen und aktiv gegen meine Beine geschoben, dass ich sie nur am Halsband packen konnte und vorbei bin. Das kann aber auf Dauer nicht so weitergehen! Sie steigert sich nur noch mehr ein, ignoriert völlig, dass sie durch ihr Ziehen keine Luft bekommt und fixiert nur den Kläffer. Vorhin fing sie dann an zu röcheln und hatte Speichel am Maul und hat dann gehustet und gewürgt. Ich habe sehr große Bedenken, dass das Schäden verursacht. Sowas wie heute passiert aber sehr selten. Normal kriege ich sie vorbei, aber heute war das auch eine schmale Gasse.


    Im Hundeverein wurde uns gesagt, wir müssen das mit Trigger üben, jetzt haben wir aber den zweiten Lockdown. Laut "Diagnose" hat sich das bei Sonja definitiv als Gefahr eingebrannt nach dem Beißvorfall und es wird sehr lange dauern. Jetzt sind wir auf uns allein gestellt.


    Ich persönlich bin sehr ratlos und würde mich sehr über Vorschläge und Tipps freuen. Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit solchen Triggern? Das ist im Augenblick unser einziges Problem. Leinenführigkeit, Unsicherheit, Umgang mit Fremden und Gehorsam/Unterwerfung laufen inzwischen sehr gut wie gesagt und der lange Hundekurs wurde mit Bravour bestanden.


    Jetzt zuhause ist sie wieder sehr entspannt und schelmisch. Aber weiße Hunde werden natürlich nicht verschwinden und wir wollen diese Hürde noch schaffen.


    LG

    So um nochmal kurz die anderen Fragen zu beantworten. :)


    //Tilli

    Das hatte eine Dame vom Ordnungsamt gesagt, wo wir angerufen und nachgefragt hatten. Selbstverteidigung gibt es wohl nicht als Begriff, wenn ein Schäferhund sich gegen eine Fußhupe wehrt.


    //Pinguetta

    Also ich hab das nochmal mit der Familie besprochen und wir werden da jetzt doch aufpassen. Dein Beispiel hat uns doch gezeigt, dass das Ganze ernster sein könnte, als bislang gedacht.


    //Kimmo

    Lieben Dank für den Kommentar und bin auch froh, dass Du das so siehst. Also: Sonja brauch sich das nicht gefallen lassen und darf zeigen, dass sie sich von Fremden nicht betatschen lassen will.

    Bezüglich der anderen Sache, versichert sind wir. Wir hoffen aber doch, dass da nicht noch ein Knall kommt. Dennoch passen wir dahingehend jetzt auf und haben da ein Auge drauf.

    Guten Abend,


    ich muss euch was witziges erzählen. xD


    Also, wir waren grad mit Sonja 80 Minuten spazieren. Alles super, keine Probleme. Sonja hat eine Zaunfreundin gefunden, ein kleiner, weiblicher, wahnsinnig lieber Berner Sonnenhund-Welpe. Die kennt sie schon seit ein paar Wochen und die Süßen wollen immer zusammen spielen, aber es geht nicht. Der Welpe schaut uns immer sehr traurig hinterher, mit dem Kopf zwischen den Zaun gesteckt und fiepst. Heute waren da paar kleine Hunde im Garten zum Spiel und wow, Sonja hat keinen Mucks gemacht. Man hat sich gegenseitig beschnuppert und das Stimmungsbarometer schlug förmlich aus. Da war auch ein kleiner weißer Hund dabei: Sonja hat nicht negativ reagiert! :D Die Hunde waren aber alle auch sehr lieb und verspielt. Aber, es ging eben nicht, Sonja passt mit ihren über 35 kg einfach nicht dazu leider.


    So, auf dem Rückweg auf einem kleinen Feld angehalten, Sonja abgeleint und Stöcke geworfen. Es war schon dunkel und plötzlich kam aus einem kleinen Zuweg ein brauner Labrador (oder was ähnliches) angeschossen. Sonja hat sich erschreckt, aber weder gebellt noch geknurrt, sondern den Hund gejagt. Der lief zu Frauchen, die den Hund mehrmals rief (er hörte aber nicht). Wir dachten auch erstmal, es gebe Saures und riefen Sonja, sie kam nicht. Die war total auf den Hund. ABER. Wie der Hund zu Frauchen lief, da machte Sonja viele Spielaufforderungen (Oberkörper absenken, Schwanzwedeln, auf gespreizte Vorderläufe stützen). Und der Labrador jagte dann Sonja.


    Die Frau dann "ist Ihr Hund verträglich?" Wir haben "ja" gesagt, aber sie hatte sich wohl sehr erschreckt. Typisches Szenario: Menschen schwitzen, Hunde spielen. :D :D :D Gab wirklich keinen Stress, mal hat sie gejagt, mal er.


    Dann haben wir "Sonja" sehr scharf gerufen und sie kam auf uns zugelaufen, aber der Labrador verstand das als Spiel und jagte ihr hinterher. Also drehte Sonja wieder um. Wir riefen sie dann wieder mehrmals scharf und schließlich kam sie fiepend an und das Frauchen des anderen Hundes packte ihren und leinte ihn an. Der sah uns schwanzwedelnd an. Sonja wusste aber sehr genau, dass sie was Unerlaubtes gemacht hatte. Sie legte sich eng auf den Boden, duckte sich und legte Ohren an. Wir haben sie aber gelobt, weil sie ja doch ankam. Zack angeleint und dann eben runter vom Feld und nach Hause.


    Wir riefen der jungen Frau noch hinterher, dass alles in Ordnung sei und die Lütten doch nur gespielt hatten. Aber sie wollte nur ganz eilig weg, während ihr Hund noch fiepte. Ich glaub, es kommt immer sehr sarkastisch oder keine Ahnung seltsam rüber, wenn man sagt "die spielt nur", weil man das gleich negativ verknüpft, aber was sonst hätte man sagen sollen? :)


    Naja. War doch eine positive Erfahrung, gerade weil das in aller Dunkelheit passierte. Ist auch das erste Mal, man darf die Hunde eigentlich auch nur AUF dem Feld ableinen, nicht, wenn man dahin geht oder es wieder verlassen will.


    Sonja inhaliert grad ihr Abendbrot.


    LG ^^

    Wegen des Vorfalles mit dem Nachbarshund würde ich persönlich über eine Anzeige nachdenken. Dieser kleine Hund ist scheinbar nicht ohne. Warum sollten immer nur die "bösen" Schäferhunde

    Lein- und/oder Maulkorbfplicht auferlegt bekommen? Und im Fall mit deinem kleinem Bruder habt ich sogar noch Zeugen außerhalb von eurer Familie.

    Hey,


    danke Dir für Deinen Beitrag. :) Stimme da auch völlig zu, das Beispiel mit dem 3 Meter Riesen ist gut. ^^


    Bezüglich des Nachbarskhundes. Ja, der ist echt nicht ohne. Es ist ein Malteser oder so, aber eben sehr laut. Wenn wir im Garten Gäste haben und versuchen, uns zu unterhalten, übertönt der uns. Und der hat ja auch geschnappt, als ich im Gebüsch am Zaun hing mit dem Kopf paar cm entfernt von ihm. Und so, wie die Nachbarskinder berichtet hatten, wie der Hund meinen Bruder gejagt hatte, erscheint mir das definitiv nicht sicher.


    Aber was will man groß machen? Wir haben da schon paarmal versucht, Gespräche zu führen. Briefe geschickt und angerufen, wurde bisher alles ignoriert. Grüßen tun die uns auch nicht mehr, nichtsdestotrotz grüßen wir immer (wir finden das einfach so kindisch).


    Uns wurde auch schon gesagt, dass die Situation unverhältnismäßig sei (Großer böser Schäferhund vs kleiner süßer Hund). Wie gesagt gab es von Sonja nie Aggressionen oder Terror. Deswegen glauben wir, dass eine Anzeige nix bringen würde. Nur mehr Streit und Zoff und es würde Zeit, Nerven und Geld kosten. Darum beschränken wir uns aufs Ignorieren.


    Das ging ja schon so weit, dass die ihren Hund absichtlich auf unser Grundstück haben machen lassen. Bis ich die live erwischt und gefaltet hab. Seitdem hat eine Kamera die Einfahrt in Sicht und wir haben auch Schilder, zack war dahingehend Ruhe. Ist echt assi, aber es kommt uns gleichzeitig so lächerlich und banal vor. xD


    Man müsste das halt als Videoaufnahme haben, dann wäre das Thema gegessen. Also wie er Sonja gebissen hatte oder meinen Bruder gejagt.

    Hey, ja, also gerade die Probleme mit Gassigehen und Fremden sind endlich gelöst. :D


    Jaja, die lieben Nachbarn, genau. ^^


    Bezüglich der Hundeschulen, die sagen alle, dass die wegen Versammlungsverbot zu haben. Privat wäre zwar möglich, aber das Problem jetzt ist ja der soziale Aspekt mit anderen Hunden, und das müsste man eher in der Gruppe machen. Wir haben auch Kontakt zu anderen Hundebesitzern, die sich schon bereit erklärt haben, da zu unterstützen im Rahmen von gemeinsamen Hundespaziergängen und gezielten Übungen, bislang kam es aber leider nicht dazu.


    Unsere Trainerin, die uns bislang auch sehr geholfen hat, meinte auch, dass man das echt am ehesten hinbekommt, wenn Sonja Zeit mit anderen Hunden verbringt und wir an der Sache mit kleinen weißen Hunden direkt ansetzen können.


    Ach, eine Sache noch. Wir hatten einmal einen Handwerker hier. Der kam schon sehr panzermäßig in unser Haus rein. Sonja saß in der Box und hat gebellt und er meinte "keine Sorge, ich kenne mich mit Hunden aus". Jaja klar ne. Ich hatte extra gesagt, er solle den Hund bitte nicht anfassen und nicht die Hände nach ihr ausstrecken, auch nicht Kopf tätscheln. Ich sage also zu Sonja "aus". Sie ist ruhig. Dann sage ich "komm", sie verlässt die Box und kommt zum Fremden und schnüffelt. Da fährt er sehr rasch beide Hände aus, eine streckt er über ihrem Kopf aus, die andere führt er von unten ans Kinn ran. Sie hat sich erschreckt, laut geknurrt und lief rücklings in die Box rein. Ich hab ihn dann noch gefragt, was das solle und dass ich doch gesagt habe, er solle sie nicht anfassen und sie einfach schnuppern lasse. Da meinte er nur achselzuckend "ja normale Hunde mögen das, mit denen kenne ich mich aus." Hmja, normale Leute halten sich auch das, was Hundehalter über ihre Hunde sagen. Oder?


    Sowas nervt mich echt. Ich finde das auch sehr respektlos, wenn ein Fremder sich so benimmt und bewusst die Bitten des Halters ignoriert. Das war immerhin ein Einzelfall, aber ich höre das auch immer wieder von anderen, die auch Hunde haben, die sich nicht ohne ihr Einverständnis anfassen lassen von Fremden. Ich verstehe auch echt nicht, warum manche das bei fremden Hunden machen, warum da dieser Drang ist, sich denen aufzudrängen.


    Wenn ich bei wem zu Besuch bin und mir gesagt wird, wie ich mich bitte zu verhalten habe, mache ich das auch. V.a. wenn ich der Gast bin.


    Also klar, man bleibt da ja höflich und cool, aber ich finde das halt schon respektlos. Wie seht ihr das? :)

    Nun etwas nicht so schönes. Vor einigen Monaten erlitt Sonja eine geschlossene Pyometra, die unbemerkt verlief, bis die Gebärmutter schon dermaßen voll war, dass Sonja Blut und Eiter verlor. Sonja war schon am Tag sehr miesgelaunt drauf und hat zum ersten Mal meine Beste Freundin angebellt. Ich dachte, es wäre die schlechte Laune, hatte nicht dran gedacht, dass sie krank war und Schmerzen hatte... In einer Sonntagnacht fuhren wir von TA zu TA, in den Nachtdienst, in die Klinik, etc. Sie bekam für die nächsten 8 Stunden Schmerzmittel und paar Notfall-Pillen und wurde dann am Morgen danach notkastriert. Komplett alles raus. Das war eine sehr schreckliche Zeit.

    Gott sei Dank hat Sonja aber alles sehr gut überstanden, die Wunde verheilte gut und schnell, sie wurde rasch wieder die Alte. Wir hatten zwischendurch Angst, sie würde eine Wesensänderung durchmachen, was nicht passierte. Sie ist heute genauso drauf wie früher.


    Und jetzt die schlechte Nachricht. Wir hatten ja immer wieder Zoff mit dem Nachbarn, dessen Hund ein notorischer Kläffer ist. Der Nachbar selbst riss immer wieder Sprüche über Sonja, aber mit Sonja selbst ist nie etwas passiert.


    Einmal lagen wir im Garten und der Hund bellte. Sonja hatte bis dato den Kläffer nie gesehen, rannte durch die Büsche an seinen Kaninchenzaun und guckte. Der kleine Hund aber wurde richtig hysterisch, kläffte und knurrte und Sonja lief an dem Zaun nur auf und ab. Hörte nicht mehr. Sie hat aber keinen Mucks von sich gegeben, nur den Kopf immer wieder vorgestreckt und dann zurückgezogen. Ich kletterte in den Busch, packte sie und lag dann da, während ich sie festhielt. Mein Kopf war an dem Zaun dran und SEIN Hund hat, obwohl ich da lag und mich hörbar machte, geschnappt und geknurrt. Schließlich hatte ich Sonja da raus und nahm sie ins Haus. Der Nachbar direkt: "der Hund ist gefährlich, wenn der in den Garten kommt, der kann nicht im Garten rumlaufen". Sonja läuft bei uns nur mit Schleppleine im Garten rum, bei uns in der Ortschaft gibt es auch ein Rechtseinfriedungsgebot, unsere rechte Seite wurde von uns zugemacht, er hat seine nie zugemacht (sein Hund kam auch schon zweimal bei uns in den Garten).


    Dann, vor einigen Wochen, passierte etwas, was Sonja bis heute trifft. Seine Tochter war mit dem Hund unterwegs, der war abgeleint. Meine Mama war mit Sonja Gassi. Der kleine Hund raste auf sie zu, bellte (ich habe den Lärm bis ins Haus gehört) und meine Mama musste Sonja straff halten, weil sie versuchte, sich zu wehren, und drehte sich permanent um die eigene Achse, während der kleine Hund nachrannte. Schließlich biss er Sonja in die Flanke, verbiss sich in ihrem Fell und ließ nicht mehr los. Da packte Mama ihn, konnte ihn lösen und der Tochter überreichen (die sich nur darauf beschränkte, den Hund beim Namen zu rufen, was ihn herzlich wenig kümmerte). Seitdem hat Sonja große Schwierigkeiten mit kleinen Hunden (es passiert uns sehr oft, dass kleine Hunde uns anbellen und anpöbeln, aber so ein süßer kleiner Hund wird ja höchstens belächelt). Kleine weiße Hunde sind jetzt ein großes Problem. Sonja spannt sich bei Sicht sehr an. Zwar bellt sie nicht, aber sie knurrt, wenn sie ein solcher Hund anbellt. Sie stemmt sich dabei so sehr gegen die Leine, dass da nur eins hilft: Mit ihr auf Abstand, absitzen und warten.


    Den Nachbarshund kann sie gar nicht ab. Sie braucht ihn nur zu wittern und ist dann so dermaßen angespannt, dass da nur Abstand hilft. Wenn wir im Garten sind und er frei rumläuft, kläfft er auch. Aber immerhin: Sonja hört. Einmal lag sie im Garten und lief los, als er kläffte, aber mein Papa rief "Sonja, Sonja" sehr scharf. Sie bremste im Lauf ab und kam beschwichtigend zurück. :)


    Mit demselben Nachbarshund hatten wir dann vor einigen Tagen wieder einen Vorfall. Mein kleiner Bruder fuhr mit seinem Fahrrad die Straße rauf, als er durch ein offenes Gartentor aus dem Garten ausbüxte und meinen Bruder laut kläffend und knurrend verfolgte. Mein Bruder wurde von zwei Nachbarskindern gewarnt, dass der Hund ihm nachjage und hat es natürlich mit der Angst zu tun bekommen. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn der Hund ihn ins Bein gebissen hätte oder mein Bruder vor Schreck hingefallen wäre.


    Der werte Nachbar hat das auch mitbekommen und seine kleine Tochter nahm den Hund ins Haus. Glaubt ihr, der erkundigte sich nach dem Befinden meines kleinen Bruders? Es kam nicht mal ein "alles okay?". Nö den kümmerte das nicht.


    Naja. Ich hab da auch schon Storys über Nachbarschaftsstreit von anderen Hundehaltern gehört, da haben wir es wohl noch glimpflich getroffen. xD Persönlich ignorieren wir das einfach und kümmern uns nicht weiter drum. Aber seit dem Beissvorfall hat Sonja wieder Probleme mit anderen Hunden und kleine weiße Hunde gehen gar nicht mehr. Auch liebe und freundliche Exemplare, wobei sie da wenigstens still bleibt. Aber sie zieht sehr dolle.


    Leider machen wegen Corona die Hundeschulen hier nicht auf und Privatunterricht ist schwierig. Als Therapie hilft vermutlich auch wieder nur Spielen mit anderen Hunden und schrittweise Gewöhnung an kleinere Hunde. Das wird auch wieder viel Zeit in Anspruch nehmen.


    Abgesehen davon aber läuft es mit Sonja inzwischen wirklich sehr gut und auch wir als Halter sind inzwischen sehr viel entspannter. Wie gesagt verstehen wir Sonja viel besser und in den vielen Monaten haben wir auch gelernt, sie und uns selbst richtig einzuschätzen, richtig zu reagieren und vorbeugend zu handeln. Frustmomente sind uns die letzten Monate erspart geblieben. :)


    Wir sind auch sehr dankbar für die Hilfe, die wir hier im Forum bekommen haben. <3

    Hallo ihr Lieben,


    na, kennt ihr uns noch? Ich weiß, es ist schon Ewigkeiten her, dass wir hier geschrieben haben und ich bin erst zufällig hier wieder drübergestolpert. Der Grund für die Abwesenheit war Corona. Es fing an, als urplötzlich an meiner Uni "damals" Unsicherheit und Aufregung umgingen, alle Präsenzveranstaltungen ausfielen und ich lange Zeit gar nicht wusste, was jetzt passieren würde. Am Ende musste ich anfangen, viel zu pendeln, an Online-VLs teilzunehmen (mein Auslandsjahr fiel aus), dann folgten Umzugsvorbereitungen, ich musste beim Homeschooling meines kleinen Bruders helfen, usw. Ein Gutes hatte das Drama doch: Ich konnte viel Zeit mit Sonja verbringen.


    Die guten Neuigkeiten zuerst. Wir haben wahnsinnig Fortschritte mit Sonja gemacht. :D Als ich mir hier meinen Anfangspost durchgelesen habe, musste ich echt breit grinsen und schmunzeln. Hach ja. xD


    Wir hatten anfangs Kontakt zu einer Person aus einem anderen Schäferhundeverein, die selbst Schäferhunde hat, welche sich bereit erklärte, mit uns gezielt outdoor mit Sonja zu trainieren. Dabei wurde eins festgestellt: Sonja hat Probleme mit der Hundesprache. Sie drückt sich selbst nicht "hundekonform" aus und versteht bspw. freundliche Begrüßungsgesten falsch und reagiert dominant und drohend. Das haben wir einfach gelöst: Spielstunden. Wir haben erst eine Spielwiese für Hunde ausprobiert, aber da kam es immer wieder zu Zwischenfällen mit kleinen Hunderassen. Sonja war die Größte in der Truppe und immer wieder hat sich einer von den kleinen in ihrem langen Fell verbissen. Also haben wir innerhalb des Vereins nur mit großen Hunden gespielt. Sonja brauchte einige Tage, um sich da einzufinden. Einmal bekam sie, weil sie zu frech wurde, eins auf die Nase von einer alten Hündin. Danach lief es super. :) Es wurde zusammen geschnüffelt, gerannt, gebadet, gespielt und Sonja hat sich rasch untergeordnet. Dann kamen die Kontaktverbote.


    Auch an dem Umgang mit Fremden haben wir gearbeitet. Inzwischen können wir Sonja sehr gut lesen. Gassigehen-kein Problem. Passanten und selbst Fahrradfahrer werden kaum mehr beachtet, nur wenn einer deutlich auf uns zukommt und uns anspricht spannt sie sich an, bellt aber nicht mehr und wirft sich auch nicht mehr in die Leine. Inzwischen bekommen wir immer wieder freundliche Kommentare. Was aber nicht geht, ist, wenn Kinder sie streicheln wollen (sie ist so flauschig). Da stoßen wir immer wieder auf Unverständnis der Eltern (wieso?????). Ein Vorfall: Mutter mit Kinderwagen kommt auf uns zu. Kind rennt auf uns zu und will Sonja streicheln. Sonja mag das gar nicht und ich gehe auf die andere Straßenseite. Kind kommt weiter auf uns zu und ich rufe schließlich "bitte nicht streicheln". Mutter reagiert nicht, Kind bleibt stehen, Sonja knurrt schließlich. Ich nehme sie kurz und weiche aus, Kind rennt hinterher. Dann habe ich die Mutter gebeten, auf den Kleinen aufzupassen. Die giftet mich an "wenn man den nicht streicheln kann, muss der in den Zwinger".


    Ganz ehrlich, wie seht ihr das? Muss ein Hund sich von Fremden streicheln und antatschen lassen, wenn er das nicht will? Ist es überhaupt ein Problem, wenn der Hund das nicht möchte? Ich habe schon einige Hunde (auch im Verein) gesehen, die sich gerne streicheln lassen. Und andere haben, wenn ein Fremder sie am Kopf berührt, einen Blick drauf, da dreht sich einem der Magen um, weil die Hunde es sichtlich ertragen, nicht mögen.


    Ich bin der Ansicht, ein Hund muss das nicht dulden und darf offen kommunizieren, dass er das nicht will. Ich denk da immer an Kinder. Stellt euch vor, ein Fremder kommt direkt auf euch zu und patscht eurem Kind ins Gesicht. Würdet ihr das okay finden? Sonja zeigt das auch, sie weicht aus und knurrt ggf. Möchte sie gestreichelt werden, zeigt sie das deutlich (gesenkter Kopf, angelegte Ohren, Schwanzwedeln, ausstrecken der Vorderbeine), was sie auch bei Leuten macht, die sie bereits kennt. Meine Beste Freundin bspw. Sie hat Angst vor Hunden. Die Eingewöhnung mit Sonja brauchte einige Tage. Aber inzwischen freut Sonja sich sehr, wenn sie mal vorbeikommt (auch wenn Wochen zwischen den Besuchen liegen). Da ist sie sehr verschmust und verspielt. Auch mein kleiner Bruder kann gleichaltrige Kinder zu Besuch haben und es klappt hervorragend. Wir sagen den Besuchern und Fremden auch immer, wie das abläuft: NICHT streicheln, NICHT anfassen, einfach sie schnuppern lassen. Sie gerne mit "Sonja" ansprechen und keine hektischen Bewegungen. Sie braucht ein bisschen, um sich an wen zu gewöhnen und orientiert sich inzwischen auch an uns. Wird ihr was unheimlich, geht sie von alleine in ihre Box. :) Da hat sie wirklich große Fortschritte gemacht.


    Gassigehen ist inzwischen auch entspannt, sie zieht nicht mehr so dolle, hört abgeleint sehr gut (auch wenn sie einer Katze mal hinterher fegt auf dem Feld) und allgemein ist ein Spaziergang mit ihr eine Freude. :) Trotz allem ist sie gerade auf neuem Gelände sehr neugierig und fast nur mit Schnüffeln beschäftigt. xD


    Das Beste zum Schluss: Meine Mama hat mit Sonja die Praktische Prüfung für den Hundeführerschein fehlerlos bestanden!!! :D

    Guten Abend Leute,


    danke für eure Antworten. :)

    Ich muss sagen, dass das jetzt wieder kommt, mit den teils unterschiedlichen Ratschlägen. Erst Vertrauen u. Bindung aufbauen, dann BH und dann wird geschrieben, man sollte die BH nicht nach hinten verschieben, um Fehler nicht verspätet zu korrigieren. Macht wieder alles Sinn, aber wir sind da jetzt wieder ratlos.


    Die Schütteldose funktioniert bis jetzt gut. Durch plötzliches Klappern ist die Aufmerksamkeit von ihr wieder da. Gestern waren wir mit ihr im Feld unterwegs und es waren relativ viele Leute da, auch fremde Hunde. Die Leute sind aber Hunde gewöhnt und kriegen keine Schweißausbrüche, wenn sie von Sonja fixiert werden. Die gute Nachricht ist, sie hat nicht geknurrt und nicht gebellt. Wir sind auch mit Abstand zu den Passanten gegangen. Die schlechte ist halt, dass sie jedes Mal dolle gezogen hat. Aber man kann sie gut am Rückenstück des Geschirrs halten und "wie einen Koffer" vorbei ziehen. Einmal war sie ruhig, hat nur geguckt und war dann wieder bei mir. Da wurde sie ausgiebig gelobt.


    Was die Reaktion auf Passanten angeht, sie fixiert diese immer. Teilweise auf eine Entfernung von paar hundert Metern. Meist spannt sie sich bei bloßem Sichtkontakt schon an (Lefzen aufeinander pressen, sag ich jetzt mal, gespannte Muskeln, etc.). Dann reagiert sie nur eingeschränkt.


    "Guck" und "Schau" kann sie eigentlich wunderbar. Aber wenn sie wen erspäht hat, wird der wie erwähnt fixiert und sie guckt, wenn überhaupt, bei "Schau" nur sehr kurz hoch und gleich wieder hin. Meist reagiert sie gar nicht und auf "Sitz" auch nicht. Dann muss man den Popo runterdrücken.

    Wenn der Passant stumm vorbeigeht, bleibt es meist bei der Anspannung. Sagt derjenige aber "Hallo" und wir grüßen zurück, geht das Knurren und Bellen los und Ziehen. Wie gesagt, gestern ging alles gut. Und wir schütteln jetzt bei sowas.


    Das mit dem Knurren als Kommunikationsmittel hat unsere Trainerin auch gesagt. Sie formulierte es drastischer: Ein Hund, der fremde Leute anknurrt, warnt vor dem Schnappen. Ein Hund, der keinen Laut von sich gibt, kann unvermittelt schnappen. Dahingehend sind wir wieder ratlos. Was ist dann das Problem mit Sonja, bzw. was haben wir da falsch gemacht? Wie können wir ihr klar machen, dass sie nicht knurren und bellen MUSS? Wisst ihr, was ich meine?
    Wir erlauben auch Fremden nicht, sie anzufassen. Nur IM Haus, da darf Sonja von sich dann auch schnuppern und dann ist auch Ruhe. Bei den meisten Fremden im Haus ist sie dann reserviert bis verspielt, macht in den ersten Stunden immer wieder mal "Wuff" mit anschließendem Schnuppern, das ist okay. Nur einmal hatten wir einen Handwerker bei uns, den sie nicht mochte. Sie hat nicht geschnappt, ging aber von ihm weg und in seiner Anwesenheit von sich aus in die Box. Da wurde sie von uns aber auch gelobt, weil sie ruhig war, und war der Typ mit uns im Raum, waren wir alle ruhig und sie auch. Auch nicht angespannt. Er war aber auch nicht lange bei uns.


    Wegen der Sache mit der Begleithundeausbildung. Sollen wir das jetzt doch machen? Geht das auch in Kombination mit der Fährtenlese?

    LG