Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Na ja, ich denke schon, dass der DSH schon noch ein Staussymbol ist bei vielen Deutschen und auch Ausländern. Und da rede ich nicht nur vom aktiven Rechten bis hin zum Nazi-Opi, sondern auch von Spießern und anderen biederen Möchtegernherrenmenschen mit Allmachtskomplex. Da kann der DSH nicht groß und schwer genug sein, Hauptsache optisch furchteinflößend; dass jede agile kleinere Leistungshündin diesen "Monstern" überlegen ist, interessiert da kaum.

    Meiner Erfahung nach wählt dieses Klientel überwiegend andere Rassen. Früher häufig Dobermann oder auch Rottweiler. Heute sind die Molosserrassen diesbezüglich attraktiv.

    Die Leute haben heute einfach sehr viel mehr Möglichkeiten bei der Auswahl der Hunderasse. Viele der heute in Deutschland etablierten Rassen gab es früher hier überhaupt nicht. Wer vor den 80er Jahren z.B einen Malinois, Pitbull oder Border Collie kaufen wollte, der musste ins Ausland fahren. Der erste im IPO-Sport überregional geführten Malinois waren 1986 Gayal des Deux Pottois von Manfred Motz. Im Jahr darauf waren es dann drei (Gayal des Deux Pottois/Manfred Motz, Harro des Deux Pottois/Wolfgang Warzawa und Duc /Eurold Morrhaye).


    Heute ist die Alternative zum Dobermann der Catahoula Leopard Dog. Die Alternative zum Riesenschnauzer der Bouvier des Flandres und der Schwarze Russische Terrier. Manch ein Rottweiler-Liebhaber hat heute, auch dem Umstand geschuldet dass der Rotti heute teilweise ein "Listenhund" ist, Australian Cattle Dogs. Der Reiz des Besonderen ist groß, und heute ist es auch kein Problem seinen zukünftigen Hund mal eben mit dem Flieger z.B. aus den USA kommen zu lassen. Sich besser von der breiten Masse abzusetzen geht doch gar nicht mehr. Ausser vielleicht mit einem Direktimport aus Fernost...


    Wenn man hingegen mit so etwas Schnödem wie einem DSH durch die Gegend läuft, dann müsste man ja etwas dafür tun um positiv aus der Masse heraus zu stechen. Z.B. dadurch dass man seinen Hund gut ausbildet, um mit ihm positiv aufzufallen. Einfacher ist es aber doch eine seltene, möglichst auffällige Rasse an seiner Seite zu führen um aufzufallen. Oder eine möglichst dreibeinige und einäugige Kreatur aus dem Tierschutz. Da kann man dann eine nicht vorhandene Grundausbildung auch gleich mit den schrecklichen Lebensumständen entschuldigen, unter denen das Tier vorher hat leben müssen. Beides ist längst nicht so anstrengend wie mit einem 08/15-Hund positiv aufzufallen.

    Klaus, wieso haben wir etwas verkehrt gemacht? Möchtest Du die Zuchtsituation des DSHs, so wie sie In den 70er bis 80er Jahren war, weiterhin haben? Es hat die Mitglieder viel Mühe gekostet über die Jahrzehnte etwas gegen die Massenproduktionen im Verband zu unternehmen. Z.B. die Reduzierung auf maximal 10 Würfe pro Jahr und Züchter. Fandest Du es gut dass damals viele Einzelpersonen bis über 30 Würfe pro Jahr gezogen haben? Es war für die "normalen" Mitglieder ein langwieriger Prozess das zu ändern.


    Die Population der Herder und Malinois ohne Ahnentafeln war schon immer größer als die Population der in der FCI gezüchteten Hunde dieser Rassen. Das hat in Belgien und vor allem den Niederlanden Tradition (Stichwort KNPV). Neu für uns ist dass diese "X-Herder" und "X-Malinois" in den letzten Jahren verstärkt hier bei uns als Modeerscheinung auftreten. Bzw. dass einige "Züchter" auf diesen Zug aufspringen und Hunde aus wahllos und ohne Sinn und Verstand zusammengestellte Verpaarungen so bezeichnen.


    Es gibt Rassen, bei denen die Welpenzahlen seit 2002 prozentual noch stärker gesunken sind als beim DSH. Macht sich als Schlagzeile für das Sommerloch aber nicht so gut wenn man schreiben würde dass sich das Zuchtaufkommen beim Drahthaar-Foxel im betreffenden Zeitraum um 58% oder beim American Cocker Spaniel gar um 74% verringert hat.


    Wie bereits gesagt, der allgemeine Trend geht heute zum kleineren Hund. U.a. den diversen Landeshundegesetzen sei Dank. Und ganz allgemein, quer durch alle Rassen, lag das Zuchtaufkommen im VDH in 2016, im Vergleich zu 2002, nur noch bei knapp 86%. Obwohl 2016 in Deutschland viel mehr Hunde gehalten wurden als in 2002. Für 2016 habe ich eine Durchschnittszahl von 7,9 Mio. Hunden gefunden. Die Angabe für das Jahr 2006 liegt bei 5 Mio. Hunden (für 2002 habe ich jetzt auf die Schnelle nix gefunden, die Zahl von 2006 hatte ich in einem alten Bericht über dieses Thema).


    In den letzten 20 Jahren hat sich in der Hundeszene sehr viel verändert. (Inzwischen nicht mehr ganz so) neue Hundesportarten boomen, und mit ihnen in diesen Bereichen populäre Rassen. Dem Internet sei Dank blüht der Handel mit Auslands-Tierschutzhunden (die gar nicht so selten nur für diesen Zweck im Ausland gezielt vermehrt werden). Es ist hipp im Agility, Flyball, Frisbee etc. einen Aussie, Border oder Sheltie zu führen. Es ist hipp einen armen Hund zu retten, den man lediglich von einem Foto her kennt (sofern dass dann überhaupt der Hund ist, den man am Flughafen oder auf einem Autobahnparkplatz aus einer Box entgegen nimmt). Je schlimmer es diesem vorher ging um so besser. Es ist hipp einen schnorchelnden Hund zu haben, der aber bitte möglichst wenig beim Kauf zu kosten hat. Oder einen Hund, der möglichst exclusiv ist, den nicht jeder Depp hat.


    Die "Hundeszene" war schon immer starken Wandlungen unterlegen. Viele der Rassen, die einem heute häufig begegnen, hat es in meiner Kindheit hier bei uns kaum oder gar nicht gegeben. Z.B. den ersten Labrador haben die meisten Deutschen seinerzeit bei den Waltons gesehen und für einen netten Mischling gehalten. Der Bestand von Mittel- und Großspitz, die in meiner Kindheit mind. 25% der Hunde in der Dorfbevölkerung ausgemacht haben, ist so rapide eingebrochen dass es vom schwarzen Großspitz Anfang dieses Jahrtausends nur noch 8 zuchtzugelassene Hunde innerhalb der FCI-Zuchtbücher in den westeuropäischen Ländern gab. Und sein brauner Farbschlag war zu diesem Zeitpunikt komplett ausgestorben. 20 bis 30 Jahre vorher waren diese Hunde nix Besonderes.


    Auch heute noch ist es erstaunlich wie häufig ein Groß- oder Mittelspitz nicht erkannt wird. Von Menschen, in deren Jugend diese Rasse weit verbreitet war, die schon lange als Trainer bzw. im Hundesport und Zuchtgeschehen unterwegs sind. Keine 10% erkennen einen Großspitz. Ich weiß nicht wie häufig ich in den letzten zwei Jahren in Cleo's Begleitung auf einen Schipperke, Grönendael, Akita Inu, Shiba Inu oder ChowChow angesprochen worden bin. Bis auf den ChowChow alles Rassen, von deren Existenz die meisten Deutschen vor 20 Jahren noch nie etwas gehört hatten. Ich finde das bezeichnend für den Wandel in Bezug auf die bei uns gehaltenen Hunderassen in den letzten 20 bis 30 Jahren.

    Ich hab mich heute Morgen gefragt ob das alljährliche Sommerloch immer noch nicht zu Ende ist. Gibt ja auch kaum was Wichtigeres auf der Welt als bei GMX bei den Nachrichten die Welt darüber zu informieren dass der DSH fast am Aussterben ist... 8)


    Natürlich sind die Welpenzahlen rückläufig. Nicht erst seit 2002. Ich kann mich noch gut an Welpenzahlen im SV erinnern mit um die 30.000 Welpen pro Jahr.


    Der Trend geht ganz allgemein zum kleineren Hund. Wobei es auch dort "Gewinner" und "Verlierer" gibt, auf die Welpenstatistik bezogen. Einige große Rassen liegen im Trend, wie wie z.B. der Australian Shepherd (in 2002 87 Welpen im VDH, in 2016 318). Oder die Retrieverrassen (Flat Coated in 2002 176 Welpen, in 2016 471 Welpen; Golden in 2002 1730 Welpen, in 2016 2275 Welpen; Labrador in 2002 1850 Welpen, in 2016 2589 Welpen). Um wie viel Prozent Zuwachs das ist kann sich jeder selbst ausrechnen.


    Prinzipiell wird es aber bei vielen großen Rassen immer weniger. Z.B. Berner Sennenhund in 2002 1612 Welpen, in 2016 1001 Welpen; Airedale Terrier in 2002 1115 Welpen, in 2016 784 Welpen; Dt. Dogge in 2002 1800 Welpen, in 2016 1192 Welpen; Irish Setter in 2002 474 Welpen, in 2016 279 Welpen. Doch auch einige kleinere Rassen sind von dem Abwärtstrend betroffen: Englischer Cocker Spaniel in 2002 1950 Welpen, in 2016 895 Welpen; American Cocker Spaniel in 2002 173 Welpen, in 2016 45 Welpen; Australian Terrier in 2002 107 Welpen, in 2016 10 Welpen; Australian Silky Terrier in 2002 50 Welpen, in 2016 21 Welpen; Glatthaar Foxterrier in 2002 602 Welpen, in 2016 313 Welpen; Drahthaar Foxterrier in 2002 636 Welpen, in 2016 267 Welpen; Parson Russell Terrier in 2002 164 Welpen, in 2016 20 Welpen. "Gewinner" bei den kleineren Rassen sind hingegen z.B. Jack Russell Terrier in 2002 767 Welpen, in 2016 1201 Welpen; Miniatur Bullterrier in 2002 113 Welpen, in 2016 765 Welpen; Boston Terrier in 2002 151 Welpen, in 2016 422 Welpen.


    Natürlich hören sich die absoluten Zahlen beim DSH gewaltig an. Aber man muss das ja immer auf die Populationsgröße beziehen, bzw. eine Zu- oder Abnahme im Zuchtgeschehen prozentual darstellen. Dann sieht es doch bei einigen Rassen, um die kein solches Brimborium gemacht wird, schlimmer aus. Der Trend geht, unter'm Strich gesehen, zum kleineren Hund. Bzw. bei den größeren Rassen zu denen, die weniger große Ansprüche an ihre Haltung und Ausbildung/Erziehung stellen (bzw. von denen der Laie das denkt), oder die halt "lustig" aussehen. Auch ist der Marktanteil der "papierlosen Hunde" bei vielen Moderassen bedeutend größer geworden. Und auch die Auslands-Tierschutzhunde, die in immer größerem Ausmaß hier ins Land geholt werden, nehmen den Welpen aus ordentlicher Zucht einen gewissen Anteil an Abnehmern ab. Von daher wundere ich mich über diese Tendenzen überhaupt nicht.

    Waschbär , dass mit dem homöpathischem Mittel gefällt mir sehr gut. Ich werde mir mal die Tropfen besorgen. Vielen Dank für den Tipp.

    Zusätzlich würde ich auf jeden Fall das "PC 30 V" zweimal täglich auftragen. Das pflegt nicht nur die obere Hautschicht, sondern regt den Stoffwechsel der darunter liegenden Zellen und Gefäße an, die ja durch den punktuellen Druck, der auf ihnen lastet wenn der Hund auf hartem Boden mit seinem Gewicht auf den Ellenbogen liegt, komprimiert und dadurch geschädigt wurden.

    In Bezug auf Vit. C gibt es mehrere Studien, lt. denen eine Beifütterung im Wachstum großer Rassen sinnvoll ist, in Bezug auf die Ausprägung einer späteren HD. Und beim Kollagenhydrolysat wird die Menge immer nach Körpergewicht berechnet. Wäre die Gabe an Hunde im Wachstum dermaßen kritisch wie hier befürchtet, dann müsste man ja bei der Frischfütterung akribisch genau den Knorpel- und Schwartenanteil im Fleisch bzw. am Knochen berechnen. Macht das irgend jemand? Bzw. wer kennt den überhaupt, wenn er gewolftes Fleisch bzw. die diversen Fleisch/Knochen/Knorpel/Innereienmixe im Frostfleischhandel bestellt???

    Gegen Liegeschwielen kann man Graphites D6 geben, 3 x tgl. eine Tabl. bzw. 5 bis 10 Globuli bzw. 5 bis 10 Tropfen. Das ist aber ziemlich langwierig. Wenn man die Gabe lange durch hält zeigt sich in den meisten Fällen eine Besserung. Sollte man mit den drei täglichen Gaben Probleme haben, lohnt sich auf jeden Fall ein versuch mit 2 x täglich.


    Äußerlich helfen sog. Stumpfpflegemittel, die auch zur Dekubitusprophylaxe eingesetzt werden, z.B. das Mittel "PC 30 V". Diese Liegeschwielen sind ja nix anderes als ein Dekubitus. Weswegen es auch problematisch ist nur die äußeren Hautschichten mittels diverser Pflegemittel "aufzuweichen". Letztendlich lässt sich das Gewebe dann durch den Druck, der punktuell auf ihm lastet, noch leichter zusammen drücken, und es wird dann weiterhin unterversorgt. Die Bildung der "Schwielen" passiert ja deswegen um das darunter liegende Gewebe zu schützen, damit die diversen Gefäße und Zellen nicht weiterhin durch den Druck komprimiert werden. Diese Mittel zur Dekubitusprophylaxe pflegen nicht nur die oberen Hautschichten, sondern besitzen auch Substanzen, die die Durchblutung und den Stoffwechsel anregen.

    Einfach irgend etwas zu verfüttern ohne darauf zu achten dass die Aminosäurenzusammensetzung des verfütteren Proteins ausgewogen ist, soll besser sein? Ich verstehe die Logik hinter solchen Gedankengängen nicht.


    Und ich versteh jetzt nicht wirklich was an Kollagenhydrolysat, Ziegenmlich (oder Molke) und natürlichem Vit. C gefährlich sein soll. Entweder der Organismus benötigt die darin enthaltenen Nähr- und Vitalstoffe vollständig, oder er benötigt einen Teil davon nicht und scheidet diesen somit wieder aus. Wichtig ist doch aber dass alles, was der Organismus benötigt, regelmässig in ausreichender Menge zur Verfügung steht.