Sie beißt mich draußen

  • Hallöle,


    meine Tyra ist ja nun zarte 6 Monate und hat ihre 56er Marke erreicht.
    Sie hatte mich vor 2 Wochen gebissen, weil ich sie draußen kurz genommen habe und eine Person rechts an uns vorbei lief.
    Sie beißt mich auch auf der Wiese (nur im Gras) in die Beine - Ich vermute ja als Spielaufforderung, aber es ist so fest :(


    Ich habe keine Ideen mehr, wie ich das unterbinden kann...


    Habt ihr eine Idee?


    Ich habe Ablenkung versucht, Ignoranz - sogar aus Verzweiflung anleinen :censored:
    Ich hab noch andere Sachen probiert, aber nix hilft :(

  • Hallo Martina,


    was Deine Hündin da treibt, solltest Du auf jeden Fall klar und deutlich als etwas kennzeichnen, was Du partout nicht duldest. Im Alter von sechs Monaten sollte es eigentlich mit einem energisch und ärgerlich ausgesprochenen "Pfui!" und einer klaren, blockierenden Geste getan sein. Es kann hilfreich sein, ihr sofort nach der Korrektur ein Alternativverhalten, das sie sicher und gern ausführt, abzuverlangen, für das Du sie belohnen kannst - z.B. Sitz. Damit drehst Du sie aus ihrem Übermut heraus und gibst ihr die Chance, etwas zu tun, womit sie das bekommt, was sie eigentlich will, Deine Aufmerksamkeit. (Erwünschtes Verhalten bestärken) Also "Pfui!!-Sitz-Braaaav"...
    Ignoranz ist bei aufdringlichem Verhalten nur solange hilfreich, wie der Hund keine so starken Geschütze auffährt, daß man um die Unversehrtheit seiner selbst, anderer Menschen/Tiere oder Dinge fürchten muß. Ist diese Grenze übertreten - und das schätze ich so ein, denn was jetzt noch ein Zwicken ist, wird später ein handfester Biß werden - ist es angezeigt, eine für den Hund klare und unmißverständliche Korrektur durchzuführen.

  • Hallo,
    ich danke schon mal für die Antwort...
    Ich habe es schon genauso versucht!
    Ein klares NEIN! und habe sie dann mit ein Ball und BRING! belohnt, das hat wirklich 2x geklappt und dann war es vorbei, ich werde es jetzt nochmals eindringlich probieren und mich nochmal zurück melden :S

  • Das mit dem Alternativverhalten ist im Grunde eine gute Idee - solange der Hund keine Verhaltenskette bildet! Zum Beispiel, dass er durch das Zwicken eine Handlung deinerseits auslöst, die wiederum zu einer Belohnung führt. Würde also darauf achten, dass zwischen Abbruchsignal und Alternative noch genügend Zeit bleibt um das entstehen einer Verhaltenskette zu verhindern.


    Und man darf natürlich auch nicht vergessen, dass für manche Hunde eine leichte Bestrafung ( z.B. Pfui mit Blocken) immer noch lohnenswerter ist, als gar keine Aufmerksamkeit!

  • Das ist sehr richtig, Nadine, in der Tat ist die Gefahr gegeben, daß man auf diese Weise eine Verhaltenskette konditioniert. Daher ist es sinnvoll, das Alternativverhalten immer mal zu variieren bzw. auch mal wegzulassen; so daß der Hund im Unklaren bleibt, ob er etwas ausführen muß, und ob es etwas dafür gibt. Zudem sollten auch außerhalb dieser kritischen Situationen öfter Gehorsamübungen abgefragt werden.


    Es scheint ja fast so, als ob diese Maßnahmen nicht so gut anschlagen - wenn dem so bleibt, würde ich Dir, Trulla, unbedingt zu kompetenter Hilfe raten, das ist wirklich ein Verhalten, das in einen Bereich umkippen kann, in dem Du allein gar nicht mehr manövrieren kannst...leider. :S

  • Ich würde vor allem auch erst mal dafür sorgen, dass das Verhalten nach Möglichkeit gar nicht mehr auftreten kann. Ich würde zum Beispiel in solchen Situationen eine Schleppleine dran machen, sodass du den Hund immer unter Kontrolle bringen kannst und Madame zum Beispiel nicht lustig zwickend um dich rum springen kann.
    Mit einer Leine hast du auch die Möglichkeit den Hund "am langen Arm verhungern zu lassen" oder zum Beispiel auch anzubinden und erst mal zu ignorieren, ohne dass sie sich selbst belohnen kann, indem sie ein lustiges Spiel draus macht!


    Gleichzeitig würde ich, wie Zipfelhut auch schon beschrieben hat, in allen möglichen Situationen mehr Gehorsamsübungen einfließen lassen. Und zwar so, dass die Arbeitsaufforderung von dir kommt und nicht vom Hund!


    Außerdem würde ich eine Zeit lang viele Beschäftigungsmöglichkeiten wählen, die mehr mit Konzentration und Ruhe zu tun haben, als mit Action - zum Beispiel Suchspiele.
    Wenn mehr Aktion im Spiel sein soll, würde ich dies mit einer Impulskontrolle verbinden; zum Beispiel darf der Hund nur auf dein Kommando hinter dem Ball her rennen, oder soll vorher Sitz oder Platz machen. Dies fördert zum einen die Fähigkeit des Hundes sich selbst zu kontrollieren - auch in Situationen mit starken Reizen; gleichzeitig wird aber auch die Mensch-Hund-Bindung gestärkt und du hast als "Chef" nochmals an Respekt gewonnen.

  • hast du keinen in deiner Nähe der dir da helfen kann
    es sind ja schon viele Tipps hier geschrieben wurden aber die müssen richtig umgesetzt werden , ich würde dir empfehlen dir Hilfe zu suchen

  • Ich handhabe es prinzipiell so, das der Hund erst auf mein Kommando los darf, sie wird im sitzen abgeleint und muss warten bis ich den Start freigebe...
    Genauso mache ich beim Futter, spielen und eigentlich allem...


    Da sie ja erst 6 Monate ist, lasse ich sie draußen erst laufen und dann mache ich bis zur Haustür immer wieder verschiedene Gehorsamsübungen, sitz, platz, fuß, bleib usw...


    Ich werde mir eine Schleppleine besorgen und eben nochmal eindringlicher mein Augen merk darauf legen...


    Was mir aufgefallen ist, sie zwickt mich ja nur auf der Wiese im hohen Gras, ich kann mir auch gut vorstellen - das mein "schreiten" durch das Gras sie da animiert...


    Suchspiele, mache ich neuerdings sogar mehr...weil sie im Welpen 1x1 jetzt richtig fit ist...
    Also als neue Herausforderung...es geht so lala, manchmal bekomme ich sie nicht richtig animiert, aber sie macht es ja noch nicht allzu lange.


    Soll ich euch vielleicht unseren Rundengang mal richtig erzählen?
    Also das ihr eine genaue Vorstellung bekommt?

  • Sorry ich hatte eine OP und ja es geht mit mittlerweile wieder gut ;)



    Ich gehe persönlich 2x am Tag mit ihr...den Rest macht mein Freund...


    Ich gehe morgens spätestens 5 Uhr mit ihr los...
    Sie muss ruhig sitzen, wenn ich sie anleine - ansonsten hänge ich die Leine weg und trinke zuerst meinen Kaffee...danach pobiere ich es nochmal und spätestens dann klappt es...
    Auf dem Weg zum Feld muss sie ruhig und ohne zerren an der Leine neben mir laufen, egal wie sehr sie muss...
    Am Feld angekommen, muss sie solange sitzen bis sie auch ruhig ist und dann werde ich sie erst ableinen.
    Sie wird durch ihr junges Alter noch mit Leckerlies von uns erzogen, bei Befehlen, die sitzen bekommt sie nur noch ab und an eins - ansonsten bekommt sie bis es klappt stetig...
    Mittlerweile klappt es auch mit der Schleppleine besser, da ich doch eingreifen kann ;)


    Auf dem Feld hat sie dann erstmal "Freiraum" sie darf schnüffeln, buddeln usw und bekommt am Anfang (ersten 15 Min.) völligen Freiraum, außer halt Fremde anspringen usw. also Anstandsregeln sind definitiv immer einzuhalten.


    Danach werden Befehle oder sonstige (zB. Schuchspiele) gemacht.
    Das sind ebenfalls so 15 - max. 30 Min. je nach wie sie durch hält, also ich möchte sie definitiv nicht überfordern, aber an den Rand bringen.


    Danach gibt es wieder Verhaltensregeln an der Leine bis nach Hause ;)


    Am WE sieht es natürlich ein wenig anders aus...Da ich ja mehr Freizeit habe und der Hundeplatz dann auch ruft ;)


    Ich muss nun nochmal deutlich sagen, wir sind ja keine Anfänger...Manchmal braucht auch jemand der Erfahrungen mitbringt einfach mal einen richtigen Schubs in eine Fördernde Richtung ;)


    Wenn wir einen Hundetrainer brauchen, suchen wir selber danach - wir brauchen dann keine Anweisung in diese Richtung
    @ Race
    Es ist KEIN Angriff, aber wir sind natürlich für verschiedene Varianten offen...Uns ist natürlich ein Austausch lieber...Ich würde definitv auch nie unseren Hund abgeben ;)

  • Ich finde das hört sich gar nicht so verkehrt an!


    Es ist allerdings schon ein stolzes Programm, für so einen jungen Hund! Aber wie du schon schreibst, achtest du ja darauf, dass du sie nicht überforderst - denn aus Überforderung können auch solche Übersprungshandlungen wie Zwicken etc. entstehen.


    Ich denke ich würde das Verhalten tatsächlich einfach mit einer Schleppleine verhindern, ohne groß weiter auf den Hund einzugehen (ohne ihn dabei noch verbal zu korrigieren). So hat sie dann keinen Erfolg mit ihrem Verhalten, sie kann nicht zwicken und bekommt gleichzeitig auch keine weitere Aufmerksamkeit - kann mir vorstellen, dass das Problem damit schnell gelöst ist.

  • So, nun denn mit der Schleppleine hab ich es doch tatsächlich besser hinbekommen, ich mach natürlich weiter...


    Ich dank euch natürlich ;)