Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Leute, man muss doch nur ein bisschen das Hirn einschalten... Muss es unbedingt ein Hundefutter aus Übersee sein? Oder verträgt der Hund nicht vielleicht auch ein Futter eines (vielleicht sogar mittelständischen) inländischen Unternehmens (oder aus dem benachbarten Ausland)? Muss man das ganze Jahr über durchgehend die selben frischen Obst- und Gemüsesorten verzehren? Oder kann man nicht mal versuchen sich beim Einkaufen mehr nach dem saisonalen Angebot zu richten? Sprich z.B. Erdbeeren, Tomate und Gurken überwiegend im Sommer in den Speiseplan einzubeziehen, im Winter dann z.B. mehr auf Kohl und Rüben zurück greifen (dieser gigantische Treibhausanbau in manchen Ländern ist eine riesige ökologische Katastrophe). Und das früher übliche Einkochen zu Zeiten, in denen es saisonbedingt Vieles im Überfluss gibt, hatte ökologisch betrachtet durchaus seine Vorteile.


    Und Fleisch muss nicht unbedingt "bio" sein. Viele kleinere Metzgereien beziehen ihr Schlachtvieh von örtlichen Landwirten. Und da stehen auch bei so manchem Landwirt ohne Öko-Siegel die Rinder auf der Weide und die Schweine auf Stroh mit deutlich mehr Platz als üblich. Geht ruhig mal in die landwirtschaftlichen Betriebe in Eurer Umgebung, interessiert Euch ehrlich für deren Tierhaltung, fragt die Landwirte ob und an welche Metzger sie ihre Tiere verkaufen und bevorzugt beim Einkaufen dann diese. Man lernt auf diese Weise auch Direktvermarkter kennen für Fleisch, Milch, Eier und Kartoffeln/Gemüse, und so manche zuvor unbekannte Einkaufsquelle tut sich einem auf. Vom Acker/Stall ohne Zwischenhändler direkt in die heimische Küche.

    Es lohnt sich nicht sich darüber aufzuregen. Natürlich ist jedes Tier, das nicht zum Lebenserwerb gehalten wird, purer Luxus. Viele Menschen konnten sich früher die Haltung EINES Hundes schlichtweg gar nicht leisten. Wenn man sich mal anschaut wer sich heutzutage alles darüber aufregt das ihm nicht genug Geld zur Verfügung steht, da sind auch ganz viele Menschen darunter die sich Luxustiere jeglicher Art halten. Ich kenne Harzt4-Empfänger, die Pferdehalter sind... Wir jammern diesbezüglich auf ganz hohem Niveau.


    Und natürlich verbraucht jeglicher Luxus, über den reinen Lebenserhalt hinaus, Ressourcen. Das fängt schon damit an dass man sich aussuchen kann was man essen möchte, geht über die Nutzung innenliegender sanitäter Anlagen und einem beheiztem Badezimmer mit fließend Warmwaser natürlich bis hin zur (Luxus-) Haltung von Hund/Katze/Pferd & Co. Wobei man da dann aber auch mal gegenrechnen darf: Wie viele Tierhalter verzichten wegen ihrer Tiere darauf regelmäßig in Urlaub zu fahren/fliegen? Bzw. verzichten zumindest auf Fernreisen (die i.d.R. mit dem Flugzeug unternommen werden)? Wie viele Tierhalter verzichten, um sich den Luxus Haustier leisten zu können, auf den regelmäßigen Kauf anderer Luxusartikel (z.B. I-Phones oder anderem Technik-Kram)? Wie viele Tierhalter stimmen ihr Konsumverhalten z.B. darauf ab häufiger als der Durchschnitt Waren zu kaufen, die in ihrer Region produziert werden? Oder produzieren eine Teil ihrer Lebensmittel selbst? Da greift ja oft eins ins andere... Z.B. kommen Pferdehalter nicht selten über ihre "Ponys hinter'm Haus" zu naturnahem Gärtnern & Co., zur eigenen Hühnerhaltung etc. Von daher hinterlässt so mancher Tierhalter einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als der durchschnittliche tierlose Bundesbürger, der sich pro Jahr eine Urlaubsreise gönnt (und ich kenne nicht wenige Leute, die im Jahr mind. dreimal, wenn nicht sogar vier- oder fünfmal wo hinfliegen).

    ... das meinte ich mit "unbequem".... Gebe ich dem Hund etwas vor, dann muss ich es auch einfordern. Ich erinnere mich noch gut an die Nacht als ich mal sehr spät vom Hundeplatz nach Hause gekommen bin. Kurz vor dem Ort hatte ich angehalten um die Hunde noch mal Pippi machen zu lassen. Woran ich nicht gedacht hatte war dass das Hochwasser in den letzten Stunden ziemlich angestiegen war. In dem Moment, in dem ich im Dunkeln vom Wall aus nach meiner jungen Hündin rief, machte es unter mir laut "PLATSCH"... Ich wußte in diesem Moment dass ich gleich sehr sehr nass werden würde... 8) Mit dem zweiten Hörzeichen war ich an der Wasserratte dran und habe sie aus dem Wasser bugsiert. (Und der Autositz hat drei Tage zum Trocknen gebraucht, da ich ab Gürtellinie abwärts komplett im Wasser gestanden hatte.)

    Kleines Beispiel: Bei uns war es früher Usus dass wir Kinder, wenn wie unseren "Familienpfiff" gehört haben, uns unverzüglich Richtung Heimat zu begeben hatten. Habe ich den mal ignoriert, hat meine Mutter kein weiteres mal gepfiffen, sondern stand innerhalb kurzer Zeit hinter mir und hat mich heim geholt. Sie hat nicht geschimpft, sie hat nicht geschlagen, es gab keinerlei sonstige "negative Einwirkungen". Es hat völlig ausgereicht dass ich wusste dass sie nach dem ersten Pfiff persönlich erscheinen wird und kein weiteres mal pfeift. Andere Mütter, die stundenlang erfolglos hinter ihren Kindern her gebrüllt haben, haben sie oft gefragt woher das kommt dass wir sofort kommen wenn sie uns ruft (bzw. bei uns wurde gepfiffen, das war Campingplatz-Usus). Sie war einfach konsequent...

    Wie Waschbär schon schrieb, das muss Konsequenzen haben, das Nichtbefolgen von Kommandos. Wenn Du es ihm heute mal durchgehen lässt und morgen dann wieder strenger mit ihm bist, dann nimmt er Dich einfach nicht für voll.

    Wobei "Konsequenz" nicht gleichbedeutend ist mit "Strenge". "Konsequenz" bedeutet auch dem Hund keine Möglichkeit zu geben ein Hörzeichen ignorieren zu können. "Konsequenz" bedeutet auch ein Hörzeichen gar nicht erst zu geben in einer Situation, in der man weiß dass der Hund es sowieso nicht registrieren, geschweige denn in unserem Sinne handeln wird.


    Soll heißen: Ein Hund, der das Hörzeichen zum Herankommen ignoriert sobald er ansatzweise etwas Interessanteres als Herrchen/Frauchen bemerkt, fristet sein Leben in den kommenden Wochen und Monaten an der Schleppleine... Soll heißen: Herrchen/Frauchen hält gefälligst seine/ihre Klappe, wenn der Hund bereits durchgestartet ist um seinen Lieblingsfreund/Lieblingsfeind entsprechend zu begrüssen und handelt stillschweigend der Situation entsprechend. Anstatt zigmal hinter einem Hund her zu brüllen, der sich in einer Gefühlslage befindet in welcher er gar nicht mehr weiß dass es ein Herrchen/Frauchen gibt.


    Konsequentes = rationales Handeln ist das schwerste, was man als Hundehalter erlerben muss. Das ist keine Arbeit "am Hund", sondern an sich selbst. Und Konsequenz hat den Nachteil dass sie oft sehr sehr unbequem ist.

    Eigentlich ist das relativ einfach. Niemals mehrfach nach dem Hund rufen, wenn der nicht nach dem ersten Hörzeichen kommt. Zusammen mit dem zweiten Hörzeichen muss eine Konsequenz erfolgen. Was beinhaltet dass wenn ich von vorne herein weiß dass keine Konsequenz durch mich erfolgen kann, ich dem Hund nicht hinterher brülle... (Und ich brülle möglichst schon das erste mal nicht wenn ich weiß der kommt sowieso nicht...) Denn was lernt der Hund dadurch??? Dass das betreffende Hörzeichen keine Bedeutung hat...


    Und ja, es macht Sinn als Hörzeichen für das Herankommen ein Wort zu wählen, welches man nicht auch anderweitig verwendet. "Komm" ist so ziemlich das häufigste Wort, was man auch für zig andere Situationen verwendet (Der Klassiker ist "Komm, geh weg da!"). Wenn jemand Prüfungen führen möchte, dann ist "Hier" auch nicht ideal. Denn im Hundesport beinhaltet ein "Hier" ja mehr als dass der Hund lediglich zu einem heran kommt.

    Ich weiß nicht was für einen Hochzucht DSH zur Zeit gezahlt wird. Wenn Waschbär von 600 Euro spricht ist das natürlich nicht so viel Unterschied mehr.

    Ich habe geschrieben "zu Zeiten als"... Und zwar deswegen weil ich mir seitdem die Preislisten in den hiesigen Tierheimen nicht mehr angeschaut habe. Bis dahin jedenfalls lagen die Preise für reinrassige Welpen/Junghunde in etwa bei dem was Du für einen DSH-Welpen "mit Papieren" im Durchschnitt bezahlt hast.

    Natürlich nehmen Tierheime auch eine Schutzgebühr, aber meistens ist diese wesentlich günstiger als der Preis bei einem Züchter.

    Zu Zeiten, also Du DSH-Welpen "mit roten Papieren" für um die 600 Euro bekommen hast, hast Du hier in den Tierheimen für Rassehundwelpen/-junghunde ebenfalls 600 Euro bezahlt. Ich denke mal dass Du, da die Preise coronabedingt derzeit für Welpen recht hoch sind, inzwischen in den Tierheimen für Rassehundwelpen/-junghunde auch deutlich mehr bezahlen wirst.

    Da Du Deinen Hund sowieso (regulär bis zum Alter von 13 Monaten) zur Wesensbeurteilung vorstellen musst, wenn Du später zu züchten gedenkst, kannst Du dort den Wesensbeurteiler mal deswegen befragen. Ich habe es bisher noch nicht erlebt dass ein Hund wegen so etwas nicht angekört wird oder die zur Zucht notwendige Schaubewertung nicht erhält. Aber das gehört zu den Fragen, die man im Rahmen der Wesensbeurteilung durchaus stellen kann. Entweder der Wesensbeurteiler kann Dir weiter helfen oder einer der Teilnehmer/Zuschauer.

    Ich habe ja sogar bei einer Rasse, in der es lt. Standard u.a. schwarze und weiße Hunde gibt, fünf Jahre lang gesucht bis ich einen schwarzen Welpen aus einer Verpaarung gefunden habe die mir halbwegs zugesagt hat. Einen weißen hätte ich bis dahin mehrfach kaufen können. Weiß ist nun Mal nicht Jedermanns Sache. 😎