Pepper
  • Mitglied seit 5. Januar 2022

Beiträge von Pepper

    Mir kommt bei diesem Thema eine Situation in Erinnerung, die wir vor mehreren Wochen hier mit einem 8 Jahre alten Mali Rüden hatten.

    Er (Chabbs) und Pepper kennen sich bereits und wir sind auch schon mal ein paar Meter zusammen gegangen.

    Ging soweit gut, aber wie Rüden halt sind...1,5m Abstand, manchmal etwas Bürste a la "Hey Alter, pass up!" aber sonst friedlich. Am Ende sind es Rivalen.

    ...soweit der Prolog.


    Nun kommen wir uns an dem Tag wieder mal entgegen. Entfernung ungefähr 20-30 Meter, also schon noch weit weg.

    Besitzerin von Chabbs bleibt stehen und ruft ihren Hund zu sich. Ich mache das gleiche mit Pepper.
    Chabbs kommt auch brav, steht neben ihr während sie sich zum anleinen runterbeugt.


    Alles was jetzt kommt gescieht in etwas unter 4 Sek.:
    Chabbs startet durch und kommt volles Programm auf mich und Pepper zugerast.
    Wie ich es immer mache, stelle ich mich ihm in den Weg und brülle "Stop".

    Chabbs nahm überhaupt keine Notiz von mir, schlug einen Haken, wie ich ihn nie für möglich gehalten hätte und bremmste mit einem Drohsound und gespreizten Vorderläufen direkt vor Pepper der hinter mir stand.
    Was ich noch im Augenwinkel sehen konnte war, wie Pepper direkt beschwichtigend den Kopf zur Seite nahm, als auch schon der Ruf der Besitzerin "Chabbs HIER!" zu hören war.

    Zack, Chabbs dreht um und trabte gehorsam zurück zur Besitzerin.

    Chabbs Besitzerin und ich schauten uns an zuckten beide mit den Schultern weil wir keinen blassen Dunst hatten, warum das gerade passiert war.
    Pepper stand neben mir, machte jetzt auch keinen Eingeschüchterten Eindruck und im Grunde war alles wieder normal.

    Zum Glück hatte ich die ganze Zeit meine 365 Grad Kamera laufen und hab das Video später nochmal angeschaut.

    Dem Moment, in dem Chabbs durchstartete und auf Pepper losging war eine Maßregelung von Pepper durch mich vorausgegangen. Ich hatte Pepper an meine Seite ins Fuß gerufen und er war dann wieder schneller geworden. Da das zu der Zeit häufiger vorkam und ich davon schrottgenervt war, bin ich explodiert und hab ihm in den Allerwertesten getreten, weshalb er sich zur mir drehte und wegduckte.
    Diesen Moment seiner Schwäche, diese Gelegenheit nutzte Chabbs zum Angriff, so meine Vermutung.


    Wenn ich das auf das Thema "Opfer" übertrage, dann kann ich mir gut vorstellen, das Hunde sich immer auch das Mensch-Hund Gespann anschauen, ob das geschlossen ist.

    Andere Hunde spüren ja sehr genau, ob es da ein Band und wer in dem Gespann der Chef ist, oder ob "das Opfer" aus Hundesicht alleine dasteht.

    Hunde rechnen sich ihre Chancen aus, ob sie heil aus der Sache rauskommen. Eine Verletzung wäre in der Natur oft ein Todesurteil - rein aus evolutionärer Sicht gesehen.


    Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, das Video so aufzubereiten das es die Situation gut wiederspiegelt, werde es aber dann in meinem Faden mal zeigen.

    Zorro Bei dem Blick auf das Bild fällt mir noch folgendes ein:

    Pepper sprang immer auf Ansage problemlos in den Kofferraum (ich nurze keine Box). Irgendwann verweigerte er plötzlich und es brauchte mehr Nachdruck (Befehl), in dazu zu bewegen reinzuspringen.

    Während der Fahrt war er zunehmend unruhig, stand oft auf und drehte sich von einer Ecke in die andere.

    Bis er dann offensichtlich gar nicht mehr ins Auto wollte.

    Jetzt ist der Koffer beim ID.3 nicht sehr tief und mir fiel auf, das er - inzwischen groß geworden - kaum reinspringen konnte, ohne direkt mit dem Kopf gegen die Rückenlehne zu kommen .

    Also hab ich den kleinen Teil der geteilten Rücksitzbank umgeklappt uns siehe da...mit Schwng rein, Ecke gesucht und Kopf auf die umgeklappte Rückenlehne. Seitdem kann er es gar nicht mehr abwarten das es losgeht. 😃

    Hund zufrieden...Herrchen auch. 😇

    Ich greife das Thema nochmal auf.

    Aus meinem Empfinden verhält es sich mit dem Thema Auto wie die meisten technischen Dingen.

    Der Hund kann sie schlecht einschätzen.

    Es vibrieren, macht Geräusche ohne das sich sichtbar etwas bewegt. Zudem haben Hunde dort wenig Raum, und wenn der Hund drin ist, bewegt es sich ohne eine Referenz für sie.

    Uns geht es ja in der Kabine eines Schiffes ohne oder mit kleinem Fenster oft ähnlich.

    Zusätzlich sind Hunde ja sehr unterschiedlich aufgestellt, was Nervenkostüm, Selbstsicherheit und Sensibilität betrifft.


    Kimba2001 In dem ihr euch neben den Hund setzt, schafft ihr für ihn bestimmt Sicherheit und zieht seinen Fokus auf euch, was ihm hilft, das zu Beginn negative Empfinden zu manifestieren.


    Irgendwann blendet er das Auto selbst vermutlich aus und sieht es als "Raum mit Frauchen/Herrchen" und das "dabei sein" steht im Vordergrund.


    Und ja, dann ist sicherlich die Freude auf einen tollen Gassigang eine positive Verstärkung.

    Bei meinen Herdengebrauchshunden war es unterschiedlich.

    Es waren welche dabei die ich einer Aushilfe oder Vertretung mitgeben konnte und sie haben ihre Arbeit gemacht, andere haben sich einfach verweigert und haben nichts gemacht.

    Die Hündinnen zum Körschutzdienst trainieren mal 6-8 Wochen jemandem bringen war eigentlich auch nie ein Problem, einmal sogar ist eine beim Abholen danach, kurz bevor sie in unser Auto steigen sollte, umgedreht und wieder zurück in den Garten gelaufen, zu ihrem Kurzzeit-Trainer.

    Worauf beziehst Du Dich denn Schafring ?

    Aber ist der Schäferhund unter den Hunderassen nicht sogar besonders bekannt dafür, sich unglaublich an seinen Menschen zu binden?


    Meiner Erfahrung nach binden sich DSH nicht insbesondere an "ihren" Menschen, sehr wohl aber an "den" Meschen, der sich exklusiv mit ihnen beschäftigt etc.


    Ich habe denke ich eine sehr gute Bindung mit meinen Hündinnen ... wenn aber jemand "daherkommt", mit dem sie genauso viel Spaß haben können, dann würden die mit dem aber auch ohne mit der Wimper zu zucken mitgehen 😉

    Meinst Du nicht, das das auch sehr Typ-bedingt (Charakter des Hundes) UND vom Menschen abhängig ist, wie stark individualisiert die Beziehung zwischen den beiden werden kann?

    Ich habe leider nur ein paar Fotos, so dass ich jetzt nicht erkennen kann, ob er sich auf uns zu wälzt oder nur Stress abbaut. Wobei er sich insgesamt super gerne wälzt.

    Hunde wälzen sich auch mal gerne, weil sie sich wohl fühlen.

    Es ist so vielfältig und subtil oft... ja und auch bi-direktional Hund<->Hundehalter, das es daher auch total schwierig ist, hier nur auf Grund der textlichen Beschreibung Ratschläge zu geben. 🤷🏻

    Ich kann leider nix praktisch dazu beitragen, aber hier wird eine Idee von Katrin Scholz gezeigt ab ca. 40 Sekunden nach Videostart: https://www.vox.de/videos/soph…a87ce66319353a05a3ca.html

    Jetzt ist Juma sicherlich nicht der ultimative Problemhund, aber was mich trotzdem an diesen doch recht kurzen 7-8 Minuten mega beeindruckt ist, wie ruhig, ja fast sanft und trotzdem nachdrücklich dem Hund klargemacht wird, wo sein Platz ist.


    Erinnert mich sofort wieder an den Satz "Ein Chef schreit nicht"


    Auch die Analyse über Jumas Verhalten, was Dominanz ist und was der Hund gerade kommuniziert ist toll.


    Menno, ich wünschte manchmal, ich wäre 30 Jahre jünger auf den Hund gekommen... natürlich mit dem Entwicklungsstand von heute 🙈

    Interessantes und gleichzeitig doofes Thema 😊


    Irgendwie fanden wir Leine (also ich in erster Linie, Pepper auch) immer doof.

    Wir haben anfangs "Methoden" durchprobiert...von Leinenruck bis Leckerchen hat irgendwie nichts so richtig gefruchtet, oder mir war das zu doof (Leinenruck hat einer auf dem Hundeplatz ohne Rückfrage gemacht, da bin ich fast ausgerastet).

    Also hab ich versucht Pepper so zu erziehen, das er keine Leine braucht.

    Inzwischen liegt das Chomleder Halsband für 100Euro in der Hundebox und wir haben nur noch eine Retriever Leine für Notfälle dabei (Innenstadt mit vielen Menschen, unüberschaubaren Situationen oder bei IKEA).

    Dann ruf ich den Dicken zu mir, er steckt den Kopf durch die Schlaufe. Ob dann die Leine spannt (ziehen wie ein Huski tut er nie) liegt daran, wie ich gehe. Schlendere ich entspannt, geht er neben mir her. Gehe ich schnellen Schrittes, spannt die Leine. Nicht unangenehm, aber doch spürbar.

    Manchmal schaue ich schon ein wenig neidisch diesen leichtfüßigen Jagdhunden hinterher, die neben ihrem Besitzer bei durchhängender Leine herschweben.

    Kann er so nicht, ist für mich inzwischen auch in Ordnung. Im Alltag reicht reicht ein Fuß. Weil er grundsätzlich den Fußweg nicht verlässt und am Boardstein stehen bleibt und weil er nicht aus der Hose fährt, wenn ein andere Hund steil geht.

    Pepper ist jetzt knapp 4 und was ich sagen will ust:

    Wir haben keine Leinenführigkeit 😅

    Seit gestern setzt er sich aber auch mehr und mehr "normal" hin. Er hat zum Beispiel Heute den Welpensitz nur einmal gemacht (ja so extrem achte ich darauf 🙈)

    Pepper ist jetzt 3,5 Jahre alt und sitzt meist immer noch wie ein Schlumpf mit seinem Baby-Ars** 🤣

    Da hat man mir auch immer gesagt, das ist nicht gut, das ist nicht gut!!!

    Am Ende ist er nur zu faul, der Sack. Denn wenn er was will, dann sitzt er kerzengerade und schaut mich mit seinem Röntgenblick an! 😉