Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Keine Bäckerhefe geben, egal ob frisch oder getrocknet !!! Das kann zu einer Magendrehung führen. Bierhefe treibt nicht, im Gegensatz zu Bäckerhefe.


    Bierhefe bekommst Du überall. Im Drogerie- und oft auch Supermarkt (bei den Nahrungsmittelergänzungen), bei Amazon, im Futtermittelhandel vor Ort oder im Internet (für Hunde oder Pferde) usw.

    Wie schon gesagt: Ich würde immer nach einzelnen Zuchtverpaarungen schauen, weniger nach Zwingern. Denn die Elterntiere des jeweiligen Wurfes müssen einen überzeugen. Natürlich müssen dann auch die Aufzucht- und Lebensbedingungen beim Züchter stimmen.


    Und von Welpen im Bereich über 2000 Euro würde ich die Finger lassen. Das hört sich alles andere als seriös an.

    Ich denke nicht dass es irgend ein Problem geben sollte wenn man seinen Hund hier mit dessen "richtigen" Namen vorstellt. Das haben einige User so gemacht. Und wenn Du keinen Rufmord begehst oder Sachen im Internet verbreitest bezüglich dass Du irgendwelche Probleme mit dem Züchter Deines Hundes hast, ohne mit diesem darüber überhaupt schon mal gesprochen zu haben, dürfte kein seriöser Züchter damit ein Problem haben.


    Peroh ist ein guter Zwinger, mit Hauptaugenmerk auf die Leistung (bezüglich IPO). Allerdings dürfte der für anstehende Würfe (gerade dem mit Moana) eine Warteliste haben, und er ist auch nicht ganz billig. Ich persönlich meide (aus gesundheitlichen Gründen) zwei Rüden, die in den letzten Generationen dort zum Zuchteinsatz gekommen sind. Das ist aber ein persönliches Ding von mir und die Hunde aus dem Zwinger von Peroh, die über diese beiden Rüden gekommen sind, waren gesundheitlich nicht auffällig, eher im Gegenteil.

    Aus welchem Zwinger stammt denn Dein Hund? Du musst auch bedenken dass nicht alle Würfe eines Züchters Deinen persönlichen Kriterien entsprechen werden. Ich kenne gute Züchterkollegen, die aber teilweise auch Würfe machen die ich persönlich so nicht machen würde. Und umgedreht ist das ganz genau so. Oft höre ich von anderen Züchtern "Warum hast Du ausgerechnet diesen Rüden genommen?". Jeder Züchter hat andere Erfahrungen mit einzelnen Zuchttieren und -linien gemacht, jeder Züchter hat teilweise andere Informationen als andere Züchter. Von daher empfehle ich Welpeninteressenten nie pauschal andere Züchter, sondern i.d.R. nur einzelne Zuchtverpaarungen. Allerdings nur von Züchtern, bei denen ich die Aufzuchtbedingungen für optimal halte.

    Seit einem Jahr ist die Situation coronabedingt sehr schwierig, nicht nur in den SV-Ortsgruppen. Schau Dich in den umliegenden SV-Ortsgruppen um. Aber auch in anderen Hundesportverbänden oder Ortsgruppen anderer Gebrauchshundezuchtvereine. Die Chemie muss stimmen, in Bezug auf die Leute dort. Und wie Dir das Angebot in einem Verein bzw. einer OG gefällt. Das ist wichtiger als ob Du in einer Ortsgruppe des SVs, des Boxerclubs, der Clubs für Terrier etc. oder in einem reinen Hundesportverein trainierst.


    Und natürlich kann das normale Trainingsangebot, welches wenn wir viel Glück haben vielleicht in der zweiten Jahreshälfte wieder eintritt, vom derzeitigen "coronageschrumpften" Trainningsangebot deutlich abweichen.


    Im SV ist es tatsächlich so dass Du an den Hauptverband Deinen Beitrag zahlst, und dann noch mal einen Jahresbeitrag an die jeweilige Ortsgruppe, der Du beitrittst. Wobei Du als SV-Mitglied keiner OG beitreten musst. Und theoretisch überall das Angebot in den OGen nutzen kannst. Aber natürlich bringen sich die OG-Mitglieder neben der Zahlung ihres Jahresbeitrags an die OG auch noch anderweitig dort ein. Rasen mähen, Hecke schneiden, Reparaturen durchführen, Vereinsheim putzen, Kuchen backen, Salate machen, von Morgens bis Abends bei Veranstaltungen helfen usw. Da wird es natürlich nicht so gerne gesehen wenn Nicht-Mitglieder dauerhaft in einer OG trainieren und bei den Verpflichtungen der OG-Mitglieder außen vor bleiben. Mal für wenige Wochen, z.B. vor einer Prüfungsteilnahme, wird das i.d.R. toleriert, und dann sind die Prüfungsteilnehmer den Mitgliedern meist auch gleichgestellt (z.B. wenn pro Hund ein "Hetzgeld" gezahlt wird; i.d.R. ist das für Nichtmitglieder höher als für Mitglieder). Oder wenn eine OG kostenpflichte Kurse/Seminare/Vorträge etc. anbietet sind die i.d.R. für Mitglieder günstiger als für Nichtmitglieder.

    Die Entfernung spielt für uns keine Rolle. Für den ersten Hund sind wir auch weit gefahren.


    Die Frage, weshalb wir nicht wieder einen Hund von dem Züchter nehmen, drängt sich natürlich auf. Ich zweifle deshalb, weil die Hunde - nach eigenen Angaben des Züchters - zwar für den Sport, aber nicht für den Hochleistungssport gezüchtet werden. Die Zuchttiere besitzen eine Ausbildung, jedoch - wenn ich dies teilweise mit Zuchten auf working dog vergleiche - nicht ganz so ambitioniert. Dies wohl auch deshalb, weil die Tiere in Familien mit Kindern leben sollen können.

    Das eine schließt doch das andere nicht aus. Ich würde vielmehr die Finger von einem Züchter lassen, dem die sozialen Kompetenzen der von ihm gezüchteten Hunde NICHT wichtig sind.


    Du solltest doch selbst beurteilen können ob Dein Hund für den "gehobenen" Sport ausreichend Qualitäten mitbringt oder nicht. Und die Hunde "Deines" Züchters somit dafür geeignet sind oder nicht. Wenn Du das nicht erkennen kannst, dann brauchst Du auch keinen Hund mit Qualitäten für den Hochleistungssport... 8)


    Es gibt viele "hochleistungsambitionierte" Züchter, die teilweise mit IPO1-Hündinnen züchten. Denn die in Prüfungen erreichten Punkte vererben sich nicht. Hundezucht und Hundesport sind beides sehr zeitaufwendige Hobbys. Wenn Züchter selbst im Leistungssport aktiv führen, dann bilden sie oft nur die Hündinnen, die sie überregional führen (teilweise bis zur WM) bis zur IPO3 aus. Die anderen werden, obwohl sie beste Veranlagungen besitzen, dann oft auf der IPO1 "stehen gelassen". Weil neben dem Beruf, dem Sport, der Welpenaufzucht, der tagtäglichen Versorgung aller Hunde des Züchter gar nicht genug Zeit zur Verfügung steht auch noch diese Hündinnen weiter auszubilden.


    Zudem ist es inzwischen auch ein Problem ein gutes Trainungsumfeld mit guten Schutzdiensthelfern zu haben. Ich selbst bilde meine Hündinnen deswegen nur noch so weit aus dass ich mit ihnen die IPO3 machen.


    Zur Eignung von Hunden für den "gehobenen" Sport, deren Züchter u.a. auch Wert auf soziale Kompetenzen legen: Aus meinem vorletzten Wurf ist eine Hündin Dualhund bei der (deutschen) Polizei. Einer wird im Ringsport geführt. Diese beiden Hunde müssen dafür einiges mehr mitbringen als viele Hunde, die überregional im IPO-Bereich geführt werden, mit sich bringen. Einer ist bei einer älteren Dame, die IPO-Sport auf Vereinsebene betreibt und ihre Hunde mit an die Arbeit nimmt, die Hunde dort u.a. mit psychisch nicht so ganz einfachen Jugendlichen arbeiten. Auch die anderen beiden Hunde werden "nur" auf Vereinsebene gearbeitet, bei beiden war aber ihre "Familienkompetzen" wichtig. Qualitativ hätte es bei allen für die "gehobene" IPO-Laufbahn gereicht.


    Aus meinem letzten Wurf gingen drei Welpen in Hände, die IPO- und/oder FH-orientiert sind, aber bei denen auch die sozialen Kompetenzen im Vordergrund standen. Gerade wenn die Hunde ihre Halter im Job begleiten, u.a. in Bereichen mit Kundenkontakt, darf da später nichts passieren. Eine Hündin ging in Anfängerhände an eine Familie mit Kindern, die eine spätere Ausbildung im Rettungshundebereich in Betracht gezogen haben. Inzwischen sind die Eltern aktive SV-Mitglieder in einer Ortsgruppe und arbeiten auch auf IPO hin. Gerade solche Welpenkäufer brauchen einen wirklich gut veranlagten Hund, sonst verlieren sie ganz schnell den Spaß an der Sache (da sie Defizite des Hundes ja nicht oder nur unzureichend kompensieren können). Der aber natürlich sozialkompetent sein muss. Und eine Hündin aus diesem Wurf habe ich diese Woche an die (deutsche) Polizei verkauft. Auch hier bei diesem Wurf sind Gesundheit und Instinktverhalten die Basis, in Verbindung mit sozialen Kompetenzen, für den jeweiligen Einsatzbereich der Hunde. Und gerade im Dienst und im Ringsportbereich bist Du als Hundeführer darauf angewiesen dass Deine Hunde auch selbst entscheiden, dabei aber trotzdem nicht "entgleisen" dürfen.


    Mir als Züchter ist die ganze Bandbreite der Leistungsfähigkeit wichtig. Hohe Punktzahlen interessieren mich dabei weniger. Ich nehme auch schon mal einen älteren ausländischen Diensthund als Deckrüden oder einen bisher unbekannten ausländischen Rüden, der gerade mal vom Alter her seit 6 Wochen decken darf. Also Hunde, die "in der Szene" völlig unbekannt sind. Wichtig sind mir die Bereiche Gesundheit und Instinktveranlagungen (letzteres schließt Nerven/Nerventätigkeit und die einzelnen Triebbereiche mit ein). Beide Bereiche sind mit gleich wichtig. Und die sozialen Kompetenzen der Hunde. Wenn das alles stimmt, und wenn Rüde und Hündin von ihren Veranlagungen her miteinander harmonisieren, dann kannst Du mit den meisten Welpen aus einer solchen Verbindung fast alles machen. Dann liegt es nur an Dir als Ausbilder und Hundeführer was aus dem Hund wird.


    Die wirklichen Qualitäten, die einen guten Sporthund auszeichnen, der auch sozialkompetent ist, sind sie selben die auch einen guten Rettungshund, Diensthund, Ringsporthund, Herdengebrauchshund etc. auszeichnen. Man kann in den einzelnen Bereichen, in denen Hunde eingesetzt werden, gewisse Defizite ausgleichen, die je nach Einsatzbereich unterschiedlich gelagert sein können. D.h. habe ich einen Hund, der Defizite im familiären Umfeld zeigt (i.d.R. durch Einschränkungen in der nervlichen Belastung, und/oder mit Problemen im Hormonhaushalt, wodurch die Erregungs-/Hemmungsphasen gestört ablaufen), kann der in einem Haushalt ohne Kinder und ohne viel Kontakt zu Menschen, die so einen Hund nicht zu händeln wissen, ein absolut guter Sporthund im gehobenen Leistungsbereich oder ein superguter Diensthund sein. Aber für die Zucht ist so ein Hund für mich nicht geeignet, weil er von seinen Veranlagungen her für mich nicht optimal wäre, sondern halt entsprechende (und nicht zu unterschätzende) Defizite besitzt. Auch wenn die in den richtigen Händen kompensiert werden können. Gerät solch ein Hund in die falschen Hände, kann das zu Katastrophen führen, über die man dann Schlagzeilen in Zeitungen und dem Internet liest.


    Von daher gehe in Dich und beleuchte die bisherigen Würfe "Deines" Züchters. Schau auch mal nach in welche Hände er seine Welpen bevorzugt verkauft. Ich persönlich gebe meine Welpen lieber an "Otto-Normalverbraucher", die mit einer realistischen Einschätzung irgend einen Sport oder Rettungshundearbeit mit ihrem Hund manchen wollen, ab als an Leute die irgendwelche Bundessiegerprüfungs- oder EM-Fantasien haben. 99 von 100 solcher Menschen bringen ihren Hund dort eh nicht hin (was dann meist nicht an den Qualitäten des Hundes, sondern oft an den eingeschränkten Fähigkeiten der Menschen liegt). Bei solch einem Käuferkreis findest Du später natürlich nur wenig Hunde auf überregionalen/internationalen Prüfungen/Wettkämpfen.

    Also, wenn ich jetzt so einen Test bei Laboklin in Auftrag gebe, mache ich das privat mit einer Probe von meinem Hund und schicke das ein. Bekomme dann die Auswertung für meinen Hund zugeschickt. Das lässt doch schon wieder Raum zu für betrügerische Absichten. Da kann doch jeder für sein Zuchttier eine Probe einschicken, wo er weiß die sind frei von DM, kann ja nicht kontrolliert werden. Um dann den Test bei den jeweiligen Zuchttieren zu hinterlegen?! Weil sieht ja besser aus und vermarktet sich dann auch besser, man scheut ja weder Kosten noch Mühen. Da ist es doch zielführender wenn nur anerkannt wird, wenn es vom TA per Chipnummer eingereicht wird.

    Am besten war es als die Tests bei Generatio gemacht werden konnten. Da hat man eine Mail an das Zuchtbuchamt geschrieben dass man den Hund XYZ mit der Zuchtbuchnummer Sowieso auf DM testen lassen möchte. Die Mitarbeiterin des Zuchtbuchamtes hat den Auftrag an Generatio weitergeleitet über die DNA-Lagernummer des betreffenden Hundes (die DNA-Probe wird im Rahmen des Chippens der Welpen bei der letzten Wurfabnahme durch den zuständigen ID-Beauftragten des SVs abgenommen und bei Generatio eingelagert). Eine knappe Woche später hatte man das Zertifikat im Briefkasten, zugesendet vom SV, der lt. Zertifikat auch der Auftraggeber war. Und das Ergebnis war dann auch direkt beim Zuchtbuchamt hinterlegt, was u.a. auch wichtig für die Studien war. Die Rechnung für die Auswertung bekam man vom SV, nicht vom Labor. Das war eine runde Sache.

    Das ist IMMER so... im Grunde kann man sogar einen Rüden decken lassen und einen anderen in den Stammbaum eintragen... die Farbe sollte halt stimmen... 🤣

    Naja, spätestens wenn von EINEM Nachkommen die DNA ausgewertet wird (spätestens vor dem Zuchteinsatz, viele Hundehalter lassen das aber auch früher machen) fliegt der ganze Schwindel auf. Was dann teuer wird (DNA-Auswertung für ALLE Hunde des Wurfes, Umschreiben der Ahnentafeln sofern der andere Rüde überhaupt eine Zuchtzulassung hat, theoretisch kann jeder Welpenkäufer den Züchter zivilrechtlich verklagen weil eine falsch angegebene Abstammung ein Sachmangel ist, umso mehr wenn die Hunde aus dem Zuchtbuch gestrichen werden wenn der Vater keine Zuchtzulassung hatte usw.).

    Nun sind die Auswirkungen einer Merle (mischerbig) x Merle (mischerbig) -Verpaarung oder gar Merle (reinerbig) x Merle (reinerbig) -Verpaarung aber deutlich stärker als die Auswirkungen einer N/DM x N/DM-Verpaarung oder auch DM/DM x DM/DM-verpaarung. Bei der Verpaarung zweier mischerbiger Hunde hast Du in Bezug auf Merle einen statistischen Durchschnitt von 25% der Nachkommenschaft, die unweigerlich schwere gesundheitliche Schäden haben. Bei der Verpaarung eines mischerbigen mit einem reinerbigen Hund steigt dieser Anteil der Nachkommenschaft auf 50% und bei der Verpaarung zweier reinerbiger Hunde sind 100% der Nachzucht von körperlichen Defekten betroffen. Es gibt kaum einen Doppel-Merle, der nicht irgendwelche gesundheitlichen Schäden hat. Bei den meisten sind diese schwer.


    In Bezug auf DM hast Du statistisch die selbe Verteilung bei den Genotypen. ABER... lt. den Ergebissen der einzelnen wissenschaftlichen Studien erkranken von den sog. "ad risk"-Hunden (also den mit dem Genotyp DM/DM) je nach Studie nur 2 bis 5% der betroffenen Hunde im Laufe ihres Lebens an DM (die Studienergebnisse unterscheiden sich diesbezüglich). Zwar haben über 95% der Hunde, die an DM erkranken, den Genotyp DM/DM. Aber je nachdem nach welcher Studie man sich richtet erkranken 95 bis 98 der Hunde, die den Genotyp DM/DM haben, ja gar nicht an dieser Erkrankung. Hinzu kommt dass DM, wen sie auftritt, bei nicht wenigen Hunden erst sehr spät auftritt. D.h. die haben trotz Erkrankung ohne diesbezügliche körperliche Einschränkungen ein u.U. sehr hohes Alter erreicht und werden dann mit vielleicht erst 13 oder 14 Jahren oder sogar noch später eingeschläfert, wenn sie entsprechende neurologische Ausfälle zeigen. Natürlich wären sie dann ohne DM-Erkrankung noch etwas älter geworden. Aber viele Hunde, die das mutierte SOD1-Gen nicht tragen, erkranken und sterben vorher an anderen Sache.Im Vergleich dazu ist fast jeder Doppelmerle von eher mehr als weniger schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen.


    Wenn man sich das nicht klar macht, dann kann man die Ausführungen der Wissenschaftler zu diesem Thema (an denen sich dann auch der SV orientiert) vielleicht wirklich nicht verstehen. Aber unter diesem Aspekt sind es vor allem die Populationsgenetiker, die davor warnen vorschnell zu starke Sanktionen einzuleiten, sondern vorher besser erst mal noch ein bisschen weiter zu forschen. Z.B. Dr. Helga Eichelberger, Prof. Jög Epplen oder der inzwischen leider verstorbene Dr. Hellmuth Wachtel zählen zu den Koryphäen der Wissenschaft in Bezug auf Hundezucht und Populationsgenetik und gehören zu den Wissenschaftlerne die immer mahnen (bzw. gemahnt haben) aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse nicht vorschnell zu strikt umzusetzen. Das Risiko einer DM-Erkrankung in der Gesamtpopulation des DSH ist so gering dass er gemäß gesetzlicher Definition nicht unter den sog. Qualzucht-§ fällt. In Bezug auf den Merle-Faktor ist das völlig anders.


    Wer einmal einen an DM erkrankten Hund besessen hat oder einen kennt wird das Restrisiko beim Welpenkauf ausschließen wollen. Ich möchte das auch als Züchter. Akzeptiere aber dass mein Zuchtverband das Thema zwar im Auge hat (und sich an der Erforschung aktiv beteiligt). Aber sich derzeit an den Aussagen der Wissenschaftler orientiert die dazu raten erst mal über die Erkrankung aufzuklären, aber nicht vorschnell durch Sanktionen in Bezug auf die Zuchtselektion zu handeln. Hinzu kommt dass alle Vorgänge in den Zuchtverbänden demokratisch ablaufen. Ich selbst habe auf der Landesdelegiertenversammlung einen entsprechenden Antrag gestellt (was beinhaltet dass dieser Antrag bereits in meiner Ortgruppe befürworten = angenommen worden ist) dass zumindest ein Elternteil in Bezug auf das SOD1-Gen getestet sein sollte und nur dann mit einem ungetesteten Partner verpaart werden sollte wenn es den Genotyp N/N besitzt. Bzw. bei der Verpaarung von zwei getesteten Partner N/DM- und DM/DM-Hunde nur mit einem N/N-Partner verpaart werden dürfen. Und mein Antrag wurde knapp abgelehnt. (Es waren übrigens noch zwei weitere Anträge zu diesem Thema eingereicht worden, die aber zurück gezogen wurden da sie ähnlich lautend waren.) Und in anderen Landesgruppen wurden entsprechende Anträge zeitgleich gestellt. Mind. einer davon ging dann auch in die Bundesversammlung (wurde also in seiner Landesgruppe angenommen). Wenn dann die Entscheidung der Mehrheit einen solchen Antrag mit knapper Mehrheit ablehnt, dann gebe ich mich als guter Demokrat damit zufrieden. Denn ich kann ja meine Hündinnen testen lassen, verbietet mir ja niemand. Und ich arbeite selbst in einer Forschungseinrichtung und weiß dass die Argumente gegen einen solchen Antrag, in Verbindung mit dem damaligen Wissensstand, nicht von der Hand zu weisen sind.


    Übrigens hat in etwa zum Zeitpunkt meines Antrags Laboklin das Patent an den Rechten für den DM-DNA-Test erworben. Bis dahin konnte man die DM-Auswertung für 40 Euro über das Zuchtbuchamt bei Generatio in Auftrag geben. Dadurch war sicher gestellt dass auch tatsächlich die DNA des jeweils betreffenden Hundes ausgewertet wurde. Denn es wurde die DNA-Probe verwendet, die von jedem Welpen, der ins Zuchtbuch eingetrragen wird, bei Generatio eingelagert wird. Durch Laboklin ist die Auswertung nicht nur fast doppelt so teuer (Laborkosten plus zusätzliche Kosten beim Tierarzt, Porto und Verpackung usw.). Sondern der Hundehalter reicht die DNA-Probe (Blut oder Speichel) selbst oder über seinen Tierarzt ein. Ohne Identifikationsprüfung... Meiner Meinung nach mit ein Umstand, wegen dem die entsprechenden Anträge mit i.d.R. knapper Mehrheit abgelehnt worden sind. Denn was nützt eine DNA-Prüfung ohne dass die Identität des Hundes wirklich sicher ist? Leider gibt es derzeit für dieses Problem noch keine befriedigende Lösung, denn Laboklin ist nun mal nicht das Vertragslabor des SVs (und dieses noch einmal zu wechseln wäre unglaublich teuer, das haben wir schon einmal durch), besitzt inzwischen aber das Patent für diesen Test.

    Letztendlich ist es für den Hund wurscht ob er in einer Box fährt oder ohne. Wobei die Sicherheit für ihn in einer Box halt deutlich höher ist und viele Hunde sich in einer Box auch sicherer fühlen. Wenn man merkt dass der Hund unruhig wird, macht man halt Pause...

    Jeder muss was machen, Verbände, Züchter UND Käufer oder halt dazu stehen das es nicht um gesunde Hunde geht, sondern ums Geld.

    Es geht dabei nicht nur um's Geld. Z.B. Gentests werden von manchen Wissenschaftlern durchaus auch kritisch gesehen. Es gibt namenhafte Wissenschaftler, die in ihren Vorträgen davor warnen durch entsprechende Sanktionen die Zuchtbasis zu sehr einzuengen. Nach jedem Vortrag gibt es eine Diskussionsrunde, in der so etwas erörtert wird.


    Es ist ja nicht so dass z.B. noch keine Anträge gestellt worden sind in Bezug auf die Degenerative Myelopathie, übrigens auch von mir. Wobei mein Antrag nicht darauf abgezielt hat diesen Test für jeden Hund, der in die Zucht geht, verpflichtend zu machen. Das ist nämlich gar nicht notwendig. Es reicht wenn ein Hund in einer Verpaarung getestet ist, wenn dieser den Genotyp N/N besitzt.


    Es gibt aber auch wissenschaftliche Studien, lt. denen auch Hunde an DM erkrankt sind die auf dem SOD1-Gen zwei gesunde Allele besitzen. Das war der wissenschaftliche Stand zum Zeitpunkt meines Antrags. Inzwischen ist etwas Zeit vergangen und es gibt mehr Studien zu dieser Erkrankung. Und es scheint derzeit dass der DSH nicht zu den Rassen gehört, bei denen auch Mutationen auf anderen Genen zu einer DM führen können (wie z.B. beim Berner Sennenhund oder dem Hovawart). Damals war das so aber noch nicht publiziert worden. Und wenn Du heute einen Wissenschaftler fragen würdest ob DM beim DSH ausschließlich nur bei den sog. "ad risk"-Hunden auftritt, wirst Du keinen finden der sich darauf festlegt. Denn bisher wurde lediglich noch kein solcher Fall dokumentiert. Was nicht bedeutet dass es ihn nicht gibt...


    Hier mal ein Link zu einem Artikel aus der SV-Zeitung. Der ist jetzt schon etwas älter, zeigt aber dass der SV an der Erforschung der DM weiter mitarbeitet. Und er orientiert sich tatsächlich an den Informationen und Ratschlägen, welche die Wissenschaftler zu diesem Thema geben. Leider dauert die Erforschung solcher Erkrankungen ihre Zeit. Die Hunde aus der sog. Gelenkstudie sind ja zur Zeit noch gar nicht im relevanten Alter, um bestehende Fragen zur Erkrankung der DM/DM-Hunde abzuklären.


    https://www.schaeferhunde.de/f…/07_14_DegMyelopathie.pdf


    Das schöne dabei ist ja dass man als Züchter bzw. Welpenkäufer trotz allem seine eigenen Prioritäten setzen kann. Und Zuchtpartner bzw. Züchter u.a. auch danach auswählen kann ob auf DM getestete Hunde zur Zucht eingesetzt werden oder nicht. Da jammert Ihr alle wirklich auf ganz hohem Niveau. Beim DSH gibt es ja nun wirklich mehr als genug Alternativen, wenn man einen Welpen sucht. Mal als Beispiel: Nach meinem Großspitzwelpen habe ich geschlagene 5 Jahre gesucht! Und da konnte ich nicht mal 50% der Selektionskriterien anlegen, die ich beim Kauf eines DSH-Welpen angelegt hätte. Sprich einen DSH-Welpen mit einem derartigen genetischen und prägungstechnischen Background hätte ich nie gekauft. Und bei anderen Rassen wird vieles, was die Gesundheit betrifft, keinesfalls so offen diskutiert wie beim DSH (wodurch der Laie davon ausgeht dass andere Rassen per se gesünder sind; das ist falsch, man spricht bloß nicht offen darüber). Da habt Ihr es, wenn Ihr einen DSH-Welpen kauft, wirklich einfach dagegen. Findet man im Frühjahr nicht den passenden Welpen, dann findet man ihn halt im Sommer oder im Herbst...

    Macht man bei Hunden eigentlich auch Rückverpaarungen? Zb Tochter/Vater?

    Ich kenne das von der Katzenzucht.

    So etwas ist im VDH nicht erlaubt. Im SV ist die engste Inzucht, die man machen darf, 3-3. D.h. der selbe Ahn darf sowohl in der Vater- wie in der Mutterlinie in der Urgroßelterngeneration auftreten. Das betrifft auch Vollgeschwister (d.h. man darf keine 2-2 oder 2-3 Inzucht auf Vollgeschwister machen).

    Es gibt bereits Gentests die zu 80% zuverlässig sind,aber die Zuchtvereine sind nicht daran Interessiert, weil das halt über 200€ kostet pro Zuchttier.....so sind sie nun mal, die (meisten) Menschen.

    Die meisten Menschen wollen auch möglichst wenig für einen Welpen bezahlen... Letztendlich ist es der Verbraucher (in diesem Fall der Welpenkäufer), der die Macht hat. Kauft der Verbraucher z.B. nur Fleisch aus vernünftiger Tierhaltung, dann können die Erzeuger, die nur die Mindestbedingungen erfüllen in Bezug auf die Tierhaltung, einpacken... In der Hundezucht ist das genau so: Würden die Welpenkäufer nur bei den Züchtern kaufen, die auch freiwillige gesundheitliche Untersuchungen bei ihren Zuchttiere machen lassen, dann könnten die anderen ihre Zucht einstellen.


    Micha369: Und ja, es gehört dazu sich vor dem Kauf eines Hundes auch mit den Erkrankungen auseinander zu setzen, die als "rassetypisch" gelten. Das ist heute so einfach wie nie zuvor. Google macht's möglich... Im übrigen sind es i.d.R. die Zuchtverbände, die entsprechende wissenschaftliche Studien überhaupt erst möglich machen. Sowohl finanziell wir auch durch das zur Verfügung stellen von Hunden (direkt für die Studien) wie auch Blut-/DNA-Proben, Röntgenbildern etc. Ohne die Zuchtverbände hätten validierte Auswertungsverfahren wie für HD, ED, LÜW, OCD, Patellaluxation, diverse Augenerkrankungen etc. nie entwickelt werden können. Und es sind i.d.R. die beteiligten Wissenschaftler, die den Zuchtverbänden dazu raten restriktive Zuchtbestimmungen vorsichtig einzuführen und nicht sofort mit brachialer Gewalt. Wem das als Welpenkäufer zu lange dauert, der kann ja einfach seine persönliche Meßlatte beim Welpenkauf höher legen und ausschließlich dort kaufen, wo bereits alle möglichen Auswertungsergebnisse in die Zuchtauswahl mit einfließen. Im übrigen sehe ich solch einen Welpenkäufer dann auch in der Pflicht seinen Hund, wenn dieser das entsprechende Alter erreicht hat, diesbezüglich ebenfalls komplett untersuchen/auswerten zu lassen, weil er selbst dann auch sein persönliches Scherflein zur Gesunderhaltung der Rasse beizutragen hat. Auch ohne eigene Zuchtabsichten. Denn Menschen, die Wasser predigen und selbst Wein trinken, kann ich auf den Tod nicht ausstehen.


    Beim DSH ist das ja alles noch recht problemlos, im Vergleich zu anderen Rassen. Aber schau mal z.B. auf die brachyzephalen Rassen. Fast jeder findet es inzwischen schlimm dass diese Hunde kaum atmen können (und das ist nur eines von mehreren eklatanten Problemen dieser Rassen). Aber der Welpenverkauf boomt wie nie zuvor. Z.B. bei der Franz. Bulldogge stammen nicht mal 2% der Welpen aus seriöser Zucht. Und wir reden hier über alljährliche Neuanmeldungen bei TASSO von inzwischen über 11.000 Welpen pro Jahr. Was bedeutet dass über 10.500 Welpenkäufer im Jahr von der Problematik des brachyzephalen Syndroms garantiert schon mal etwas gehört haben (es erscheint ja inzwischen oft genug in den Medien). Sie aber ihre Welpen trotzdem völlig unbedarft und willkürlich aus dubiosen Quellen erwerben und i.d.R. nicht mal die Elterntiere selbst sehen).