Erfahrungen zum Thema Hundebetreuung

  • Hallo liebes Forum.

    Leider finde ich zu meinem Thema nicht so viele Informationen im Internet und dachte mir, ich höre mich mal in alle Richtungen um, um mir ein paar Ratschläge von Hundeerfahrenen Menschen einzuholen.

    Eine Arbeitskollegin meines Bruders sucht in näherer Zukunft eine Urlaubsbetreuung für ihren ADSH. Ich habe gestern erst davon erfahren und wollte mich bevor ich ihn kennenlerne über dieses Thema recherchieren und entscheiden ob es überhaupt in Frage kommt.

    Ich selber hatte bis heute 2 Hunde (Berner Sennenhündin und Labrador Rüde). Mit dem Labrador habe ich damals viel Zeit in einer Hundeschule verbracht, dort habe ich damals auch den Sachkundenachweis zum führen großer Hunderassen erworben.

    Leider konnte ich mir den Wunsch einen neuen 4 Beiner bei mir einziehen zu lassen nicht erfüllen, da ich sehr viel Zeit auf der Arbeit verbracht habe. Allgemein habe ich seit der Zeit in der Hundeschule großes Interesse am arbeiten mit einem Hund, fand Schäfis auch schon immer sehr interessant und habe jede Chance genutzt mehr über diese Rasse zu erfahren. Da ich zur Zeit Zuhause bin, würde ich mich über Hundebesuch freuen.

    Ich hatte bis heute keine Hunde zur Betreuung bei mir, bzw. nichts in Richtung Urlaubsbetreuung. Worauf ist generell zu achten? Wie ist eure Erfahrung? Würde mich sehr über einen Hund freuen den ich zwischen durch immer mal wieder betreuen kann. Den Hund habe ich bis jetzt noch nicht kennengelernt, stelle die Frage aber auch eher aus generellem Interesse, da ich schon lange über diese Alternative nachdenke. Habe ganz viele Fragen zu diesem Thema - wollte mich vorher ersteinmal darüber informieren ob es überhaupt in Frage kommt, da es dem Hund natürlich gut gehen soll.


    Ich würde mich sehr über Erfahrungen freuen! Dankeschön im vorraus und ein schönes Wochenende! :)


    Liebe Grüße

  • Hallo Bella,


    Sachkundenachweis ist schon mal toll. Noch besser wäre bzw. vielleicht notwendig wäre auch der Schein nach §11 TSchG... falls Du das erwerbsmäßig in Betracht ziehst. Wichtig auch, was die Tierhalterversicherung Deines potentiellen Schützlings vorsieht.... so meine laienhafte Kenntnis.

  • Fiasko

    Vielen Dank ersteinmal für deine Tipps! :)

    Mir geht es tatsächlich erstmal nicht primär darum Geld mit der Betreuung zu verdienen, deshalb habe ich mich dahin gehend noch nicht so gut informiert.

    Versicherungsschutz habe ich mir bereits aufgeschrieben, werde da ein bisschen sammeln und dann mit ihr sprechen.

    Ach, das wusste ich nicht, dass dieser Sachkundenachweis gar nicht ausreicht.


    Wie ist es denn für den Hund in einer fremden Wohnung zu übernachten? Bzw. was ist da an Regeln zu beachten? Ich stelle mir das ganze so vor, dass man sich ein paar male verabredet um sich erstmal kennenzulernen und um zu schauen ob die Chemie überhaupt stimmt. Dann eventuell mal eine Nacht zu mir? Habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie ein Hund mit so einer Situation umgeht und ob es so überhaupt vertretbar ist, vorallem weil ich keine Erfahrungen mitbringe, was die Rasse angeht. Ich glaube mit ihm wurde bis heute nichts gemacht, also Hundeplatz, Hundeschule... Mache mir etwas Sorgen dass beide Seiten überfordert sein könnten, da mir die Erfahrung fehlt und ich Sorge habe dass er sich mit der Situation nicht zurecht finden könnte und ich dementsprechend dann auch Unruhig werde und das auf ihn übertrage. Wie sollte so ein kennenlernen von statten gehen? Muss so eine Beziehung über Monate aufgebaut werden um ihn in meiner Wohnung betreuen zu können? Denke seit Gestern über viele Dinge nach, schreibe mir schon fleißig meine Fragen auf :D wüsste nicht wo man sich genauer über sowas informieren könnte.

  • Würde das ganze eigentlich sehr gerne nutzen um die Rasse etwas besser kennenzulernen, würde das total gern mal ausprobieren. Irgendwann müssen ja die ersten Erfahrungen gesammelt werden, allerdings weiß ich nicht ob es so der richtige Weg ist. Fragen über Fragen :D


    Mir ist wichtig dass die Regeln bei mir eingehalten werden, nur weiß ich eben nicht wie dies bei einem Hund umzusetzen ist, der nicht bei mir lebt

  • Hallo Bella1992 , erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum. Eigentlich haben wir für neue Mitglieder einen Vorstellungsbereich. Aber du hast dich in deinem Beitrag schon sehr schön vorgestellt.


    Ich würde die Sache langsam angehen. Also zuerst den Hund bei sich zuhause besuchen und dann auch dort beim Spazieren gehen mitgehen. Eventuell auch erst einmal "Hundesitting", evtl. stundenweise, beim Hund zuhause.


    Erst dann würde Hund und Herrchen in dein Zuhause einladen.


    Ich hatte meinen Harras in der Vergangenheit drei Mal zur Betreuung für etwas länger woanders. Das hatte sehr gut funktioniert. Ihm ging es dort gut. Ich habe ihn wohl mehr vermisst wie er mich. Obwohl er dann beim Wiedersehen vor Freude jedes Mal sehr überschwänglich war.

  • also für rein private Zwecke reicht der Sachkundenachweis völlig, glaube ich :/ wie gesagt, manche Versicherungen haben da Klauseln... ein Blick in die Hundeversicherung bzw ein Anruf bei der Versicherung sollte Klarheit verschaffen.


    Kennenlernen ist Grundvoraussetzung... die Chemie muss stimmen... Monate werdet ihr da aber nicht brauchen ;)


    Tja, Übernachtung muss auch getestet werden. Kennt der zukünftige Pflegehund solche Situationen denn schon?

  • Pinguetta

    Vielen Dank für die Tipps. :)

    Ich war mir nicht so ganz wo meine Frage hin gehört, klicke mich hier gerade noch durch.

    Da ich etwas unsicher bin würde mich interessieren, ob sich Souveränität üben lässt, gerade bei einem etwas nervöseren Hund. Ich selbst neige auch dazu schnell nervös zu werden wenn ich mir unsicher bin und bin dazu noch sehr klein und zierlich...

  • Fiasko

    Das konnte ich leider noch nicht in Erfahrung bringen, steht aber auch bereits auf dem Zettel.

    Die Dame spricht nicht besonders gut deutsch, hoffe dass es da keine Probleme geben wird was die Sprachbarriere angeht... ich würde einschätzen dass sie dahingehend noch nicht viel für die Vorbereitung getan hat, denke der Hund läuft nebenher. Also erziehungstechnisch

  • Hallo Bella,


    ich seh da sprachliche Probleme eher im Umgang mit dem Hund. Wenn der nicht mal weiss, was du von ihm willst, in vollkommen fremder Umgebung bei einem ihm fremden Menschen. Ist schon eine harte Nuss.

    Da kann alles drin sein. Von völlig überfordert, Dauerbellen und Schäden in der Wohnung bis naja, ist eben so und legt sich auf seine Decke, die er von zuhause kennt.

    Kommt auf den Typ Hund, sein Frauchen und auf das, was er gewohnt ist an.


    Vorheriges Kennenlernen ist Pflicht, in seinem zuhause und auch bei dir mit Frauchen.


    Und es kommt auch auf deine Nachbarn an, wenn der Hund unruhig ist, jault und bellt.

  • Pinguetta

    Vielen Dank für die Tipps. :)

    Ich war mir nicht so ganz wo meine Frage hin gehört, klicke mich hier gerade noch durch.

    Da ich etwas unsicher bin würde mich interessieren, ob sich Souveränität üben lässt, gerade bei einem etwas nervöseren Hund. Ich selbst neige auch dazu schnell nervös zu werden wenn ich mir unsicher bin und bin dazu noch sehr klein und zierlich...

    Wie du mental drauf bist (z.B. unsicher), dass merkt der Hund i.d.R. sehr gut. Das war lange mein persönliches Problem mit meinem Harras. Daher war und bin ich noch bei einer Hundetrainerin (eigentlich eine Menschentrainerin ;) ).

  • Das Kennenlernen würde ich definitiv langsam aufbauen (ist natürlich davon abhängig, wann die Kollegin in den Urlaub fahren möchte).

    Ich würde mich zunächst an einen neutralen Ort mit Frauchen und dem Hund treffen und eine zwanglose Runde gemeinsam drehen (je nachdem wie der Hund auf Besuch in der "eigenen" Wohnung reagiert, kann ein neutraler Treffpunkt etwas "Druck" rausnehmen). Bei einer gemeinsamen Runde kannst du einen ersten Eindruck vom "Stand" des Hundes bekommen (Leinenführigkeit, Reaktion auf Artgenossen/ Menschen draußen/ Radfahrer/ Autos etc.) und schon einmal darüber nachdenken, ob das ein Stand ist, mit dem du umgehen kannst, bzw. bei dem du ernsthafte Bedenken hättest, mit dem Hund alleine unterwegs zu sein (mehrmalige Spaziergänge wären definitiv von Vorteil, um einen genaueren Einblick zu bekommen..).

    Dann würde ich ein Treffen in der Wohnung der Kollegin gut finden. So kannst du sehen, wie sich der Hund in seiner gewohnten Umgebung verhält. Und auch eins in deiner Wohnung, bei dem sie dabei ist. Dann Runden mit ihm alleine und die gemeinsame Zeit ohne Besitzerin Stück für Stück ausweiten. Und dann auch Testweise über Nacht zu dir nehmen (jeder Hund reagiert da komplett anders..von "einmal kurz irritiert" bis "durchgängiges bellen, jaulen und bei jeder Möglichkeit einen Weg nach Hause suchen" habe ich schon einiges kennengelernt). Die Frage ist halt, wie zeitnah der Urlaub geplant ist und welche Möglichkeiten im Vorfeld bleiben..


    Ganz wichtig wäre für mich ein umfassendes Gespräch mit der Besitzerin (hier wird's vermutlich schon schwierig?!), um folgende Dinge hinterfragen zu können:

    -Was muss ich beim Hund beachten?

    →Vorerkrankungen (musst ich hier irgendwas besonderes beachten? Bekommt er z.B. Medikamente, darf bestimmte Dinge nicht fressen etc.)

    →"Eigenheiten" des Hundes wie z.B. Unverträglichkeiten mit Rüden/ Hündinnen/ generell Hunden/ Katzen,..

    →Hat er eine Neigung zum jagen?

    -Welche Bedingungen stellt die Haftpflichtversicherung an eine Person, die den Hund für eine Zeit lang betreut (sind eventuelle Zwischenfälle für dich abgesichert?!)

    -Zu welchem Tierarzt geht der Hund im Normfall? Gibt es eine Tierklinik, die den Hund schon einmal betreut hat, bzw. zu welcher der Hund im Notfall gebracht werden soll?

    →Wie werden eventuelle Erkrankungen/ Unfälle/ Verletzungen gehandhabt? (Kannst du sie im Notfall zeitnah erreichen und fährst dann mit ihrem "Go" direkt los?, gehst du in Vorkasse, oder hinterlegt sie z.B. Geld für einen Notfall bei einer dritten Person?)


    Ebenso würde ich im Vorfeld bedenken, was für Termine in der Zeit für mich anstehen, bei denen der Hund nicht mitkommen könnte (auch wenn der Hund z.B. in ihrer Wohnung alleine bleiben kann, muss er das noch lange nicht in deiner können).


    Und grundlegend auch, welche Regeln für den Hund Zuhause gelten und was der Besitzerin im Umgang mit ihrem Hund wichtig ist.


    Das erscheint jetzt evtl. etwas viel und sehr engstirnig, doch war das in etwa unser Vorgehen, als wir damals den Hund meiner Schwiegereltern eine Zeit lang öfter mal zu uns genommen haben (und meine Schwiegermutter ist die absolute Helikopter Hundemama..da war sie beim Sohn deutlich gelassener ^^ ). Wenn wir auf ihn aufgepasst haben, haben wir immer eine Telefonliste (Tierarzt, Tierklinik), den Heimtierausweis, Futter/ Leckerchen/Zusätze, seine Näpfe, sein Lieblingsbett, sein Spieli, Schleppleine, etc. zusammengepackt bekommen. Er hatte immer einiges an "Gepäck" dabei.. <3

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