nette
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Beiträge von nette

    Lexy zeigte bis sie circa 1 Jahr alt war ehern null Jagdinteresse, da war der waldspaziergang eine entspannte Freude. Konnten wir sie da noch frei laufen lassen wenn eine Krähe irgendwo auf dem Feld sass, geht das jetzt nicht mehr. Die Schleppleine ist aktuell unser ständiger Begleiter.

    Seit einem Jahr scannt sie die Umgebung ab und wirklich jedes noch so kleine knacken im Unterholz wird wahrgenommen und mit extrem angespannter Haltung nachverfolgt.


    Angefangen hat es mit einem Reh im eigentlich nicht so hohen Gras was wir beim Gang über eine Wiese die zwischen Wald und Feld liegt aufgescheucht haben. Ich dachte ich hätte die Wiese vorher genug gescannt und hab das Reh nicht gesehen, so tief hat es sich nach unten versteckt. Lexy also im Freilauf und das Reh aufgescheucht und natürlich volle Kanne hinterher... Sie hat es nicht erwischt, ist aber so weit weggelaufen, dass sie sich unterwegs noch einen Hundekumpel vom Besitzer abgeklaubt hat und das sind sie zu zweit übers Feld getobt. Sie hatte also einen Heidenspass :-/

    Beim zweiten mal wo sie mir entwischt ist, war es ein Schatten/Vogel (ich habs nur aus den Augenwinkel gesehen) auf einem Abhang. Links von uns der Neckar und rechts von uns die steile Böschung nach oben, mit Felsen und verwuchert undurchsichtig. Ich dachte naja da überlegt sie sich 2 x ob sie da hoch geht (war echt steil). Ich war mir also der Umgebung sicher, dass da kein Wild vor uns stehen wird und das sie falls ne Ente den Weg kreuzt sie auch nicht hinterher ins Wasser geht. Tja, aber ein Mali kommt überall hin :huh: und schwubs war sie schneller als ich gucken konnte die steile Felsböschung rauf und verschwunden. ( der Dalmi wäre da nie und nimmer rauf, trotz Jagdambitionen, daher meine Fehleinschätzung)

    Wenn Madame sich etwas in den Kopf gesetzt hat und sie hat Gelegenheit dazu, dann macht sie das auch... Sie war ne halbe Stunde weg und kam zerschramt, völlig erschöpft und mit aufgeschnittener Pfote wieder zurück.

    Seither auch der unentspanntere Gang im Wald - besonders früh morgens um 5 wenn das Dorf noch ruhig aber der Wald anfängt aufzuwachen.

    Tortour für den Hund und sie hechelt wie doof schon nach 500 Meter im Wald, zittert vor Anspannung wenn Sie die Ohren spitzt weil irgendwo ein Blatt vom Baum fällt. Alles wird abgescannt und auf jagdbares hin kontrolliert... Tagsüber auf den Feldern geht es besser, da ist auch ein Freilauf möglich in dem wir uns miteinander beschäftigen. Aber wehe ich achte nicht auf sie und hänge meinen Gedanken nach, dann wäre sie weg, weil sie jedem Vogel bis nach Sonstwo hin folgt. Der Dalmi fand Vögel völlig uninteressant, da er wusste die kriegt er eh nicht da oben, aber Lexy meint wenn sie lange genug hinterher rennt, fall die irgendwann mal runter :)


    Ihre Reaktion aufs nur hören von irgendwas ist hinterherspringen, hinterherlaufen SOFORT, Ihre Reaktion aufs sehen eines unbewegten Rehes ist erstmal Beobachten, dass gibt uns zwar Zeit, aber Ansprechbar ist sie dann auch nicht.

    Letztens haben wir eine Gruppe Rehe beobachtet, von denen sich 2 Böcke bekämpft haben. Das war dann ehern so, dass sie da auch zuschauen konnte " was machen die da?" und war auch ansprechbar und konnte zwischendurch sogar auch ein Kommando ausführen - also ehern so als würde sie Hunde beobachten. Aber sobald die Rehe wegrennen, geht sie steil und ich erreiche sie nicht mehr.

    Ist ein Zaun dazwischen, wird es uninteressant. Ziegen am Waldrand eingezäunt - springen hin und her - sie schaut nur Interessiert und schnüffelt, ist aber dabei entspannt.

    Üben an Übungsobjekten geht also nur "im echten Kontakt" ohne was dazwischen. Ich hatte ja die Hoffnung, das Besuche im Wildgehege etwas bringen, aber da verhält sie sich ganz anders.


    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie es ernst meint, denn ein Vogel im Garten hätte schon fast sein Leben gelassen, wenn mein Mann nicht sofort als sie ihn schnappte "aus" gebrüllt hätte und sie so total erschrocken den Vogel wieder ausgespuckt hat.

    Sie geht ihren Instinkten nach und will die Beute auch fangen und erlegen, da ist nix mit "ach wir hetzen mal zum Spass 300m hinterher und dann drehen wir um". Sobald sie im hetzen ist, gibt es nix anderes mehr als das Ziel zu erreichen.


    Mein Schäferhund ist also keiner der mit seiner Beute nur spielen will :-/

    Und deshalb glaube ich nicht generell an eine Unsicherheit. Außerdem würde dann ja sobald jemand anderes ihn an der Leine hat sein Verhalten sich ja sofort verändern. Passiert nur überhaupt so gar nicht.

    naja aber die unsicherheit muss ja nicht mit dir zusammenhängen, sondern kann auch an der situation liegen - egal wer am anderen ende der leine ist

    also lexy geht ab wie schmitz katze wenn sohnemann aus seinem zimmer zu uns in wohnzimmer kommt - sie hätte doch aber hören können das er es ist :)

    sie verbellt erstmal alles und jeden der ins haus kommt oder sich wie junior derzeit selten aus dem zimmer begibt :)

    bis sie erkennt wer es ist - das hat der dalmi nicht gemacht, der hat schon beim reinfahren in die einfahrt gehört das ich es bin und gewinselt vor freude wenn ich dann an der tür war

    lexy bellt "achtung da kommt wer" bis ich drin bin um dann erst in freudenwinseln auszubrechen


    daher könnte es auch ein knurren im sinne des "ich wache hier " handeln und ich würde in so einem fall ähnlich vorgehen wie bei gebell am zaun - in aller ruhe hingehen und gucken dem hund danken fürs anzeigen und mit OK wegschicken

    ich bin auch nicht die geduldigste :D

    Argos ja habe ich getan. O Ton er sei nur scheu und die Rasse halt kein Labbi!

    :cursing: schade das manche "züchter" so gar kein interesse an der entwicklung ihrer welpen haben ... (war/ist ja bei lexy auch so)



    ich finde auch das du auf einem guten weg bist und schon viel erreicht hast, jedoch solltest du trotzdem überlegen welcher form von beschäftigung ihr euch intensiv und regelmäßig am besten mit trainer in einer gruppe hingebt

    ich kenne einige hunde die auf turnieren starten (agility, ro ) oder intensiv dummytraining machen, die sich never ever von jemanden anfassen lassen würden und auch teilweise welche mit problemen mit anderen hunden und man merkt den hunden/haltern das auf den ersten blick nicht an - weil sie soweit ansonsten entspannt sind und erst bei den letzten 50 cm nähe anfangen zu warnen - die sich aber ansonsten völlig normal und frei in der gruppe bewegen können, solange die gruppe sich an die vereinbarten regeln hält

    Mir wäre es zu gefährlich wenn ich den Hund immer wieder in diese Konfliktsituation bringen würde... irgendwann hält er es vielleicht nicht mehr aus... und was tut er dann?

    wenn man ein aktives leben hat, welches nicht nur in einem einsamen rahmen stattfindet, sondern eben auch bedeutet unter menschen zu gehen, dann macht es sinn den hund lernen zu lassen eine gewisse nähe zu tolerieren

    und bei einem hund der das verhalten von welpen an zeigt, würde man doch von anfang an alles versuchen das er das lernen kann

    dementsprechend gehört eben das training am konflikt dazu

    in diesem zusammenhang verstehe ich die aussage von ihm was das leckerlie füttern von fremden menschen angeht - als versuch/training den konflikt zu lösen und dem hund zu vermitteln fremde menschen wollen dir nix böses - das wird ziemlich häufig als trainingsmethode empfohlen

    (meiner meinung nach passt das aber nicht für jeden hund - uns z.B. hat es nix geholfen)

    das ein hund sich nicht von jedem anfassen lassen muss sehe ich auch so, aber es ist im alltag ja einfacher wenn der hund nicht gleich explodiert sondern andere strategien hat um damit klar zu kommen wenn es doch mal passiert

    es ist glaube ich auch für den hund dann stressfreier - denn wenn der hund sich aufregen muss, ist das ja für ihn auch kein spass

    Und dies nur, wenn die Leckerlis seitlich gehalten werden und er nicht angesprochen noch angeschaut wird!

    das kenn ich auch, dann wird halt in die andere hand die kein leckerchen hat geschnappt anstatt das leckerchen zu nehmen ... so war es bei uns

    es ist an der stelle wichtig dem hund nicht trainingsmethode xy aufzudrücken, sondern wirklich zu schauen was braucht der hund um lernen zu können - so meine erfahrung

    nette er lässt sich nicht streicheln von keinem außer mir und meiner Frau. Da kann ich auch nichts desensibiliesieren. Irgendwann kommt er von alleine und lässt das zu.

    du bist an der stelle ein wenig zu einsilbig :)


    mir ging es nicht um jetzt, sondern um die zeit als du loki als welpen die anfangszeit bei dir hattest wie da dein vorgehen aussah als du dieses verhalten bei ihm bemerkt hast...

    ich hatte mit dem dalmatiner einen unsicheren hund


    die unsicherheit fremden menschen und die leinenaggression bei hunden hat er zeitlebens nie abgelegt, silvester und gewitter wurden mit dem alter immer schlimmer - wo er als junghund noch die knaller mit uns direkt beobachtet hat, hat er als alter hund an dem tag sich komplett irgendwo verkrochen oder sich in meine arme geflüchtet und das obwohl wir NIE irgendwie darauf eingegangen sind und somit bewusst sein angstverhalten bestärkt haben - das kam wirklich von ganz alleine

    die autoangst/panik nach dem unfall haben wir komplett auflösen können, hat aber auch gedauert und erforderte geduld

    komische gegenstände und unbekannte untergründe waren immer wieder neu und das blieb auch so, er konnte oft nicht die transferleistung von einem erlernten auf etwas anderes neues erbringen und so war die holzbrücke über ein tal zwar lernbar, aber die gitterbrücke über den fluss wieder neu (ich sehe bei lexy das ein angsfreier hund diese transferleistung erbringen kann)

    der tierarzt blieb aufgrund gemachter erfahrungen einfach nur schlimm für ihn

    angst nachts im wald, wir haben manchmal im wald geschlafen (also ich, denn er hat kein auge zu getan), er fühlte sich mit zelt drüber immer wohler :) - hier war gewöhnung das mittel


    mit druck und gewalt geht da meiner erfahrung nach ehern weniger (oder gar nix, ich finde es sogar kontraproduktiv) - das führt nur zu noch mehr stress und bei zu viel stress lernt der hund nix mehr

    wir haben viel miteinander gemacht, er musste sein futter erarbeiten und hatte typisch für einen hund seiner rasse täglich viel laufbewegung (fahrrad und joggen)

    viel gemeinsames arbeiten hat gebracht, das ich den hund extrem gut lesen konnte und situationen entgegensteuern konnte und damit eben situationen die nicht auflösbar waren dann handelbar wurden und mit weniger stress für mich und den hund einhergingen, das unsere bindung top war, das er ausgelastet war und ansonsten ein glücklicher hund war, der eben tatsächlich den größten teil des tages keine angst haben musste

    nein ich gehe nicht unbewusst besonders ängstlich mit ihm um. Klar denke ich manchmal an Elli, aber Loki ist wirklich komplett anders.

    wie ist denn deine erwartung wenn du bestimmte situationen kommen siehst? denkst du, das du weisst was gleich passiert und dann passiert es auch?

    oder gehst du ehern da rein mit keiner erwartung und dann zeigt loki unerwünschtes verhalten?

    also wie ist deine haltung? die muss ja nicht ängstlich oder unsicher sein, aber vll. trotzdem nicht entspannt und auch nicht sicher im sinne von kopf hoch brust raus "eh wir gehen da ruhig dran vorbei und das ist völlig normal"


    wie oft durfte die nachbarin oder jemand anderes loki denn danach noch streicheln? wie sah deine strategie zur desensibilisierung/verhaltensänderung denn bisher aus?


    Bei der Gruppenarbeit im Hundeverein gewöhnt sich der Hund auch an so einiges. Und je größer die Gruppe, desto besser ist es.

    sehe ich anders, aus meiner erfahrung das ist bei ängstlichen hunden mit niedriger reizschwelle falsch

    ist das stresslevel zu hoch, dann ist der lerneffekt gleich null - der hund schaltet ab und lässt über sich ergehen, da er nicht jedem einzelnen reiz etwas entgegen setzen kann

    daher würde ich ehern kleine gruppen für den anfang nehmen und dann steigern, aber grundsätzlich finde ich gruppenarbeit immer gut!


    ellionore, ihr geht doch in die junghundegruppe oder? wie viele hunde waren/sind denn da und wie viel abstand habt ihr dort und wie läuft das training denn dort ab? du schreibst jedes mal wenn ein anderer hund ihn auch nur anschaut explodiert er, wie funktioniert denn das beim training?

    Babsi, du hast aber bestimmt ein Handy zum Bilder machen dabei^^

    Da braucht man keine Kamera mitschleppen

    Ich muss immer entscheiden zwischen Fotokamera, GoPro und Handy, da das Handy leider schon so alt ist das damit Fotos nicht mehr wirklich zu machen sind und ich mich für ein neues nicht durchringen kann ( das welches ich gern hätte gibt es nicht mehr)