Pepper
  • Mitglied seit 5. Januar 2022

Beiträge von Pepper

    Hunde müssen nicht alle anderen Hunde mögen, das muss Mensch respektieren. Punkt.

    Das ust völlig normales Verhalten, bei den Hündinnen sowieso und auch Rüden müssen sich nicht alle grün sein.

    Vielleicht müssen wir hier mal differenzieren.

    Es geht nicht um "mögen" oder "toll finden".

    Es geht um Burgfrieden halten und/oder aus dem Weg gehen.


    Beispiel:
    Meine Firma ist in Aachen. Ich bin 4-10x im Jahr dort.

    Alle mögen meinen Hund und er darf hier frei rumlaufen.

    Zum Büro gehört aber auch Barney, ein Birdet Collie.

    Birdets sind neben Terrier´wirklich nahezu die einzige Hunderasse, die Pepper nicht leiden kann.

    Wenn Barney im Büro ist und in Pepper´s Nähe kommt, fängt dieser an zu knurren.

    Ich gebe ihm dann zu verstehen, das das nicht läuft und er lässt das dann.

    Nach einer Weile gehen sie aneinander vorbei und ignorieren sich.


    Die Alternative wäre, ich kann nicht mehr in´s Büro fahren, was natürlich nicht geht.

    Also MUSS er das akzeptieren, sonst kann er nicht mein Hund sein.


    Alles natürlich immer unter der Voraussetzung, das der Hund keine Traumata o.Ä.

    hinter sich hat.

    Aber ich finde das hat einfach ein "G'schmäckle", eben WEIL ich es so verstanden habe, dass nette sich jetzt Gedanken/Sorgen um etwas macht, was vor diesem Analysetermin nie ein Problem war, weder im Umgang mit dem Hund, noch in der Öffentlichkeit.

    Ich meine, wir reden hier ja auch nicht von einem knapp 2,5 Jährigen intakten Rüden... Lexy ist ja schon 7 Jahre oder so, und gefestigt in ihrer Art und ihren Verhalten. Es war alles gut, und jetzt kommt jemand daher und macht daraus mal eben "Problemverhalten". :rolleyes:

    Ok, in dem Kontext stimme ich Dir zu.

    Ich hatte halt angenommen, das nette diese Verhaltensanalyse nicht unbegründet macht. Das Lexy schon 7 Jahre ist, hatte ich auch nicht auf dem Schirm.


    Ich hatte eher auf die Frage von Nette geantwortet:

    Mich interessiert nun, achtet ihr bei Euren Hunden auf solche Sachen? Also wo geht er zuerst hin, kreuzt er meinen Weg, stellt er sich zwischen Euch und anderen Personen. Läuft er Euch nach wo ihr hin lauft usw.?


    Wenn ihr auf sowas achtet, korrigiert ihr den Hund dann (wenn ja wie oft)?

    Ich hab daher nicht in Frage gestellt, ob Lexy richtig analysiert wurde 🤷🏻

    Ja, und was beweist, dass der Hund, in dem Falle Lexy, sein Frauchen als SEINE Ressource, also praktisch seinen Besitz ansieht?

    Nö, beweisen tut das nix...aber wenn ich erstmal alles in Frage stelle was beschrieben wird, kann man sich den Faden ja auch sparen :)


    Da fängt's bei mir schon an, ich zweifle schon an der Interpretationsweise. :)

    Wir werden es nicht prüfen können.

    Also, "wenn" die Verhaltensanalyse stimmt und Lexy stark terretorial ist und ihr Frauchen als Recource kontrolliert, sehe ich das kritisch.

    Dazu kommt, das Lexy aus meiner Sicht übergriffig ist, wenn sie fremden Menschen ihre Nase zwischen die Beine steckt. Aber das ist ja meine Meinung, ohne Lexy zu kennen.

    Insofern hast Du recht, kann man das, wenn man Lexy im Alltag erlebt, vielleicht ganz anders interpretieren.


    Also entweder wir nehmen das was nette beschrieben hat erstmal als gegeben, weil die Trainerin nicht doof ist und vielleicht auch Erfahrung hat und beziehen uns darauf, odeeer halt nicht. 8o

    Läuft mir der Hund direkt vor die Füße oder schneidet mich, OK das sehe ich ein, das er mich aktiv einschränkt.

    So hatte ich es verstanden.


    Pepper lief mir als Junghund ständig "vor die Füße".

    Und auch wenn er da Gerüche in der Nase hatte, hat er doch da schon gelernt, auf mich zu achten und meinen Weg zu priorisiern.

    Nicht alles ist gleich eine riesen Katastrophe, aber es sind die vielen kleinen Puzzleteile, die Details die es am Ende schwerer machen als es sein müsste.


    Wie gesagt, wieviel Akribie man da reinsteckt ust jedem selbst überlassen.

    Klar, man kann sagen "der Hund ist territorial und sieht dich als seine Ressource, das ist was schlechtes".

    Man kann aber auch sagen "der Hund empfindet ein starkes wir-Gefühl, bildet mit dir eine Einheit, orientiert sich dabei an dir, und macht keine Probleme." ^^

    Da bin ich anderer Meinung.

    Wenn der Hund Dich als Recource sieht, hat er kein starkes "wir"-Gefühl, sondern ein starkes "Ich-bin-hier-der-der-Regeln-festlegt"-Gefühl ;)

    Das mag bei einem Hund wie Lexi noch entspannt sein und wie Du sagst, kein Problem machen.

    Einfach. weil keine weitere Veranlagung oder sehr hohe Ernsthaftigkeit dazu kommt. Bei einem anderen Hund geht das u.U. nach hinten los.


    Nicht falsch verstehen. Ich bin ein großer Freund von "Wir" und "Team", aber bei solchen Dingen gilt: Ich, und nur ich entscheide wie´s läuft.

    Ich persönlich brauche weder einen eifersüchtigen, noch Recourcen-kontrollierenden Hund.

    Die einzige Recource, die Pepper kontrollieren darf ist sein Spielzeug/Stöckchen ;)

    Es sei denn, er schmeißt es einem anderen Hund vor die Füße und knurrt ihn dann an :D
    Dann bekommt er von mir ein P :)


    Ich gestehe ich hab wenig Nerv dafür soooo den ganzen Tag den Hund zu beobachten und meine Handlungen daraufhin anzupassen. Versteht ihr was ich meine?

    Ich weiß genau was Du meinst. Das hat mich persönlich die ersten 2 Jahre mental komplett platt gemacht :rolleyes:

    Hatte halt auch keine Wahl, weil ich mangels Erfahrung sonst keine Tools hatte (also Techniken, Übungen usw.).

    Daher hab ich es hierbei auf die Spitze getrieben...gibt halt immer mehrere Wege.

    Irgendwann hat mir das Spaß gemacht, weil ich die Verhaltensänderung am Hund auf mein geändertes Verhalten sehen konnte. Ich bin den ganzen Tag mit Pepper zusammen und mache keinen Sport o.Ä. also voller Fokus auf diese Sache. ;)
    Kann aber auch gut verstehen, das Du da keinen Bock drauf hast.

    Das wird jetzt wieder unromantisch aber Emotionen und Gefühle lassen sich konditionieren

    So, jetzt bin ich aber raus hier....am Ende behauptest Du noch, mein Hund liebt mich nicht!

    Und das kann überhaupt nicht sein!!! 😜


    Allerdings ist es in deinem Beispiel anders. Die Beutetiere bewegen sich nicht. Das heisst, der Reiz ist gar nicht da.

    Doch, sie bewegen sich, bleiben aber dann stehen...also keine Panik-artige Fluch.

    Der Hund startet und dann wird der Reiz abgeschwächt.


    Und Du vergisst den Geruch! Gut, ist vermutlich dann eher dem Jagd- statt dem Beute-Trieb zuzuordnen.

    Nee, ihr schmälert nix.

    Auf der Instinkt/Triebscala ist das tatsächlich sehr weit unten. Aber auch das ist und war ja Teil des Trainings gewesen.


    Mal ein unrealistisches Gedankenexperienent:


    Stllt euch eine umzäunte Wiese vor. In der Wiese grasen Rehe, mümmeln Hasen und Kaninchen.

    Die ganze Wiese steht praktisch voll.


    Jetzt lasst ihr einen DSH mit Beutetrieb in die Wiese.

    Die Tiere sind aber trainiert, d.h. sie hüpfen, hoppeln oder springen immer nur ein paar Meter weg und bleiben dann schon wieder stehen. Keine Panik, kein kopfloses Wegrennen.

    Mit jedem Mal, an dem der DSH in die Wiese kommt laufen sie weniger weg.


    Was meint ihr, würde nach mehreren Durchläufen mit dem Verhalten des DSH passieren?

    Gewöhnung?

    Jetzt erklär mir mal, was an deiner Beschreibung NICHT Konditionierung ist. ;)

    Natürlich wurde das Stop konditioniert... vielleicht hätte ich dazu schreiben müssen, das er früher entweder gar nicht oder nur widerwillig stehenblieb und dem Hasen hinterherschaute.

    Heute kommt er fröhlich zurück...diese Fröhlichkeit kann ich ja nicht konditionieren.

    Vom Gefühl her würde ich sagen, das das soziale hat inzwischen den reinen Gehorsam mehr oder weniger abgelöst, oder zumindest ebenbürtig ist.


    Ach menno ist das schwer zu beschreiben.

    Ich finde Konditionierung nicht schlimm oder schlecht, es beleuchtet mir nur zu wenig die innneren Vorgänge die zum Lernen führen, und ist zu sehr in der äußeren Verhaltenformung angesiedelt. Auf jeden Fall praktisch und sinnvoll, aber doch nicht das komplette Lernverhalten.

    Ich würde auch Konditionierung und Lernen gegenüberstellen.

    Der Lernvorgang ist komplexer und bedarf der Mitarbeit des Hundes...er muss motiviert sein, in der Sache mitzuarbeiten. Die Konditionierung ist da für mich da mehr s/w und lässt auch soziale Aspekte unberücksichtigt.

    Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, beim lernen hat der Hund eine Wahl, nicht mitzuarbeiten.


    Ein Beispiel:

    Der Hund ist spitz auf Hasen.

    Ziel: Der Hund soll nicht jagen.

    Weg1:
    Hund sieht Hasen und in dem Moment wo er durchstartet bekommt er mit dem Stromhalsband einen Schmerzimpuls.

    Hund verknüpft (im besten Fall): Hasen jagen = Schmerz = doof

    Ergebnis: Hund lässt das jagen.


    Weg2:

    Man etabliert ein Stop-Signal in Form von "STOP" rufen.

    Hund sieht Hasen und legt los. Das STOP kommt, der Hund hört es auch aber setzt sich darüber hinweg.

    Hase ist im Gebüsch verschwunden, Hund dreht ab und kommt zurück. Körperhaltung und Geestik zeigen:

    Er weiß genau das er entgegen der Anweisung STOP gehandelt hat.

    In der nun folgenden, sozialen Interaktion, die für mich eine andere Wertigkeit als Schmerz & Leckerchen dadurch hat, das sie nicht nur bei Übungen sondern immer präsent ist - erfährt der Hund , das sein Verhalten nicht ok war.


    Ich glaube, das Weg2 nur mit Hunden geht, die nicht so hoch im Trieb stehen. In "IGP im Kopf" (Folge hab ich gerade nicht parat) spricht einer der drei von seinem Hund Ajax als einer, der "denkt" und dadurch ein bestimmtes Level im Sport nie erreichen wird.

    Wenn ein Hund also so hoch im Trieb steht, das er nicht mehr denkt, dann kann man ihn sozial so nicht mehr erreichen. Sprich die Wertigkeit der sozialen Interaktion ist viel zu gering, als das sie dem Impuls/Trieb was entgegenzusetzen hat, sprich da geht nur Weg1.

    Witzigerweise habe ich heute ein Video gemacht, das vielleicht so ein bischen das wiederspiegelt, was ich hier versucht habe zu beschreiben.

    Ich muss dem vorausschicken, das zwischen Pepper und mir die letzten 8 Wochen sozial nochmal ganz viel passiert ist, was man auch daran sieht, wie er im Video mit dem Abbruchsignal umgeht und danach reagiert:


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    Ich finde das super, die gleiche Methode nutze ich auch, jedoch zusätzlich mit Absicherung durch die Leine, denn 1 einziges Mal nicht "Glück gehabt" und alles ist am Arsch.

    Dazu habe ich eine Frage (für einen Freund😄).

    Nee ernsthaft. Ich würde es heute genau so machen, alleine weil es effektiver ist und (meine Vermutung) auf mehrere Hunderypen anwendbar ist.

    Mit Pepper war es dann doch mehr der "Try&Error" Ansatz. Bei Error gab's ne Ansage.

    Nicht effektiv und am Ende auch nicht so wirklich fair.

    Bei einem Führer-weichen Hund wie ihm mag das auch vielleicht noch gehen.

    Bei den kernigeren Varianten hat man u.U. dann jedesmal die Chance auf ne handfeste Konfrontation, die dann möglicherweise Vertrauen kostet.


    Jetzt die Frage. Ich habe heute einen Hund, der super im Gehorsam steht gepaart mit einer tollen (sozialen) Bindung. Nicht weil er muss, sondern weil er will.

    Er hat akzeptiert, das ich der bin, der die Regeln aufstellt.

    Ich wollte nie einen Hund, der durch Konditionierung die Dinge tut, die ich von ihm möchte.

    Oder verwechsele ich da etwas?

    Fun fact: 2 der 3 Hunde die nicht mehr bei mir leben, haben danach nicht mehr gehört, weil die Halter nicht gesehen haben, wenn Hundi eine richtig blöde Idee bekommen hat und den Spaß seines Lebens hatte mit nicht hören oder abhauen. Jetzt ist es richtig Arbeit, da einen bombenfesten Rückruf drauf zu konditionieren ^^ die sind mit mir ohne Leine durch Fußgängerzonen und an Hunden vorbei, und jetzt hauen sie schon ab wenn ein Hund in 20 Metern Entfernung ist :rolleyes: Umgebung scannen und Hund beobachten ist echt wichtig.

    Und da mag noch jemand behaupten, es kommt nicht auf das andere Ende der Leine an 🤣

    Jaaaa, Ausnahmen gibt es immer. Aber ich hab noch nie gehört, das es in einem Rudel egal ist, wer es führt, sprich wer die Autorität hat.