Sporthund oder nicht, aber bitte mit Erziehung

  • Ich mag das klotzige, trottelig Wirkende, aber die Leistungszucht-Geschosse die ich gesehen habe, holla die Waldfee, da war nix klobiges oder schwerfälliges.


    Habe auch eine Hündin arbeiten sehen, die hatte eine Weile pausiert wegen Welpenaufzucht und sie hatte definitiv keine Ladehemmung beim Bellen. Kraftvoll und impulsiv mit Ausdauer.


    Der Nachbarsrotti bellt zwar "nur" im Garten :rolleyes: und er würde bestimmt (zur Zeit noch) mit Einbrechern herumspielen, aber sein Gebell ist seehr tief und grollend, furchteinflössend, wenn man nicht weiss wie lieb er ist. Knuddeliger Höllenhund. :D


    Vielleicht sehe ich die Rottweiler in Zukunft öfter mal, im Moment kann ich mir noch keine richtige Meinung bilden. Im Moment haben sie mich beeindruckt.

  • Hallo, jetzt muss ich mal eine Lanze für die Rottweiler brechen. Ja, es gibt sie noch, die guten Rottis. Im Oktober ist die ADRK IGP DM. Die schaut euch mal an. Ich habe selbst mit Rottweilern gearbeitet und sie auch gehetzt. Und kenne auch Leute. Das ist schon etwas anderes, weil Rottis nicht ganz so einfach sind. Eben keine DSH oder Malis. Rottweiler sind ganz tolle Hunde in den richtigen und erfahrenen Händen.

  • ich finde diese Unterteilung in gute Hunde und weniger gute Hunde nicht gut. Wir reden hier von Lebewesen.

  • Kein Mensch denkt, dass Sporthunde nicht erzogen sind. Ich find da ja vieles affig zum Beispiel euer komisches Bei Fuss laufen. Nur auch nicht Sporthunde sind erzogen.

  • ch find da ja vieles affig zum Beispiel euer komisches Bei Fuss laufen

    ^^ Ja, ich auch, eigentlich. Ich dachte auch erst ich mach das anders, nicht dieses Pferdchengestiefel. Blöderweise ist es wohl aber ein Muskelkettenreflex. Wenn der Hund seitlich nach oben guckt (in Richtung Gesicht des HF), heben sich von alleine die Vorderbeine. Ich finde auch, ein nach vorne gucken wäre besser, aber mei. Ich hab auch Karottenhosen getragen und Schlaghosen, etc :D :D :D



    Nur auch nicht Sporthunde sind erzogen.

    Ja, stimmt, aber ich wünschte mehr Nicht-Sporthunde wären besser erzogen. Sporthundler betreiben doch meist schon deutlich mehr Aufwand und investieren mehr Zeit in diese Aspekte.

  • ich wünschte mehr Nicht-Sporthunde wären besser erzogen.

    Da bin ich voll bei dir. Als "Stadtkind" sind 99+% der Hunde, denen ich tagtäglich begegne KEINE Sporthunde. Die gehen Gassi und leben sonst auf dem Sofa.

    Und die Ausreden der Halter sind....interessant, teilweise.

    "Die hasst halt Postboten" beim am Gartenzaun völlig eskalierenden Chi.

    "Die ist aus Rumänien. Die ist die Freiheit gewohnt und mag die Leine halt nicht" beim Hund, der völlig respektlos einfach zu allen hinläuft auf die Bitte hin, den Hund anzuleinen.

    "Der will nur mal Hallo sagen" beim Dackel, der meinen 8 Wochen alten Kobold-Welpen anknurrte (ist ja ok, wenn der andere Hund sagt "Hau bloß ab!", Kobold und ich waren auch brav und haben das Weite gesucht. Aber der Hund rannte aktiv auf uns zu und die Fehleinschätzung der HH war das, was mich so schockierte).

    "Ich weiß auch nicht, was der hat, der spinnt halt" beim Kleinhund, der an der Ampel jedes vorbeifahrende Auto verbellt und wild rumspringt.

    "Der hat Angst vor großen schwarzen Hunden" beim Kleinhund, der bei Kobolds Anblick völlig eskaliert (hätte ich einen BBS wären es vermutlich große weiße Hunde gewesen, bei einem Chin. Schopfhund Hunde ohne Fell... :rolleyes:)


    Ich sag das nächste mal auch, dass Kobold eben Angst vor kleinen, bellenden Hunden hat und deshalb so reagiert.

    Gleiches Recht für alle, oder?!


    Sicherlich gibt's auch so Platz-Idioten, die nur auf dem HuPla funktionieren.

    Aber grundsätzlich bin ich schon auch der Meinung, dass Hundesportler tendenziell mehr Bewusstsein für die Erziehung ihrer Hunde haben (Ausnahmen bestätigen die Regel - auf beiden Seiten)...


    Und jetzt Ende Off-topic 🙈

  • naja es gibt halt wesentlich mehr Hundehalter die keinen Hundesport machen. Natürlich fällt es dann mehr auf. Dann kommt man aber wieder auf die Frage, was ist für jeden einzelnen ein erzogener Hund!

  • @Ellionore die einen werfen 1 std lang stöckchen, damit der hund ausgelastet ist und dann ruhe gibt, die andern gehen zum ausgiebigen wandern mit ihrem hund und wiederum andere lasten den hund kopfmässig und körperlich im hundesport aus.

    Fährte und hundesport (zb unterordnung) hier liegen erziehung, lob und konsequenz sehr nahe beieinander das den hunden sowie den hh sehr viele vorteile bringt.


    Ich denke bei der hundeerziehung viel an kinder. Setze ich kind nur auf ein fahrrad für 1 std wie z.b. das stöckchen o ball werfen beim hund, dann lernen sie nicht viel. Geh ich mit ihnen wandern, dann werden sie mit sicherheit umwelttauglich und lernen schon mehreres. Mache ich mit ihnen hundesport, vereine ich sehr viel und habe in der regel einen zufriedenenen, alltagstauglichen hund. Aber hundesport ist dabei ja auch etwas, das man differenzieren muss. Wenn ich auf prüfungen trainiere, ist es etwas anderes als wenn ich "nur" einen normalen grundgehorsam abverlange.

  • Luna sorry aber nur als Beispiel mir sind 3 Dinge besonders wichtig: Rückruf, Leinenführigkeit und der Hund soll ruhig im Restaurant/ Cafe oder sonst wo sein. Thats it. Wäre das jetzt ein nicht erzogener Hund? Ich glaub euch ja, dass ihr viel Training macht und ja wäre mir viel zu langweilig dieser ganze UO Kram. Bezüglich der Auslastung hat jeder seine Sichtweise. Nur eines noch beim wandern kommt auch viel für den Kopf mit hinzu.

  • Ein sicherer Rückruf, Leinenführigkeit und angepasstes Benehmen in der Öffentlichkeit ist auf jeden Fall schon eine gute Erziehung. Dieses Ziel sollte jeder HH haben.


    Ham die meisten aber nich oder kriegen es nicht hin.


    Kriegen es oft nicht hin, weil sie den falschen Hund für ihre Ansprüche haben. Auslastung ist mMn nicht unbedingt persönliche Ansichtssache, sondern richtet sich nach Rasse und/oder Typ des Hundes. Man nehme nur mal die unverstandenen Terrier. Zum grossen Teil hochkarätige Jagdhunde mit starken Trieben. Müssen ihr Leben lang frustriert andere Hunde oder ALLES ankläffen, weil die Leute der Meinung sind Stöckchen werfen und 2x um den Block Gassi gehen reicht für das Hundchen als Auslastung!


    Hier werden die meisten Fehler gemacht. Schlicht und einfach durch falsche Sichtweisen und Ignoranz der Natur des Hundes.


    Wenn ein Hundetrainer eine Anamnese bei einem Problemfall macht, einer der wichtigsten Punkte die man klären muss ist: "Befriedigung von Veranlagung und Instinkt" als Unterpunkt unter dem Thema "Auslastung"


    Es ist haarsträubend, wie oft die Vernachlässigung dieses Punktes der Auslöser des ganzen Verhaltensproblemes ist.


    Wandern ist eine schöne Sache für den Hund, aber für seinen Kopf im Sinne von mentaler Beanspruchung ist da sehr wenig geboten. Es sei denn man gibt dem Hund unterwegs immer wieder Aufgaben, wie versteckte Gegenstände lokalisieren, oder Personensuche o.Ä.


    Wie Luna oben schon ansprach, wie Kinder müssen (bzw. können, wenn sie dürfen) Hunde Lernen lernen, je vielfältiger das Lernangebot ist, desto Leistungsfähiger wird das Gehirn. Immer neue Verbindungen werden im Gehirn geknüpft. Auch körperliche Beanspruchung verschiedener Art zählt dazu. Dem Hund wird mit der Zeit Neues zu erlernen immer leichter, er lernt die Technik des Lernens an sich.


    Der Spruch "ein alter Gaul lernt keinen neuen Trick mehr" ist zwar so nicht ganz richtig, auch ein alter Hund KANN noch was Neues lernen. Ein grosser Unterschied ergibt sich hier aber zwischen einem alten Hund der Lernen gelernt hat und über ein grosses Repertoir an Verknüpfungen verfügt und einem alten Hund der 3 verschiedene Sachen gelernt hat.


    Warum sollte ich meinem Hund nicht geben was ihn erfüllt? Weil ich zu bequem bin oder es mir zu langweilig ist diesen Aufwand für ihn zu betreiben? Okay, ich sehe ein, Hunde denen man das nicht gibt leiden deswegen nicht unbedingt. ...... sie wissen ja nicht was ihnen entgeht.

  • rückruf und leinenführigkeit sowie ein gutes benehmen in der öffentlichkeit setzt auch training voraus. So geboren sind sie nun mal nicht, dass sie das gleich könnten. Also hast du auch teilweise uo trainiert @Ellionore ;) nimm das wort "Unterordnung" mal sinnig auseinander, dann heisst es, dass der hund lernt, sich unterzuordnen und nicht wie wild sein leben führen zu können.


    das müssen wir menschen ja auch, uns unterzuordnen (kindergarten, schule, beruf), nur da heisst es erziehung. Die einen sind sehr gut erzogen und um andere kümmerte man sich weniger.


    Beim hund, umso mehr ich ihm "unterordnung" im positiven sinne beibringe (ihn fördere) desto mehr potential kann ich auch hervorbringen. Verstehst du was ich meine?


    Schau dir mal ero von Ruebchen an. Sieht der gequält aus? Nein, er hat spass und freude daran, dass sie ihn fördert.

  • Luna ich hab doch gar nicht von quälen gesprochen. Bei allem Dissenz den ich mit Hundesport habe, kann ich trotz aller Streitereien sagen, dass Ruebchens Ausbildung für sich steht. Aber und das nervt mich schon, wenn dieses Sporthunde sind die erzogeneren Hunde oder aber die glücklicheren Hunde. Und Luna UO mache ich nicht, was ich mache ist Alltagstraining.

  • alltagstraining ist auch unterordnung, wie ich das vorhin schon ausführlich anführte @Ellionore. Deine ist halt nicht so umfassend wie man sie für den hundesport benötigt, aber loki kann bestimmt auch sitz und platz und das auf kommando ;)

    im hundesport läuft das eben alles zusammenfassend und sportlich ab und es kommen ein paar lehreinheiten hinzu, was du ja für das wandern nicht benötigst :)

  • Luna sowas trainiere ich nicht mehr, wozu auch. Und ich sag ja auch gar nicht Erziehung ist schlecht, UO ist schlecht, aber dieses werten von Hund erzogen finde ich nervig.

    Schau mal Sam ist toll erzogen, nun treffen wir uns auf einem Spaziergang und Sam fängt das pöbeln an, hängt in der Leine etc. Sofort könntest du das Label unerzogener Hund bekommen. Ist doch Mist sowas.

    Alltagtraining heißt zum Beispiel Hauptbahnhof einer Großstadt, oder das er sich im Restaurant einfach hinlegt und zwar ohne Befehl.

    Jeder der einen super nervösen/ ängstlichen Hund hat weiß wie anstrengend diese Dinge sind.