Axman
  • aus Spanien
  • Mitglied seit 13. Januar 2022

Beiträge von Axman

    Übrigens, nur zur Info:

    Axel kann heutzutage problemlos an anderen Hunden vorbeigehen, er rastet nicht an der Leine aus, er verbellt keine anderen Hunde wenn er an der Leine ist. Das ist das Ergebnis von einer Mischung aus Gegenkonditionierung und Gehorsam.


    Ungefragte Tuchfühlung würde er wie oben erwähnt beantworten, es sei denn das wäre eine schnuckelige Hündin.

    Was mir aber auffällt ist, das niemand Fragen stellt.

    Niemand stellt die Frage, wie ich das hinbekommen habe. Es wird immer angenommen, das Pepper ein "einfacher" Hund war.

    Ich glaube das liegt daran, dass du im Forum relativ viel berichtet hast über deine Vorgehensweise mit Pepper seitdem du ihn hast 8o


    Ja, das mit dem "einfacher Hund" ist total nervig und nicht korrekt. Es ist viel zu vielschichtig als dass man sowas pauschal sagen sollte. Ebenso wie es nervig und nicht korrekt ist, zu sagen, dass alle Hunde in gleicher Weise auf andere Hunde reagieren sollen/können.


    Um beim Thema zu bleiben, wie "massregeln" unsere Hunde Fremdhunde:


    Axel hat nie Kontakt mit Fremdhunden haben WOLLEN. Ich glaube ich habe den FEHLER gemacht ihn als er ganz klein war "sozialisieren" zu wollen. Ich habe versucht positive Fremdhundkontakte für ihn zu ermöglichen, das war noch vor der Pandemie. (Als Axel dann 8 Monate war kam der Lockdown, wir hatten TOTALE Ausgangssperre in Spanien.)


    Er war in einer Welpengruppe mit gleichaltigen Schäferhunden als er zwischen 3,5 und 4,5 Monate alt war. Er hat die anderen Welpen nicht mal mit dem Arsch angeschaut. Er hat sie einfach ignoriert, sich hingesetzt und gewartet dass ich zurückkomme oder wenn ich dabei war bei mir gesessen und gewartet dass wir gehen. Er war nie unbeobachtet! Es kam zu keinerlei ungünstiger Interaktion zwischen den Welpen. Aufforderungen zum Spiel hat er ignoriert, keinerlei Aggression gezeigt.


    Ich hätte es dabei belassen sollen, dass Axel andere Hunde einfach ignorieren soll, aber getrieben von der bescheuerten gesellschaftlichen Annahme, dass alle Hunde freundlichen Kontakt miteinander haben müssen, habe ich weiter an seiner "Sozializierung" gearbeitet und ihn vergesellschaftet, damit er "positive Erfahrung" sammelt.


    Heute weiss ich, dass das der totale Schwachsinn ist/war und dass diese immer wieder Zwangssozialisierung wohl Teil des Gedankens von Axel war "verdammt, wie kann ich mir die blöden Köter vom Hals halten'"


    Heutzutage würde Axel wohl meistens so reagieren wie Schafring beschrieb:

    Und wenn es weitergeht, ist mir mit ihr 3-4mal passiert, kommt es zu einem "Biss ohne Verletzungsabsicht", ähnlich dem Griff den sie bei den Schafen angewendet hat.

    Hinzufüg:

    Axel ist ein ausgesprochen sozialer Hund mit ALLEN sozialen Kompetenzen. Wer sagt, dass die Ansage "ich will keinen Kontakt mit dir" unsozial ist? Oder von fehlender sozialer Kompetenz kommt? Halte ich für Blödsinn. Es ist eher fehlende soziale Kompetenz wenn ein Hund diese Signale missachtet und die 1000den übersozialisierten, übergriffigen Hunde beweisen dies.


    Also MAßREGELN heisst bei Axel, dass er signalisiert "bleib mir vom Leib". Wird das missachtet, Stufe 2, wie oben.

    Ich denke, das angeborene Territorialverhalten eines HSH kann man nicht verhindern. Ich meine das "als Territorium ansehen" eines Gebietes. Sehr wohl kann man aber dem HSH untersagen, dass er besagtes Territorium aktiv verteidigt. Zumindest wenn man danebensteht kann man es untersagen wenn man kann. :)

    Den Pilze- oder Trüffelhund würde ich an der Suchleine lassen. Fällt das unter Substanzsuche?

    In meinem Kurs unterscheiden sie dazwischen. Meistens wird zu passivem Verweisen geraten, also nicht bellen.


    Ich glaube ich finde mich eher im sogenannten NW (Nosework) wieder, angelehnt an die "ernste" Spürhundausbildung. Auf der verlinkten Seite ist recht gut erklärt wie verschiedene Arten von Schnüffelsport unterschieden werden.


    Wie unterscheidet sich Nosework von SHS/ZOS/Spürhundearbeit?


    Mir war das intensive und stabile Verweisen immer sehr wichtig. Ich finde es faszinierend, wenn der Hund seine Begeisterung über den Fund in einer völlig passiven Art der Selbstkontrolle ausdrückt, die Energie quasi komprimiert.


    Der Kurs den ich gemacht habe nennt sich "Scent for Six" ist auf Englisch, SEHR komplett und detailliert auch in die zugrundeliegende Wissenschaft über die Nase und Suchverhalten etc von Hunden. Der Kurs erstreckt sich über einen Zeitraum von 6 Monaten, daher "for Six" und hatte damals während Corona nur ein Bruchteil des jetzigen Preises gekostet.

    Meiner Meinung nach wird Sozialisierung diesbezüglich oft überschätzt, die aller meisten Jungen Hunde ( Auch LZ DSH und Mali) sind Artgenossen gegenüber noch zugewandt wenn sie aber erwachsen werden und sich ihre Charaktereigenschaften entwickeln finden sie Artgenossen gerne zum Kotzen bei einigen gehen Fremdhund Begegnungen dann nur noch mit Gehorsam.

    Im eigenen Rudel ist es oft anders als bei Fremdhunden.

    Genau exakt absolut! Genau so ist es. :thumbup:

    Mir ist eingefallen, dass es hilfreich zur Unterscheidung sein könnte, wenn man bei der Substanzsuche die "Substanz" oder das Objekt in der Höhe platziert und das Verweisen im Stehen. Ansonsten was Cinja sagt, einfach auf unterschiedliche Begleitumstände achten. Auch ein Markerwort bzw. Markersatz als Eröffnungsritual wäre denkbar.


    Ich meine mich zu erinnern, dass für Wettkampf (ja, gibt es offenbar) die Distanz der Nase beim Verweisen des Zieles maximal 3 oder 5 cm ( :/ ) sein darf aber auch nicht berührt werden darf. Kann mich erinnern, dass ich damals mit Axel eine superknappe Distanz geübt habe, da er von vorher, von Targettraining auch dazu neigte das Übungsobjekt zu berühren.


    Ooooh, ja, die Hölzchen identifizieren Suche vom Obedience und Mondioring ist auch eine tolle Sache!


    Allerdings muss man darauf achten, was man anstrebt. Bei meiner Art der Substanzsuche wollte am Objekt absolut keine menschlichen Gerüche. Alles musste so super Menschengeruchfrei wie nur möglich sein, durch Benutzung von Pinzette und (immer wieder neuen) Handschuhen und Abkochen bzw. ausduften lassen der Objekte. Weil man möchte natürlich genau kontrollieren auf welchen Geruch man am Ende konditioniert, da passieren schnell Fehler. Ich finde das Thema wahnsinnig faszinierend. (.......Kopfmensch 8o )


    Erzähl mal, @GeierWally was dein Buch vorschlägt und ich erzähle vom Online Kurs.


    Zurück zur Frage:

    Hat jemand Erfahrung ob sich die IGP/FH Fährtenarbeit und gleichzeitiges Trainieren an anderen Suchformen beissen?

    Ausserdem: Was suchen eure Hunde so? Trüffel, Stinkesocken, Geld, Hirschgeweihe, Plutonium, seltene Pflanzenarten? Und auf wieviele verschiedene Gerüche habt ihr eure Hunde ausgebildet?

    :D :D :D


    Super Idee!!


    Ich hatte damals die Substanzsuche aufgehört als ich mit Fährte anfing. Ich behaupte einfach mal, dass Axel so ein gutes sicheres Verweisen von Anfang an beim Fährten hatte, lag an der Vorarbeit für die Substanzsuche. Ausserdem das Konzept des Suchens/Schnüffelns war ihm dadurch sehr klar von Anfang an.


    Ansonsten kann ich leider nicht sagen, ob die beiden Sucharten sich in die Quere kommen könnten.


    Axel hatte damals sogar den 2. Platz bei einem kleinen Such-Wettbewerb erreicht. Der erste Platz war eine ausgebildete Drogenspürhündin von einem Diensthundeführer in der Gruppe. Das war übrigens so lustig. Der Polizist mit der Diensthündin hat in unserer Gruppe mal eine "echte" Drogensuche veranstaltet. Jemand sollte absichtlich "Gras" an sich verstecken. In Spanien total normal. Natürlich hat die Hündin es gefunden aber es war auch nicht schwer, denn wir wussten eh alle wer das Zeug (immer) dabeihatte. 8) :D

    Übrigens, Luna , erinnere dich daran, dass wir zwei mit Sam und Axel zusammen spazieren gegangen sind und zwar super zivilisiert.

    Nebeneinander, wir beide am ratschen, dann auch die Übungen mit Entgegenkommen, hinterher und vorneweg gehen, liegenbleiben wenn der andere trainiert, mitten auf der Wiese.


    Also beide können vernünftig geführt werden aber es sind halt keine Hunde die man mit anderen Rüden (in Axels Fall) frei rumlaufen lassen könnte. :)

    Neulich ist mir durch den Kopf gegangen:

    Wie kommt es, dass die "schlechten" Verhaltensweisen unserer Hunde die Schuld des HH sind, aber die guten Verhaltensweisen kommen daher weil es "ein einfacher/braver Hund" ist????


    Ich beziehe das aufs Haushundeumfeld genauso wie auf Sporthund/Trainingsumfeld.


    Meiner Meinung nach ist das, wie fast alles, multifaktoriell. Ich denke mir immer, ich habe in meinem Leben so viele Hunde gehabt und kein einziger war je reaktiv auf andere Hunde bzw. Umweltreize, Axel aber war es, von Tag 1 an.


    Ja, man hätte besser daran arbeiten können, von Anfang an, wenn ich nicht A im Rollstuhl gesessen hätte, B wir nicht auf dem Land leben würden, C in meinem Trainerkurs besser mit dem Thema umgegangen worden wäre, D die Pandemie und 100%ige Ausgangssperre nicht gekommen wären. Also Ja, erstmal die Basis, die vom Hund ausgeht und dann kommen verschiedene Umweltfaktoren hinzu, die der Hundehalter nur begrenzt beeinflussen kann.


    Beispielthema Hunde regen sich auf wenn Besucher zum Haus/Wohnung kommen. Was ist hier das grösste Problem wenn man versucht mit Hunden und HH zu arbeiten, dass der/die Hund(e) ruhig bleiben wenn Besuch kommt?? Genau! Nämlich, dass alle Schaltjahre mal Besuch kommt und man nicht mal Übungssituationen schaffen kann.


    Beispiel von mir:

    Es ist angeblich meine Schuld, dass Axel reaktiv ist aber auf der anderen Seite höre ich beim Training (SD) so Kommentare wie "ja, der Axel hat so fantastische, 100%ige PlatzBleibs (und andere Top Übungen) weil er ist ja einfacher als mein oder sein Hund" -----> my Ass! X(


    Heute weiss ich, dass Hunde, vor allem auch Gebrauchshunde, manche mehr und manche weniger, Reaktiv sind, weil sie es auch sein sollen. Zu viel Reaktivität bzw. gepaart mit schwächeren Nerven oder anderen Zutaten ist aber ein Problem.


    Zusammengefasst: Die Dinge sind nicht so easy wie es scheinen mag und wer sagt "ich hatte noch nie einen reaktiven Hund" sagt das solange bis er einen hat.

    Mein Kommando beim Anlernen der GS war von Anfang an ein ruhiges ZEIGEN, so hatte ich dann auch einen Unterschied zum PLATZ wenn die Hera beim Wiederansatz schon starten wollte bevor mein SUUUCH kam,

    Hat sich bewährt.

    Bei mir bedeutet das Kommando "Zeigen", dass Axel die Nase in Richtung GS dreht und den GS bannt. Das hat sich für mich bewährt, wenn er mal unruhig oder unkonzentriert verwiesen hat.

    Toll wie jeder seiner individuellen Ansätze hat. :)


    Hinzufüg:

    Aber mit Axels zunehmender Sicherheit auf der Fährte konnte er dann auch ein Kommando Platz korrekt umsetzen. Oder wenn ich es versichernd sage, dass er versteht, liegenbleiben ist korrekt und gut.

    Aber das sind dann ja eben Aufzeichnungen was von Person A mit dem Tier gemacht wurde, und nicht Planungen was morgen (von Person B) mit dem Tier gemacht werden soll :/

    Das eine ergibt sich aus dem anderen.

    Z.B. Person A schreibt auf was gemacht wurde und schlägt entweder direkt schriftlich vor (Plan) wie weiter vorgegangen werden soll oder, falls nicht, liest Person B was Person A aufgeschrieben hat und weiss aufgrund dieser Info, wie weitergemacht werden sollte und erstellt dementsprechend den weiteren Plan.


    All diese Komponenten können auch in einer schriftlichen Projektplanung abgebildet werden. ( Wenn man so wahnsinnig ist, sich das antun zu wollen :D - sorry :* )

    Genau!! :thumbup: Ich finde es nur einfach faszinierend darüber nachzudenken. Ich glaube das liegt am Training-mit-Axel-Entzug. :D :D

    Was aber keine der beider Arten verhindern kann, ist das Unvermögen vom HF und/oder Trainer.

    Erkennt er OB der Hund die Übung verstanden hat oder nicht? Kann ich mit der nächsten Stufe der Übung beginnen? Also der Vergleich mit dem Ist-zustand und dem Soll! Ist das nicht der Fall, wird das Ergebnis ein anderes als im Projektpan beschrieben oder wie das Bild im Kopf des HF ist. ;)

    Genau!! Daher fasziniert mich die Idee mit "Meilensteinen" und Phasen. Das gibt eben eine maximale Freiheit und die Soll Ziele (Meilensteine) werden ja dann einfach angepasst an das was zu erreichen tatsächlich möglich war mit dem individuellen Hund.


    Du hast vollkommen Recht. Wenn ich z.B. sage "im Dezember soll mein Hund IGP2 fertig sein", ist das ja schon ein Plan, ein Ziel. Dann unterteile ich mir die Stufen und Unterziele in meinem Kopf, was brauche ich bis wann, damit ich dann so oder so weit an ca. dem oder dem Zeitpunkt bin. Man schätzt in etwa einen Zeitrahmen für die Aufgaben ab und hat einen Überblick über die einzelnen Schritte im Kopf.


    Dann stellt man am Ende fest, oh hoppla, jetzt stecke ich hier fest in einer Übung, braucht länger als gedacht oder Hund oder HF wird krank oder es kommt irgendwas dazwischen. Schwupps wird das Ziel IGP2 im Dezember verschoben auf folgenden Februar.


    Man kann natürlich auch so arbeiten: "Mal schauen wann mein Hund IGP2-fertig ist" und dann einfach alles nacheinander trainieren, wie es gerade kommt. Da spricht nichts dagegen aber meiner Erfahrung nach ist es besser und motivierender auf ein konkretes (Teil)Ziel hinzuarbeiten.


    Planung fängt ja schon an, wenn man mit einer Trainingseinheit beginnt. Was ist überhaupt das Ziel meiner Übung? Wenn ich nach dem Training nicht sagen kann woran ich eigentlich genau gearbeitet habe, wie sinnvoll kann dann mein Training gewesen sein? Solcherlei Planung scheint in der Fährtenarbeit einfacher zu sein. Warum? Ich denke, das Fährtentraining ist (vermeintlich) leichter zu strukturieren und zu überblicken.

    ABER das halte ich für kontraproduktiv, zumindest für meine Zwecke, wenn zwei Personen ausbildungstechnisch an einem Hund herum fummeln

    Ja, für unsere Hundesportzwecke halte ich das auch nicht unbedingt für sinnvoll aber ich weiss definitiv, dass es in vielen anderen Sparten durchaus gemacht wird und auch funktioniert. Ich gehe davon aus, dass es ist wie mit allem: Man muss wissen wie es geht, worauf man achten muss etc. damit es reibungslos läuft.