Zwangsmaßnahmen im Schutzdienst

  • Da verrennst du dich in was.
    Keineswegs sind solche Hunde per se "schlecht gezüchtet", sondern genau das an genetischer Qualität, was eben z.B. Behörden brauchen.

    Die wenigsten Behörden züchten selber, also "die Polizei Malis" gibt es nicht.

    Das weiß ich, aber natürlich hat das, was von den Behörden gewünscht ist, Einfluss auf die Zucht der Rassen, die in Behörden bevorzugt werden.


    Trotzdem stehe ich auf dem Standpunkt: Wenn ein Hund ohne Strom und ohne Stachel nicht ausgebildet werden kann, ist da etwas schief gelaufen.


    Sonst kann ich ja auch argumentieren: Ja Tierschutz ist mir wichtig, außer ich brauch es grad anders, dann eben halt nicht. Wenn ein Hund so gerät, dass er nicht tierschutzkonform gehalten werden kann, ist das eine Sache, gezielt darauf zu züchten, dass man Hilfsmittel braucht die Schmerzen verursachen finde ich ethisch nicht vertretbar. Ich finde es ebenfalls nicht vertretbar, Tiere durch halb Europa zu karren, weil das Schlachten dann günstiger ist - also ich sehe das tatsächlich universell, dass der Einsatz eines Tieres (den ich absolut okay finde, hab ja selber einen Hund der arbeitet) nicht rechtfertigt, ohne Not in Kauf zu nehmen, ihm Schmerzen zuzufügen.


    Dass der Vergleich mit den Transporten hinkt weiß ich, dass die Hunde eine Beziehung zu ihrem HF haben und auch geliebt werden ist mir klar. Trotzdem, bei Strom und Stachel bin ich raus. Hunde die nur so geführt werden können, sollten nicht gezüchtet werden. Darf man aber gerne anders sehen.

  • Und tschüss, das reicht. Wir gehen hier nett und konstruktiv miteinander um.

  • Darüber können wir nicht diskutieren, weil wir zu wenig Einblick in die Anforderungen und Notwendigkeiten bei Militär- und Polizeihunden haben.


    Kann man bei den Ausbildungsmethoden an diesen Behörden etwas verbessern? Ja kann man, da bin ich ziemlich sicher. Garantiert gibts da viele Rückständige. Dem gegenüber steht, dass die wahrscheinlich nur begrenzte Mittel zur Verfügung gestellt bekommen und vor allem sich nicht die Zeit nehmen können die die Hundeausbildung mit moderneren Methoden braucht. Wer ist daran Schuld? Die Politik, die die eine Methode verbietet, gleichzeitig aber keinen Raum für andere Methoden lässt. Aber das Verbieten von bösen Sachen klingt halt so gut.


    Kann man mit E-Halsband human ausbilden? Ja definitiv. Leider können aufgrund des Verbotes, die Leute aber nicht mehr für einen vernünftigen Gebrauch ausgebildet werden.


    Ich mag die Einstellung nicht, dass man einfach rigoros gegen (oder für) etwas ist, womit man nicht mal eigene Erfahrung gesammelt hat.

  • Dem gegenüber steht, dass die wahrscheinlich nur begrenzte Mittel zur Verfügung gestellt bekommen und vor allem sich nicht die Zeit nehmen können die die Hundeausbildung mit moderneren Methoden braucht. Wer ist daran Schuld? Die Politik, die die eine Methode verbietet, gleichzeitig aber keinen Raum für andere Methoden lässt.

    Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich bin absolut davon überzeugt, dass es Sachzwänge gibt, die dazu führen dass es so gemacht wird. Ich glaube auch nicht, dass jemand das als Lieblingsmethode wählt, weil es so viel Spaß macht. Trotzdem halte ich es für problematisch, Hunde zu züchten mit dem Ziel, dass sie Eigenschaften mitbringen, die sich dann nur mit Strom oder Stachel lenken lassen.

    Ich gehe auch davon aus, dass der Hund beim Einsatz von Strom nicht automatisch gegrillt wird ^^



    Ich mag die Einstellung nicht, dass man einfach rigoros gegen (oder für) etwas ist, womit man nicht mal eigene Erfahrung gesammelt hat.

    Jain, prinzipiell geh ich da mit, aber es gibt trotzdem Grenzen die man ohne Erfahrung setzen kann. Und für mich ist da eine, die ich ohne Erfahrung setzen möchte. Mein Hund ist mein bester Freund, meinem besten Freund möchte ich keine unangenehmen Reize zufügen damit er tut was ich will. Lustigerweise argumentiere ich hier grade exakt gegensätzlich zu dem , was ich in einem anderen Forum mit lauter Positivpetras geschrieben habe. Dort habe ich argumentiert, mein Hund hat einen Job und auf den bin ich angewiesen, und deshalb müssen bestimmte Dinge einfach funktionieren. Und deshalb trainiere ich auch nicht "rein positiv" (was ja eh Quatsch ist), sondern sage schon was mir nicht passt, und setze es auch körperlich durch. Aber doch bitte so positiv wie möglich, und jeder muss für sich Grenzen setzen.


    Es gibt die Extreme, und es gibt alles dazwischen. Was für wen in Ordnung ist und was nicht, ist individuell. Und nicht für alles braucht es Erfahrung. Es gibt auch Leute, die ihr Pferd am Knotenhalfter durch die Gegend zerren, deshalb muss man auch nicht Knotenhalfter verbieten. Ja, es kommt auf den Umgang an. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es beim Stachel möglich ist präziser zu führen. Aber die nur damit halten zu können find ich nicht gut.

  • Trotzdem stehe ich auf dem Standpunkt: Wenn ein Hund ohne Strom und ohne Stachel nicht ausgebildet werden kann, ist da etwas schief gelaufen.

    gezielt darauf zu züchten, dass man Hilfsmittel braucht die Schmerzen verursachen finde ich ethisch nicht vertretbar.

    Ich finde es schon falsch, da gleich von starken Schmerzen und Höllenqualen auszugehen. Oder davon auszugehen, dass es das in allen Bereichen, von A bis Z braucht. Meist sind es doch feine Nuancen oder einzelne Kleinigkeiten.

    Aber wie du selbst sagst, fehlt dir dafür die Erfahrung um das zu wissen.


    Natürlich kann man nen' Hund am Stachel aufhängen oder ihm mit dem Tele das Hirn rausknallen.

    Aber das macht doch kein normaler Mensch.

    Ich verstehe das eher als Hilfen, genauso wie Sporen und Kandare beim Pferd.

    Du KANNST nem Pferd mit einer Kandare den Unterkiefer brechen. Macht man aber normalerweise ja auch nicht.


    Ich lasse dir natürlich deine Meinung, aber ich arbeite in dem Bereich und hab schon einige solche Hunde gesehen und sehe das deshalb anders.


    Man muss züchten was man BRAUCHT, nicht was in das (neu) zusammengezimmerte werbewirksame TSchG passt, das nur so steht wie es steht, weil's eben gut klingt - Danke Axman.

  • Ja, es ist sehr individuell, da gebe ich dir Recht.


    Ich stelle mir gerade vor, was die beiden Friesenpferde, die mein Mann betreut, zu einem Knotenhalfter sagen würden und wer wen daran durch die Gegend zerren würde ;) Ich habe übrigens jahrelang Natural Horsemanship gemacht, ich finde es fantastisch.


    "Hunde gezüchtet werden, die nur mit Stachel und E-Gerät kontrolliert werden können" ist Rütter O-Ton und schon in sich totaler Blödsinn.


    Vor ein paar Monaten hat mir ein Freund, der die Ausbildung bei Bart Bellon gemacht hat, das E-Halsband und die Funktionen erklärt. Schon Wahnsinn, was die Dinger heutzutage können und wie hoch man die Stärke drehen muss, damit man überhaupt was merkt und er mir dann erklärt hat welches die Arbeitsstärke für seine Hündin ist. Da dachte ich schon, oh, okay, interessant, dass sie darauf überhaupt reagiert. (Obwohl die aber auch zum grössten Teil rein über Positive Verstärkung gearbeitet wird)


    Aber es scheint halt auch so zu sein, dass wenn die Hunde von klein auf damit gearbeitet werden, sie es sehr leicht interpretieren, als eine Information. Ich kann mir echt vorstellen, mit so einem Gerät zu arbeiten, aber leider kann ichs nicht, müsste erst umfassend lernen wie man es richtig macht.


    Natürlich wird sicherlich im weiteren Verlauf, je nach Hund und Situation auch auf stärkere Impulse zurückgegriffen, zumal wenn es um Korrektur geht aber, wenn vom Könner gemacht, ist hier die Klarheit für den Hund halt kaum zu übertreffen und damit der allgemeine Stress deutlich geringer.


    Im Trainerlehrgang habe ich Klassenkameraden gehabt, deren Hunde hatten von Anfang an eine unschöne Körpersprache (Vermeidung, Unmotiviert), weil deren HF ständig im Kommandoton gesprochen haben und ständig für alles ein Leinenruck. Die haben es im gesamten Verlauf des Lehrganges nicht hingekriegt auf positiv motivierende Art zu arbeiten, obwohl der gesamte Kurs nur auf zwangfreien Methoden basierte.

  • Auch in Bezug auf Stachelhalsband muss man mal überlegen, was für den Hund freundlicher ist. Ständiger Leinenruck oder ab und an mal ein kleiner Impuls mit einem Stachelhalsband. Klar wäre es schön, wenn man sowohl das eine als auch das andere nicht benötigen würde, aber um in gewissen (extremen) Situationen den Hund kontrollieren zu können, braucht es manchmal einfach etwas mehr. Aber vorher sollten die Hunde natürlich absolut positiv aufgebaut sein und auch wissen, was man von ihnen möchte. Dann geht es um die Absicherung, z. B. das Stopp oder das Down im Jagdhundebereich.


    Was ist hundefreundlicher und artgerechter? Den vielleicht hochpassionierten Jagdhund mit Hilfe von positiver Verstärkung auf den Freilauf vorzubereiten und die Kommandos mit Hilfe von Zwang abzusichern oder ein Leben lang diese Hunde an der Leine ausführen zu müssen?

  • Es gibt doch diese Studie, die das Stressverhalten bei Hunden untersucht hat, bei denen die Auswirkungen von Stachelhalsband, E-Gerät und Abbruchsignalen untersucht wurde. Dabei hatten die Hunde, bei denen nur mit Abbruchsignalen gearbeitet wurde, die höchsten Stresswerte.

  • ...ohne die Diskussion neu aufrollen zu wollen: ich war im Urlaub und hatte mein Tablet vergessen :P Ich denk, inhaltlich kann man es einfach ruhen lassen, es gibt halt verschiedene Perspektiven. Ist wahrscheinlich ähnlich wie mit der Box, die ja auch von vielen als brutales Zwangsmittel gesehen wird.

  • Tay du warst 4 Wochen IM Urlaub?
    Das hätt' ich auch gern :D ^^ :thumbup:

    Ich muss demnächst noch 5 1/2 Wochen Resturlaub (aus 2022) abbummeln, damit der nicht verfällt. 8)

    Naja, zwischen "Urlaub haben" (also frei haben aber zu Hause sein) und "im Urlaub sein" (in dem Sinn, dass man in Italien oder auf Malle oder sonst wo rumhängt :D ) ist aber ein großer Unterschied.

    Ich habe es bei Tay als zweiteres interpretiert, weil sonst könnte man ja nicht sein Tablet (zu Hause?) vergessen. ^^

  • Tay du warst 4 Wochen IM Urlaub

    Jap 😃 4 Wochen Norwegen im Campervan... :saint: Bilder folgen noch... mein Hund möchte jetzt gerne nach Norwegen auswandern.


    Fands nur jciht die feine Art, so eine Diskussion zu beginnen und dann einfach weg zu sein, das hat so ein bisschen was von trollen. Deshalb hab ich zumindest noch geschrieben, warum ich einfach weg war.

  • Hallo zusammen,

    hab mal wieder hier vorbei geschaut. Nach langen, langen suchen habe ich endlich einen richtig guten Helfer

    für meinem Hund gefunden :thumbup: . Bei meinem Rüden helfen in der Ausbildung ja keine Körperlichkeiten,

    im Gegenteil, bei Körperlichkeiten geht er sofort nach vorne.

    Der Helfer hat genau so einen getrickten Hund wie ich, nur im Rottweilerkleid, welch ein glücksfall.

    Der Schutzdienst wird bei so extrem triebigen völlig anders aufgebaut. Anbiss nur über mich und nur wenn er runter gekommen ist usw.

    Die Art und weise, wie er arbeitet war für mich erst mal völlig neu und ich mache schon ein paar Jährchen Hundeausbildung. Viele Tricks werden eingesetzt, die ich noch nicht gesehen habe, zB. bei der kleinen Flucht usw.

    Und das ganze ohne Körperlich zu werden, genau für meinen Rüden zugeschnitten. :)