Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Noch einmal: Verein/Verbände sind kein rechtsfreier Raum !!!  Wenn die Mitglieder den Ablauf eines bestimmten Procederes beschlossen haben, sich also eine Satzung und diverse Ordnungen gegeben haben, dann ist das bindend für Funktionäre und Angestellte des betreffenden Vereines/Verbandes. Und manches, was sich für Laien, die über vieles gar nicht nachdenken, oberflächlich so einfach anhört, ist, wenn man sich tiefer mit der Materie auseinander setzt, dann alles andere als einfach umzusetzen (in Bezug auf rechtliche Aspekte).


    Zudem kannst Du Dir als Welpenkäufer Deinen Züchter aussuchen. Es gibt auch Hunde, die aus Würfen stammen, bei denen ein überwiegender Teil oder gar alle der Wurfgeschwister geröntgt sind. Und ich fände es wirklich prima wenn die Welpenkäufer es durch ihren Kauf bei solchen Züchtern honorieren würden dass diese Züchter gezielt solche Zuchttiere einsetzen. (Leider zeigt die Erfahrung dass den meisten Welpenkäufern solche Bemühungen eines Züchters aber ziemlich latte sind...) Und wenn man sich für einen Wurf interessiert kann man auch nachfragen warum von einzelnen Wurfgeschwistern keine Befunde eingetragen sind. Oft findet man die Antwort auf solche Fragen bereits allein schon bei working-dog. Z.B. dadurch dass man erkennen kann dass ein Hund einen ausländischen Eigentümer hat oder ein Diensthunde-Ausbildungskennzeichen. Manchmal steht in der Beschreibung eines Hundes auch dass er jung verstorben ist. Oder wenn ich den Eigentümer eines Hundes anklicke und sehe dass der vorher fünf oder zehn Hunde hatte, die alle keine eingetragenen Befunde hatten, ist es relativ wahrscheinlich dass der seine Hunde prinzipiell nicht hauptröntgen bzw. über den zuständigen Zuchtverband auswerten lässt.


    Ich weiß nicht wie viele Hundeeigentümer und Züchter ich im Verlauf der Deckrüdensuche schon kontaktiert habe, über PN, Mail und Telefon, um zu recherchieren warum einzelne Hunde in bestimmten Würfen keine eingetragenen Röntgenbefunde hatten/haben. Auch ich fände es super wenn möglichst alle Hunde geröntgt und über die jeweiligen Zuchtverbände ausgewertet werden würden. Das Leben ist aber leider kein Ponyhof. Es gibt Gesetze, an die sich bei der Ausformulierung von Satzungen, Ordnungen und Anträgen/Beschlüssen gehalten werden muss. Und es gibt immer Menschen, die lügen und betrügen und in erster Linie ihre persönlichen Vorteile suchen. Und jegliche Schlupflöcher, die ihnen Satzungen, Ordnungen und Beschlüsse bieten, u.a. in Zivilprozessen gegen einen Zuchtverband durchzusetzen versuchen. Und wenn ein Verband in der Vergangenheit viel Geld zu zahlen hatten wegen solcher verlorener Prozesse (in denen sich u.a. aus dem Verband ausgeschlossene Mitglieder wieder in den Verband rein geklagt haben, die Ausstellung von Ahnentafeln für Welpen erfolgreich eingeklagt worden ist usw.), dann wird der eben vorsichtig, durchleuchtet Beschlüsse, die in die Bundesversammlung gehen, ganz genau (in Hinsicht auf deren rechtliche Umsetzbarkeit) und wird nur Beschlüsse fassen, die rechtlich tatsächlich umsetzbar sind.


    Ich weiß dass es Vereine/Verbände gibt, die in dieser Hinsicht allen möglichen Quatsch beschließen. Da muss dann aber nur mal EIN Mitglied bzw. Betroffener dagegen klagen, und schon könnte einem kleineren Zuchtverband dadurch finanziell der Hals gebrochen werden. Das ist so wie mit den Kauferträgen: Ganz vieles, was Züchter dort rein schreiben, können sie, wenn es zu einem Zivilprozess kommt, rechtlich überhaupt nicht durchsetzen. Schlimmer noch, manche Passagen ihres Vertrages, durch die sich sich Vorteile versprechen, schaden ihnen in einem Rechtsprozess viel mehr als dass sie ihnen nützen. Wer einen Vertrag mit Hilfe eines Rechtsanwaltes aufsetzt, der erhält ein vom Umfang her sehr abgespecktes Schriftstück, im Vergleich zu dem was als Welpenkaufverträge üblicherweise verwendet wird. Mit Satzungen, Ordnungen und Beschlüssen in Vereinen/Verbänden ist das nicht selten ganz genau so. Ich war selbst schon mehrmals dabei als in Versammlungen über Anträge diskutiert wurde, deren Umsetzung von vorne herein zum Scheitern verurteilt war. Tragisch wenn dann zig Menschen da sitzen, bis zu drei Tage über etwas diskutieren und letztendlich Sachen beschließen, die anschließend jeder kleine Rechtsanwalt in einem Zivilprozess gegen den Zuchtverband vor Gericht mit einer Handbewegung vom Tisch wischen kann.

    @Filler: In Bezug auf LÜW und OCD ist es tatsächlich so dass sich die Leute damit einfach noch nicht so gut auskennen. Für die ist HD- und inzwischen auch ED-Röntgen normal. Wenn sie im SV nicht regemäßig aktiv sind ist es aber möglicherweise an ihnen vorüber gezogen dass es auf freiwilliger Basis inzwischen die LÜW- und OCD-Auswertung gibt. Ein Hund aus meinem letzten Wurf ist gerade geröngt worden, und leider wurde die OCD-Aufnahme/-Auswertung mit gemacht, die LÜW-Auswertung aber leider nicht. Da sind die Hundehalter oft abhängig davon was ihnen beim Tierarzt in der Praxis erzählt wird. Und die Tierärzte sind in Bezug auf LÜW und OCD formulartechnisch noch nicht alle wirklich sattelfest. Nicht selten wird das OCD-Formular/-Röntgen vergessen.


    Im Fall der Hündin aus meinem Wurf wurde leider das Kreuzchen für die LÜW-Auswertung vergessen. Dass bei der jetzt leider der LÜW-Befund fehlt "ist echt", d.h. da wird kein schlechter Befund unterschlagen. Und nicht selten kümmern sich dann Halter, die keine Zuchtambitionen mit ihrem Hund haben, nicht weiter darum dass ein fehlender Befund nachgetragen wird. Die vertragliche Verpflichtung mir gegenüber wurde durch das HD-/ED-Röntgen erfüllt.

    Auszug aus der Zuchtordnung des SVs:


    4.1.3 Zur Zucht nicht zugelassene Hunde: .......

    e) Eingriffe am Hund, die geeignet sind, die phänotypischen Entwicklungen des Hundes zu beeinflussen und die für den Zuchteinsatz von Bedeutung sind, sind dem Zuchtbuchamt zu melden. Das Zuchtbuchamt entscheidet in jedem Einzelfall, ob der Hund weiter zur Zucht zugelassen bleibt. Das Nichtmelden eines Eingriffes zieht ein vereinsinternes Ordnungsverfahren gegen den/die Eigentümer nach sich.


    Was unter'm Strich bedeutet dass z.B. eine ED-Operation dem Zuchtbuchamt gemeldet werden muss. Auch das ist ein Eingriff am Hund, der die phänotypische Entwicklung des Hundes beeinflusst, die für einen Zuchteinsatz von Bedeutung ist. Es ist also keinesfalls so dass der SV diesbezüglich nix unternimmt.


    In der Praxis sieht das so aus dass man so eine OP dem Zuchtbuchamt melden muss. I.d.R. muss der Hund dann Dr. Tellhelm in der Uni-VetKlinik in Gießen vorgestellt werden, der ein Gutachten darüber erstellt ob in Bezug auf die Ursache für die OP eine genetische Komponente ausgeschlossen werden kann. Nur in so einem Fall würde der Hund zuchtfähig bleiben.


    Die Erfahrung zeigt dass eine genetische Komponente nur selten ausgeschlossen wird in diesen Gutachten...


    In Bezug auf den Ausschluss von Hunden aus der Zucht, wenn in deren Verwandtschaft Erkrankungen auftreten: Damit würde sich ein Zuchtverband rechtlich auf ein ganz ganz dünnes Eis begeben... Letztendlich müsste er durch wissenschaftliche Studien nachweisen können dass es keine reine Vermutung ist, dass solche Zuchttiere betreffende Erkrankungen in größerem Ausmaß vererben könnten als der durchschnittliche Hund der betreffenden Rasse. Etwas, das in Bezug auf den Qualzucht-Paragrafen vielen Veterinärämtern ja schon nicht gelingt (genau aus dem Grund dass oft die wissenschaftlichen Studien fehlen, auf die sich sich gutachtentechnisch berufen könnten).


    Ist Sport, der bis dahin gemacht wird (so weit ich weiß dürfen die Junghunde bis 12 Monate schon mal durch Tunnel, über Brücken balancieren etc. und ab 12 Monaten dann mit kleineren Sprüngen starten, aber bin da nicht up to date), dann ein Problem? Also sollte raus kommen, der Hund hat dann so schwere Gelenkschädigungen, dass man das sofort sein lassen muss. Wie geht man damit in der Übergangsphase zwischen "er darf mit 12 Monaten nun anfangen, Sport zu machen" und dem Röntgen einige Monate später um?

    Mit Augenmaß.... Man soll und kann einen jungen Hund, auch wenn der aufgrund von Veränderungen an den Gelenken eine höhere Disposition hat für irgend eine Gelenkerkrankung, nicht in Watte packen. Und im Agi beginnst Du ja nicht gleich mit 60 cm hohen Sprüngen. Auch soll der Hund anfangs ja gar nicht so viel Tempo machen und Wendungen nicht schnell zu eng nehmen. Achte einfach auf eine entsprechende Ausgewogenheit im Training. Nicht exzessiv

    nur Sprünge trainieren oder Slalom oder Wendungen. Sondern von allem ein bisschen, also mit Augenmaß. Tut auch jungen Hunden mit gesunden Gelenken gut.


    Was man auf jeden Fall vermeiden sollte sind häufige harte Stopps auf der Vorhand. Also Bällchen werfen etc. Besser den Hund durch "tote Beute" aus weniger Tempo bestätigen als ihn zigmal hintereinander das Bällchen jagen zu lassen.

    @Azemba: Ich würde meinen Hund auf jeden Fall röntgen und auch von einem Gutachter der GkF auswerten lassen (Hüfte, Ellenbogen, Lendenwirbel). Z.B. an Dr. Tellhelm kannst Du Röntgenbilder per Mail schicken und um ein Gutachten bitten. In Bezug auf die Ellenbogen können viele Tierärzte immer noch keine vernünftigen Befunde erstellen, so dass ich mir die paar Euro für eine Auswertung durch einen GkF-Gutachter wie z.B. Dr. Tellhelm leisten würde. Und wenn an einem Gelenk etwas nicht top sein sollte erhält man von solchen Personen auch fundierte Informationen was man mit so einem Hund noch arbeiten kann oder was besser nicht.

    @Micha: HD- und ED-Auswertung kosten je 40 Euro. LÜW 26 Euro und OCD 28 Euro, wenn man die einzeln auswerten lässt. Wenn HD und LÜW zusammen ausgewertet werden kostet das zusammen 61 Euro (da spart man also 5 Euro).


    Bei HD und ED ist es so dass nur die Auswertung der Befunde "normal", "fast normal" und "noch zugelassen" etwas kostet. Der Eintrag von HD oder ED "mittel" oder "schwer" wird nicht in Rechnung gestellt.


    Eine OCD am Kreuzbein kann vorkommen, ist beim DSH aber deutlich seltener als das Auftreten von HD, ED oder Lendenübergangswirbeln. Von daher würde ich, wenn ich wirklich Geld sparen wollte, auf diese zusätzliche Aufnahme und deren Auswertung verzichten.


    Wenn Du SV-Mitglied bist hast Du kostenlos Zugriff auf die Stammdaten im SV-DOxS.

    es gibt ja im SV 3 Abstufungen HD/ED normal,fast normal u. noch zugelassen und es wird wohl sehr schwierig sein Linien zu finden die X-Generationen ausschließlich Normal geröntgt sind. HD und ED ist ja nicht alles beim Hund es werden ja auch Kompromisse in der Zucht eingegangen bzgl. Trieb, Wesen, Belastbarkeit Anatomie etc.

    Wer nun einen Welpen sucht der all das auf einmal 100% "intus" haben soll wird sich den wohl stricken müssen.

    Inzwischen ist das gar nicht mehr so selten dass Du Ahnentafeln siehst in der die Vorfahren eines Hundes über mehrere Generationen die Befunde HD und ED "normal" haben. Z.B. meine jungen Hündinnen haben über vier Generationen nur Vorfahren mit dem HD-Befund "normal" und zwei Generationen ED "normal (ED-Röntgen ist ja noch nicht so lange Pflicht; aber in ihrer Mutterlinie geht der ED-Befund "normal" bis in die 4. Generation, also bis zur Ururgroßmutter). Wichtig ist aber nicht allein das, sondern auch die Befunde in den sog. Seitenlinien. Also den Wurfgeschwistern der jeweiligen Vorfahren. Wenn ein Hund selbst die Befunde "normal" hat, aber in seinem Wurf mehrere Geschwister eine Form von HD und/oder ED hatten, dann ist die Wahrscheinlichkeit dass dieser Hund mehr Gene in seinem Erbgut trägt (und somit auch vererben kann), die die Entstehung einer HD und/oder ED begünstigen können, signifikant größer als bei einem HD- und ED-freien Hund, der aus seinem Wurf stammt in dem alle Geschwister ebenfalls HD- und ED-frei sind.

    Toll, daß du es so gemacht hast. Aber leider habe ich es noch nicht auf einer Homepage von SV-Züchtern gelesen, daß sie die Zucht mit einzelnen Zuchtlinien eingestellt haben. Aber wie bereits geschrieben, so belesen bin ich nicht.

    Vermutlich weil diese Information so gehaltlos ist dass sie nur von Züchtern kommt, die sonst nix zu den Leistungen ihrer Hunde schreiben können. Da füllt man dann die Seiten durch irgendwelche Kram, der in Bezug auf die aktuelle Zuchttätigkeit völlig belanglos ist. Wenn man eine Linie über eine bestimmte Hündin züchterisch nicht weiter verfolgt, dann muss man Jahre oder Jahrzehnte später dazu auch nix schreiben. Was hat das denn noch mit den Hunden zu tun, die man aktuell züchtet? Und welche Hunde in der Ahnentafel eines Wurfes vertreten sind oder auch nicht kann doch jeder Welpeninteressent selbst lesen. Wenn er dann wissen möchte warum die Ururgroßmutter unten in der Mutterlinie die Hexe vom Dingsda ist und nicht die Trulla von Bumsda, dann kann er das ja erfragen. Im übrigen ergeben sich solche Informationen i.d.R. in Gesprächen während der Welpenbesuche beim Züchter. Über irgend etwas muss man sich da ja unterhalten wenn Welpenkäufer halbe oder ganze Tage oder auch Wochenenden beim Züchter sind. Da ist die Zuchtphilosophie des jeweiligen Züchters ein häufiges Thema.

    Weil ein Zuchtverband den Gutachter bezahlen muss, der die Befunde erstellt... Weil ein Zuchtverband die Firma bezahlen muss, welche die Zuchtwertschätzung betreut... Weil ein Zuchtverband mit Online-Datenbank ( = Zuchtbuch) ein teures Programm kaufen und dieses pflegen muss... Weil die Personen, die so eine Datenbank pflegen, bezahlt werden müssen...


    Im SV kommt noch hinzu: Eine perfekt funktionierende Geschäftsstelle mit Vollzeit-Mitarbeitern. Die Dir einen Service bieten von denen Du in anderen Zuchtverbänden nur träumen kannst (ich bin noch in einem anderen VDH-Verband Mitglied, in dem es auch mal bis zu zwei Jahre dauern kann bis die Ahnentafeln für einen Wurf ausgestellt werden, oder in dem Du ein Jahr auf die Röntgenauswertungen Deines Hundes wartest). Im SV kommt auch noch hinzu dass er in großem Umfang wissenschaftliche Studien zum Thema Gelenkerkrankungen mit finanziert (die nicht nur den Haltern Deutscher Schäferhunde zugute kommen, sondern auch von anderen Rassen).


    Einen Gefallen tust Du Dir selbst, wenn Du Deinen Hund röntgen und auswerten lässt. Denn letztendlich möchtest Du ja einen möglichst gesunden Hund haben. Das kann ein Züchter nur gewährleisten wenn er auf Daten von geröntgten Hunden zurückgreifen kann, die ihm sein Zuchtverband zur Verfügung stellt. Das ist also ein Kreislauf. Einen Gefallen tust Du auch dem Züchter Deines Hundes, der sich bestimmt freuen wird wenn Dein Hund mit guten Befunden ausgewertet wird und dieses dann offiziell erfasst wird. Dafür zahlst Du beim DSH ja auch einen deutlich geringeren Welpenpreis, im Vergleich zu den meisten anderen Rassen.


    Klar kannst Du den Billigheimer spielen und Deinen Hund nicht röntgen bzw. nicht auswerten lassen. Ein wirklicher Freund der Rasse wird das aber nicht so handhaben, sondern der wird gerne seinen kleinen Beitrag dazu leisten dass "seine" Rasse möglichst gesund gezüchtet werden kann.

    Ich glaube, du erwartest vom SV ein wenig viel....

    Vor allem wird erwartet dass sich dieser nicht gesetzeskonform verhält! Vereine und Verbände sind kein rechtsfreier Raum. Satzungen, Ordnungen und die Beschlüsse der Generalversammlung (die das höchste Organ in einem Verein/Verband ist) MÜSSEN umgesetzt werden von Funktionären und Angestellten. Das gibt das deutsche Vereinsrecht so vor.


    Zudem wären zivilrechtliche Klagen gegen einen Verein/Verband erfolgreich, wenn dieser in Einzelfällen die Vorgaben der Satzungen, Ordnungen und der Beschlüsse der Generalversammlung außer Kraft setzen würde. Was im Fall des HD/ED-Röntgens bedeuten würde: Macht das Zuchtbuchamt EINE einzige Ausnahme in Bezug darauf dass es die Bilder eines nicht SV-zugelassenen Tierarztes auswerten lässt und diese Befunde anerkennt, dann könnte JEDER dieses Recht für sich ebenfalls beanspruchen!!! Die Klagewelle durch Hundehalter, die das validierte verbandsinterne Auswertungsverfahren umgehen möchten, wäre enorm und der SV dadurch ruckzuck bankrott... (im übrigen haften auch im SV die Funktionäre mit einem Teil ihres Privatvermögens, bzw. die Mitarbeiter der Geschäftsstelle haben entsprechende Dienstanweisungen lt. denen sie sich bei ihrer Arbeit strikt an die Satzungen, Ordnungen und die Beschlüsse der Generalversammlung zu halten haben).


    Ich frage mich ob die Leute, die hier so vehement einen Verstoß gegen Satzungen, Ordnungen oder die Beschlüsse der Generalversammlung durch Mitarbeiter der Hauptgeschäftsstelle oder einzelner Funktionäre fordern, selbst eine Abmahnung oder Kündigung durch ihren Arbeitgeber riskieren würden oder dass sie mit einem Teil ihres Privatvermögens haften würden, wenn eine Klagewelle den Verein/Verband in dem sie tätig sind, überziehen würde...

    Also bei Mario Jessat und dem Züchter Deines Hundes genügt es Dir, dass sie einzelne Hunde aus der Zucht nehmen, wenn diese nicht ihrem persönlichen Anforderungen entsprechen. Aber andere Züchter sollen ihre Zuchttätigkeit komplett aufgeben???


    Zu Deiner Info: Ab meinem C-Wurf habe ich meine Mutterlinie auf eine komplett andere genetische Basis umgestellt. Sprich ich habe meine ursprüngliche Mutterlinie züchterisch nicht weiter verfolgt. Und das ist eine völlig normale Vorgehensweise in der Zucht, wenn Züchter mit irgend etwas nicht zufrieden sind in Bezug auf die Genetik ihrer Mutterlinie(n). Im übrigen reicht in vielen Fällen auch Selektion...

    Ich würde auch empfehlen neben HD und ED auch die Lendenübergangswirbel und OCD am Kreuzbein auswerten zu lassen. Der LÜW-Befund kann anhand der HD-Aufnahme erstellt werden. Da muss man dann nur auf dem HD-Formular das entsprechende Kästchen für die LÜW-Auswertung ankreuzen. Für den OCD-Befund ist eine zusätzliche seitliche kleine Aufnahme der Wirbelsäule notwendig und das Ausfüllen eines extra Formulars. Wenn Du Deinen Hund zum Röntgen bei einem SV-zugelassenen Tierarzt anmeldest, dann solltest Du dabei gleich sagen welche Auswertungen Du haben möchtest. Nicht dass am Röntgentag dann vielleicht das OCD-Formular fehlt (die Tierärzte legen sich nicht so unendlich viele SV-Formulare in die Praxis, weil sie für diese Geld bezahlen müssen; deswegen bestellen sie die nicht selten zeitnah).


    Hunde mit einem LÜW Typ 2 oder 3 haben, quer durch alle Rassen, ein 5-fach höheres Risiko am Cauda equina-Syndrom zu erkranken. Bei DSH erhöht sich dieses Risiko sogar um das 7-fache. Deswegen ist es gut, neben der HD/ED-Auswertung auch die LÜW auswerten zu lassen. Um bei einem Hund mit einem erhöhten CES-Risiko die Art und Intensität der Bewegung darauf abzustimmen.


    Bei einer OCD am Kreuzbein fallen Knochenschuppen auf die darunter liegende Bandscheibe und schädigen diese dadurch. Auch in so einem Fall ist es hilfreich beizeiten darüber Bescheid zu wissen um diese Bandscheibe nicht noch zusätzlich durch extreme Belastungen im Sport zu beanspruchen.


    Am besten ist es wenn Du Dich bei Deinen Trainingskollegen erkundigst welcher Tierarzt in Eurer Gegend gut röntgen kann (die, die häufig für den SV und auch andere Zuchtverbände röntgen, haben diesbezüglich einfach mehr Erfahrung). Du kannst Dir aber auch beim Zuchtbuchamt des SVs die Tierärzte in Deinem PLZ-Bereich nennen lassen, die dafür zugelassen sind.

    Waschbär das würde mir wahrscheinlich schon auffallen, weil dann hätten die einen "ungeröngten" Hunde aus einem Wurf ja einen anderen Zuchtwert als die Geschwisterhunde, die tatsächlich nicht geröngt sind.


    Aber muss der Verband es seinen Mitgliedern nicht mitteilen, wenn sie Bilder vom Vorröntgen plötzlich mit in die Berechnung reinnehmen?

    Das ist ja doch eine gravierende Änderung (auch wenn sich der ZW bei einzelnen Hunden unter Umständen nur minimal ändert dadurch).

    WENN es dann so weit ist dass eine wissenschaftliche Studie ausgewertet ist und die beteiligten Wissenschaftler und der Wissenschaftliche Rat des VDHs und des SVs eine entsprechende Empfehlung aussprechen, dann geht so etwas den vereinsrechtlich korrekten Weg über einen Antrag in der Bundesversammlung.


    Es gibt aber auch automatische Anpassungen. Wie z.B. ja auch in Bezug auf die HD-Auswertung innerhalb der FCI. Wenn die FCI diese verschärft hat in der Vergangenheit, haben das die meisten Züchter und Halter in den Zuchtverbänden überhaupt nicht mitbekommen. Fakt ist aber: Eine als "HD-frei" beurteilte Hüfte z.B. im Jahr 1995 würde heute nicht zwangsläufig den selben Befund erhalten, der könnte heute auch deutlich schlechter ausfallen...


    Dito kann das auch mit der Zuchtwertschätzung laufen. Die Zuchtverbände kaufen das "Produkt Zuchtwertschätzung" nach derundder Methode. Gibt es dann die Möglichkeit von Anpassungen, durch ein Update oder Upgrade des Programms, dann kann das je nach Vertrag mit dem Anbieter auch automatisch erfolgen. Da müsste man den Vertrag kennen...


    Zuchtwerte können sich auch pauschal verändern. D.h. er muss sich nicht explizit bei einem nicht offiziell ausgewerteten Hund verändern. Kann aber aus dem Hintergrund heraus alle Zuchtwerte in der Verwandtschaft pauschal beeinflussen. Es wäre auch möglich dass man in so einer Studie feststellt dass z.B. bei 40% aller nicht ausgewerteter Hunde mind. eine leichte oder mittlere HD vor liegt (nur um mal eine Zahl zu nennen.). Dann könnte das Programm diese Unsicherheit für jeden Wurf mit einbeziehen, in dem es nicht ausgewertete Hunde gibt die nicht z.B. ins Ausland verkauft worden oder die verstorben sind (was dem Zuchtbuchamt ja gemeldet werden müsste) oder die an diensthundehaltende Behörden verkauft wurden (letztere kaufen keine Hunde mit HD an). Möglichkeiten gäbe es da viele.