Hallo aus Essen, NRW

  • ich hatte aber explizit auf deutsche Tierheime hingewiesen. Bei Auslandshunden bin ich auch skeptisch. Ansonsten dsh in Not wäre noch eine gute Sache.

  • da ich eben mit meinem Bruder telefoniert habe, der Elli total toll fand. Naja seine Anforderungen an einen Tierheimhund sind er muss lieb sein, alleine zu Hause bleiben , Grundkommandos sollen sitzen und die Leinenführigkeit soll vorhanden sein. Und wenn ich auch bislang gedacht habe, das sind seine Spinnereien habe ich doch durch den Faden Schäferhund auf Probe ganz ähnliche Gedanken hier gelesen. Natürlich kann sowas meist kein Tierheimhund. Woher kommt der Gedanke ohne viel Aufwand einen Hund zu halten. Naja ich werde mir im Anschluss wieder einen Hund aus dem Tierschutz holen.

  • @Ellionore: irgendwie muss heutzutage alles perfekt sein, perfekt funktionieren, leider! Ich kann das auch nicht verstehen. Aber wenn ich so manche Singles aus dem Bekanntenkreis sehe, was die für Vorstellungen, ja Anforderungen an einen neuen Partner stellen...da muss ich sagen, da wundert es mich nicht, daß sie Single sind:)

    Die Themati Auslandstierschutz sehe ich etwas anders, aber dennoch skeptisch: ich denke, Auslandstierschutz MUSS sein, DAMIT sich im jeweiligen Land etwas verändern KANN. Änderungen dauern lange und für die Tiere, die dort jetzt leben, stehen die Chancen im Herkunftsland bitter schlecht. Was ich absolut nicht unterstützen würde, wären Direktadoptionen aus dem Ausland. Denn das kann zu schnell voll in die Hose gehen, da man Null Infos über den Hund hat. Seriöse Tierschützer bieten so etwas deshalb auch gar nicht erst an ( ein gutes Beispiel hierfür ist die Smeura in Rumänien). Besser und sinnvoller für alle, für allem für den Hund, ist eine Adoption aus einem deutschen Partnertierheim oder einer deutschen Pflegestelle. Die vermitteln den Hund erst, wenn sie ihn genügend kennengelernt haben.

    Ein großes Problem finde ich, daß gerade Hunde aus dem Auslandstierschutz oftmals keine Hunde für Anfänger oder Jedermann sind, wie es oft dargestellt wird. Gerade solche Hunde sind meist traumatisiert oder zumindest völlig verängstigt. Das setzt unbedingt entsprechende Hundeerfahrung voraus!

    Das zweite Problem, das ich sehe, ist die Auffassung mancher Tierschützer, auf Biegen und Brechen unbedingt jeden Hund zu vermitteln. Ein Hund, der Jahre auf der Straße gelebt hat fühlt sich mit Sicherheit in einer kleinen Wohnung mitten in der Stadt, möglichst noch umgeben von einer Schar Kindern, absolut nicht wohl und ist dort total fehl am Platz. Nicht jeder eingefleischte Streuner träumt von einem warmen Platz vorm Kamin - für Viele wäre es besser, nach einer Kastration wieder auf die Straße zu kommen, kontrolliert und mit Zugang zu einer Futterstelle. Das haben sehr viele Tierschützer verstanden und arbeiten dementsprechend.

    Das Thema Streuner erlebe ich hier täglich, wenn auch mit Katzen. Unser Grundstück grenzt an ein Fabrikgelände, auf welchem früher durch eine ehemalige Kantine wildlebende sowie ausgesetzte Katzen gefüttert wurden. Das Ganze hat sich natürlich explosionsartig vermehrt, sodass mehrfach der Tierschutz eingreifen musste. Jetzt, ein paar Jahrzehnte später, hatte sich der Bestand auf ein paar einzelne Katzen reduziert. Der Vorbesitzer unseres Hauses, in welchem wir seit 3 Jahren wohnen, hat diese Exemplare weiter gefüttert. Als wir hier einzogen, habe ich mir erstmal eine Lebendfalle gekauft, eine vernünftige, ohne Verletzungsgefahr, und habe in mühevollen Monaten alles eingefangen und kastrieren lassen, darunter auch eine Kätzin, die hier ihre 4 Jungen auf die Welt gebracht hat. Da wir die Katze erst gesichtet haben, nachdem die Jungen geboren waren, musste ich mit Abfangen warten, bis die Jungen mindestens 3 Monate alt waren, zum einen, um sie in der Falle nicht zu verletzen, zum anderen durfte natürlich die Mutter nicht einfach weggefangen werden. Sie muss ja erstmal operiert werden und dann noch mal eine Nacht und einen ganzen Tag unter Beobachtung eingesperrt bleiben. Natürlich auch ein Albtraum für solche Tiere, aber leider nicht anders zu lösen.

    Wir haben hier jetzt 10 Streunerkatzen, die ich füttere und betreue. Sie haben ihre Futterstelle in einem alten Stall und haben sehr viele wintertaugliche Unterkünfte. So hatten wir bzgl der Kitten überlegt, in Absprache mit mehreren Tierschützern, alle Katzen incl der Kitten hier vor Ort zu lassen, anstatt sie auf Pflegestellen unterzubringen zwecks "Zähmung". Denn die Aussichten, daß aus diesen Katzen einmal vermittelbare Tiere werden würden, war selbst für die Kitten (weil sie schon älter waren), gleich Null. Bei dieser Menge an Katzen, die ohnehin schon in den Tierheimen sitzt: wer nimmt solche Katzen auf, in die er erstmal viel Arbeit und noch mehr Geduld investrieren muss, mit der Aussicht, sie vielleicht doch niemals anfassen zu können??? Auch hier wieder die Thematik, die Ellionore ansprach: das Tier soll funktionieren.

    Nach 3 Jahren habe ich nun die Hälfte der Streunerkatzen, die mit mir in den Stall kommen und zusehen, wie ich Futter verteile. Diese kommen auch durch den Keller ins Haus und halten sich auch im Garten auf. 2 von ihnen kann man sogar gelegentlich berühren. Alle 5 halten sich gerne im Kellerbereich auf, dieser ist komplett ausgebaut, mit großen Fenstern und Heizung. In einem großen Raum steht ein altes Bett mit Decken und einige Körbchen. Das wird sehr gut von den Fünfen genutzt. Man merkt also, daß sie schon gerne ein gemütliches Plätzchen haben. Aber das Urvertrauen in den Menschen fehlt. Ein "richtiges" Zuhause, in welchem sie gestreichelt werden und auf den Schoß kommen, ist sicherlich nicht in ihrem Sinne. Ist uns auch natürlich völlig wurscht, sie können so weit rein kommen, wie sie möchten und es wird absolut nichts von ihnen erwartet.

    So denke ich, wird es auch mit Streunerhunden nicht anders sein. Es gibt sicherlich Unmengen an Auslandshunden, die man prima vermitteln kann und die sich nach einem Zuhause sehen und sehr glücklich werden. Aber es gibt eben auch die anderen.

    Ich habe selber vor einigen Jahren einen jungen Schäferhundrüden direkt aus Spanien adoptiert. Ich fuhr nach Düsseldorf und bekam Mauro direkt vom Transporter. Er war da 5,5 Monate alt. Er freute sich wie wahnsinnig über mich, er schlief die erste Nacht nicht nur bei mir im Bett, sondern auf mir drauf!:). Er war sein Leben lang der unkomplizierteste Hund von meinen Sieben. So kann es auch gehen:thumbup:. Man merkte ihn förmlich an, daß er sein Glück kaum fassen konnte. Er bestaunte alles und konnte es kaum glauben, wie wunderbar es ist, eine eigene Decke, ein eigenes Körbchen zu haben und auf einem Sofa zu schlafen. Er machte es sich gemütlich und schlief erstmal richtig durch. Er fand es toll, sein Futter nicht mit einer großen Gruppe teilen zu müssen und fand es toll, daß es sogar so was wie Spielsachen gab. Er hatte sein Leben lang Angst vor männlichen Tierärtzen und hatte auch eine Mittelmeerkrankheit erwischt (Anaplasmose), durch das grottenschlechte Futter in seiner Welpenzeit hatte er auch einige gesundheitliche Probleme. Er war superverträglich und mochte auch Katzen auf Anhieb. Ein rundherum toller Hund, den ich nicht missen möchte! Daher mein eindeutiges JA zum Auslandstierschutz!

  • Danke für die Blumen, Pinguetta:*. Ich wollte einfach mal eine Lanze brechen für den Auslandstierschutz. Oftmals schaut man einfach nicht über den Telllerrand hinaus:). Man sollte eine gewisse Skepsis haben, ja, und auch genau schauen, welche Orga wie arbeitet. Da gibt es , leider Gottes, immer noch einige schwarze Schafe, die den ganzen Auslandstierschutz in Verruf bringen und teils sogar das Manko "Hundehandel" aufdrücken. Es gibt ja tatsächlich "Tierschützer" in diesem Bereich, die Hunde nur aufgrund von Bildern im Internet (und einer tieftraurigen Geschichte, meist gekoppelt mit Zeitdruck) direkt vermitteln, ab in Transporter oder Flugzeug, weg und gut.Teils bekommt dann sogar völlig andere Hunde, als die auf den Bildern. Ansprechpartner gibt es nicht und klappt etwas nicht, steht man auf dem Schlauch, denn man kann den Hund ja nicht irgendwo hin zurückgeben. Vorheriges Kennenlernen geht auch nicht. Von so was sollte man dann auch tunlichst die Finger lassen.

    Wichtig finde ich noch, daß ausländische Hunde hervorragende Zweithunde sind und es deutlich leichter haben, wenn im Zuhause schon ein souveräner Ersthund vorhanden ist.

    Aber das ist hier dann Off-Topic, denn es ist ja kein Ersthund da:).

    Trotzdem auf jeden Fall eine Empfehlung, sich auch im Tierschutz umzuschauen, wo man sehr gut beraten wird. Tierschutz und Kinder schliesst sich nicht aus!

  • bei mir Knickohr rennst du bei mir in offene Türen ,was Tierschutz betrifft. Wie gesagt mein nächster Hund wird wieder ein Tierschutzhund werden

  • Klasse,Ellionore:*. So wird es bei uns auch sein. Es gibt SO unendlich Viele, die Hilfe brauchen. Wenn man nur mal bei DSH in Not oder im Tierschutzverein für Schäferhunde Marsberg schaut, wird einem das sehr schnell klar. Geschweige denn, all die anderen DSH aus anderen Vereinen und alle anderen Hunde;(.

  • meine Elli war ja ein Tierheimhund und sie war so eine Seele von Hund. Ich habe diese Entscheidung nie bereut, egal wie anstrengend sie draußen war. Allerdings geht meine Tendenz beim nächsten Hund zu einem Herdenschutzhund und nicht mehr zum Schäferhund. Aber man weiß ja nie was noch so passiert.

  • Ich hab mich auch schon im Tierschutz umgeschaut, finde bisher aber nichts, das "passt" (und nein, ich erwarte nicht, dass ich einen "fertigen" Hund bekomme), jedoch steht bei den allerallermeisten Schäferhunden, dass sie nicht an Haushalte mit Kindern abgegeben werden und wenn doch (was so gut wie nie ist, zumindest bei so kleinen Kindern) sind sie nicht mit Katzen verträglich.

    Außerdem sollte der Hund in Süddeutschland sein und möglichst jung, da ich ja zum Rettungsdienst mit ihm will und da brauch ich mit nem 8-jährigen nimmer hin. Ansprüche zu hoch? :-/

    Ich möchte aber für mich nicht ausschließen, dass irgendwann doch mal ein Tierheim-Hund bei uns einziehen darf, wenn die Kinder dann größer sind und mit Hund aufgewachsen sollte das ja denke ich ganz gut funktionieren...

  • Ich hab mich auch schon im Tierschutz umgeschaut, finde bisher aber nichts, das "passt" (und nein, ich erwarte nicht, dass ich einen "fertigen" Hund bekomme), jedoch steht bei den allerallermeisten Schäferhunden, dass sie nicht an Haushalte mit Kindern abgegeben werden und wenn doch (was so gut wie nie ist, zumindest bei so kleinen Kindern) sind sie nicht mit Katzen verträglich.

    Außerdem sollte der Hund in Süddeutschland sein und möglichst jung, da ich ja zum Rettungsdienst mit ihm will und da brauch ich mit nem 8-jährigen nimmer hin. Ansprüche zu hoch? :-/

    Ich möchte aber für mich nicht ausschließen, dass irgendwann doch mal ein Tierheim-Hund bei uns einziehen darf, wenn die Kinder dann größer sind und mit Hund aufgewachsen sollte das ja denke ich ganz gut funktionieren...

    möglichst jung finde ich halt sehr schade. Klar kann ich das verstehen, aber die ganzen älteren Hunde fristen dann meistens ihr restliches Leben im Tierheim. Und gerade viele dieser Senioren sind äußerst dankbare Tiere und gerade für Anfänger sinnvoll.

    dsh in Not hat übrigens öfter junge Schäferhunde in Vermittlung. Und für einen guten Hund würde ich auch aus Norddeutschland nach Süddeutschland fahren.

    Was machst du denn wenn der Hund den du gekauft hast null Veranlagung zum Rettungshund zeigt? Kann dir ja auch passieren.

  • ach ja auch bei einem Welpen kann es sein, dass das zusammenleben mit einer Katze nicht klappt.

  • Naja, aber wenn man gewisse Vorstellungen hat, sollte es mit dem Hund schon passen. Natürlich kann es sein, dass es sich mit einem jungen Hund anders entwickelt. als man das vielleicht geplant hat. Aber wenn ich mir einen schon älteren Hund hole, mit dem ich meine Wünsche gar nicht erst umsetzen kann, wächst vielleicht eine gewisse Unzufriedenheit.


    Und natürlich finde ich es auch schade, dass so viele ältere Hunde im Tierheim sind, und finde es ziemlich schlimm, dass so viele Leute ihre Hunde dahin abschieben.


    Trotzdem sollte es mit einem neuen Hund passen, um nicht von vornherein enttäuschend zu werden.


    Ich finde, man sollte jedem selbst die Entscheidung überlassen, welchen Weg man mit welchem Hund gehen möchte.

  • jep sollte man Cinja, ich will allerdings einfach hier ab und an mal einfach das Bewusstsein für diese armen Seelen schaffen.

    Denn wie gesagt die Tierheime leiden extrem unter der Corona Krise.

  • Ich habe gerade vor kurzem von einem Bericht gelesen, leider weiß ich nicht mehr wo, da wurde von einem ältren Tierheimhund berichtet, der angeblich schwer zu vermitteln war und dann doch an eine Frau ging,

    die ihn zum Rettungshund ausgebildet hat. Der Hund hat schnell gelernt und liebt seine "Arbeit" und Hund aus Zweiterhand sowie Halterin sind glücklich zusammen.