Boss
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Beiträge von Boss

    Sorry Flummi, aber ich musste auch herzlich lachen. Genialer Spruch des Richters, zu motivieren, auch wenn es mal nicht gut läuft, ist eine kleine Kunst.

    Dieser Richter hat das bei dir geschafft, finde ich wirklich gut so😉


    Ruebchen

    Oh weia, 1.200km für „nichts“ ist nicht schön. Aber wieder um eine Erfahrung reicher und bestimmt kann man mit einem gewissen zeitlichen Abstand diese dann ins Album der berühmtesten Hoppalas aufnehmen.


    Es zeigt aber auch sehr gut, dass Hunde genauso wie wir mal gute und mal schlechtere Tage haben. Wir können uns das manchmal auch nicht erklären und außer, mit dem linken Fuß aufgestanden, fällt einem an solchen Tagen nichts anderes auf als an den guten Tagen.

    Ich nehme an, der Feind ist in diesem Fall der andere Hund.

    Mein Hund steht hinter mir, ich stehe breitbeinig vor Boss und stehe dem Feind also von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Dabei seh ich dem anderen Hund nicht in die Augen, um ihn nicht zusätzlich zu provozieren. Was bei freilaufenden Hunden wirklich schwierig ist. Bei angeleinten Hunden war es so für uns eine gute Möglichkeit.

    Dasselbe ist Boss auch passiert. Er war dann wirklich sehr verunsichert und fing laut zu jammern an, wenn er einen größeren Hund sah. Es brauchte viel Geduld und Zeit, um sein Verhalten wieder auf „neutral“ zu bekommen. Aber auch viel Konsequenz und Zuspruch, dass er das bestimmt aushalten kann und überleben wird.

    Er bekam sein Futter nur mehr aus meiner Hand, das war gerade bei unserem Morgenspaziergang eine sehr gute Möglichkeit, um ihm andere Hunde sozusagen schmackhaft zu machen. Denn er hatte zwar Angst, die war aber nicht so groß, dass er sein Futter verweigerte. Natürlich zuerst in für ihn angenehmen großen Abständen, in der Sonne auf einem Bankerl sitzend und die anderen Hundespaziergänger beobachtend. Dann schaffte er es bald, dass wir unseren schönen Sitzplatz nicht mehr so weit verlassen mussten, wenn die anderen Hunde da vorbei gingen. Auch kurze Übungseinheiten mit allem, was er konnte, halfen. Es war zudem eine sehr gute Möglichkeit, ihm etwas zu tun zu geben, wo er sich sicher ist. Und er lernte so ganz nebenbei, unter Ablenkung dasselbe wie im Haus oder Garten zu tun. Wenn wir nicht ausweichen konnten, stellte ich mich etwas abseits vom Weg mit Schutzschild in meiner Person vor Boss. Er sollte einfach nur da hinter mir sein und, wenn möglich, ruhig zu bleiben und ohne in die Leine zu springen.

    Als er dann das Spielen mit dem Ball für sich entdeckte, kam der Ball mit auf die Spaziergänge. Jedesmal, wenn ein Hund uns begegnete, wurde der hervorgezaubert und diese Ablenkung war dann das, was ihm wieder ein großes Stück Angst nahm. Es war sein Lieblingsball. Und wenn Boss den anderen Hund sah, guckte er zu mir und fragte damit nach dem Ball. Der kam auch prompt und indem er sich quasi am Ball in seinem Fang festhielt und ich dessen Schnur, trabte er ganz stolz am anderen Hund vorbei. Manchmal kam es mir so vor, als ob er sich schon auf seinen Ball freute, wenn er dann einen anderen Hund entgegenkommen sah😄


    Das Haare aufstellen vor Aufregung kenne ich von ihm auch. Er schaffte es tatsächlich, vom Nacken bis hin zum Rutenansatz alles aufzustellen und sah echt riesig aus dadurch. Das kann ein Hund auch nicht kontrollieren und hat nichts mit böse zu tun. Es ist wie Gänsehaut bekommen bei uns, das können wir auch nicht beeinflussen und ist nicht immer mit negativen Gefühlen verbunden. Aber es hat natürlich auch mit der eigenen Unsicherheit zu tun. Je unsicherer umso mehr Aufregung ist „im Spiel.“


    Heute ist Boss bei Begegnungen völlig ruhig, er weiß, er muss nichts für mich regeln. Dafür bin ich zuständig.

    Es ist aber auch gut, dass du dich mit Crazy dieser Herausforderung stellst. Nur so kannst du aktiv gegensteuern und du wirst sehen, je mehr du solche Situationen als zusätzliche Trainingsmöglichkeit siehst, umso normaler wird es sich für dich und Crazy anfühlen. Das wird schon, du drehst ja ohnehin an allen nur möglichen Schräubchen.

    Oder einen Ball loslassen und dafür mit einem Futterstückchen belohnt werden.

    Crazy findet, das geht gar nicht :D

    Same here :P

    Das war anfangs bei Boss auch so. Ich habe immer wieder mit einem 2. gleichwertigen Ball getauscht. Und ich wollte seinen Ball auch nicht immer abnehmen und eintauschen. Also zu mir gerufen, ihn einfach an Rücken oder Seite gestreichelt und ihn wieder laufen lassen.

    Wenn er daran gezogen hat, wurde der Ball auch nie abgenommen, das Zergeln bewirkt ja das Gegenteil. Ins Platz gelegt damit Ruhe einkehrt aber die Schnur des Balles nicht losgelassen. Damit ich nicht wieder hingreifen muss und er seine Beute dann erst recht nicht hergeben wollte.

    Es hat seine Zeit gedauert, eilig sollte man es nicht haben dabei🥴

    Der Wechsel von Beute zu Trieb und umgekehrt ist auch nicht einfach.

    Und ich verstehe deine Reaktion nicht.

    Denn einmal ist es wissenschaftlich belegt, dass ein Jackpot nichts bringt.

    Dann können Hunde es nicht sehr gut empfinden.

    Dann funktioniert es angeblich nicht, um Schnelligkeit reinzubringen.

    Und dann kommt Glücksspiel mit dazu.

    Was denn nun?


    Und ich sage: Es geht doch.


    Das sind meine Erfahrungen. Nicht mehr und nicht weniger.

    Auch ich bin immer bestrebt zu lernen. Ich möchte wissen, was ich tun muss damit meine Hunde optimal lernen können.


    Der letze Absatz bezog sich grundsätzlich auf das positiv verstärkte Lernen des Hundes. Wozu ja letztendlich auch ein Jackpot gehört.


    Mir liegt es fern, sich hier rumzustreiten, aber ja, ich fühle mich sehr wohl angegriffen wenn auf meine ursprüngliche Frage plötzlich Glücksspiel und Sucht auftaucht. Kann sein, dass mein Fell zu dünn dafür ist. Aber ich bin eben so und auch mich macht so etwa sehr nachdenklich. Freude kam jedenfalls keine auf.


    Und nun habe ich alles dazu gesagt und es ist okay so.

    Vermutlich liegt die „menschliche Wahrheit“ in der Mitte, wir denken nicht wie Hunde. Dennoch hat sich einiges seit der Erfindung rund um den Clicker getan. Wenn ich sehe, dass der Jackpot bei vielen anderen und auch hier funktioniert, sehe ich keinen Anlass, an dessen Wirksamkeit zu zweifeln.

    Wie gesagt, ich seh es am direkten Verhalten des Hundes ob etwas auf diese Art und Weise klappt oder nicht. Das ist das Einzige, wonach ich mich richte. Nach keinem Buch, nach keiner Wissenschaft, nur nach meinen Hunden. Und solange ich damit den Erfolg habe, den ich möchte, behalte ich das so bei.


    Und Jackpot setze ich bei meinen Hunden nicht mit dem Clicker gleich. Den benütze ich nur zum Shapen und da gibt es normale Leckerli.


    Es gab mal eine Studie, sehr wissenschaftlich sogar, wo man mit speziell trainierten Hunden die Gehirnströme des Hundes auf bestimmte Situationen gemessen und im CT bildlich dargestellt hat.

    Und wie kreativ und mutig Hunde mit ausschließlich positiver Motivation als auch mit Hunden, die unter Starkzwang ausgebildet wurden. Das Ergebnis war, dass die positiv ausgebildeten Hunde viel mutiger im Erforschen waren als die anderen Hunde, die aus Angst vor Bestrafung manchmal nicht mal versuchten, etwas auszuprobieren. Das ist Aussage genug, um dem positiven Arbeiten mit dem Hund alle Chancen einzuräumen. Für mich jedenfalls.

    Ich persönlich empfinde es schon arg, wenn auf die Frage, was ihr als Jackpot verwendet und in welchen Situationen, auf einmal was von Glücksspiel kommt.

    Zuerst diese Ablehnung dagegen, dann können die Hunde nicht differenzieren, dann sollen sie das nicht sehr gut empfinden können. Sehr verwirrend.


    Boss und Ganja haben ein unterschiedliches Empfinden für Belohnung. Boss liebt Bälle, Ganja liebt Futter. Bei ihr reichte normales Trockenfutter fürs Training. Bei höherwertiger Belohnung konnte sie auch nicht mehr klar mitdenken. Mittlerweile kann ich aber Futter gegen Ball tauschen, und Ball gegen Futter. Das ist sehr praktisch. Und es gibt unterschiedliche Bälle, es wird der normale Ball gegen Lieblingsball getauscht.


    Auch das Tempo in den Hund bringen geht gut.

    Auch wenn es „kein sehr gutes Empfinden“ sein könnte, haben sie also doch Empfinden dafür. Das „kein sehr gut“ empfinde ich in diesem Fall als Vermenschlichung. Unsere Ansicht. Wir sind keine Hunde und wir denken

    nicht wie Hunde.


    Wie gesagt, meine Hunde fallen aus diesem hochwissenschaftlichem System. Gott sei Dank! Sie sind und bleiben mein einziger Indikator für das, ob etwas klappt oder nicht. Und ich weiß, das es bei ihnen durchaus funktioniert.


    Und ich vertraue da ebenfalls routinierten Trainern, die genau mit diesen Methoden sehr erfolgreich sind. Also noch mehr Süchtler.

    Oh wow, dann bin ich ein Glücksspieler und süchtig. Und meine Hunde auch. Krass. Wer hätte das gedacht?


    So schnell kann es gehen.


    Was bin ich froh, dass es auch andere Trainer gibt, die auf hochmotiviert Hunde stehen. Und zwar ohne Gewalteinwirkung.


    Wenn ein hochpositives und beinahe Selbstmotivierendes System rigoros abgelehnt wird, was bleibt dann um den Hund zu Top-Leistungen anzuspornen?

    Druck, Druck und nochmals Druck.


    Nicht meins, da bin ich lieber süchtig nach Glückserlebnissen über und mit meinen Hunden.