HSH
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Beiträge von HSH

    Weil, einfach mitnehmen und gut funktioniert bei uns nicht ;)

    Du führst deinen Hund also vermutlich am Geschirr? Kann man machen, wenn man es eigentlich nicht (mehr) braucht. ;)

    Hier sind ein einfaches, über 40 Jahre altes, 2,5cm breites Lederhalsband und ne 2m Fettlederleine bei einem neuen (und damit unerzogenem) Hund das Mittel der Wahl. Später, wenn es so halbwegs läuft, kommt noch eine selbstgemachte 20m Schleppleine, ebenfalls am HB, dazu. Wenn es dann richtig läuft kommt dann Alles vom Hund, weil es ja nicht mehr gebraucht wird. Seit gut 3 Jahren hat keiner meiner Hunde auch nur ein Halsband gesehen. ^^


    Doch, eigentlich ist es ganz einfach. Ich richte mich da nähmlich weniger nach den Befindlichkeiten des Hundes (der darf/muß mich ja "nur" begleiten), als nach den eigenen (in dem Fall also einen alltagstauglichen Hund) Interessen. Im Prinzip also ein rein egeoistisches Verhalten. Das der fertige Hund dann später sehr weitreichende Freiheiten hat kann man ihm ja leider nicht vermitteln.

    Verhalten das in die richtige Richtung geht wird logischerweise gelobt, und wenn es in die falsche Richtung geht wird es entsprechend sanktioniert. Gelobt wird hier nicht über Futtelob, sondern durch verbales Lob sowie besondere soziale Interaktion. Denn der Hund soll Etwas nicht (primär) für Futter tun, sondern für mich.

    Ganz vermieden haben wir Stadttraining auch nicht. Aber da bemerke ich wenig Verbesserung, was ihre Aufregung betrifft. Und hier würde mich interessieren, ob man da tatsächlich einfach durch viele Wiederholungen, vielleicht sogar täglich, das Energielevel senken kann oder ob es bestimmte Tipps gibt. Wir laufen meistens in eher ruhiger Umgebung, auch weil sie da eben frei laufen kann. Wenn wir mal ein Stück durch die Stadt gehen (jetzt nicht Großstadt), lasse ich sie auch viel einfach beobachten. Aber da fährt sie kaum runter. Hier ist wahrscheinlich auch eine gute Führung ein Thema..

    Natürlich spielen (tägliche) Wiederholungen eine Rolle. Ist wie immer im Leben, Gewöhnung ist Alles. Und so viel beobachten würde ich gar nicht zulassen. Also zulassen schon, aber eben nur nebenbei. Stadtleben ist ja nun nicht so besonders, das es besonders beobachtungswürdig wäre. Einfach den Hund mitnehmen und gut. Habs ua. mit einem Kaukasen durch, und Der läuft heute völlig frei auch durch Berlin.

    Bevor jetzt jemand denkt ich befürworte Stachelhalsbänder:

    Nein, natürlich nicht. Ich würde selber auch nicht auf die Idee kommen es zu nutzen.

    In diesen spezifischen Videos wird es als konkretes Trainingstool eingesetzt. Es wirkt für mich nicht so als würde den Hunden Schmerzen zugefügt.

    Man kann sehr viel falsch machen, Hunden Schmerzen zufügen, Probleme verstärken anstatt sie zu beheben. Das sehe ich auch alles so.

    Sagen wir es mal so: Wozu brauche ich ein Stachelhalsband wenn der es Hund nicht auch merkt? Natürlich hängt das "bemerken" maßgeblich von der Intensität der Einwirkung ab. Kein Zug = kein Bemerken, großer Zug = viel Bemerken. Und wenn es beim Bemerken nicht um Schmerzreize geht, warum dann nicht ein normales Halsband nehmen?

    NIcht falsch verstehen, prinzipiell habe ich nichts gegen aversive Trainingsmethoden, aber man sollte dann zumindest auch den Arsch in der Hose haben sie auch als Solche zu bezeichnen. Ich selbst handele so freundlich wie möglich, aber auch so aversiv wie nötig.

    Darf ich fragen wie du in Situationen reagiert hast wenn dein Hund mit "Angriff ist beste Verteidigung" reagiert hat? Oder kam das nicht vor?

    Das kam, vor allem am Anfang, ziemlich oft vor. Sie wurde nicht umsonst "Das Biest" genannt. ^^

    Da gabs natürlich ne angepasste Ansage. Von "Halt die Klappe!" bis sich den Hund im Wortsinn zur Brust nehmen war da alles dabei. Anfangs war sie wegen der Anderen ja noch mit MK unterwegs, alles Andere wäre wirklich zu gefährlich gewesen. Später dann war sie, wie die restlichen 99% der Hunde in Berlin, auch ohne unterwegs.

    Ich bin mit einer sehr agressiven Hündin einfach unter Menschen gegangen und bin mit ihr auch sehr oft mit den Öffentlichen durch Berlin gefahren. Anfangs zu eher ruhigen Zeiten, später dann im Berufsverkehr. Einfach damit sie lernt das Menschen keine Gefahr sind. Sie wurde dadurch zwar kein Menschenfreund, hat aber gelernt das Menschen keine Gefahr darstellen und in der Regel auch gar nichts von ihr wollen.

    Sie führt den Hund mit Stachelhalsband und in meinen Augen ist das das einzige das man als verantwortlich ansehen kann. Sicherheit geht vor.

    Gerade Malis sind doch als recht leichtführig/"arbeitsgeil" bekannt, warum also ist ein führen am Stachler deiner Meinung nach das einzig verantwortliche?

    - und auch im nicht so öffentlichen Alltag: man kann kaum mehr Besuch empfangen und muss den Hund dann oftmals komplett wegsperren, mit dem Hund gassi zu gehen kann zum absoluten Spießrutenlauf werden, ihm klar zu machen, dass er nicht schützen soll, wenn einem zb ein Kind vor die Füße stolpert, wird auch schwierig…

    Eigentlich nicht. Oder zumindest hier nicht. Und meine Hunde dürfen/können ja durchaus selbst entscheiden Wer oder Was eine Gefahr darstellen könnte. Aber sie wissen eben auch das ich mir sehr wohl selbst zu helfen weiß und sie sich idR. "entspannt" zurücklehnen können. Ebenso haben sie gelernt das es im Zweifel normalerweise ausreicht wenn sie etwas "Show of Force" liefern. Sie machen also nur Ernst wenn es wirklich nötig wird. Gute HSH-Arbeit eben.

    Aber dazu gehört auch viel Vertrauen in seinen Hund.

    Muss der Schutztrieb bzw. Beschützerinstinkt beim Hund erst antrainiert werden oder entwickelt sich dieser von alleine?

    Eigentlich kommt der Schutztrieb von allein, oder eben auch nicht. Wirklich antrainieren kannst du den nicht, wie gesagt entweder der Hund hat ihn oder eben nicht. Du kannst bestenfalls versuchen ihn zu fördern. Aber ob du das wirklich willst?

    Ich habe Hunde mit Schutztrieb (Kaukase). Das muß man

    a) mögen und

    b) vor allem händeln können.

    Ansonsten ist es heutzutage nämlich sehr unentspannt mit einem solchen Hund in der Öffentlichkeit.