Ich suche immer ca. ein Jahr lang nach dem für den jeweilige Wurf ultimativen Deckrüden. In dem Zeitraum beschäftige ich mich mehrmals pro Woche, gegen Ende dieser Zeit fast täglich, viele Stunden damit. Anfangs sammele ich erst einmal nur die Rüden, die keine für mich offensichtlichen K.O.-Kriterien besitzen. Wenn ich dann so ca. 120 bis 150 Rüden auf meiner Liste habe, gehe ich bei jedem Rüden "in die Tiefe". Ich schaue mir jedes Elterntier an, in Bezug auf dessen Wurfgeschwister und Nachkommen, wie viele davon hauptgeröngt wurden mit welchen Befunden, welche Größe sie haben usw. Dito bei den Großelterntieren. Langwierig wird das wenn die Elterntiere in ausländischen Zuchtverbänden zur Zucht eingesetzt worden sind. Ich achte auf die In- und Linienzuchten, die entstehen würden, auf den Ahnenverlust, der entstehen würde und auf den Inzuchtkoeffizienten. Häufig informiere ich mich bei Freunden, Bekannten und anderen Züchtern nach einzelnen Hunden. Dadurch entsteht eine Tabelle mit ganz vielen Spalten für jeden einzelnen Rüden, in denen Vor- und Nachteile jedes einzelnen Rüden (bzw. in Verbindung mit meiner Hündin) aufgeführt werden.
Ganz zum Schluss bleiben dann meist ein bis drei Rüden übrig, die für mich in betracht kommen. Und bisher habe ich mit denen immer irgendwelche Kompromisse eingehen müssen.
Die für mich "besten" Deckrüden, die ich bisher in der Zucht eingesetzt habe, waren Troll vom Haus Millinda, Pepper von Kap Karthago und auch Puk vom Wolfsgraben. D.h. bei denen hatte ich von Anfang an ein super Gefühl nach dem Decken. O.K., bei Pepper mischte sich so ein kleines bisschen ein teuflisch grinsendes Gefühl dazu mit dem Gedanken "Ob das wohl gut geht?" (in Bezug auf den Beutetrieb und die Schnelligkeit der Triebwechsel).