Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Bei vielen Würfen "ohne Papiere" hat es ja einen Grund, warum die keine haben. Nicht selten konnte zumindest ein Elternteil die Mindestvoraussetzungen der Zuchtbuchordnung nicht erfüllen.

    Die Würfe ohne Papiere kommen doch vom Vermehrer und nicht vom Züchter und können somit überhaupt keine Papiere vom Zuchtverband bekommen, auch wenn sich der Vermehrer eine gekörte Hündin gekauft hat oder beide Elternteile Papiere haben.

    Ähmmm, nix anderes habe ich geschrieben??? Z.B. Du ziehst Dir als Züchter eine Hündin für die Zucht auf, die erhält z.B den "a-Stempel" nicht ( = d.h. sie hat keinen HD-Befund erhalten mit dem sie zuchtfähig wäre), Du gibst die Hündin jemandem "zum Spazierengehen" und der oder eine andere Person macht dann mit ihr einen Wurf "ohne Papiere". Somit hat die Mutterhündin des Wurfes selbst "Papiere", und beim (angeblichen) Vater ist das dann genau so gelaufen...

    Das erkennt man spätestens dann wenn man Bilder der Hunde sieht (z.B. auf working-dog). Und wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt kennt man ganz schnell die relevanten Zwingernamen, wenn man eine Ahnentafel öffnet. Spätestens bei den Inzuchtangaben wird man fündig. Das dauert nur kurze Zeit bis man diese Namen kennt. Auffällig ist auch wenn in einer Ahnentafel die Hündinnen überwiegend alle nur die IPO1 als Ausbildungskennzeichen haben und/oder vereinzelt die Zuchtschaubewertung "VA" ( = V-Auslese) auftaucht.

    Was die richtige Wahl ist richtet sich doch danach welche Anforderungen Dein Hund später erfüllen soll. Suchst Du einen Diensthund? Suchst Du einen Sporthund? Und wenn ja für welchen Sport? Suchst Du einen Rettungshund? Und wenn ja für welchen Bereich? Suchst Du einen Blindenführhund oder einen anderen Servicedog? Suchst Du einen Hund für die Arbeit an der Herde? Oder soll Dein Hund eigentlich gar keine großen Ansprüche an die Qualität seiner Haltung und Ausbildung stellen und einfach nur "da" sein? (Dann solltest Du über die Wahl der Rasse noch einmal nachdenken...).

    Also bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass nicht jeder, der nicht im VDH Zuchtverband ist ein Scharlatan ist. Wenn doch, lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Ich möchte weder einen Vermehrer noch Scharlatan unterstützen. Und ich will auch nicht günstig einen Hund kaufen und bin durchaus gewillt einen üblichen Preis für den Hund zu zahlen.

    Wenn ich da blauäugig bin und man nur mit Papieren einen gesunden Hund bekommt der einen guten Charakter hat, für solche Ratschläge habe ich mich ja auch in diesem Forum angemeldet. Ich wäre ja nicht hier, wenn ich mir darum keine Gedanken machen würde.

    Der DSH gehört zu den Rassen mit den niedrigsten Welpenpreisen. Da lohnt es sich eigentlich finanziell gar nicht einen Welpen "ohne Papiere" zu erwerben. Natürlich kann man auch bei so einem Welpen das Glück haben einen Hund zu erwischen der kerngesund ist. Und bei einem "mit Papieren" das Pech dass der Hund krank ist. "Papiere" allein sind kein Garant dafür einen gesunden Hund zu bekommen. "Papiere" sind auch kein Selbstzweck, auf die man verzichten kann wenn man nicht vor hat mit seinem Hund züchten zu wollen.


    Die Ahnentafel eines Welpen ist die Dokumantation der Zuchttätigkeit, aus er ein Welpe hervor gegangen ist. Sie bietet die Möglichkeit Risiken zu minimieren, indem ein Welpenkäufer recherchieren kann. Recherchieren, ob das, was der Züchter einem über seine Hunde erzählt, auch tatsächlich stimmt. Recherchieren, wie es nicht nur bei den Elterntieren eines Wurfes mit den gesundheitlichen Befunden ausschaut. Sondern auch bei den Großeltern, den Urgroßeltern usw. Und vor allem: Bei den Geschwistern der Eltern, bei den Geschwistern der Urgroßeltern, der Ururgroßeltern...


    Alle Hunde in den Ahnentafeln und ihre röntgentechnisch ausgewerteten Geschwister haben eine HD- und inzwischen auch eine ED-Auswertung nach einer validierten Auswertungsmethode, durch ganz speziell geschulte Tierärzte die als Gutachter fungieren. Deren Urteil liegt manchmal meilenweit entfernt von dem, wie Feld-Wald-und-Wiesentierärzte Röntgenbilder beurteilen. Man kann sich informieren welche Ausbildungskennzeichen die Hunde haben. Bei einem Wurf "ohne Papiere" bist Du auf Gedeih und Verderb dem ausgeliefert was Dir der "Züchter" erzählt. Da kannst Du nix nachprüfen.


    Die Anforderungen der Zuchtordnung im SV geben den Rahmen für einen gewissen Mindeststandard vor. Im SV müssen die Hunde mit entsprechenden Ergebnissen HD- und ED-geröngt werden. Aber nicht nur sie, auch die Eltern eines zur Zucht verwendeten Hundes müssen anerkannte Röntgenbefunde vorweisen. Somit ist gewährleistet dass ein Welpe keinen Eltern- oder Großelternteil mit einer mittleren oder schweren HD oder ED haben kann. Bei Welpen "ohne Papiere" ist das möglich... Von jedem Zuchttier muss eine DNA-Probe vorliegen, von seinen Eltern ebenfalls. Und bevor ein Hund in die Zucht gehen darf muss seine Abstammung anhand dieser DNA-Proben überprüft werden. Bei einem Welpen "ohne Papiere" kann Dir der "Züchter" irgendeine Ahnentafel zeigen, auf die Röntgenbefunde darin verweisen und behaupten sie gehöre zur Mutter oder zum Vater. Wirklich wissen kannst Du das nicht... Du kannst weder wissen ob der angebliche Vater der Welpen der tatsächliche Vater ist. Und Du kannst auch nicht wissen ob die Mutterhündin tatsächlich die Mutterhündin ist... Mag sein dass Du Ahnentafeln mit guten Röntgenbefunden gezeigt bekommst... Ob die wirklich zu den Elterntieren Deines Welpen gehören weißt Du aber nicht und kannst es auch nicht kontrollieren...


    Für die Zuchtzulassung im SV bedarf es aber noch mehr... Ein Hund muss ausgestellt werden damit er die für die Zucht notwendige Zuchtbeurteilung erhält. Er muss die Begleithundeprüfung bestehen und anschließend eine weiterführende Prüfung im Bereich Gebauchshundesport, Diensthundewesen, Rettungshundewesen oder im Einsatz an der Herde. Er muss im Alter von 9 bis 13 Monaten auf einer Junghundbeurteilung vorgestellt werden. Er muss eine 20 km Ausdauerprüfung bestehen. Und bei jeder Veranstaltung erfolgt immer auch eine Wesensüberprüfung. Fällt ein Hund dabei einmal im Verlauf eines Veranstaltungstages negativ auf, indem er sich wesensschwach zeigt oder einen Menschen beißt (außer den Figuranten im Schutzdienst natürlich 8) ), wird das durch den jeweiligen Richter dem Zuchtbuchamt gemeldet. Ein einziger Eintrag in den Prüfungsunterlagen "wegen Wesensmangel aus der Prüfung genommen" verhindert oder beendet die züchterische Karriere eines Hundes.


    Das alles sind nur die Mindestbedingungen der Zuchtordnung. Zusätzlich gehen die meisten Hunde auch noch zweimal in ihrem Leben zur Ankörung (die nicht zwingend Voraussetzung für die Zuchtzulassung ist). Darüber hinaus steckt sich jeder Züchter seine eigenen Ziele. Der eine im Show-Bereich, der andere im sportlichen Leistungbereich, der nächste fokusiert sich mehr auf die Diensthundeeigenschaften seiner Hunde oder auf die Eignung für die Arbeit an der Herde, im Rettungshundewesen, im Servicedog-Bereich, manch einer ist ein absoluter Gesundheitsfanatiker, wieder ein anderer legt seinen Schwerpunkt auf die Leistung der Hunde im Agility usw. Die Mindestanforderungen der Zuchtordnung ist die Schnittmenge dessen was jeder DSH, der in die Zucht geht, erfüllen muss. Darüber hinaus sucht sich dann jeder Züchter selbst seine Spielwiese und legt seine persönliche Messlatte in diesem Bereich entsprechend (meist deutlich) höher an. Da werden zusätzliche gesundheitliche Untersuchungen durchgeführt, da wird nur mit Hunden gezüchtet die die höchsten Leistungskennzeichen oder die höchsten Showbewertungen erreicht haben, die aktiv an der Herde abreiten oder aktiv in einer Rettungshundestaffel oder oder oder...


    Du siehst, im Vergleich zu einem Welpen "ohne Papiere" bietet Dir ein Welpe "mit Papieren" jede Menge Recherchemöglichkeiten um den Hund zu finden der genau zu Dir passt, und um Risiken minimieren zu können. Und das nur für wenige Euro mehr, die ein Welpe "mit Papieren" kostet (wenn er das denn überhaupt tut, ich wundere mich immer wieder dass des Menschen gibt die für ihren DSH-Welpen "ohne Papiere" das gleiche oder gar mehr gezahlt haben als es ein Welpe "mit Papieren" i.d.R. kostet.


    Wohlgemerkt: Der Welpe "mit Papieren" bietet Dir die Chance zur Recherche. Wenn Du das nicht machst und diese Chance verschenkst kannst Du natürlich auch auf die Nase fallen...

    Meine Vorstellung war lediglich ein Deutscher Schäferhund der hinten nicht extrem abfällt und die typische "Schäferhundfarbe" hat.

    Womit Du weiterhin bei reinen Äusserlichkeiten bleibst. Einen Schäferhund macht aber mehr aus als dass er ausschaut wie ein Hund seiner Rasse und zudem die Farbe von "Kommissar Rex" hat.


    Beides sind Kriterien, die bei der Wahl eines Hundes wie dem DSH prinzipiell nur eine untergeordnete Rolle spielen. Eine schöne Farben ist lediglich ein i-Tüpfelchen. Vorher müssen doch ganz andere Parameter abgecheckt werden. Du hast etwas von den "DDR-Linien" geschrieben... Kennst Du überhaupt Hunde aus solchen Zuchtlinien und weißt Du wie die mental gestrickt sind? Erwartest Du einen leichtführigen Hund oder darf es auch ein "sturer Bock" sein? Kannst Du einen Hund mit Dienthundequalitäten händeln? Zwischen der Mentalität eines durchschnittlichen Hochzuchthundes und der eines DSH aus Leistungslinien liegen manchmal Welten. Da steht der Leistungs-DSH oft näher beim Malinois als beim Hochzucht-DSH- Und die Mentalität des typischen Vertreters aus DDR-Linien ist dann auch noch mal ein wenig anders. Vielleicht noch ein bisschen tschechisches Leistungsblut drin, dann musst Du das erst mal wuppen können...


    Fang doch mal an Dir darüber klar zu werden welche Art von DSH Du händeln kannst und möchtest. Und lass reine Außerlichkeiten erst einmal völlig außen vor...

    Und ich habe verstanden dass die Farbe das allerwichtigste ist. Ob der Hund eine Mentalität wie ein durchschnittlicher Hochzucht-DSH besitzt oder wie ein durchschnittlicher Leistungs-DSH ist ganz offensichtlich völlig egal. Dito ja auch ob der Hund aus einer kontrollierten Zuchtstätte kommt (mit nachkontrollierbaren Informationen über Gesundheit und Mentalität der Vorfahren) oder von einem Vermehrer, der einfach irgendwelche Hunde miteinander verpaart, ohne Sinn und Verstand und ohne irgend ein Zuchtziel.


    Und wer sich nur ein klitzekleines Bisschen mit der Materie beschäftigt, der wird ganz schnell feststellen dass in den Leistungslinien ALLE Farbschläge der Rasse vertreten sind...

    Such Dir vor Ort eine gut geführte Welpengruppe. Ein Trainer wird Dir erklären können welche Beschäftigungen mit dem Welpen für Dich sinnvoll sind. Normalerweise lässt man einen Welpen in diesem Alter erst einmal in seinem neuen Zuhause "ankommen", bevor man mit der Ausbildung beginnt. Zu allererst ist erst mal die Prägung wichtig und ggf. bereits ein paar Einzelheiten der Hausordnung. "Platz" und "Bleib" und vor allem Apportieren wäre das Letzte, was ich mit einem Welpen trainieren würde der gerade mal max. eine Woche bei mir ist. Und mit einem Welpen, der seitdem er im neuen Zuhause ist, Durchfall hat, geht man zum Tierarzt...

    Ehrlich gesagt, darf er auch gerne aus privater Zucht stammen... er muss keine Papiere haben ...

    ... aber er sollte vermutlich gesund sein, aussehen wie ein Schäferhund und einen guten Chrakter haben...


    Sorry, da schwillt mir persönlich immer ein wenig der Kamm. "Papiere" braucht man nicht... Aber den Rahm einer sorgfältigen Zuchttätigkeit, die daraus hinaus läuft möglichst gesunde und wesensfeste Hunde zu züchten, den möchte man abschöpfen.


    Und wenn dann der Hund "ohne Papiere" später irgend etwas hat (z.B. weil Hunde verpaart worden sind die im Verband keine Zuchtzulassung erhalten haben weil ihre gesundheitlichen Befunde dafür nicht gut genug waren, oder weil sie die mentalen Voraussetzungen nicht bewältigen konnten) wird wieder gejammert. Und dann ist kein direkter Ansprechpartner dafür da, weil der Vermehrer, der den Hund gezüchtet hat, hält sich in Bezug auf eine Gewährleistungspflicht dezent zurück (da er sich ja nicht als "Züchter" sieht, sondern als "Privatmann").


    Mein Rat: Finde erst einmal heraus was Du eigentlich willst... !!! Einmal schreibst Du der Hund müsse "nicht aus HZ oder LZ sein". Und direkt danach "Mir gefällt nur eben das Gangbild aus HZ nicht". Also fällt doch Hochzucht schon mal komplett weg.... Bleibt dann ja nur noch Leistungszucht...

    Sehr wichtig ist mir ein gerader, oder wie ich gelernt habe, ;) ein waagerechter Rücken. Ich weiss, dass gerade die DDR Linie mit geradem Rücken gezüchtet wird, es wäre aber ein Traum, wenn der Hund die typischen Farben hat. Der typische Kommissar Rex eben.


    Also entweder Du suchst einen Hund aus den sog. DDR-Linien. Oder aber einen aus Hochzucht-Linien ( = "Kommissar Rex"). Wenn Du einen typischen "DDR-Hund" suchst, dann wirst Du auch mit den typischen Farbschlägen dieser Linien leben müssen (die meiner Meinung nach sowieso viel schöner sind als die typische Hochzucht-Farbe 8) ).

    Das Problem in der Hochzucht ist dass es für die Welpen keinen "Markt" mehr gibt sobald die Elterntiere den Anforderungen nicht mehr entsprechen, die an einen Top-Showhund gestellt werden. Und der Anteil an Käufern aus dem "Otto-Normal-Bereich" wäre einfach zu gering. Denn "Otto-Normalverbraucher" findet den Hochtzucht-DSH ja eher nicht schön...

    Im SV werden die Ahnentafeln der Welpen erst ausgestellt nachdem der Züchter alle Wurfunterlagen inkl. den Formularen der Wurfendabnahme (bei welcher die Welpen auch gechippt werden und gleichzeitig die Blutprobe für das DNA-Verfahren abgenommen wird) sowie der Unterschrift des Tierarztes am Tag der Impfung im Wurfmeldeschein (die erst nach dem Chippen durch den ID-Beauftragten des SVs, oder durch den Tierarzt in Anwesenheit des ID-Beauftragten erfolgen kann). Dann werden die Blutproben ins Vertragslabor des SVs gesendet und alle Formulare an das Zuchtbuchamt. Mit dem EInsenden der Wurfunterlagen hat der Züchter bis zur 12. Lebenswoche der Welpen Zeit (oft wartet der Züchter nach der Welpenabgabe erst mal ein paar Tage ab bezüglich des Einsendens der Unterlagen, nicht dass es bei einem Welpen im neuen Zuhause ein Problem gibt und der Welpe dann deswegen zum Züchter zurück kommt). Wenn alle Unterlagen vollständig sind und es keinerlei Rückfragen seitens des Zuchtbuchamtes gibt, dann dauert es i.d.R. 3 bis 4 Wochen bis der Züchter die Ahnentafeln der Welpen erhält. Diese muss er dann überprüfen und jede Annentafel unterschreiben, und dann kann er sie an die Welpenkäufer weiter geben.


    Aber oft gibt es auch Rückfragen durch das Zuchtbuchamt, vor allem wenn ausländische Deckrüden eingesetzt worden sind. Dann dauert es manchmal Monate bis die ausländischen Verbände alle noch fehlenden Angaben eingereicht und das im SV dann überprüft worden ist. Es ist also durchaus üblich dass man auf die Ahnentafel eines Hundes auch mal warten muss bis dieser schon ein halbes Jahr alt ist oder gar älter. Das kann in Einzelfällen auch mal vorkommen und ist nicht zwangsläufig ein Grund für Beunruhigung.


    Wenn alles sehr schnell läuft und ein Züchter alle Unterlagen zeitnah einsendet, die Welpen direkt nach Erreichen des Mindestalters gechippt worden sind, das Zuchtbuchamt die Angelegenheit fix bearbeitet und es keinerlei Rückfragen zu den Elterntieren gibt, dann kann es aber durchaus auch möglich sein, wenn man einen 10 bis 12 Wochen alten Welpen kauft, das dessen Ahnentafel bereits beim Züchter eingetroffen ist.


    I.d.R. wird aber beim Verkauf eines SV-Welpen vom Züchter zugesagt dass dieser z.B. eine Ahnentafel aus Kör- und Leistungszucht erhält. Oft wird das auch mit in den Kaufvertrag aufgenommen. Eben weil die Ahnentafel zum Zeitpunkt des Welpenkaufes noch nicht vorliegt.


    Das Risiko für eine HD- oder ED-Erkrankung ist auch bei Hunden aus Leistungslinien gegeben (und im übrigen auch wenn ein Hund aus den sog. DDR-Linien stammt, allen Unkenrufen zum Trotz). Man darf sich also nie darauf verlassen dass ein Hund "Papiere" hat oder ein DSH anstatt aus Hochzuchtlinien aus Leistungslinien stammt. Die "Papiere" sind kein Garant für einen gesunden Hund, aber im Gegensatz zu einem Welpen "ohne Papiere" hat der Käufer die Möglichkeit selbst recherchieren zu können wie groß der gesundheitliche Einfluss der Vorfahren eines Welpen diesbezüglich ist. Und ganz klar: "Papiere" (ganz pauschal, ohne weitere Recherche) schützen einen Welpenkäufer davor dass sein Welpe nicht aus einer Zuchtverbindung stammt bei der ein oder gar beide Elterntiere eine schwere oder mittlere HD oder ED haben. Bei vielen Würfen "ohne Papiere" hat es ja einen Grund, warum die keine haben. Nicht selten konnte zumindest ein Elternteil die Mindestvoraussetzungen der Zuchtbuchordnung nicht erfüllen.


    Was man in der Praxis sagen kann: DSH aus Leistungslinien werden i.d.R. häufiger HD/ED-geröngt als aus Hochzuchtlinien. Sprich man findet in den Leistungslinien häufiger Hündinnen, von denen ein höherer Prozentsatz der Nachkommen ausgewertet wurden, als in den Hochzuchtlinien. Das macht eine Recherche natürlich sicherer, ist doch die Dunkelziffer in Bezug auf HD und ED bei den nicht ausgewerteten Hunden teilweise manchmal recht hoch.


    Wenn man DSHs aus "DDR-Linien" mit Hochzucht-DSHs vergleicht, dann sind die "DDR-Hunde" i.d.R. kleiner. Das sind aber auch sehr viele DSH aus Leistungslinien... Wenn man DSHs aus "DDR-Linien" mit solchen aus Leistungslinien vergleicht, dann findet man viele Hunde aus westlichen Leistungslinien, die kleiner sind als viele Hunde aus "DDR-Linien". Wenn man einen kleinen bis mittelgroßen DSH sucht, dann muss man einfach, wie in Bezug auf HD und ED, recherchieren bei den Vorfahen und deren Geschwistern. Es gibt durchaus Züchter in den Leistungslinien, die schon lange gezielt "auf Mittelgröße" züchten. Natürlich kann es auch dort "Ausreißer" geben und man erwischt einen DSH, der dann doch "übermittelgroß" ist bis Endmaß, aber damit kann man ja leben. Wichtig finde ich immer dass der Hund kein "Pony" wird, so wie das bis etwa zur Jahrtausendwende in den Hochzuchtlinien üblich war. Wenn man da einen echten "Endmaß-Rüden" hatte, und der stand bei einer Schau neben den Hochzuchthündinnen, die gerade in den Ring rein sind, waren die nicht selten größer... 8) (obwohl auf dem Papier natürlich alle im Standard-Maß).


    Aber den DSH wieder in den richtigen Größenrahmen zurückzuführen, daran arbeitet der SV inzwischen seit zwei Jahrzehnten. Und man erkennt den Erfolg bereits. Zumal die Hunde inzwischen wirklich korrekt gemessen werden und es seitdem auch einen Größen-Zuchtwert gibt.


    In Bezug auf den "geraden" Rücken der Hunde aus DDR-Linien hier mal ein aus den Stehgreif heraus gepicktes Beispiel eines Hundes, der bereits 2003 geboren wurde (und damit noch näher an der ursprünglichen DDR-Zuchtpopulation dran war als heute; im übrigen knapp an der oberen Größengrenze des Standards liegend und mit einem durchschnittlichen Gewicht für einen Rüden aus Leistungslinien):


    https://www.working-dog.com/do…ls/52616/Aron-vom-Poppitz


    Ich finde dessen Rückenlinie und die seiner Vorfahren jetzt nicht unbedingt "gerader" als die vieler Hunde aus westlichen Leistungslinien... Ist natürlich auch immer eine Frage wie man einen Hund beim Fotografieren hin stellt. Viele Leute denken ja sie sehen zwei unterschiedliche Hunden wenn sie ein und den selben Hund einmal "gestellt" sehen und einmal so wie er sich selbst hinstellt. Im Zweifelsfall muss man sich einen Hund immer "in natura" ansehen und wie er sich bewegt, um zu beurteilen ob einem dessen Rückenlinie gefällt oder nicht.


    Zum "Zuchtgewerbe": Im VDH ist es verboten von der Hundezucht zu leben! Zucht sollte immer ein Hobby sein und bleiben. Allerdings akzeptiert der VDH es wenn man bis zu 30% seines "Broterwerbes" durch Zucht oder auch Ausbildung erzielt. Das ist dem Umstand geschuldet dass es sonst ja z.B. gar nicht möglich wäre dass ein Trainer von Blindenführ- oder anderweitigen Assistenzhunde seine eigenen Hunde mit VDH-Ahnentafeln züchten könnte. Oder jemand, der anderweitig hauptberuftlich als Trainer arbeitet. Zudem wird bei Freiberuflern der Erlös aus Zuchttätigkeit vom ersten Cent an mit zum Gesamteinkommen gezählt. Deswegen diese "30%-Toleranz-Grenze". Z.B. Tierärzte oder Humanmediziner,Rechtsanwälte, Ingenieure und Architekten etc. könnten sonst nicht im VDH züchten. I.d.R. erzielt aber auch dieser Personenkreis keinen tatsächlichen Gewinn aus seiner Zuchttätigkeit.


    Man kann auch nicht pauschal urteilen dass ein Züchter, der soundsoviele Würfe züchtet, ein guter oder ein schlechter Züchter ist. Das hängt immer von den Umständen ab, unter denen ein Züchter züchtet. Manchmal steht ein ganzes Team hinter dem Namen einer Zuchtstätte. Wenn es zwei, drei, vier oder gar mehr Personen gibt, die sich z.B. um je zwei Hunde kümmern, im täglichen Umgang wie auch in der Ausbildung, dem Sport und dem Ausstellungsgeschehen, dann kann da ganz schnell auch mal ein "Pool" von sechs, acht oder gar mehr aktiv in der Zucht stehenden Hündinnen zusammen kommen, mit denen abwechselnd gezüchtet wird. Dann wären z.B. vier bis sechs Würfe im Jahr nicht viel, vor allem dann wenn die Hündinnen noch räumlich getrennt wären (weil z.B. zwei hier, zwei dort, und vier wieder woanders leben). Während für einen Züchter, der Vollzeit außer Haus arbeitet, zwei Würfe im Jahr schon recht viel wären, wenn er seine Hunde/Würfe allein betreut.


    Also auch hier: Man muss immer die Umstände direkt in der jeweiligen Zuchtstätte hinterfragen, es gibt leider keine pauschale Formel, nach der Züchter in "gut" oder "schlecht" eingeteilt werden können.

    ach Klaus, der Ersteller hat seinen 4,5 Monate alten Hund abgeschoben. Meint aber weiterhin, dass es völig normal ist einen Schäferhund im 6 Stock zu halten. Darauf bezog sich meine Kritik. Ich erwarte aber eigentlich auch von dir, nachzulesen.

    Irgendwann ist es aber auch mal gut...


    Ich habe auch schon zwei Hunde (einen DSH und einen StaffBull) eine Zeit lang mitten in einer Großstadt gehalten, ohne einen vernünftigen Garten (wir hatten nur ein kleines Stückchen das wir als Hundeklo nutzen konnten, mehr aber auch nicht; aber auch das war nicht direkt aus der Wohnung zugänglich). Optimal ist anders, aber zumindest den Hunden hat es an nix gefehlt. Dass ich deren Haltungsumstände (wieder) optimiert haben hat eine deutlich höhere Lebensqualität für mich ergeben, und ich kann dadurch mehr Hunde halten und auch züchten. Aber einem oder zwei Hunden kann man auch in einer Stadtwohnung gerecht werden, wenn man für eine ausreichende Auslastung der Hunde sorgt und sein Tagesablauf auf die Hunde einstellt. Und die Stockwerkzahl hat eine untergeordnete Bedeutung, wenn ein oder gar mehrere Aufzüge vorhanden sind. Da ist eine Wohnung im 6. Stock mit Aufzug nicht schlechter als eine im Erdgeschoss oder eine im ersten Stock.


    Nur weil Du offensichtlich anders lebst musst Du jetzt nicht hier mit jedem einen Kleinkrieg führen, dessen Lebensverhältnisse nicht Deinem persönlichen Standard entsprechen. Oder der sich, in Bezug auf seinen Hund, in einer relevanten Situation anders entschieden hat als Du selbst das tun würdest.

    Wo ein Züchter seine Welpen inseriert, und ob der das überhaupt macht, ist immer individuell verschieden. Es gibt auch seriöse Züchter in den einschlägigen Online- Plattformen. Deren Vorteil ist der dass man als Züchter dort tagesaktuell Welpen einstellen kann. Das ist z.B. immer dann notwendig wenn einem ein Welpenkäufer, der fest zugesagt hatte, dann doch kurzfristig wieder absagt (und leider passiert das inzwischen sehr sehr oft).


    Für die Suche von Welpen aus Arbeitsrassen ist die Plattform working-dog.com sehr interessant. Dort kann man sich kostenfrei als "normaler" User anmelden und hat damit auch Zugriff auf die Deckmeldungen. Züchter und Deckrüdenhalter stellen dort ihre Zuchtverpaarungen i.d.R. direkt nach dem Decken rein, und später werden die Informationen dann ergänzt wenn der jeweilige Wurf gefallen ist. Leider sind dort die Angaben nicht immer vollständig, da nicht jeder Hundenhalter dort seinen Hund in die Datenbank einpflegt. Zwar werden die Angaben zu den rasserelevanten gesundheitlichen Untersuchungen inzwischen vor der Freischaltung überprüft, aber wenn z.B. ein Hund einen schlechten Befund hat und sein Eigentümer stellt das dort nicht ein, dann ist diese Information dort halt nicht drin. Ich persönlich gleiche die mir wichtigen Angaben dann immer mit denen aus dem SV-DOxS ab. Z.B. kann es möglich sein dass in working-dog vier Hunde aus einem Wurf sind, und alle haben beste Röntgenergebnisse. Und im DOxS sieht man dann dass es in diesem Wurf nicht nur diese vier Hunde gegeben hat, sondern z.B. acht, und dass die Röntgenergebnisse der anderen dort nicht eingetragen sind.


    Trotzdem ist working-dog eine gute Plattform um sich über das Zuchtgeschehen zu informieren und auch um mit den Züchtern direkt in Kontakt treten zu können. Es besteht für die Züchter auch die Möglichkeit Wurfplanungen zu veröffentlichen (wobei das nicht jeder macht, ich z.B. nicht), so dass man teilweise schon vor der Bedeckung einer Hündin mit dem Züchter in Kontakt treten kann.


    Beim Schäferhund sind in working-dog allerdings überwiegend Hunde aus dem Leistungsbereich eingetragen...


    Für relativ kleines Geld kann man dort auch Premium-User werden, dann ist man für viele Funktionen freigeschaltet für die man anderweitig sehr viel mehr Geld bezahlt (z.B. Veranstaltungsvideos). Ich weiß jetzt gar nicht welche Informationen man ohne Premium-Mitgliedschaft erhält und welche nicht (ich bin dort schon so lange Mitglied wie es diese Plattform gibt, und anfangs war alles kostenfrei). Ich denke aber auf die Stammdaten der Hunde, privat von den Hundeeigentümer eingestellte Videos und die Deck-/Wurfanzeigen kann man auch über die kostenlose Registrierung zugreifen. Bei den Premium-User-Funktionen muss man immer schauen ob man die überhaupt braucht.


    Hier mal der Link zum Zuchtbereich (ich mach das jetzt mal ohne dort angemeldet zu sein, mal sehen ob's funktioniert):


    https://www.working-dog.com/breed/overview?searchTerm=&withFederation=1&raceTextField=Deutscher+Sch%C3%A4ferhund+%28Stockhaar%29&raceHiddenField=2%3B2&federationID=&federation=&countryName=Deutschland&country=35


    Wenn man sich angemeldet hat sieht man dann natürlich mehr Daten zu den einzelnen Zuchtverbindungen. Ich habe für den Link im Filter ausgewählt "Deutscher Schäferhund" und ""stockhaar" und als Land "Deutschland"... (working-dog ist eine internationale Plattform).


    Wenn man angemeldet ist kann man jede einzelne Zuchtverpaarung anklicken. Es öffnet sich eine neue Seite, man kann sich die Ahnentafel der Welpen mit bis zu 5 Generationen anzeigen lassen, der Züchter kann Fotos und Videos zu dem Wurf einstellen (die man dann auch öffnen kann) usw. I.d.R. wirden von den meisten Hunden Fotos eingestellt, so dass man diese auch in der Ahnentafelsimultion mit angezeigt bekommt usw.


    Upps, sehe gerade dass das nicht funktioniert einen "gefilterten" Link einzustellen. Man bekommt da jetzt doch die Deckmledungen aller Rassen angezeigt (nicht dass sich da jetzt jemand wundert dass manche Schäferhunde komisch aussehen... ^^ ).