Liebeskummer bei Läufigkeit

  • Ich habe hier ein gemischtes Rudel - 2 Mädels und einen Rüden. Juma ist, bedingt durch eine Gebärmuttervereiterung, schon in jungen Jahren kastriert worden. Letztes Jahr kam ja Neps, weiblich, unkastriert, dazu. Sie wurde dieses Jahr im Mai das erste Mal läufig und jetzt machen wir gerade ihre 2. Hitze durch.


    Leider habe ich weder einen Zwinger im Garten, noch die Möglichkeit, Rammstein während dieser Zeit woanders hinzugeben. Also trenne ich in der Wohnung. Während meiner Dienstzeit ist Rammstein eine Etage höher bei meinen Eltern untergebracht. Mehr geht nicht, weil meine Eltern weit über 80 Jahre sind und nicht in der Lage sind, Rammstein zu händeln. Dem kleinen Grauen habe ich ein Hündinnenhöschen mit Einlage verpaßt. Zum einen, damit hier nicht alles vollblutet (habe doch Sofa- und Betthunde :S ) zum anderen, um Rammstein "abzuhalten", wenn beide bei mir unter meiner Aufsicht sind. Alleine lasse ich beide nicht - ich denke, da hilft auch das Höschen nicht. Nachts muss Neps in der Box schlafen - es geht einfach nicht anders.


    Ich dreh, echt gesagt, am Rad. Rammstein fiept, jammert, heult. Neps fiept, jammert, heult. Macht nachts Randale in der Box (klar, die will zu "Mama" in die Heia). Rammstein läuft durch die Wohnung, hechelt, ist unruhig. Und mir fehlt langsam der Schlaf. Ich bin fix und fertig. Und überlege wirklich schon, Neps im nächsten Jahr kastrieren zu lassen. Ich will nicht züchten, bin aber trotzdem kein Freund von Kastrationen, denen jegliche medizinische Notwendigkeit fehlt.


    Bei Neps erster Hitze im Mai ist nämlich das passiert, was nicht sein sollte - meine Eltern haben nicht aufgepaßt und Rammstein ist ihnen beim Öffnen der Tür durch die Beine geflutscht. So schnell konnte keiner reagieren, wie es da "gerumst" hat. Ich habe Neps abspritzen lassen müssen.


    Ich habe mich schon über Kastrationschips beim Rüden und dieser Spritze für Hündinnen aufklären lassen. Und muss gestehen - ich kann mich einfach damit nicht anfreunden. Dann doch lieber Kastration der Hündin.


    Wie macht ihr das bei gemischten Rudeln? Kastrationschip? Wie sind eure Erfahrungen damit?


    Ach ja - und Neps Verhalten zu Juma (die ja "Chefin" von den Apricker Wölfen ist.....noch) ist so aggressiv und anmaßend, dass es zweimal zwischen den Beiden richtig gekracht hat. Und ich unterbinde momentan jegliche, noch so kleine Provokation der Weiber untereinander auf das heftigste.

  • in solch einer Situation würde ich immer den Rüden kastrieren lassen , denn das ist nur ein kleiner Eingriff
    du kannst ja erstmal einen Chip probieren , bei einer Vereinskollegin hat er gut funktioniert

  • Von dem Chip hat mir meine Tierärztin abgeraten. Hormone steigern immer das Krebsrisiko...


    Ansonsten kann ich mich in meinem gemischten Rudel nicht wirklich beklagen. Mein Rüde wird wirklich erst in der Standhitze der Mädels richtig aufdringlich. Und auch hier lässt er sich gut kontrollieren. Er fiepst zwar auch ab und an mal vor sich hin und stellt auch mal das Fressen ein, aber im Großen und Ganzen ist er erträglich.
    Gesteigertes Aggressionsverhalten lasse ich generell nicht zu.


    Ich denke das man das Verhalten ein Stück weit mit komsequenter Erziehung in den Griff bekommt. Mein Rüde weiß ganz genau, dass ich ihn nicht auf meinen Hündinnen sehen will und würde es sich nie wagen, in meiner Anwesenheit irgendwelche diebezüglichen Anstalten zu machen.


    Aber letztendlich reden wir hier ja immer noch vom Fortpflanzungstrieb und der lässt sich nunmal nicht in Gänze abschalten. Wenn es tatsächlich das Zusammenleben in solchen Ausmaßen erschwert, würde ich denk ich auch dazu tendieren, den Rüden kastrieren zu lassen; einfach weil die OP ansich weniger aufwendig ist.

  • Bei mir war es von Anfang an klar, dass mein Mädchen kastriert werden soll. Wir haben 2 Läufigkeiten mit gemacht, damit sie vom Kopf her erwachsen wird - wollte keinen ewigen Welpen. Eine Trennungsmöglichkeit habe ich auch nicht.


    Mein Rüde hat schon immer sehr stark auf solche Gerüche reagiert. Das Mädel kann ewig weit weg wohnen, aber er hockt in der heißen Zeit 3 Tage im Garten und jodelt, frisst auch dann nicht. Die restliche Zeit ist er extrem unruhig. Sie Ohren sind dicht, Gehorsam gleich 0.


    Als es bei Neela anfing, musste sie ein Höschen anziehen - damit ich 2 Sek mehr Zeit zum reagieren habe ^^ und Chandor wurde homöopatisch behandelt. Während der Läufigkeit war er völlig normal, als wenn nix wäre. Während der Standhitze wollte er zwar, aber ich konnte ihn immer abrufen - auch wenns gefühlte 150 Mal in der Stunde war. Musste nie eingreifen. Wir haben auch 1 Woche getrennt geschlafen. Ich mit Madam im Gästezimmer, Männe mit Chandor im Schlafzimmer.


    Chandor bekam: 1 x wöchentlich Platinum C 200, Origanum C 30 jeweils 10 Globuli


    3 x täglich Agnus Castus C6, 5 Globuli



    Wär natürlich noch besser,, wenn man weiß wenn die Hündin läufig wird, dann kann man mit Platinum und Origanum 2 Wochen vorher anfangen.

  • wenn, dann würde ich auch nur den Rüden kastrieren lassen. Bei der Hündin ist das ein größerer Eingriff und ich kenne genügend, wo was schief gegangen ist, bei meiner ja ebenfalls...
    beim rüden geht das schnell. Hodensack auf, hoden raus und fertig :D


    pitti wird jetzt auch wieder heiß, der fellwechsel beginnt...das wird auch wieder ein spaß....pitti muss extrem gut riechen, besser als viele anderen hündinnen. keine ahnung. jedenfalls stehen die jungs extrem auf die maus.
    so extrem, dass ein bronko lieber den helfer stehen lässt und zu ihr geht, obwohl der mit ner hündin in ner standhitze prüfung laufen kann ohne sie nur einmal anzusehen...aber bei pitti :love:
    und auch der eik...der heult die ganze nacht wie ein wolf bei pitti. bei anderen hündinnen nicht. der hatte letztens sogar eine nebenan im zwinger, das war gar kein problem. jammerte natürlich auch etwas, hielt sich aber in grenzen.
    vor 2 monaten waren ja 3 hündinnen gleichzeitig heiß...das war auch ein spaß :rolleyes:

  • Also ICH persönlich würde in so einem Fall eher die Hündin kastrieren lassen, einfach deshalb, weil ja die Rüdenkastra zwar die Fortpflanzung unterbindet, aber nicht die Aggression gegen die andere Hündin!
    Ich bin auch kein Fan vom kastrieren ohne vernünftigen Grund, was für mich in erster Linie medizinisch heißt, aber eben auch bei solchen Konstellationen im Einzelfall angezeigt sein kann.
    Es ist keine richtige Trennung möglich-nicht unerheblicher Stress für beide Tiere.
    Die 80-jährigen Eltern sind zwar da, aber im Falle eines Falles überfordert-kam ja schon einmal zur Fehldeckung ( und auch das Abspritzen kann mal zu Komplikationen führen, nicht immer, aber regelmäßig sollte das eben auch nicht vorkommen...).
    Die Aggressionen gegen die andere Hündin, und das schon bei der 2.Hitze-so ein Verhalten verstärkt sich mit den Jahren!
    Und IMMER 100% aufpassen und dabei sein kann man nicht!


    Der Chip beim Rüden 1x gesetzt um zu testen ob eine chirurgische Kastra Sinn macht ist eine gute Möglichkeit, die auch per se so erstmal nicht gesundheitlich bedenklich ist.
    Das Krebsrisiko erhöht sich ERST wenn man den Chip IMMER WIEDER setzt-denn dann bildet sich ständig Gewebe an und ab ( schnelle Zellteilung ), und in schnellteilenden Zellen ist das Entstehen von Krebszellen um ein vielfaches höher wie in langsam teilendem Gewebe.


    Ich hatte hier ein ähnliches Problem, Ferrie intakt, Boomer intakt und Cherokee-zwar kastriert aber erst mit 3 Jahren.
    Während der Hitze kam es immer wieder zu Spannungen zwischen den Rüden, und in der Standhitze haben sich die beiden dann teilweise gebissen ( obwohl sie sich sonst echt lieben und ein Kopp und ein A*** sind! ) und mein kleiner kastrierter!!! Mix war in der Wohnung unausstehlich-hat niemanden auch nur auf 3m an Ferrie rangelassen, wollte markieren und hat sich richtig aggressiv gezeigt.
    Deshalb hatte ich mich entschieden, Ferrie nach ihrem letzten Wurf zu kastrieren, was dann ja auch im März der Fall war.
    Seitdem ist himmlische Ruhe und Frieden hier!


    Also ich würde, in diesem Fall, eindeutig zur Hündinnenkastra raten.
    Das ist ein Routineeingriff, ich hab da im meinen 3 Jahren Praxis und auch vorher während dem Studium noch NIE von Zwischenfällen gehört oder selbst erlebt!
    Ich würds halt nicht beim Feld-Wald-Wiesen TA machen, der das 2x im Jahr macht, sondern bei einem, bei dem Kastras an der Tagesordnung sind. Da ist die Routine mehr drin.


    LG :)

  • Na ja ich habe ja die gleiche Konstellation wie du, Gaby. Nur habe ich das Glück das Zwergi nicht wirklich so extrem ist - und die beiden Weiber sich eh lieben. das trennen habe ich im Sommer mir ganz einfach gemacht: wechselweise kam mal Zwergi, mal der jeweils läufige Kandidat in den Anhänger. zwergi jammert nur an den 2 wirklich richtig drastischen Stehtagen.
    jetzt trenne ich innerhalb des Hauses , Mädels schlafen unten alleine und Zwergi oben mit mir in der Heia :D


    ich würde allerdings bei dir auch eher das Mädel kastrieren lassen - denn auch mit kastration des Rüden heisst das ja nicht, das er nicht deckt - nur das halt nix mehr passiert. Und wenn die beiden Mädels sich während der Hitze fetzen ist das dann sicher sinnvoller. Heutzutage gibts ja auch bei einigen TÄ die Möglichkeit der endoskopischen Kastration - da ist dann keine große Narbe da und sie sind schnell wieder fit! Bei deiner Konstellation ists sicher sinnvoller dann so. und da ich ja meinen Rammelmann etwa skenne würde er sicherlich trotz Kastra "durchdrehen".

  • Chlorophyll-Tabletten heißt das Zauberwort


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    Wir haben hier mächtig viel Rüden in der Umgebung wohnen und die meisten Rüdenhalter sind der Meinung das es ganz ok ist, wenn die Rüden rammeln möchten. Und ich werde den Teufel tun und meine Hündin verstümmeln zu lassen und damit die Rüdenhalter ein ruhiges Leben haben.


    Die Tabletten wirken super, man muß nur genug davon geben. Ich gebe sie von ersten Tag an und hier in der Gegend bekommt kein Rüde mit, wenn ich eine heiße Hündin habe. Die Rüden saugen sich zwar weiterhin an den Puscheflecken fest, aber die Hüdin nehmen sie nicht war


    Diese Tabletten sind kein Chemie, sondern ein natürlicher Wirkstoff der den Geruch überdeckt


    Bdeim Jeti hatte ich den Chip setzen lassen und zuerst sah es auch so aus, als wenn er gut wirkt, aber an den Stehtagen war es hier die Hölle

  • Danke für eure Antworten und wirklich gute Überlegungen.


    Ich muss gestehen, ich tendiere eher dazu, wenn, dann Neps kastrieren zu lassen. Einmal wegen der wirklich heftigen Probleme, die ich hier mit ihr und Juma habe (die Luft "knistert" z.T. regelrecht). Zum zweiten weil ich ein wirklicher Gegner von Kastrationen beim Rüden bin. Ich habe es viele Jahre im Tierschutz erlebt, dass kastrierte Rüden weder von Hündinnen anerkannt werden (duften ja auch nach ihm und ihr), noch von anderen Rüden - vor allem von Jungrüden, die der Meinung sind, hier ein nettes Mädel vor sich zu haben und diese besteigen. Da ist der Ärger vorprogrammiert. Auch wenn Rammstein kastriert wäre, könnte er Neps weiterhin decken (auch wenn kein Nachwuchs produziert werden kann) wie an unkastrierter Rüde. Der Streß hier wäre wieder da. Und ich denke ganz fest, dass er auch als Kastrat mit Neps bei Begegnungen auf der Straße mit anderen Rüden genauso heftig und eifersüchtig reagiert wie jetzt.


    Neps hat gerade ihre Stehtage. Menno......wäre sie ein Mensch, würde ich sie als "Nutte" betiteln. Die reibt sich an ihm, bleibt mit dem Hinterteil vor ihm stehen, legt die Rute an die Seite und dreht den Kopf auffordernd zu ihm. Und Rammstein wirft einen hilfesuchenden, "laß-mich-doch-bitte"-Blick zu mir. Ein "Nein" von mir und er dreht den Kopf gequält weg. Und was macht das Donnerlüttchen? Wird richtig frech und knallt ihm ein paar. Ehrlich - es ist eigentlich in meinen Augen eine ganz schöne Quälerei. Mir tut der Dicke wirklich leid. :S


    Mal schauen.....eine Woche noch und wir haben es geschafft.

  • Dass Chlorophyll-Tabletten eine super Alternative draußen in Bezug auf andere Rüden sind, habe ich auch schon gehört. Auch, dass ich homöopathisch helfen kann. Allerdings wußte ich diesmal nicht sicher, wann Neps wieder läufig wird. Nach dem Abspritzen im Mai hatte mir der TA gesagt, sie würde deswegen wieder früher läufig (zwischen 3 und 5 Monate). Neps ist aber pünktlich nach 6 Monaten läufig geworden. Ich konnte und wußte jetzt nicht, wie und was und ab wann ich etwas "unternehmen" kann.

  • ich würde sie während der standzeit gar nicht zusammen lassen.
    auf ein nein würden meine jungs pfeifen....die sind da doch etwas triebgesteuerter...und da ist es auch egal, ob sie will oder nicht.


    @Ferrie: ich kenne persönlich mehrere fälle. bei meiner hündin wurde es in ner klinik gemacht....und als antwort bekam ich von denen: joar, das passiert halt mal. ist halt so.
    na prima. erst nicht richtig gesäubert, sodass alles entzündet war. wir mussten 2 wochen um leben kämpfen und dann ist es nicht zugeheilt, die naht ging auf (die innere) und seitdem hat sie ein großes loch im bauch.

  • Und davor habe ich immer Angst - vor dem Eingriff. Da Neps noch nicht durchgeröntgt ist, wollte ich das bei der Kastration auch gleich mitmachen lassen. Das erspart ihr eine Narkose. Gerade hat Rammstein, als ich fleißig im I-Net gelesen habe, fast Erfolg bei Neps gehabt. Wie gut, dass sie noch eine Schutzhose trägt, sonst hätte ich sie nicht mehr trennen können. Nee, das tu ich mir nicht mehr an. Ich hätte Rammstein in eine Tierpension geben können - aber er ist ein Wohnungshund und dort hätte er (gerade bei der Kälte) im Zwinger leben müssen. Falls ich mich wider Erwarten doch gegen die Kastration entscheide, werde ich ihn bei der nächsten Hitze auf jeden Fall dorthin geben (die wäre ja im Mai, als temperaturmäßig kein Problem).

  • ich kenne 2 Fälle wo die Gedärme danach draussen lagen 1x Zwingerhund , war früh tot und 1x Wohnungshund , die haben die gedärme eingepackt und ab zum TA , sie hat es überlebt


    vor ein paar Wochen bekam ich einen Anruf , ein Hund liegt gerade auf dem OP Tisch zur Kastra , sie verblutet gerade , kann nicht gestoppt werden die Blutung
    GsD hat sie dann doch überlebt


    daher ist es für mich ein nogo ne Hündin zu kastrieren , würde nicht mal auf den Gedanken kommen

  • @Race was habt ihr denn für nen Tierarzt ?( Also ich hab sehr viele Kastras quasi miterlebt-also wo die Hündinnen kastriert wurden und auch bei Jenny damals (medizinische Indikation) . Es gab noch nie solche drastischen Zwischenfälle in meinem näheren Umfeld..
    Ich bin an sich trotzdem gegen eine Kastration - aber es kommt eben auf die Situation an. Hier wäre es wohl sinnvoll