Hundebegegnungen Unsicherheit

  • Hallo an alle,

    Ich erzähle euch jetzt erst mal ein bisschen was.

    Flummi hat leider gleich mit 8 Wochen =O schlechte Erfahrungen mit fremden Hunden gemacht. ;(

    Ich habe daraufhin viel Kontakt zu "klaren erwachsenen Hunden" und auch anderen Welpen gesucht. Ihr Unsicherheit konnte sie leider nicht mehr ablegen. ;(

    Leider haben wir im Umkreis so gut wie nur irgendwelche agro-Hunde. Die ihr immer mit viel Aggression begegnen.

    Bei Begegnung an der Leine meinte Flummi anfangs auch Leinenpöbeln zu müssen, was wir mittlerweile aber echt gut im Griff haben. :)

    Im Freilauf mit bekannten Hunden ist sie meisten nicht all zu interessiert, wenn sie aber bedrängt wird geht sofort die Bürste hoch und sie kommt in ein hysterisches Bellen. Soweit nachvollziehbar. ABER dieses Verhalten zeigt sie auch wenn SIE selber mal gerne spielen möchte und den Kontakt sucht. =O ;(

    Im Freilauf lasse ich mein Hund nicht einfach zu anderen Hunden laufen!

    Außer: der andere Hundehalter leint seinen Hund nicht an und ich kann mit meinem nicht ausweichen.

    Gestern hatte ich genau so eine Situation. Ein Jogger mit seinem Hund.

    Alles friedlich, Jogger bleibt stehen begrüßt meinen Hund, sein Hund völlig neutral. Flummi nicht begeistert von dem Hund. Bürste, Kläffen, Hektik... geht dann aber weg. :) Das Gespräch zwischen uns was freundlich, also keine schlechte Stimmung. Und was macht Flummi?

    X( Geht immer wieder zu dem Hund hin und tut doof. (Wie gesagt, nicht agressiv sondern unsicher) und der andere was so lieb :love:


    Was sind hier eure Gedanken? Wie würdet ihr reagieren? Was kann ich tun um ihr zu helfen entspannter zu werden?

    Denn mit einem blöden getue macht sie sich das Leben doch selber schwer.

  • Wie alt ist Flummi?

    Wie wichtig sind ihr Hundebegegnungen?


    Ich würde versuchen, erst mal Kontakt mit solchen Hunden wie dem von dem Jogger zu suchen, die also wirklich ruhig sind und sich von unsicherem Verhalten nicht beeinflussen lassen. So kann sie wieder Sicherheit bekommen.


    Wenn es ganz arg ist, würde ich eventuell einen Hundetrainer dazunehmen, der sich auf Verhalten spezialisiert hat.

  • Flummi ist jetzt ziemlich genau 10 Monate. Sie hat also noch Zeit ;)

    Aber solche sachen festigen sich halt auch leider schnell.

    Uns beiden sind Hundebegegnugen nicht wirklich wichtig.

    Wenn ich ausweichen kann reichen mir 10 bis 15 Meter Abstand zum anderen Hund um selbst meine nicht anleinen zu müssen. Wie geschrieben, nur wenn der andere Hund auch nicht angeleint wird. Flummi ignoriert dann den anderen komplett. :love:

    Kommt es zum Kontakt weil der andere herkommt... kommt immer dieses schrille (nicht agressive) aber unsichere Bellen :rolleyes:. Und je näher der andere dann auch noch zu mir kommt desto schlimmer wird es.Hier kommt wohl noch Eifersucht hinzu. =O

  • Dasselbe ist Boss auch passiert. Er war dann wirklich sehr verunsichert und fing laut zu jammern an, wenn er einen größeren Hund sah. Es brauchte viel Geduld und Zeit, um sein Verhalten wieder auf „neutral“ zu bekommen. Aber auch viel Konsequenz und Zuspruch, dass er das bestimmt aushalten kann und überleben wird.

    Er bekam sein Futter nur mehr aus meiner Hand, das war gerade bei unserem Morgenspaziergang eine sehr gute Möglichkeit, um ihm andere Hunde sozusagen schmackhaft zu machen. Denn er hatte zwar Angst, die war aber nicht so groß, dass er sein Futter verweigerte. Natürlich zuerst in für ihn angenehmen großen Abständen, in der Sonne auf einem Bankerl sitzend und die anderen Hundespaziergänger beobachtend. Dann schaffte er es bald, dass wir unseren schönen Sitzplatz nicht mehr so weit verlassen mussten, wenn die anderen Hunde da vorbei gingen. Auch kurze Übungseinheiten mit allem, was er konnte, halfen. Es war zudem eine sehr gute Möglichkeit, ihm etwas zu tun zu geben, wo er sich sicher ist. Und er lernte so ganz nebenbei, unter Ablenkung dasselbe wie im Haus oder Garten zu tun. Wenn wir nicht ausweichen konnten, stellte ich mich etwas abseits vom Weg mit Schutzschild in meiner Person vor Boss. Er sollte einfach nur da hinter mir sein und, wenn möglich, ruhig zu bleiben und ohne in die Leine zu springen.

    Als er dann das Spielen mit dem Ball für sich entdeckte, kam der Ball mit auf die Spaziergänge. Jedesmal, wenn ein Hund uns begegnete, wurde der hervorgezaubert und diese Ablenkung war dann das, was ihm wieder ein großes Stück Angst nahm. Es war sein Lieblingsball. Und wenn Boss den anderen Hund sah, guckte er zu mir und fragte damit nach dem Ball. Der kam auch prompt und indem er sich quasi am Ball in seinem Fang festhielt und ich dessen Schnur, trabte er ganz stolz am anderen Hund vorbei. Manchmal kam es mir so vor, als ob er sich schon auf seinen Ball freute, wenn er dann einen anderen Hund entgegenkommen sah😄


    Das Haare aufstellen vor Aufregung kenne ich von ihm auch. Er schaffte es tatsächlich, vom Nacken bis hin zum Rutenansatz alles aufzustellen und sah echt riesig aus dadurch. Das kann ein Hund auch nicht kontrollieren und hat nichts mit böse zu tun. Es ist wie Gänsehaut bekommen bei uns, das können wir auch nicht beeinflussen und ist nicht immer mit negativen Gefühlen verbunden. Aber es hat natürlich auch mit der eigenen Unsicherheit zu tun. Je unsicherer umso mehr Aufregung ist „im Spiel.“


    Heute ist Boss bei Begegnungen völlig ruhig, er weiß, er muss nichts für mich regeln. Dafür bin ich zuständig.

  • Danke Boss ,für deine ausführliche Antwort. <3

    Auch kurze Übungseinheiten mit allem, was er konnte, halfen. Es war zudem eine sehr gute Möglichkeit, ihm etwas zu tun zu geben, wo er sich sicher ist. Und er lernte so ganz nebenbei, unter Ablenkung dasselbe wie im Haus oder Garten zu tun

    Tolle Idee, eigentlich müsste ich sie kennen und anwenden :saint: Aber ich merke beim lesen grad selber, dass ich das wohl deutlich ausbauen muss/sollte.

    DANKE.


    Wenn wir nicht ausweichen konnten, stellte ich mich etwas abseits vom Weg mit Schutzschild in meiner Person vor Boss

    Hm :/ drehe nie dem "Feind den Rücken zu. Hierbei wurde ich schon böse gebissen. Sorry, geht für mich gar nicht.

    Und wenn Boss den anderen Hund sah, guckte er zu mir und fragte damit nach dem Ball. Der kam auch prompt und indem er sich quasi am Ball in seinem Fang festhielt und ich dessen Schnur, trabte er ganz stolz am anderen Hund vorbei. Manchmal kam es mir so vor, als ob er sich schon auf seinen Ball freute, wenn er dann einen anderen Hund entgegenkommen sah😄

    Du machst mir echt Hoffnungen!

    Du beschreiben hier identisch mich und Flummi :love:

    Aber wenn ich genauer nachdenke... könnte es auch erklären weshalb es schlimmer wird wenn der fremde Hund sich mir nähert? :/ Muss ich mal drauf achten.

  • Ich nehme an, der Feind ist in diesem Fall der andere Hund.

    Mein Hund steht hinter mir, ich stehe breitbeinig vor Boss und stehe dem Feind also von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Dabei seh ich dem anderen Hund nicht in die Augen, um ihn nicht zusätzlich zu provozieren. Was bei freilaufenden Hunden wirklich schwierig ist. Bei angeleinten Hunden war es so für uns eine gute Möglichkeit.

  • ja, so war das gemeint.

    Er sollte einfach nur da hinter mir sein

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Sorry, du hattest es richtig geschrieben. :*nur ich habe es falsch verstanden. Den Fehler von damals mach ich nämlich nicht mehr 8)