Wie erziehe ich den Mann???

  • Man muß sich ja immer erst aneinander gewöhnen...
    Als Mensch hat man so seine Vorstellungen, als Hund ebenfalls. Und da, wo diese sich nicht überschneiden, gibt es Kompromisse! Jeder weicht ein wenig von seinem Standpunkt zurück und schon können beide Seiten mit dem Ergebnis leben!
    Wir erziehen den Hund, der Hund erzieht uns! Ja, so läuft das!
    Bloß mein Mann ist erziehungsresistent!
    Wenn er nach Hause kommt und unsere kleine Hündin mit geballter Freude und geballter Wucht an ihm hochspringt - was nicht unbedingt ebenfalls geballte Freude auslöst - dann schubst er sie mit hochgezogenem Knie fort.
    Sie versteht sofort: Herrchen will das nicht!
    Kompromiss: Ich mache Sitz oder schmeiße mich sogleich rücklings vor seine Füsse!
    Herrchen aber versteht NICHT sofort...
    Die Kleine wird immer noch schroff ignoriert...
    Sie wird NICHT mit Aufmerksamkeit belohnt, für ihr Kompromiss- Angebot...für ihr ERWÜNSCHTES Verhalten!
    HALLO!!!???
    "ERWÜNSCHTES VERHALTEN MUSS GEFÖRDERT WERDEN!!!"
    Wem erzähle ich das?
    Besser der Wand...!
    Antwort Mann: "Sie hat mich grade angesprungen, das soll sie nicht!"
    Ich: "Ja, aber JETZT macht sie es richtig!. Zeig ihr das doch und begrüße sie!"
    "Nein, sie hat mich grade angesprungen, das soll sie nicht!"
    ...es ist zum Verzweifeln...
    Wie soll der Hund lernen, was richtig ist, wenn nicht mal mein Mann versteht, was richtig ist?!
    Gehört dieses Thema überhaupt in die Rubrik "Lustiges"???

  • Guten Morgen
    ich kann dich beruhigen mein mann ist auch so und unsere drei haben es trotzdem gelernt
    behaupte immer er ist beratungsresistent und einfach kein hundemensch :D


    grüße shari

  • Hihi, dein Mann macht alles richtig und Recht hat er auch. :D

  • Das kommt mir alles sehr bekannt vor, ich habe auch so einen Mann. :rolleyes:


    Hab auch so eine kleine Geschichte. Chandor war noch recht jung, wir waren bei seinem Kumpel zu besuch. Die beiden tobten durch Haus und Garten. Es hat geregnet. Es kam wie es kommen musste, Chandor rutschte mit seinem nassen Füßen im Flur aus der Kurve und flog heftigst gegen die Wand. Es gab ein riesen Geschrei. Nach ein paar Minuten war aber wieder alles okay, er tobte aber nicht mehr. Naja, iwann ist mir aufgefallen, dass er Angst hat auf fremden Fliesen und glatten Böden. Ich hab das weitestgehend ignoriert. Eines Tages waren wir bei ner Freundin. Wir haben uns immer direkt bei ihr im Garten getroffen, sie hat auch nen Hund, da musste der Dreck nicht durch die Bude geschleift werden. Männe war mit und wir gingen rein. Chandor wollte dann auch, aber es war alles gefliest. Sein Gewinsel haben wir ignoriert, aber jeden Schritt in die richtige Richtung hab ich gelobt. Dann stand er mit den Vorderfüßen drin, das war schon ein großer Schritt für ihn, für den Moment war er der tollste. Von sich selbst überrascht, ging er erst mal wieder raus und dann begann auch schon die Diskussion. "Wieso lobst du ihn, der war doch noch halb draußen." "Ich lobe ihn, weil er halb drin war." "Du darfst erst loben, wenn er ganz drin ist!" "Nein, ein halb drin ist mir wichtiger als ein ganz draußen."


    Sogar heute noch, wenn es iwie auf dieses Thema kommt, "streiten" wir wieder. Ich finde es sehr wichtig auch kleine Teilerfolge zu loben. Wenn was falsch war und dann richtig gemacht wird, wird gelobt - sonst lernt der Hund es doch nicht.


    Das dein Mann sie beim anspringen weg schiebt, war richtig, aber er hätte auch loben müssen, als sie vor ihm sas, hätte somit gewünschtes Verhalten bestätigt.

  • Lasst uns einen Club gründen! ;)
    Naja, heute früh hat mein Mann dann tatsächlich ausprobiert, Hundi umgehend zu loben, als sie sich richtig verhielt. Und das hat funktioniert! Als sie ihre kleine Streicheleinheit bekommen hatte, war sie zufrieden und fand das ganz toll.
    Aber ich verwette mein Hinterteil, daß wir heute Nachmittag wieder genau das gleiche Thema haben!
    Mann kommt heim, Hund überschlägt sich vor Freude, springt hoch, wird abgewiesen, schmeißt sich Herrchen zu Füssen - bis hier hin okay - wird dann aber nicht prompt begrüßt und gestreichelt, denn dann wird mein Männe sagen: "sie weiß doch, daß sie nicht hochspringen soll, ich habe sie doch heute morgen gelobt und gestreichelt, als sie sich gesetzt hat!"
    Ich werde dann sagen: "Von einem Mal lernt sie das aber nicht..."
    Er wird sagen: "Ach, das bringt doch alles nichts! Früher, da waren die Hunde gut erzogen, mit härterer Hand...keine Strafe ist schon ein Lob!" :rocket:
    Wäh!
    Dann werde ich sagen: "Früher haben sich die Hunde vollgepinkelt, wenn Herrchen in den Zwinger kam. Und zwar nicht aus Liebe!"
    usw...usw...usw...

  • Noch mal Thema Begrüßung selber .... Viele sagen, dass der Mensch den Hund ignorieren soll, wenn er nach Hause kommt. Ist ja bei den Führenden unter den Wölfen und Hunden auch so. Sie werden zwar von ihren "Untergebenen" begrüßt, aber sie ignorieren das. Ist ja alles gut und schön, aber ich bin ein Mensch und begrüße jeden wenn ich nach Hause komme. :P Das beeinflußt jedenfalls nicht meinen Status als Rudelführer.


    Das hochspringen ist auch ganz einfach zu erklären. Du kommst von der Jagd und hast was zu futtern mitgebracht. Die Hunde versuchen an deinen Mund zu kommen um das schon gefressene wieder auszuspucken. Damit mich mein Hund eben nicht anspringt, geh ich zur Bergrüßung in die Knie beim Welpen. Jetzt beuge ich mich nur noch runter. Es wird ausgibig geknuddelt, dann wird mein Einkauf inspiziert, dann trägt Neela meine Schuhe und alles ist gut.


  • Das hochspringen ist auch ganz einfach zu erklären. Du kommst von der Jagd und hast was zu futtern mitgebracht. Die Hunde versuchen an deinen Mund zu kommen um das schon gefressene wieder auszuspucken.

    Nun denn....dann hat Blue wohl nicht mehr all zu viel von diesem natürlichem Verhalten abbekommen, denn die hat auch als Welpe nicht versucht mich anzuspringen, die freut sich anders :thumbup:

  • Meine habens auch nie versucht. Hat aber eher daran gelegen, dass ich schneller unten war als die oben. 8)

  • Noch mal Thema Begrüßung selber .... Viele sagen, dass der Mensch den Hund ignorieren soll, wenn er nach Hause kommt. Ist ja bei den Führenden unter den Wölfen und Hunden auch so. Sie werden zwar von ihren "Untergebenen" begrüßt, aber sie ignorieren das. Ist ja alles gut und schön, aber ich bin ein Mensch und begrüße jeden wenn ich nach Hause komme. :P Das beeinflußt jedenfalls nicht meinen Status als Rudelführer.


    Vermenschlichung. :D
    Und der Mann von Luna macht es richtig. Keine Zuwendung wenn der Hund anspringt oder sich was anderes einfallen lässt ( vor die Füße legen) nur damit er Aufmerksamkeit bekommt. Ich würde den Hund erst Zuwendung zukommen lassen, wenn er ruhig, brav auf der Decke z.B liegen bleibt oder , wenn ich nach Hause komme, und dann rufe ich den Hund zu mir, wenn ich ihn streicheln möchte. :D
    Man könnte es auch so machen, wenn der Hund sich beruhigt hat, ein Kommando z.b. Sitz und erst dann bekommt der Hund ein Lobstreicheln. :)
    Der Begriff Rudelführer:
    Kann ein Mensch Rudelführer sein? Ich glaube dieser Begriff ist veraltet. Ich bin ein Mensch und mein Hund ist ein Hund. Somit 2 verschiedene Gattungen. Also kann ich gar kein Rudelführer sein. Der Hund hat nur mit den Jahren gelernt sich an einem Menschen zu orientieren .


    In einem Hunde/ Wolfsrudel:
    Kommt ein Hund mit so viel aufgeregter Energie auf einen anderen zu, bekommt dieser eine " Backpfeife" und keine liebevolle Zuwendung nur weil er sich freut. 8)


  • Ich glaube eher, diese Theorie ist verdammt weit hergeholt 8)

  • Vermenschlichung. :D

    Das mag sein. Meine Hunde dürfen auch zuerst aus der Tür, sie dürfen aufs Sofa und ins Bett, sie dürfen zu mir kommen, wenn sie spielen oder gestreichelt werden wollen. Wenn ich Lust hab, mach ich mit, wenn nicht, dann nicht. Wie gesagt, ich bin ein Mensch, warum sollte ich mich wie ein Hund aufführen. Sogar die Hunde wissen das ich kein Hund bin. Egal was man sich von den Hunden erziehungstechnisch abkuckt, ausführen wird man es immer als Mensch. Wobei die Ausführung meist auch noch falsch gemacht wird, weil viele noch nicht mal das Verhalten der Hunde verstehen und es größtenteils zeitlich gar nicht mehr passt.


    Ich muss den beiden nicht täglich 3 mal zeigen wo der Frosch die Locken hat, sie wissen genau was sie dürfen und was nicht. Halten sie sich an die Regeln, bekommen sie dafür Freiheiten. Was iwelche Theorien darüber sagen, ist mir ziemlich wurscht, denn ich lebe in der Praxis mit Hunden zusammen.

  • Das mag sein. Meine Hunde dürfen auch zuerst aus der Tür, sie dürfen aufs Sofa und ins Bett, sie dürfen zu mir kommen, wenn sie spielen oder gestreichelt werden wollen. Wenn ich Lust hab, mach ich mit, wenn nicht, dann nicht. Wie gesagt, ich bin ein Mensch, warum sollte ich mich wie ein Hund aufführen. Sogar die Hunde wissen das ich kein Hund bin. Egal was man sich von den Hunden erziehungstechnisch abkuckt, ausführen wird man es immer als Mensch. Wobei die Ausführung meist auch noch falsch gemacht wird, weil viele noch nicht mal das Verhalten der Hunde verstehen und es größtenteils zeitlich gar nicht mehr passt.


    Ich muss den beiden nicht täglich 3 mal zeigen wo der Frosch die Locken hat, sie wissen genau was sie dürfen und was nicht. Halten sie sich an die Regeln, bekommen sie dafür Freiheiten. Was iwelche Theorien darüber sagen, ist mir ziemlich wurscht, denn ich lebe in der Praxis mit Hunden zusammen.

    Ins Bett darf unsere Kleine nicht, auch nicht aufs Sofa. Das hat aber eher Pingel- Gründe. Ansonsten stimme ich Dana voll zu. Wir sind Menschen, eine andere Gattung. Unser Hund spielt mit unserem Kater! Dabei behält jeder seine eigene Wesensart und man versteht sich trotzdem! Der Kater wedelt vor Freude nicht mit dem Schwanz und der Hund fängt nicht an zu schnurren! Und es funktioniert trotz der nahezu komplementären "Sprachen" der beiden!
    Für mich ist eine Begrüßung auch okay, (sogar für meinen Mann! Der hat sich über unseren "alten Hund" immer beschwert, daß der sich gar nicht "richtig gefreut" hat, wenn man nach Hause kam). Ich finde, ein Hund sollte nicht allzu aufdringlich sein. Wenn ein Hund seine Streicheleinheiten penetrant einfordert, dann wird er bei mir auch abgewiesen.
    Ich sehe es genauso wie Dana.
    Und wenn mein Mann freudig aber nicht wuchtig begrüßt werden möchte, dann bringt er unsere Kleine nur dann dazu, wenn er die Begrüßung in dem Rahmen fördert, in dem er sie mag! Und schon gar nicht 'heute so und morgen anders'.
    Wir vermenschlichen unsere Hunde doch sowieso! Füttern ist auch Vermenschlichung! Kein Hund füttert einen anderen erwachsenen Hund (es sei denn vielleicht der Vater die Mutter seiner Welpen für kurze Zeit), kein Hund zieht dem anderen eine Zecke. Kein Hund verbietet dem anderen im Garten zu graben oder "Fundstücke" zu fresssen. Jetzt kommt sicher das Argument, daß unsere Hunde ja alle ein bisschen Welpenstatus behalten. Das ist aber auch nur irgendwie halbherzig und nicht ganz durchdacht.

    Ich denke, jeder Hund braucht klare Regeln, WIE diese aussehen, ist völlig egal! Hauptsache, es bleibt bei diesen Regeln und sie werden nicht vom Hund gemacht.

  • Ich kann ja mal erzählen, wie die Begrüßung mit meinem Mann ausfällt ...


    Er kommt mit Auto. Die Hunde kommen direkt zu mir mit hohem Bellen - ey, der Alte ist da! Wir gehen zusammen zur Tür, ich warte immer bis Männe die Autotür aufgemacht hat und lasse die Hunde raus. Neel trabt mit gesenktem Kopf, angelegeten Ohren und wedelnd zu ihm. Schlurt ihm wie eine Katze um die Beine und eigentlich war es das dann auch für sie. Chandor hat die gleiche Körperhaltung, allerdings geht er im großen Bogen zu Männe. Bis er bei ihm ist, ist Neela schon fertig. Ist er bei ihm, funkt Madam direkt wieder dazwischen, als wenn sie nicht wollte, dass er auch begrüßt wird. Neela kommt dann wieder zu mir und Chandor trabt freudestrahlend, bei fuß neben Männe her.

  • Ich meinte Vermenschlichung auch auf diesen Satz von Dana bezogen>>>> Das beeinflußt jedenfalls nicht meinen Status als Rudelführer