Wenn man nicht züchten will sind Papiere zweitrangig.
Das stimmt nicht. "Papiere" sind kein Selbstzweck, sondern die Dokumentation der Zuchtarbeit. Nur wenn ein Hund "Papiere" hat kann ein Welpenkäufer nachvollziehen wie sorgfältig die jeweiligen Welpen in Bezug auf ihre genetische Gesundheit und auch ihr Wesen/ihre Nervenstärke/ihre Arbeitsveranlagungen gezüchtet wurden. Nur bei einem Welpen "mit Papieren" kann man in den Zuchtbüchern recherchieren wie der ED/HD-Status der Elterntiere aussieht. Wie es diesbezüglich bei den Geschwistern der Elterntiere aussieht und bei evtl. bereits vorhandenen nachkommen. Wie das in der Großelterngeneration ausschaut, in der Urgroßelterngeneration usw. Häufig sind Zuchttiere, die Welpen "ohne Papiere" produzieren, selbst gar nicht geröngt bzw. durch einen Gutachter ausgewertet.
Auch in Bezug auf Wesen/Temperament/Arbeitsveranlagung kann man bei Welpen "ohne Papiere" keinerlei Prognosen stellen. Es gibt Zuchtlinien/Vererber(innen), über die ich nie eine Empfehlung zum Welpenkauf geben würde wenn z.B. jemand diesbezüglich Unerfahrenes einen Welpen suchen würde.
Die wenigsten Welpekäufer von Welpen "mit Papieren" wollen mit diesen später züchten. Die meisten Käufer von Welpen "mit Papieren" wollen eine relativ genaue Prognose dass ihr Welpe sich in etwa zu dem Rassehund entwickelt, den sie sich vorgestellt haben.
Bei Welpen "ohne Papiere" werden häufig nicht nur ungeröngte Elterntiere zur Zucht verwendet. Es werden auch immer wieder Welpen von Hunden in die Welt gesetzt, denen beim Röntgen schlechte Hüften oder Ellenbogen attestiert wurden. Natürlich bekommen das die Welpenkäufer, die sich über ihr "Schnäppchen" freuen an dem sie ein paar wenige hundert Euro sparen beim Kauf, nicht von den "freundlichen Züchtern" erzählt. Von solchen Würfen erfahre ich mindestens einmal pro Jahr. Wenige Jahre später kommen dann häufig erhebliche Tierarztkosten auf die Käufer zu...
Manche Hunde fallen auch aus der "ordentlichen" Zucht wegen Einschränkungen im Wesen. Der DSH muss einige Prüfungen ablgen um die Zuchtfähigkeit erlangen zu können. Und bei jeder besteht die Gefahr dass er einen Wesensmangel attestiert bekommen kann, durch den der zcuhtunfähig wird. Mit solchen Hunden dann Welpen "ohne Papiere" zu züchten ist auch nicht das Gelbe vom Ei...
Der Welpenpreis beim DSH liegt so niedrig, dass ich niemandem empfehlen würde für ein paar Euro Sparpotential beim Welpenkauf auf die Möglichkeit einer genauen Recherche, die einem nur die Zuchtbücher bieten können, zu verzichten. Der Züchter von Welpen "ohne Papiere" kann Dir viel erzählen. Dass die Eltern gesund sind usw. Letztendlich kannst Du nicht mal nachvollziehen ob das wirklich die Eltern sind, die Dir als die solchen präsentiert werden. Ich hab in "papierlosen" Würfen von zwei schwarz-gelben Elterntieren schon graue Welpen gesehen...