KleineMama
  • Mitglied seit 29. Januar 2020

Beiträge von KleineMama

    Ich lass Kobold bevor wir trainieren gerne einmal Gas geben und seine Energie los werden.


    Aber ich zähle mich selbst auch zu den von Cinja erwähnten „unerfahrenen Hundehaltern“. Mir tut es gut, wenn Kobold nicht mehr so drüber ist, wenn die körperliche Energie schon mal weg ist.


    Wir halten meist auf dem Weg irgendwo am Feld an und Kobi darf ohne Leine einfach mal richtig flitzen. Je nachdem, was wir danach machen fällt das kürzer oder länger aus.


    Ist Wochenend-Übung von der Staffel, heißt er hat danach noch 2 Runden Arbeit vor sich, lass ich ihn nur eher kurz springen und sich lösen; nach der Übung gibt’s dann aber noch ein Abendgassi.


    Ist Unter-Der-Woche-Übung, heißt es gibt nur einen Durchgang oder auch mal einfach nur Anzeige-Übungen oder so, drehe ich gerne mal eine etwas größere Runde auch direkt vor der Übung; dafür gibt’s danach dann nix mehr. Nach der Übung geht’s heim, füttern, Bett. Ende.


    Ist Hundeschule ist es meistens so ein Mittelmaß, denn Hundeschule ist schon ganz schön anstrengend für ihn. Aber er tut sich/wir tun uns einfach leichter, wenn er nicht mehr ganz so viel Energie hat.


    Zu Hause was zu üben ist ja ohnehin gerade super schwierig für uns, weil er mir da so hoch dreht. Geh ich da aber zu erst mit ihm Gassi, hab ich verloren. Nach dem Gassi in der Stadt braucht der Hund nix mehr. Fahre ich aufs Feld drehe ich halt nicht nur eine kleine Runde, weil ich mir denke, wenn ich schon extra raus fahre, dann nicht für 10 Minuten. Also braucht der Hund nach Gassi auf dem Feld auch nix mehr. Für „zu Hause üben“ haben wir also irgendwie noch keinen Weg gefunden, der für uns funktioniert. Im Moment muss ich es eben aushalten, dass er da anfangs soooo aufgeregt ist; irgendwann legt sich das ja dann und er macht doch konzentriert mit.


    Wenn wir mal irgendwann von der „Hundeschule-Gruppe“ ins Basis-Training wechseln (also Übungen Richtung UO/BH) muss ich sehen, was uns/ihm dann gut tut; aber ich denke auch da wird es auf (zumindest etwas) körperliche Bewegung vorher rauslaufen.


    Vielleicht auch deshalb, weil ICH das mehr brauche als ER. :S

    Hehe, ich war die Woche auch mal direkt nachm Gassi mit den Hundeklamotten im Kindergarten um die Zwerge zu holen.

    Mustert mich der Erzieher von oben bis unten, wie ich da in meinem matschversifften Mantel mit den schlammverkrusteten Schuhen stehe und sagt ganz trocken: "Jetzt weiß ich endlich, von wem die Kinder das haben, dass die immer so aussehen."

    Ich hab auch nur gegrinst und gesagt: "Und wir haben alle RICHTIG Spaß dabei."

    Micha369 um in HSHs Kontext zu bleiben:

    In der von dir geschilderten Situation wird das "entdecken und Anzeigen" des anderen Hundes belohnt. Danach "übernimmt" der/die HF, für den Hund gibt es nichts mehr zu tun. "Aufgabe" ist nur, den anderen Hund anzuzeigen. Gibt auch HF, die das z.B. mit Vögeln so handhaben.


    Was auch sein kann, dass das Markern ein einzelner Schritt auf dem Weg weg von der Leinenpöbelei ist, der - herausgelöst und für sich betrachtet - erst mal etwas unsinnig erscheinen mag. Wenn aber (m)ein Hund bei Sichtung eines anderen Hundes erst mal guckt und dann randaliert, kann es zielführend sein, das "nur gucken" zu markern, weil ich so eine gute Möglichkeit habe, die Distanz, ab der das Pöbeln anfängt, zu reduzieren. Weil ich eine Möglichkeit nutze, dem Hund zu sagen "Dieses Verhalten ist (noch) ok, das dulde ich (nicht nur, das belohne ich sogar).". Ich kann von einem Hund, der bei Hundesichtung sehr reaktiv ist, nicht erwarten, dass er von heute auf morgen irgendwann mal das "richtige" (von mir gewünschte) Verhalten zeigt. Sondern ich muss mich dem Endresultat in kleinen Schritten nähern.


    Aber das wird schon wieder sehr off topic hier... :S

    Das ist doch bei Menschenkindern ähnlich.

    Ich möchte, dass meine Kinder lernen, dass sie eine Selbstwirksamkeit haben, dass sie Entscheidungen treffen können. Aber ich kann ein Kleinkind nun mal nicht selbst sein Leben bestimmen lassen (ok, solche Eltern gibt's auch... :rolleyes: ).
    Deshalb gebe ich meinem Kind Wahlmöglichkeiten, aber eben nur Optionen, die für mich auch ok sind.
    Möchtest du im Bus am Fenster sitzen oder am Gang (stehen ist also keine Option)?
    Ziehst du heute die rote oder die blaue Strumpfhose an (keine Strumpfhose ist also keine Option)?


    Und in einem ähnlichen Rahmen kann man auch den Hund "wählen" lassen.

    Aber auch hier müssen Hund und Halter das erst lernen, wie das funktioniert.


    Und ich denke, es gibt Hunde, die auf Grund ihres Wesens, ihrer Rasse und ihrer Vorgeschichte nicht gut geeignet sind, um ihnen viel Wahl zu lassen.

    Mir fällt da ein Hund aus dem Tierschutz ein, der gegen Ende seines Tierheimaufenthalts nur noch durch eine Schleuse gefüttert wurde, weil sich niemand zu ihm rein traute. Dieser Hund lebt nun mit zwei kleinen Kindern in einem Haushalt und wenn Besuch kommt, legt er sich mit aufs Sofa und dem Besuch den Kopf aufs Knie und möchte gestreichelt werden. Das alles funktioniert aber nur, weil er einen Besitzer hat, der ihm sehr klare und sehr, sehr konsequente Regeln und Grenzen vorgibt.

    Also unser Hundetrainer ist immer wieder erstaunt, wie wenig sich Leute informieren, bevor sie sich einen Hund anschaffen.

    "Mein Hund rüsselt nur auf dem Boden rum, der guckt gar nicht nach mir!" - "Ja, ist ein Viszla, das machen die erst mal so."

    "Mein Hund geht immer jagen! Wie geht das weg?" - "Das ist ein Jack Russell. Schlechte Nachricht: Gar nicht."

    Klar, wie HSH schrieb, man kann das dann in geregelte Bahnen lenken, aber das was über Jahrzehnte mühsam genetisch selektiert wurde bekommt man nicht "weg".


    Das war jetzt mal die Kurzform in Zitat unseres Hundetrainers, vielleicht hab ich mal noch Zeit, was Längeres dazu zu schreiben. Finde die Diskussion hier sehr interessant.

    Und so friedlich.... :)

    Hallo Dani,

    willkommen im Forum!


    Ich kann dir nicht so fundiertes Fachwissen anbieten wie z.B. Waschbär und Lobo , die selber züchten, oder Ruebchen , die ganz viel Erfahrung und Wissen hat oder all die anderen hier, die teilweise seit Jahrzehnten (Schäfer-)Hunde halten.

    Ich kann nur meine völlig subjektiven Erfahrungen einer Ersthundebesitzerin mit dir teilen.


    Ich habe einfach erst mal alle Züchter in der Nähe abgeklappert. Internetpräsenz angeschaut, angerufen, Nachrichten geschrieben.

    Bei einigen kam gar nichts zurück, die waren direkt raus. :S

    Dann wollte ich gerne einen Hund aus SV oder RSV2000, das war zwar ein großes Kriterium, aber wenn sonst ALLES gepasst hätte, hätte ich auch einen Hund aus der Dissidenz gekauft.

    Und langstockhaarig sollte er sein. Das war Grundvoraussetzung.

    Gerne in "Kommissar Rex Farben" und eher nicht so gerne schwarz, aber Farbe spielt ja, wie du auch schon geschrieben hast, nicht unbedingt eine Rolle.


    Ich wollte einen Züchter, bei dem das Gefühl stimmt. Ich wollte DEN EINEN, ich wollte jemanden finden, bei dem ich bereit war zu sagen: Ich warte auch auf den nächsten Wurf, wenn der gerade keinen hat oder in diesem Wurf kein Hund für mich dabei ist. Weil ich von der Zuchtstätte an sich überzeugt bin.

    Ich wollte nicht möglichst schnell einen Hund sondern möglichst "richtig".


    Und ich hab so lange gesucht, telefoniert, mich informiert und den Suchradius ausgeweitet, bis ich ihn gefunden habe, den - für mich - besten Züchter, bei dem - für mich - alles gepasst hat. :)


    Jetzt hab ich als Ersthundebesitzerin einen (fast) schwarzen LZ-Schäfi (also aus einer Arbeitslinie) hier, der mich schon ganz schön fordert. Im Großen und Ganzen klappt alles, aber wir haben einige Baustellen, wo ich manchmal überlege, ob ein HZ-Hund (also aus der "Show-Linie") die bei mir auch hätte. Und bei uns ist der Hund schon in erster Linie Familienhund, ich mach keinen Hundesport, aber er hat einen Job: Wir sind gemeinsam in einer Rettungshundestaffel aktiv. Ohne diese Arbeit für ihn hätte ich noch deutlich mehr zu tun und die erfahrenen Hundler in der Staffel haben mir auch schon wirklich oft geholfen.


    Was mir an meinem auffällt ist, dass er sich so schnell "anknipsen" lässt.


    Aber ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich sonst auch nur 2 DSH kenne, den einen seh ich nur bei der Staffel und der ist schon 7 (also altersgemäß etwas ruhiger) und den anderen sehe ich nur hier beim Gassi. Mit dessen Haltern bin ich zwar im Kontakt, aber nach außen hin läuft ja alles immer "gut". ;)

    Von daher hab ich keinen Vergleich, ob sich meiner schneller hochpusht als andere DSH.

    Augenscheinlich, wenn ich den anderen beim Gassi sehe: ja. Aber das ist ja nur eine Momentaufnahme.


    Der langen Rede kurzer Sinn: auch ein LZ ist in Anfängerhand händelbar, erfordert aber durchaus sehr viel Konsequenz und Ruhe (ersteres läuft ganz gut, letzteres gelingt mir leider nicht immer).

    So eine Ninja-Maus hat uns der Kater letztens ins Haus gebracht. Die saß dann schimpfend unter dem Couchtisch, der Kater hat sich nicht mehr rangetraut, weil sie schneller zum Gegenangriff blies, als er seine Pfote heben konnte.

    Haben dann den Kater "entfernt", ich hab mich mit einer Schüssel bewaffnet und gewartet, bis sie unter dem Tisch vorflitzte, die Schüssel über sie gestülpt und sie dann Mithilfe eines Stücks Pappe als Unterlage in die Freiheit entlassen.

    Danach mussten ob der Aufregung auch erst mal alle durchschnaufen.

    Ich bin also voll bei Lexy, mit so einer Ninja-Maus ist nicht zu spaßen. 8|

    Alle Welpenstunden von Haus aus zu verteufeln ist wie mit allen Verallgemeinerungen: nicht richtig.


    Bei uns in der Hundeschule wurde erst geübt und dann noch kurz gespielt. Reihenfolge mag strittig sein, wichtig finde ich, dass das Spiel "kontrolliert" stattfindet. Also nicht gib ihm und 40 Hunde voll Karacho auf einander los lassen, sondern in kleinen, ausgewählten Gruppen.


    Bei uns haben nie mehr als drei Hunde gleichzeitig gespielt und diese wurden nach Charakter gruppiert.

    Da meiner zwar groß und auch stürmisch aber unsicher ist, hat er immer andere Welpen bekommen, die das ab konnten, wenn er sie mal (versehentlich) umgenagelt hat, die aber im Spiel sehr freundlich und vorsichtig waren, die "Hau-Draufe" durften nicht mit ihm spielen, weil ihm das zu viel war. Und das war etwas, was die Trainerin mit großem Einfühlungsvermögen entschieden hat.

    Die Phase, dass sie nicht vom sicheren Zuhause weg wollen, haben sie eigentlich alle mal.

    Auf den Arm nehmen und das erste Stück tragen, dann absetzen und dann ist es auch wieder ok und die Neugier siegt. Das war zumindest das, was uns gesagt wurde und auch gut geholfen hat.

    Ich habe gerade gelesen, dass die Polizei in NRW bereits mitgeteilt hat mit der neuen Verordnung kein Problem zu haben, da die über 300 Hunde dort bereits seit mehreren Jahren ohne Stachelhalsband ausgebildet werden.

    Das ist sehr erfreulich. :)

    Das ist in der Tat sehr erfreulich.


    Für mich bleibt aber die Frage, wie es mit dem, in dieser Diskussion (oder war es ein anderer Faden? Ich bin schon ganz verwirrt...) bereits erwähnten, Training bzgl. Angriffe auf den Hund ist.

    Wie trainiert die Pol in NRW das? Wird das einfach nicht erwähnt? Weil die Hunde dabei ja keinen Stachel tragen und es damit ja "tierschutzkonform" ist?

    Wirklich ein sehr interessanter Bericht, ich lese viele Parallelen zur Hütehundausbildung., kommt bald auch wieder was drüber von mir.

    Hui, da freue ich mich, denn das Hütehundewesen hat mich schon immer fasziniert und interessiert (als Kind wollte ich nach England auswandern und dort mit einem Border Collie Schafe hüten :S ).