Wie wird Weidevieh in Regionen in denen der Wolf nie verschwunden ist geschützt?
Weidevieh in Regionen, in denen der Wolf nie verschwunden ist, wird u.a. zu einem nicht unerheblichen Teil dadurch geschützt dass der Wolf dort durchgehend bejagt wird und wurde. D.h. er hat dort nie verlernt dass die Nähe zum Menschen totbringend sein kann. Das ist mit ein wichtiger Faktor weswegen die reine Anwesehnheit von Hirten und Herdenschutzhunden das Vieh dort relativ gut vor Wolfsangriffen schützt.
Lernen Wölfe aber dass die Anwesenheit von Menschen nicht gefährlich für sie ist, nähern sie sich natürlich immer dreister an um Möglichkeiten für neue Nahrungsquellen auszukundschaften (siehe das dänischen Video mit dem Wolf, der die Lage im Viehstall abcheckt; erst kommt einer, dann mehrere, dann baldovern die eine Strategie aus).
Wie gesagt, die Problematik ist die dass die Population seit inzwischen über 20 Jahren in jedem Jahr um ca. 30% wächst. Und die dünner besiedelten Gebiete, in denen die ersten Rudel gelebt haben, natürlich "besetzt" sind durch bestehende Rudel. Die Frage ist inzwischen tatsächlich "wie viel Wolf" sich ein Land wie Deutschland noch leisten kann. Ohne dass es zu Lasten anderer Wildtierarten geht. Ein so wichtiges Naturhabitat wie der Merfelder Bruch ist inzwischen komplett "wolfssicher" eingezäunt. Logisch dass dort natürlich auch andere größere Wildtierarten wie der Luchs oder Hirsche etc. nicht mehr durchziehen können um von einem ihrer Habitate in ein anderes zu gelangen. Was zu einer entsprechende genetischen Verarmung führen wird. Wenn in der Lüneburger Heide keine Schafe mehr weiden werden wird diese verbuschen. Dito die Almen in den Bergen, wenn dort keine Weidewirtschaft mehr erfolgt. Wenn keine Schafe mehr an der Küste auf den Deichen weiden werden (was inzwischen stellenweise bereits der Fall ist, weil dort so mancher Schäfer wegen der Wolfsübergriffe seinen Job aufgegeben hat) wird es schwierig mit dem Deichschutz werden. Aber vermutlich werden, wenn es so weit sein wird, genau die Menschen darüber meckern die jetzt jegliche Regulation des Wolfsbestandes ablehnen.