Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Zuchtausschliessend ist das nicht. Solange kein echter Pigmentmangel vorliegt. Wenn alle anderen Voraussetzungen stimmen kann ein Hund wie der auf dem Foto problemlos in die Zucht. Lefzen und Nase sind ja schwarz und nicht leberfarbig o.ä.

    Die Frage ist halt um wie viel besser es wirklich ist, im Vergleich zu einem "normalen" Kollagenhydrolysat.


    Für das "PIK-AS" 0 Bloom ( Typ A ) zahle ich bei Allcont 20,40 Euro/kg, beim dhn-Shop 24,80. Für dieses liegen die Ergebnisse einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover vor. Nach einer 3-monatigen Fütterung wurde bei Pferden u.a. ein deutlich breiterer Kniegelenksspalt nachgewiesen (Knorpelbildung!), im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die das Kollagenhydrolysat nicht erhalten hat.


    Das Collagile würde mich, je nach Packungsgröße, zwischen 73 bis 89 Euro je kg kosten. Ohne dass ich bisher eine Studie finden konnte, die seine Wirksamkeit, im Vergleich zum "normalen" Kollagenhydrolysat, aufzeigt. Selbst wenn es wirksamer sein sollte als das "normale" Kollagenhydrolysat, dann füttere ich von letzterem halt einfach etwas mehr. Ist dann bei dem Preisunterschied immer noch bedeutend günstiger.


    Ich habe mir mal die Mühe gemacht und den Aminosäurengehalt im "normalen" Kollagenhydrolysat ("PIK-AS" 0 Bloom Typ A) und dem Collagile verglichen. U.a. sind im "normalen" Kollagenhydrolysat die Aminosäuren Alanin, Asparagin, Glycin, Methionin und Threonin enthalten, aus denen zusammen mit der Aminosäure Cystein und Glukose die sog. GAGs gebildet werden. Ebenso ist z.B. die Aminosäure Glutamin enthalten, die in Verbindung mit Glukose das Proteoglykan Glucosamin bildet. Interessanterweise ist der Gehalt an diesen Aminosäuren, mit Ausnahme des Methionin, beim "normalen" Kollagenhydrolysat höher als beim Collagile (bei Methionin liegt er beim Collagile bei 0,7 g je 100g, beim "normalen" Kollagenhydrolysat bei 0,6 g je 100 g). Und die Aminosäuren Tyrosin und Hydrolysin werden beim Collagile gar nicht deklariert.


    Die in beiden Ergänzungsmitteln nicht enthaltene Aminosäure Cystein ist für alle Stoffwechselvorgänge, die den Aufbau und erhalt von Knropel und Bandscheiben etc. betreffen, unbedingt notwendig. Ebenfalls Vit. C in seiner Aufgabe als Coenzym. Anfangs war ich davon ausgegangen dass beides dem Collagile bereits zugesetzt ist. Bei guten Anbietern von Kollagenhydrolysat wird man darüber aufgeklärt dass man das Kollagenhydrolysat entsprechend ergänzen sollte (d.h. zusammen mit einem Vit. C-Träger sowie Ziegenmilch oder Molke verfüttern sollte, und zwar am besten getrennt von der üblichen Futterration, weil Studien ergeben haben dass man dann den größten Wikrungseffekt hat). Aber Pustekuchen, trotz des hohen Preises hat man sich diese Mühe nicht gemacht. Und mir fehlt auch der Hinweis auf die für den Knorpelstoffwechsel fehlende Aminosäure Cystein.


    Unter'm Strich würden mich die Ergebnisse einer Studie interessieren, und zwar in Bezug auf den Vergleich zur Gabe mit dem "normalen" Kollagenhydrolysat plus Ziegenmilch (oder Molke) plus Vit. C-Träger (bei mir Apfel und/oder Hagebutte). Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich einige Fälle, in denen bei erkrankten Hunden Kollagenhydrolysat plus Ziegenmilch/Molke plus Vit. C-Träger erstaunlich schnell eine poitive Wirkung gezeigt hat. Ähnlich der, die hier in Bezug auf Collagile beschrieben wird. Mich persönlich würde nun interessieren ob es überhaupt eine wissenschaftliche Studie zur Wirksamkeit des Collagile gibt, und wenn ja ob da dann nur eine Kontrollgruppe beschrieben wird, die gar kein Kollagenhydrolysat erhalten hat. Oder auch eine, die das "normale" Kollagenhydrolysat erhalten hat, zusammen mit einem Cystein- und einem Vit. C-Träger (so wie das in Bezug auf das "normale" Kollagenhydrolysat ja meisten empfohlen wird).


    Wie gesagt, die Gabe von "normalem" Kollagenhydrolysat ist nachweislich nicht "effektlos". Es geht hier lediglich um den Unterschied im Effekt, wenn man Collagile statt "normalem" Kollagenhydrolysat verfüttert. Ist dieser Effekt beim Collagile wirklich so extrem besser, dass dieser Preisunterschied gerechtfertigt ist? Oder wird hier nur mal wieder eine sehr gute Werbestrategie angewendet?

    Eine derartige Pigmentverteilung findest Du eher in den Hochzuchtlinien. Erwünscht ist es nicht, somit wird es keinen Züchter geben für den das ein direktes Zuchtziel ist. Tritt aber immer wieder mal auf.


    Je weniger Schwarzanteil am Kopf, desto grösser wird die Gefahr dass z.B. die Lefzen oder auch die Nase zu wenig Pigment besitzen.


    Klick Dich mal bei working-dog durch die Deckmeldungen. Dort werden immer mal auch Hochzuchtverpaarungen eingestellt, und auch in den Leistungslinien gibt es immer mal Hunde mit wenig Schwarzanteil am Kopf. Wenn Du solche Hunde findest, kannst Du bei denen ein bissel Ahnenforschung betreiben, wie das bei deren Eltern ausgeschaut hat. Darüber findest Du möglicherweise einen Vererber oder eine Vererberin mit geringem Schwarzanteil. Eine Alternative wäre der osteuropäische Schäferhund. Bei denen gibt es häufiger als beim DSH Hunde mit wenig Schwarzanteil.

    Und dabei helfen einem die Papiere (damit meine ich Vereinzugehörigkeit des Züchters und Anerkennung der Rasse durch bestimmte Vereine und natürlich nicht sowas wie individuelle Untersuchungsergebnisse des konkreten Hundes) eben nicht. Wenn man sich zB anschaut, was unter dem Dach des VDH alles erlaubt ist (Stichwort "Qualzuchten"), wird einem doch ganz anders. Daher ist das für mich kein Gütekriterium! Im Gegenteil: Mir sind Vereine, die sowas dulden, grundsätzlich suspekt.

    Zuerst einmal: Rassehundezuchtervand A kann nix für die Verfehlungen von Rassehundezuchtverband Y. Z.B. der SV hat keinerlei Einfluss darauf wie z.B. der Zuchtverband für Möpse oder Französische Bulldoggen mit deren Kurznasigkeit umgeht.


    Und natürlich helfen Dir "die Papiere" eines Hundes sehr viel dabei einen möglichst gesunden und rassetypischen Welpen zu erwerben. Nur durch diese "Papiere", und dass diese heutzutage wirklich zum jeweiligen Hund gehören (Stichwort DNA), ist es Dir möglich die Informationen über eine Verpaarung zu erhalten, die Dir wichtig sind. Nur bei Hunden "mit Papieren" kannst Du selbst überprüfen ob die Angaben, die ein Züchter zu seinen Hunden macht, wirklich stimmen. Z.B. beim DSH kannst Du wochenlang in den "Genetics" HD- und ED-Befunde recherchieren, um Zuchttiere zu finden, die in Bezug auf HD und ED wirklich gut vererben, um zu ergründen wie die HD-Zuchtwerte einzelner Hunde wirklich zustande kommen usw. Wenn es Dir wichtig ist musst Du Dich nicht alleine auf die HD- und ED-Befunde der direkten Elterntierre eines Welpen verlassen. Du kannst z.B. bei einem HD-freien Vaterrüden nachschauen wie es sich mit seinen z.B. neun Wurfgeschwistern diesbezüglich verhält. Sind die auch alle geröngt, und sind die vielleicht alle HD-frei? Oder ist er vielleicht der einzigste Hund von zehn Welpen im Wurf, der hauptgeröngt wurde? Oder sind z.B. noch drei weitere Hunde des Wurfe geröngt, und zwei von denen sind mit schwerer HD eingetragen? Übertragen natürlich auch aus ED...


    DAS ist der Vorteil, den Dir als Welpenkäufer Hunde "mit Papieren" in der Zucht bringen. Die "Papiere" an sich besitzen keinen Wert. Aber sie dokumentieren die Zuchtselektion, durch die ein Wurf Welpen entstanden ist. Und was heutzutage wichtig ist: Die darin gemachten Angaben gehören wirklich zum jeweiligen Hund (da es heute in den meisten VDH-Verbänden DNA-Verfahren gibt).


    Und natürlich sichern sie auch einen gewissen Standard in Bezug auf die Aufzucht und Prägung der Welpen. Natürlich stellen viele Welpenkäufer höhere Ansprüche als den diesbezüglichen Mindeststandard. Man darf aber nicht vergessen dass ausserhalb der Zuchtverbände dieser Mindeststandard häufig nicht erreicht wird. Und die Kontrollmöglichkeiten für den Welpenkäufer sind diesbezüglich oft nur sehr gering. Natürlich kann man im Einzelfall auch innerhalb eines Zuchtverbandes an einen Betrüger geraten. Aber ausserhalb der Zuchtverbände haben Betrüger ein sehr leichtes Spiel mit ihren Welpenkäufern.

    Muß jemand, der die Hundezucht als Hobby betreibt , sich auch wirklich alles entlohnen lassen?




    Meiner Meinung nach sollte bei einem durchschnittlichen Wurf so viel hängen bleiben dass die Kosten von der Vorbereitung der Bedeckung (Abstriche etc., evtl. homöopathische Vorbereitung der Hündin der Hündin auf die Trächtigkeit) bis zur abschliessenden Ausstellung der Ahnentafeln abgedeckt werden. Plus ein kleiner Betrag je Welpe, der darüber hinaus geht (bei mir sind das ca. 50 Euro pro Welpe, O.K. fände ich bei teureren Rassen aber auch 100 Euro), weil man als Züchter ja später evtl. bei dem einen oder anderen Welpen in die Gewährleistung gehen muss (z.B. weil der Züchter eine HD/ED-"Garantie" gibt). Da komme ich bei meinen DSH-Welpen auf einen Welpenpreis von derzeit 800 Euro.


    Hört sich nach viel an. Aber wenn man mal alles aufschreibt an Kosten, und wenn man Wert auf eine wirklich gute Ernährung der tragenden Hündin und der Welpen legt (z.B. Bio-Ziegenmilch, Rindfleisch in "Humanqualität" zu Beginn der Fütterung usw.), wundert man sich was an direkten Kosten wirklich zustande kommt. Und manche Kosten vergisst man. Z.B. kam jetzt erst die Stromrechnung für das letzte Jahr, mit einer ordentlichen Nachzahlung (es macht einen Unterschied ob man die Waschmaschine 1 bis 2 x pro Woche laufen lässt, oder 1 bis 2 x am Tag wenn man Welpen hat). Und gestern erst die Rechnung für die Kotuntersuchungen der Welpen aus der Parasitologie (die sind immer ein bissel langsam damit). Die Welpen werden morgen 6 Monate alt...


    Was ich nicht mit in den Welpenpreis einbeziehe sind die Kosten für die Aufzucht, Haltung, Ausbildung, Körungen etc. meiner Hündinnen. Wie Du schreibst: DAS ist mein Hobby. Aber natürlich z.B. den Mehraufwand, der für die Ernährung der Hündin in der Trächtigkeit und Säugezeit entsteht (im Vergleich zu ihrer normalen Ernährung).


    Natürlich hat man als Züchter etwas mehr Gewinn wenn man einen sehr großen Wurf hat. Dafür legt man drauf wenn man einen kleineren Wurf hat (viele Fixkosten bleiben ja) oder die Hündin gar "leer" bleibt (Deckgeld, Sprit und Hotel bezahlt man ja trotzdem), wenn es gesundheitliche Probleme gibt (z.B. ein notwendiger Kaiserschnitt, oder die Welpen fangen sich eine Infektionserkrankung ein o.ä.). Dieses mal (kleinerer Wurf mit nur 5 Welpen) war bei einem meiner Rüdenwelpen zum Zeitpunkt der Abgabe nur ein Hoden fühlbar, und auch im Ultraschall war der zweite Hoden nicht zu erkennen. Diesen Welpen habe ich für den halben Welpenpreis abgegeben um die Kosten, die durch eine Entfernung des zweiten Hoden ggf. aus der Bauchhöhle entstehen, komplett abzudecken. Dadurch habe ich als Züchter bei diesem Wurf finanziell draufgelegt. (Der Hoden ist bei diesem Rüden nach der Welpenabgabe übrigens noch in den Hodensack abgestiegen.) Und Ansprüche durch die Welpenkäufer können noch kommen, wenn die Hunde hauptgeröngt werden. Dieses finanzielle Risiko, welches man als Züchter trägt, sehen Außenstehende nicht. Die sehen nur wenn ein Züchter das Glück hat einen Wurf mit 12 Welpen gesund aufziehen und verkaufen zu können.

    Der Antikörper-Test ist unter dem Namen "BIOGAL CANINE VACCICHECK IMMUNOCOMB CANINE Antibody Test Kit" im Handel. Kostet inkl. Steuern um die 165 Euro, und man kann 15 Hunde damit testen auf Parvo-, Staupe- und Hepatitis-Antikörper. Hält sich angebrochen im Kühlschrank 1 Jahr lang.


    Hier in unserer Gegend hat den leider kein Tierarzt. Ich weiss aber dass anderswo Tierärzte damit arbeiten. Traumhaft ist die Situation in den Niederlanden. Dort gibt es flächendeckend Tierärzte, die den Test verwenden, und die kann man über einen "Immunocomb-Finder" des Herstellers ganz leicht finden.

    Wobei mich dieser Vorfall eigentlich nur bestärkt hat in Bezug auf die Ablehnung der Lepto-Impfung. Zuerst hatte ich ja gedacht "Oh weh, hättest Du die Welpen doch lieber mal gegen Lepto geimpft!". Aber das sehr ausführliche Gespräch mit dem behandelnden schweizer Tierarzt hat eigentlich genau das bestätigt was mir mein damaliger Chef schon zu Beginn der 90er erzählt hat, über das Immunsystem allgemein und Impfungen (auch und gerade Lepto) im speziellen.


    Wobei es aber immer individuell abhängig ist von der Gefahrenlage, ob und wogegen man impft. In der Schweiz haben sie stellenweise seit einigen Jahren ein sehr großes Lepto-Problem (seit einem sehr nassen Sommer). Hier wo ich wohne spielt die Leptospirose keine übermäßig große Rolle. Und Leptospirose ist eigentlich recht gut behandelbar (vorausgesetzt es handelt sich nicht um sehr junge Welpen). Insofern überwiegen für mich die Nachteile dieser Impfung. Im Verhältnis zu ihrem Nutzen. Würde ich mit meinen Hunden in einem Lepto-Hochrisikogebiet leben, dann würde ich meine Hunde vielleicht impfen lassen. Allerdings nicht nach unserem deutschen Impfschema. Sondern ich würde so grundimmunisieren wie das in dieser schweizer Tierklinik gemacht wird (3 Impfungen im Abstand von je 2 Wochen), und dann würde ich spätestens nach 6 Monaten nachimpfen lassen. Aber auch nur dann wenn die Impftermine günstig liegen würden. Nämlich so dass die letze Impfung der Grundimmunisierung spätestens Mitte Februar gegeben werden würde. Und dann im August wieder. Vorausgesetzt es handelt sich um einen normal kalten Winter und einen normal trockenen Sommer. Sonst würde ich die Nachimpfintervalle verkürzen.


    Dito muss man die Gefährdungslage beachten wenn man mit Hund in einem Lepto-Risikogebiet Urlaub macht. Dann sollte man den Hund im Vorfeld so impfen dass die letzte Impfung mal gut 4 bis 6 Wochen, aber noch keine 3 Monate her ist. Dann hat man die bestmöglichste Schutzwirkung, gegen die Wildserovare, gegen die geimpft werden kann. Aber wenn der Hund nur einmal im Jahr geimpft wird, sagen wir mal im September, und man fährt z.B. im nächsten Mai oder Juni mit ihm in ein Lepto-Risikogebiet, ist er nicht besser geschützt als ein nicht gegen Lepto geimpfter Hund. Und genau wie letzterer kann er trotzdem an Lepto erkranken (wenn er sich mit einem anderen Wildserovar infiziert als die, gegen die geimpft wird).

    Machst du in diesem Bereich etwas beruflich?

    Nee, eher nicht. Zwar Fachbereich Humanmedizin, aber Bereich Grundlagenforschung Onkologie (Genetik). Allerdings war mein erster Chef an der Uni ein begnadeter Immunologe.

    Aus meinem J-Wurf 2009 ging ein Welpe in die Schweiz. An dem Tag, an dem er 12 Wochen alt geworden ist, ist er nach einem multiblen Organversagen aufgrund einer Lepto-Infektion eingeschläfert worden. 5 Tage vorher war sein Halter mit ihm in die Tierklinik gegangen, weil der Welpe erbrochen hat. Mehr Symptome gab es damals nicht. Wäre nicht Samstag gewesen, wäre er vermutlich auch nicht gleich in die Tierklinik gegangen. Der Welpe war ja ansonsten fit, und erbrechen tun die halt manchmal (die fressen ja teilweise auch jeden Scheiss, den sie finden).


    Obwohl an dem Samstag keine Leptospiren im Blut nachgewiesen werden konnten, wurde der Welpe sofort stationär aufgenommen und einer entsprechenden Behandlung gegen Lepto unterzogen. Sein Allgemeinbefinden verschlechterte sich dann etwas, aber am Mittwoch hieß es er dürfe Donnerstag wieder nach Hause. In der Nacht kam es dann aber zu dem multiblen Organversagen...


    Ich habe damals mit dem behandelnden Tierarzt im Tierspital telefoniert. Diese Region in der Schweiz ist in Bezug auf Lepto ein Hochrisikogebiet. Ich wollte vor allem wissen ob durch eine Lepto-Impfung im Alter von 8 Woche diese Katastrophe hätte verhindert werden können.


    Der Tierarzt sagte "Nein". Denn einer der Stämme, die bei dem Kleinen am 3. Tag nach der stationären Aufnahme nachgewiesen werden konnten, gehört nicht zu denen gegen die "geimpft" werden kann. Zudem fand er es richtig die Welpen mit 8 Wochen noch nicht gegen Lepto zu impfen, weil das einer der nebenwirkungsträchtigsten Impfstoffe ist. Seiner Aussage nach gibt es zwischen den Impfungen und einem belastbaren Impfschutz immer eine Lücke, und es sei Schicksal ob ein Welpe diese unbeschadet übersteht oder nicht. Zudem schwächt jede Impfung erst mal das Immunsystem. Seine Aussage war, dass die einzige Chance des Welpen gewesen wäre, wenn er überhaupt noch nie geimpft worden wäre. Vielleicht hätte sein Immunsystem (welches durch die Parvo/Staupe-Impfung 3 Wochen vorher erst mal in die Knie gegangen ist) die Lepto-Infektion dann überstanden.


    Seine Impfempfehlung gegen Lepto war diese: Ab einem Alter von 12 Woche drei Impfungen im Abstand von jeweils 14 Tagen. Und Nachimpfungen maximal im Abstand von 6 Monaten. So impfen sie dort in diesem Lepto-Risikogebiet.


    Prof. Ronald Schultz von der School of Veterinary Medicine der University of Wisconsin (das ist der, der diesen tollen Antikörper-Titer-Test entwickelt hat, der so einfach in der Tierarztpraxis zu machen ist) hat allerdings in einer Studie nachgewiesen dass der Effekt der Lepto-Impfung bereits nach 3 Monaten stark nachlässt. Er empfiehlt amerikanischen Jägern, die mit ihren Hunden in Lepto-Risikogebieten arbeiten, nach einer Grundimmunisierung die Hunde alle 3 Monate impfen zu lassen. Wenn sie einen Schutzeffekt durch Impfung nutzen wollen.

    Da würde mir spontan einfallen: weil irgendjemand die Entwicklungskosten von dem nicht für Menschen zugelassenen Impfstoff decken muss, und das sind dann halt die HH.

    Wenn es gedeckt wurde und trotzdem Profit einbringt, wieso dann einstellen? -> Denkweise der Manager

    Der Kandidat hat 100 Punkte... ;)

    Es sind in Deutschland drei "Zwingerhusten"/Lepto-Kombiimpfstoffe zugelassen:

    Canigen Pi/L (Parainfluenza-2, Leptospirose)


    Versican Plus Pi/L4 (Parainfluenza-2, Leptospirose)


    Virbagen canis Pi/L (Parainfluenza-2, Leptospirose)



    Dazu mehrere Einzelimpfstoffe gegen "Zwingerhusten", (entweder Parainfluenza oder Bordetella, oder einmal miteinander kombiniert), die mit einem Lepto-Einzelimpfstoff kombiniert werden können:


    Nobivac Pi (Parainfluenza-2)


    Versican Plus Pi (Parainfluenza-2)

    Versican Plus Bb IN (Bordetella-Infektion)

    Nobivac BbPi (Bordetella-Infektion, Parainfluenza-2)



    Wie gesagt, über den Nutzen der Lepto-Impfung kann man diskutieren. Ich bin froh einen sehr guten Immunologen als Chef gehabt zu haben, der mich von dem Unfug abgebracht hat meine Hunde mit einem derartigem Impfstoff zu traktieren. Es gibt 200 bis 300 Arten von Wildserovaren, von denen mind. 10 bis 12 patogen sind für Hunde. Gegen zwei davon wurde bisher "geimpft", mit dem Lepto4-Impfstoff steht inzwischen ein Impfstoff zur Verfügung, der drei Wildserovare abdeckt. Und um den "Impfschutz" (d.h. nicht die Infektion, sondern die Symptomunterdrückung) gegen diese drei Wildserovare zuverlässig aufrecht zu erhalten müsste man alle drei Monate impfen. Dann kann der Hund aber trotzdem an Leptospirose erkranken (an einem anderen Wildserovar). Und wie gesagt: Ist er erkrankt, zeigt aber gar keine oder nur schwache Symptome, verbreitet der Hund munter überall Leptospiren (da man ihn ja, wie gewohnt, überall hin mit nimmt, während man einen kranken Hund i.d.R. zu Hause lässt).


    Eine Frage an den gesunden Menschenverstand: Wenn ein Impfstoff für viel Geld für den Einsatz am Menschen entwickelt wird (so wie das beim, Lepto-Impfstoff war), und dann letztendlich keine Zulassung erhält, warum sollte dieser Impfstoff dann bei einer anderen Säugetierart plötzlich problemlos funktionieren? Leptospirose ist auch beim Menschen eine ernstzunehmende Krankheit. Aber für uns steht kein Lepto-Impfstoff zur Verfügung, obwohl Landwirte, Jäger, Angler, Wassersportler ein relativ hohes Infektionsrisiko besitzen.

    Die Masern sind ein gutes Beispiel. Bei ihnen handelt es sich um Morbilliviren aus der Familie der Paramyxoviridae. Ganz genau wie bei der Staupe. Der Masern- und der Staupeerreger sind so stark miteinander verwandt dass eine experimentelle Infektion von Hunden durch Masernviren nachgewiesen werden konnte. Und amerikanische Züchter haben lange Zeit ihre Welpen erfolgreich mit Masernipfstoffen gegen Staupe geimpft.

    Da fragt man sich dann doch warum wir Menschen nicht jährlich oder alle 3 Jahre gegen Masern geimpft werden. Zumal ja, umgekehrt wie bei der Staupe, Masern für erwachense Menschen viel gefährlicher sind als für Kinder. Trotzdem wird in unserem staatlichen Gesundheissystem davon ausgegangen, ganz ohne Titerkontrollen, dass die in der Kindheit gegebene Impfung ein Leben lang schützt. Nur bei unseren Hunden lassen es sich die meisten Halter einreden dass Impfungen im 1- oder 3-jährigen Abstand notwendig sind um einen durchgängigen Impfschutz zu erzielen.


    Es kommt bei Virenerkrankungen nicht darauf an dass die Hunde regelmässig nachgeimpft werden. Das erhöht die "Herdenimmunität" nicht. Sondern es kommt darauf an dass möglichst viele Hunde einmal geimpft werden zu einem Zeitpunkt, an dem die über die Kolostralmilch aufgenommenen maternalen Antikörper so weit abgeunken sind dass sie einen Impferfolg nicht mehr verhindern können. Dann ist der Hund geschützt, und zwar nicht nur 1 oder 3 Jahre lang.


    Und zu dem Verbreiten von Infektionserkrankungen: Das dieses durch Impfung unterbrochen wird trifft nur auf die Virenerkrankungen zu. Z.B. bei Lepto verhält sich das völlig anders. Die Lepto-Impfung erzeugt keine Immunität, sondern bewirkt lediglich dass bei einer Infektion mit dem entsprechenden Lepto-Erreger die Symptome nicht so stark auftreten. D.h. bei einer stärkeren Infektion treten mildere Symptome auf als wenn der Hund gegen den betreffenden Stamm nicht geimpft worden wäre. Bei einer weniger starken Infektion übersehen wir die Symptome dann meist komplett. Was bedeutet: Der Hund ist infiziert, man bemerkt diese Infektion aber nicht und nimmt den Hund somit wie gewohnt überall hin mit (während man einen kranken Hund zu Hause lassen würde): Auf den Hundeplatz bzw. in die Hundeschule, als Besuchshund mit ins Altenheim, als Therapiehunde mit ins Pflegeheim, als Schulhund mit in die Schule usw. Und überall verbreitet dieser infizierte Hund dann seine Leptospiren. Leptospirose ist im übrigen eine sog. Zoonose, d.h. der Mensch kann sich infizieren. Gerade wenn er ein geschwächtes Immunsystem hat (Stichwort Alten-/Pflegeheim) oder ein noch nicht sehr starkes (Stichwort Kindergarten/Grundschule).

    Der Impfschutz gegen Staupe, Parvo, Hepatitis und Tollwut wirkt sehr viel länger als 3 Jahre. Vermutlich lebenslang. Nach einer einzigen Impfung, wenn zum Zeitpunkt der Impfung die maternalen Antikörper so weit abgebaut waren, dass diese die Impfviren nicht mehr vernichten.


    "Zwingerhusten" an sich gibt es gar nicht. D.h. als eine genau definierte Infektionserkrankung (so wie z.B. bei Parvo). Unter diesem Begriff wird alles zusammen gewürfelt was beim Hund eine Erkrankung/entzündung der oberen und/oder unteren Luftwege verursacht, mit Ausnahme der Staupe (die ja auch zu derartigen Symptomen führen kann). Du kannst Deinen Hund "gegen Zwingerhusten" impfen lassen, und er bekommt ihn trotzdem. Zumal ja meistens gar nicht gegen virale und bakterielle Erreger geimpft wird, was beides möglich ist. Meist wird ja nur die Impfung gegen Parainfluenza in der Kombiimpfung verabreicht. Man kann aber auch gegen Bordetellen impfen lassen. Für beides gibt es Einzelimpfstoffe. Es gibt aber auch die Kombination Parainfluenza + Bordetella und Parainfluenza + Lepto.


    Da es noch zig andere Erreger gibt, die ein ensprechendes Krankheitsbild verursachen können, werden meine Hunde gar nicht mehr gegen "Zwingerhusten" geimpft. Und witzigerweise hatten bei mir immer nur die Hunde "Zwingerhusten", die vorab dagegen geimpft worden waren (z.B. Cleo beim Züchter). Und selbst mit hustender Cleo im Haushalt, die von den Großen von Morgens bis Abends abgelutscht worden ist, haben die anderen nicht angefangen zu husten (auch nicht die alte Elaine, die sich da bereits im 14. Lebensjahr befunden hat).


    Es ist also durchaus möglich dass Du alle 3 Jahre "gegen alles" impfen lässt, und in den Jahren dazwischen nur gegen Lepto und Parainfluenza bzw. Lepto + Parainfluenza + Bordetellen. Wie sinnvoll ein derartiges Impfschema ist, darüber lässt sich aber diskutieren. Ich lasse diese drei Impfungen gar nicht geben. Aber wenn ich sie geben lassen würde, dann wäre mir ein jährlicher Impfabstand bei der Lepto- und Bordetella-Impfung zu wenig. Um den "Schutz", den diese beiden Impfungen geben, kontinuierlich aufrecht zu erhalten, müsste man spätestens alle 6 Monate nachimpfen (wobei in Bezug auf Lepto selbst das zu wenig ist, wissenschaftlichen Studien zufolge).