nette
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Beiträge von nette

    Hast du in diesem Kurs denn mehr gelernt als in dem Lehrvideo vom Daniel?

    Auch beim Daniel müßen die Hunde im Alltag gehorchen können und sich auch im hohen Trieb beim Spielen abrufen lassen.

    Mit den Donnerwettern hält sich der Daniel wohl mehr zurück oder zeigt sie im Video zumindest nicht.

    Ja mehr gelernt auf jeden Fall, denn die Sachen vom Lehrvideo waren mir ja nicht neu. Ich kann das schwer beschreiben, denn es war anders.

    Die Seminarleiterin lächelt nur müde über die ganzen Hundetrainer die so arbeiten und meint, das entspricht nicht dem Hundeverhalten.

    Mitlerweile glaube ich auch, das viele Hundetrainer auch Wasser predigen und Wein trinken. Denn ich denke auch ein Daniel wird bei seinem Hund in hoher Erregungslage nicht mehr nur sachte an der Leine zuppeln.


    Im Prinzip ist die Kernaussage die Gleiche, jedoch geht das Donnerwetter nicht mit der Stimme sondern z.B. über körperliche Raumbegrenzung.

    Und selbstverständlich wird gelobt und die Hunde nicht geschlagen. Das "Zuckerbrot und Peitsche" war eher im übertragenen Sinne gemeint. Dein Prinzip läuft ja in die gleiche Richtung.


    An der Stelle steht wohl aber jeder Hundehalter, er muss für sich selbst einen Weg finden hinter dem er steht wie er mit seinem Hund lebt. Es gibt 10 Hundetrainer und dazu dann 12 Methode wie man was machen soll. Das ist für mich ein Punkt wo ich tatsächlich in manchen Situationen noch nicht klar bin was richtig ist und was nicht.

    Und letztlich bin ich auch nicht sicher, wie hoch der Einfluss einer Erziehungsmethode oder Umgangs mit dem Hund sich auf das Jagdverhalten des Hundes auswirkt. Ich bin weder Hundetrainer noch habe ich 50 Jahre Hundeerfahrung mit tausenden von Hunden und werde das auch nicht mehr bekommen und bin auch keine Hundeverhaltensforscher usw. Ich muss mich letztlich auf irgendeinen Weg entlanghangeln der meinem Bauchgefühl entspricht.

    So ich bin wieder zurück und möchte berichten:

    Einwöchiges Seminar Thema Jagdverhalten und Orientierung am Halter mit Alltagstraining


    Ort/Unterkunft:

    Ferienhof Kraus im Oberpfälzer Wald an der tschechischen Grenze

    Der Ferienhof ist ein Hundesporthotel und ich kann den absolut empfehlen. Schöne Zimmer, mit Hundebett, Futter/Wasserschüssel ausgestattet. Große helle Indoor Sporthalle mit Agilitygeräten, großer wunderschöner voll umzäunter Hundeplatz mit kleinem Teich in den die Hunde rein können. Überall Tütenspender und Mülleimer zur Entsorgung der Kotbeutel. Direkt am Wald gelegen, so dass man direkt mit dem Hund loslaufen kann. Hundedusche, Handtücher zum trocknen der Hunde usw.

    Die Betreiberin ist eine junge Frau , die total nett ist und auch extra Wünsche versucht zu berücksichtigen. Man kann HP buchen und das Essen ist auch gut. Die Umgebung ist wald- und wildreich und zum wandern durch den Wald finde ich das auch ganz angenehm und teilweise echt zauberhaft naturromantisch.

    (Unterkunft also TOP:))


    Seminarleiterin: Ch. Ostermeier - Hundetrainerin, Gutachterin für Hundewesen, Jägerin - fachlich hat sie extrem viel Wissen, menschlich .... ehm naja, mit ihrer Art muss man zurechtkommen. Ich fands um ehrlich zu sein manchmal schwierig.


    Seminaraufbau:

    Gemeinsames Frühstück, danach jeden Tag von halb zehn bis ca. 13-15 Uhr Alltagstraining, Jagdverhalten, Orientierung am Halter - ist alles eins und gehört alles zusammen.

    Das findet dann unterwegs während der Wanderungen in den Wäldern statt, oder auf dem Hundeplatz oder eben auch so wenn man sich am späten Nachmittag auf dem Hof trifft - Alltagstraining halt :)

    Gemeinsames Abendessen, wo man das ein oder andere noch besprechen kann und sich ansonsten locker unterhalten kann.


    Methode:

    Grundlegendes - z.b. die Lösung des Problemverhaltens wird nicht am Problem geübt, sondern im Alltag, ein Hund der nicht in Kleinigkeiten korrigiert wird, der wird die Korrektur bei großen Dingen nicht annehmen. Sie arbeitet komplett ohne Leckerlies und ohne übertriebenes Loben. Man könnte es ehern als Zuckerbrot und Peitsche bezeichnen. Der Hund geht mit mir mit und nicht ich mit dem Hund und die Korrektur erfolgt dem Verhalten des Hundes entsprechend angemessen (Verhältnismäßigkeit). Wobei ich die Korrekturen teilweise schon heftig finde.

    Zugelassen wird ruhiges schauen auf Wild, schnuppern am Waldrand bei Wildwechseln und zwar beides so lange bis der Hund fertig ist und wieder entspannt. Dabei steht man ruhig neben dem Hund und schaut in die gleiche Richtung wie der Hund. Es geht darum, das beobachten von Wild ein Teil des Jagdverhaltens des Hundes ist und das wird so oft es geht gemacht. Dabei ist nicht das Ziel in erster Linie den Abruf ausfzubauen oder zu trainieren, sondern zu erreichen, dass der Hund letzlich keine eigene Entscheidung trifft ohne sich beim Halter vergewissert zu haben.

    Grundlage ist dabei, dass der Hund innerlich ruhig ist und dem Halter vertraut, dass er die Entscheidungen auch treffen wird.

    Ein Hund der sich ungefragt auf ein rumliegendes Käsebrot oder eine vorbeilaufende Katze stürzt, der wird auch ungefragt in den Wald rennen und dort dem Hasen hinterherlaufen - sinngemäß. Wichtig ist, dass der Hund sich auch mit den Gerüchen und überhaupt anderen Tieren auseinandersetzt und dazu lernt, dass die einzig angemeßene Reaktion bei Sichtung das "ruhige stehen nebem dem Halter" ist. Dazu sind Jogger, Radfahrer, andere Menschen usw. Stellvertreter bei denen man das ganz genauso macht.


    Solange der Hund in Alltagsdingen nicht "gehorsam" ist, braucht man keinen Gedanken daran verschwenden mit dem Hund ohne Leine in die Wildbegegnung zu gehen. Die kleinen Dinge müssen sitzen, damit man an den großen Dingen arbeiten kann.

    Jagdverhalten trainiert man also schon in Alltagsdingen und nicht erst beim weglaufenden Reh.

    Es gab keinerlei klassische Hundeschulen Trainingssituationen - es wurde alles in den Tag integriert. Man könnte zusätzlich eine Hundepfeife als Notfallpfiff etablieren und an den Sachen üben nicht einfach allem bewegten hinterherzuhetzen.


    Ein weiterer wichtiger Punkt ist RUHE. Der Hund soll nicht zu überdreht werden und eine Grundruhe haben. Wenn man mit dem Hund aufgedreht durch den Wald hetzt, braucht man sich nicht wundern, wenn er dann dem Hasen hinterherhetzt. Also muss gerade in wildreichen Gegenden darauf geachtet werden den Hund nicht hoch zu fahren.


    Fazit:

    Ich fand die Woche mental sehr sehr anstrengend. Ich hab einiges an Dingen mitgenommen auf die ich zu hause achten werde. Den Alltag ohne Leckerlies fand ich mega entspannend irgendwie und es hat einwandfrei geklappt ohne. Ich werde auf jeden Fall versuchen das bei zu behalten.

    Wir werden definitiv an der Ruhe arbeiten, denn ich merke das es noch entspannter ist wenn Lexy noch ruhiger wird. Sie ist zu Hause ja nicht so der hibbelhund - aus meiner Sicht, aber im Verhältnis zu den anderen Hunden die dort waren, dann doch :)

    Es gibt nicht: mach A dann wird Hund nicht mehr jagen. Aber es ist ein weiteres Puzzleteil, dass es vll. besser wird.

    Ich hab heute ein Video von Lexy gemacht in dem ich sie fortgeschickt habe und dann sollte sie zurück kommen, da brettert sie voll in mich rein und ich bin mit dem Handy in der Hand umgefallen. Ich fand's lustig, aber vermutlich ist es respektlos und gehört korrigiert.


    Was ist für Euch respektloses Verhalten des Hundes und wie korrigiert ihr das?

    nette habe es heute ausprobiert, Loki schaute mich sehr empört an, als ich stehen blieb.:D

    ja Lexy war auch empört und hat sich beim ersten Mal auch recht schwer getan, denn bisher war sie gewohnt es "gibt immer was zu tun"

    Wir lernen gerade das es auch mal noch weniger als nix gibt, denn mein nix ist nicht dem Hund sein nix.

    Mir fällt nix tun unwahrscheinlich schwer und mein Hund muss nix tun auch erst lernen.

    Aber es bringt etwas Ruhe in den Hund rein.