Wach- und Schutztrieb bei Weibchen

  • Hallo,


    bin neu hier im Forum.
    Herzliche Grüße erst einmal an alle.


    Finde das Forum sehr interessant und habe auch schon so manche Diskussion verfolgt. Jetzt habe ich aber auch eine eigene Frage.


    Ich hatte in der Familie schon zwei Hunde (Elternhaus). Einen Schäferhund und später ein Rotti.
    Beides tolle Hunde und beide waren Männer. Sehr wachsam und ein ausgeprägter Schutztrieb.


    Nun habe Ich ein eigenes Haus und Familie und da darf der Hund nicht fehlen. Meine Frau hat noch keine Erfahrung mit Hunden. Mir schwebt deswegen eine Hündin vor ( das entspricht ja dem gängigen Denken) . Es soll ein Schäferhund werden. Habe selber mit Weibchen keine Erfahrungen. Mir wurden Weibchen auf Grund der mangelnden Erfahrung meiner Frau nahe gelegt.


    Kann Ich bei einem Weibchen auch von einem ausgezeichnetem Wächter mit Schutztrieb ausgehen? Bei unseren Rüden war dies instinktiv vorhanden ohne jegliche Erziehung in diese Richtung.


    Dies ist mir sehr wichtig. Der Schäferhund soll in aller erster Linie ein Familienmitglied sein aber auch ein verlässlicher Wächter und ggf. Auch Beschützer.


    Ist dies bei einem Weibchen möglich? Schlägt ein Weibchen genau so an wie ein Rüde? Sind Weibchen genau so aufmerksam und reserviert gegenüber Fremden, wie ich es von Rüden kenne?


    Ich bedanke mich schon jetzt.

  • Hej Dieter... und Herzlich Willkommen im Forum:)
    Vorab... können wir uns vielleicht drauf einigen, dass wir von "Hündin & Rüde" reden? Irgendwie find ich die Bezeichnung "Weibchen und Männer" komisch, wenn es um einen Hund geht;)


    Aber nun zu deiner Frage... seit fast 2 Monaten bin ich stolze Besitzerin einer Schäferhündin (mein erster DSH) und bei unserer Maus ist es so, dass sie zunehmend wachsamer wird. Sie schlägt inzwischen kurz an, wenn jemand auf unser Grundstück kommt und gegenüber fremden Menschen ist sie grundsätzlich ziemlich reserviert - anders bei Kindern, die werden freundlich begrüßt.
    Bisher ist sie zu 100%, der Hund den ich immer haben wollte... :love: Bildhübsch, wachsam, aufmerksam, hat eine enge Bindung an "ihr Rudel", ist fremden Menschen gegenüber reserviert, aber nicht unfreundlich - und eine Hündin!
    Aus meiner Erfahrung heraus, kann ich also sagen, dass sich deine Wünsche an deinen zukünftigen Hund, durchaus auch mit dem Geschlecht einer Hündin vereinbaren lassen;)

  • Hallo Lindaxx!


    Auf die Bezeichnungen Rüde und Hündin können wir uns einigen :)


    Vielen Dank für die Weitergabe deiner Erfahrungen.


    Ich hoffe es wird noch einige Erfahrungsberichte geben.


    Wie alt ist deine Hündin jetzt ?

  • Hallo,


    wohne in Koblenz.
    Bin mal gespannt, wie die kleine im Alter von zwei Jahren ist.

  • Hallo,
    es kommt natürlich auch darauf an, bei welchen Züchter du dein zukünftiges Weibchen holst. Ich würde da gezielt auf Elterntiere achten, die auch einen gesunden, Wachinstinkt besitzen. Es gibt viele Weibchen die bei ihrem Grundstück keine "Gnade" kennen!


    Ebenso gibt es aber auch Rüden, die lammfromm sind :smile: Das kommt eben auch auf die Gene an!!


    Ich habe hier eine weisse Schäferhündin (charakterlich trennen die Rassen nicht viel) zuhause. Diese schlägt bei der Näherung von Fremden auf unserem Grundstück genauso an wie unser Rüde ;) Meine Hündin fremdelt allerdings nur bei den meisten fremden Männern, von Frauen lässt sie sich meist gleich streicheln.
    Zuvor hatte ich eine tsch. Wolfshündin + Schäferhund -Mix, selbst diese entwickelte mit 1,5 Jahren auch einen gewissen Schutztrieb an der Leine (wenn wir z.b. von einer Einzelperson im dunkeln "verfolgt" wurden). Sonst war sie sehr menschenfreundlich. Ich brachte ihr allerdings bei auf Kommando zu bellen (dies weitete ich aus, so dass ich nur noch die Faust zeigen musste, dass sie bellte). Das schreckte im Zweifelsfalle auch ab.
    Ansonsten sind Hündinnen im allgemeinen wirklich anhänglicher und weniger auf Krawall aus (bei anderen Hunden). Das sind jedenfalls meine bisherigen Erfahrungen.

  • Es ist wirklich schwer, etwas zu diesem Thema zu finden.
    wenn Hündinnen unkomplizierter sind und dabei auch noch verlässliche Wächter und Beschützer sind, wäre das optimal. Von der Größe und dem Gewicht sind Hündinnen meiner Meinung nach immer noch geeignet.

  • Wer behauptet dass Hündinnen unkomplizierter sind?
    Ich weiß diese "Weisheit" spukt noch immer in vielen Köpfen rum, aber genau so wie die Mär vom Käse der die Nase schädigt, ist sie so pauschal schlicht Unsinn.


    Wie ausgeprägt Härte und Schutztrieb sind, hängt weniger vom Geschlecht als von der Abstammung ab. Ich kenne sehr harte, entschlossene Hündinnen, die sehr wehrhaft und derb sind und ich kenne unsichere, weiche Rüden, die bei Bedrohung die Rute einkneifen und Fersengeld geben.


    Und die nächste Frage ist auch.... kann man so etwas im Alltag händeln und kontrollieren? Zum Schutztrieb gehört mehr als ein wenig Kläffen, wenn jemand am Haus vorbei geht.

  • Hallo E&C ,


    deine Fragestellungen ist berechtigt.
    " kann und will man so was kontrollieren müssen?"


    Jeder hat natürlich eine andere Vorstellung über die Ausprägung von einem Wach- und Schutzinstinkt.


    Meine Vorstellung von einem idealen Hund ist folgende :


    Der Hund ist im Alltag neutral jedem Gegenüber ( gemeint sind Fremde ). Lässt sich auch anfassen ohne sofort zu knurren oder zu beißen. Mein Onkel hatte einen Rotti, der es überhaupt nicht mochte angefasst zu werden. Der Rotti musste auch sofort jeden Besucher stellen und knurrte. Dieses Verhalten war für mich total übertrieben. Der ideale Hund sollte Einbrecher stellen und nicht Besucher. Wenn ein Einbrecher nicht stehen bleibt oder Gewalt anwenden möchte eventuell auch diesen beißen. Genau so stelle ich es mir auch mit dem Schutzinstinkt vor. Mein Hund sollte knurren und bellen wenn ich mit jemandem laut werde und beißen wenn mich jemand körperlich angehen will. Es geht mir also nur um Verteidigung im Ernstfall. Ich hege keine Angriffsgedanken mit einem scharfen Hund. Mir ist bewusst, dass vieles Erziehungsarbeit ist aber ich will einem Hund nicht das Beschützen beibringen müssen. Dies sollte instinktiv vorhanden sein.

  • Hallo ind willkommen hier im forum.
    Unser erster Dsh war auch eine Hündin.. sehr energisch beim Bewachen des Grundstücks iund Kinderwagen gg... lieb und schmusebedürftig in der Familie und Freunden.
    Die 2. Hündin genauso *beschützend* nur sie war um einiges leichter zu erziehen und unser erster Rüde war lammfromm, nur bei Bedarf so wie ein Dsh sein sollte..
    unser jetziger Rüde ist ein Kuschelbär , freundlich, seehr sehr anhänglich und sehr folgsam, was bei keinem unserer Hunde gut klappte, oder klappt, sind Begegnungen mit sehr kleinen Hunden. Egal, ob Hündin oder Rüde.
    unser Weibchen, Mischling, verbellt und meldet alles was sich bewegt, sie ist noch sehr unsicher bei vielem, aber am Hupla eine Meisterin.
    Bin gespannt wer dann dein neues Familienmitglied wird. Lg

  • Hallo,


    wir hatten vor unserem Mexx 15 Jahre eine Hündin, Schäferhund/Colli-Mischling. Sie hat laufend gebellt, wenn Fremde am Grundstück vorbei sind und war schwerer zu "erziehen" als unser Mexx. War aber auf keinen Fall bösartig, hat niemanden angegriffen oder angeknurrt, aber eben gebellt und angezeigt "hier ist jemand Fremdes da".
    Unser Mexx ist ja dagegen ruhig, bellt kaum, freut sich wenn Besuch kommt, egal ob fremd oder bekannt, ist verschmust aber sehr wachsamm was sein "Rudel" betrifft. Ich denke, wenn meinen Mann, mich oder unseren Sohn jemand angreifen würde oder es eine laute Auseinandersetzung gäbe, würde er dazwischengehen und eventuell auch zuschnappen, um uns zu beschützen.
    Bevor wir uns einen Rüden angeschafft hatten, hatte ich ja auch ein wenig Bammel, da ich davor ja auch gehört hatte, Rüden sind schwerer zu erziehen, können aggressiever werden als Hündinnen etc. Aber ist absolut nicht der Fall bei unserem. Er ist auch leicht zu erziehen, lernt schnell.
    Also das kann man nicht veralgemeinern dass Hündinnen so sind und Rüden so. Ich habe zu unserem Mexx eine viel engere Bindung als ich zu unserer Hündin hatte.


    Gruß Elli

  • Ich hege keine Angriffsgedanken mit einem scharfen Hund. Mir ist bewusst, dass vieles Erziehungsarbeit ist aber ich will einem Hund nicht das Beschützen beibringen müssen. Dies sollte instinktiv vorhanden sein.


    Und da ist für mich der Denkfehler.
    Die meisten Gebrauchshunde müssen nicht das Beschützen lernen, sondern sie müssen lernen, wann das eben nicht gefragt ist und gerade in der Pubertät oder bei unzureichender Erziehung sollte man sich einfach darüber im klaren sein, dass es passieren kann, dass nicht jeder Hund da immer zwischen Einbrecher, Postbote und Kumpel vom Sohn der im Dunkeln unangemeldet über den Hof rennt unterscheidet.

  • Hallo e&c ,


    Ich gebe Dir Recht. Der Hund kann nur schwer zwischen ungebetenen Gästen und Willkommenen unterscheiden. Wie sollte er das auch ,ohne Anwesenheit eines Familienmitgliedes tun? Man geht aber auch nicht ohne willkommen zu sein in einen fremden Garten oder ein Haus. Wenn ich den Garten oder das Haus für jeden zugänglich lasse, wäre es von mir unverantwortlich. Ich würde auch keinen Fremden im eigenen Heim unbeaufsichtigt mit dem Hund alleine lassen. Unfälle mit Kindern von Freunden oder z.b. dem Postboten entstehen oft durch Leichtsinn oder blindes Vertrauen.

  • Trotzdem bist du erstmal der Ar..., wenn dein Hund beißt.
    Mit solchen Aussagen wie"mein Hund soll beißen wenn ich angegriffen werde" wäre ich sehr vorsichtig...Das wäre dann nämlich wieder einer mehr in der Beißstatistik,in der nicht nach Gründen gefragt wird..