Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Aber nochmal zurück zur Eingangsfrage.

    Was passiert denn nur wenn man Schwarz und Weiß verpaart.

    Wir wissen das Weiß rezessiv vererbt wird.

    Nach allem was ich hier gelesen habe Schwarz wohl ebenfalls rezessiv.

    Ausnahme diese neue Blutlinie die Schwarz wohl dominat vererbt. Da dürfte es klar sein.

    Ich hatte das zu Anfang schon mal geschrieben. Die Hunde aus Kreuzungen zwischen DSH und Weißem Schäferhund, die ich kannte, hatten eine dreckig-gelbliche bis sandfarbene Färbung, mit angedeuteten Agouti-Merkmalen. Also "Wildfarbigkeitsabzeichen", aber diese halt nur sehr schwach pigmentiert (d.h. die Haare nur an ihren Spitzen dunkel, teilweise aber nicht schwarz, im Bereich des Sattels oder der Decke, am Fang, an den Ohrrändern etc.). Das dürfte, wenn der beteiligte DSH dem rezessiv vererbten schwarzen Farbschlag angehört, nicht anders sein als beim schwarz-gelben oder mischerbig grauen DSH.

    Mein Fazit ist, man kann einem Hund fast alles beibringen, aber mehr Spaß macht es, wenn die ererbte Veranlagung passt.

    Vor allem macht es dem Hund keinen Spaß, wenn er eine Leistung erbringen soll für die er die mentalen Voraussetzungen nicht mit bringt. Wie soll er denn dann eine Befriedigung durch diese Arbeit erhalten?

    Jogy, ganz offensichtlich haben studierte kynologische Genetiker wie Hellmuth Wachtel und Irene Sommerfeld-Stur Deinen Ausführungen nach keine Ahnung von der Materie. Auf die Frage, ob man Leistungsveranlagungen in einer Population erhalten kann, wenn man nicht mehr züchterisch auf diese Leistungsveranlagungen hin selektiert, haben Beide auf entsprechenden Vorträgen zu diesem Thema geantwortet dass es maximal 3 Generationen braucht bis die Hunde für die entsprechenden Aufgaben nicht mehr zu gebrauchen sind.


    Schau Dich doch mal um welche Rassen heute noch im Einsatz der diensthundehaltenden Behörden als Dienstschutzhunde bzw. Dualhunde (das ist die heute i.d.R. geforderte Kombination eines Hundes als Dienstschutzhund mit einer zusätzlichen Aufgabe als Spürhund) stehen. Wie viele Polizeidiensthunde kennst Du von Rassen, bei denen beide Elternteile nicht für die Zuchtzulassung ein entsprechendes Ausbildungskennzeichen ( = mit "Beissen") benötigen? Die ganzen ehemaligen sog. Gebrauchshunderassen, die heute eine "weichgespülte" Zuchtordnung haben (in Bezug auf entsprechende Ausbildungskennzeichen) siehst Du doch im Diensthundebereich kaum noch. Und wenn doch, dann stammen die von einer Handvoll Züchtern in diesem Bereich, die entsprechend leistungsbetont selektieren und nur mit leistungsgeprüften Hunden züchten.


    Damit ein Hund entsprechende Leistungen in allen drei Sparten des Gebrauchshundesportes erbringen kann, müssen viele ganz verschiedene mentale Veranlagungen in ganz bestimmten Verhältnissen vorliegen. Ein Hund mit hohem Beutetrieb nützt Dir nix wenn er ein schlechtes Nervenkostüm besitzt. Ein Hund mit gutem Nervenkostüm nützt Dir auch bei ausreichendem Beutetrieb nix wenn er Schwierigkeiten hat von einem in einen anderen Triebbereich zu wechseln. Ein Hund mit hohem Beutetrieb nützt Dir auch nix wenn er keinen "will to please" hat, so dass er mit Dir nicht zusammen arbeiten möchte. Und ein Hund mit hohem Beutetrieb, guten Nerven und "will to please", der auch gut zwischen den einzelnen Triebbereichen wechseln kann, nützt Dir nix wenn der taub auf der Nase ist. Es gibt noch viele anderen Aspekte, die alle zusammen genommen die Leistungsveranlagungen eines Hundes aus machen. Und nur im "Gesamtpaket" kann man die beurteilen. Wenn ich Gebrauchshunde züchten will, dann muss ich Bescheid wissen darüber wie meine Hündin in jedem einzelnen Bereich, der ein Aspekt für ihre Leistungsveranlagungen darstellt, "gestrickt" ist. Und dann muss ich den Rüden suchen, der mit seinem "Strickmuster" möglichst optimal zu meiner Hündin passt. Bestimmte ihrer Veranlagungen verstärkt, anderen entgegensteht. Kann ich nicht sehen wie ein Hund arbeitet, in ALLEN drei Sparten, wie er dabei agiert und Probleme löst, dann kann ich nicht beurteilen ob Rüde A zu Hündin B passt oder nicht. Und ich kann Dir sagen, diese "Strickmuster", die die Hunde in Bezug auf ihre Leistungsveranlagungen zeigen, sind sehr sehr bunt! Da ist keines wie ein anderes. Ohne die Selektionsmöglichkeit über den Gebrauchshundesport, oder analog dazu die Polizeihundeprüfung im niederländischen KNPV, oder im Mondioring oder Belgisch Ring oder im französischen Ring (das sind alles "Beiss"- Sportarten) können die Arbeitsveranlagungen in den betreffenden Rassen nicht erhalten werden. Es gibt schon genug Beispiele von Rassen, die das beweisen.


    Wenn das so einfach wäre, dass die dafür erforderlichen Eigenschaften durch Training erworben werden können, dann wären die staatlich unterstützten Tierheime leer und die Polizei hätte immer genug Hunde. Denn dann bräuchten die sich ihre Hunde nicht teuer kaufen, sondern könnten sie sich direkt aus den Tierheimen holen. Das würde zweifach Steuergelder sparen: Einmal dadurch dass die Tierheime leer werden würde (und die Hunde dort nicht mehr versorgt werden müssten), und dann dadurch dass die Behörden nicht mehr so viel Geld in den Ankauf der Hunde investieren müssten.


    Natürlich spielt die Ausbildung und auch die Prägung der Hunde eine große Rolle. Aber nur insofern dass Du durch schlechte Prägung und schlechte Ausbildung einen genetisch gut veranlagten Hund schlecht machst. Aber Du kannst keinen Hund, der genetisch schlechte mentale Anlagen mit bringt, zu einem guten und verlässlichen Leistungshund heran prägen und ausbilden. Du wirst ja auch einen Kaltblüter nicht dazu bringen dass er "Galopper des Jahres" wird. Egal wie gut Du in trainierst.

    Sorry, die langhaarigen Deutschen Schäferhunde wurden umgangssprachlich schon immer als "Altdeutscher Schäferhund" bezeichnet.

    Die Altdeutschen Hütehunde, wie Harzer Fuchs, Tiger, Gelbbacke usw, gibt es auch noch. Aber über die sprechen wir ja nun nicht.

    Dass Laien manchmal umgangssprachlich falsche Bezeichnungen verwenden macht diese aber nicht korrekt. Eine Rasse namens "Altdeutscher Schäferhund" gibt es nicht. Das ist eine Fantasiebezeichnung mancher Züchter "in der Dissidenz", mit der sie ihre völlig überzogene Welpenpreise rechtfertigen (indem sie diese Bezeichnung mit einer angeblich besseren Gesundheit und einem besseren Wesen assoziieren, im Vergleich zum DSH).


    Langstockhaar hat es schon immer und von Anfang an in der Population des DSHs gegeben. Der langstockhaarige DSH unterscheidet sich vom stockhaarigen DSH durch eine einzige kurze Gensequenz. That's all... Und diese eine Gensequenz hat überhaupt nichts mit den genetischen Anlagen für die Gesundheit oder die Arbeitsveranlagung zu tun. Es gibt auch keinen ernstzunehmenden Züchter, der so etwas behauptet.

    Im DKBS werden die Belgischen Schäferhunde nicht über den Gebrauchshundesport selektiert.

    Die Züchter können aber freiwillig eine weitere Prüfung ablegen, wo dann auch die Gebrauchshundeeigenschaften ihrer Hunde überprüft werden. Diese Hunde erhalten dann das

    Prädikat „exellenter Rassevertreter“.

    Freiwillig können die Züchter auch so viele IPO-Prüfungen und sonstige Prüfungen ablegen, wie sie wollen.

    Im DKBS kann man tolle Gebrauchshunde finden, auch wenn keine Arbeitsprüfungen vorgeschrieben sind.

    Der DKBS ist aber nicht "der Hüter des Genpools" dieser Rasse. Das ist ein kleiner "ausländischer" Verein (in Bezug auf das Ursprungsgebiet der Rasse), dessen züchterische Aktivitäten in Bezug auf den Erhalt der Leistungsveranlagungen in der hauptsächlich wichtigen Zuchtpolulation dieser Rasse keinerlei Relevanz besitzen. Wenn z.B. ein Zuchtverein für Dt. Schäferhunde in Uruguay mit Hunden züchtet, die z.B. nicht geröngt werden vor Zuchtverwendung, oder die keine Ausbildungskennzeichen hätten, ist das nicht wichtig für den Genpool des DSHs. Wichtig ist was der "Mutterverein" einer Rasse diesbezüglich treibt. Und das ist für den Belgischen Schäferhund nicht der DKBS.


    Der SV ist der "Mutterverein" der Rasse Deutscher Schäferhund. Deswegen ist es immens wichtig welche Zuchtselektion er seinen Mitglieder vorschreibt. Über die WUSV nimmt er auch Einfluss auf die Zuchtverbände in anderen Ländern. Viele davon haben inzwischen die selben Mindeststandards in der Zucht, weswegen Übernahmen einzelner ausländischer Hunde in das Zuchtbuch des SVs inzwischen häufig problemlos möglich sind. Es gibt aber immer noch Länder, in denen die Mindestzuchtvorgaben des SVs und auch der FCI unterschritten werden. Übrigens ein Problem, weswegen die FCI vor kurzem einen entsprechenden Vertrag mit der WUSV gekündigt hat. Der FCI ist das nicht schnell genug gegangen damit, dass in einigen WUSV-Verbänden in Ländern, die nicht Mitglied in der FCI sind, die FCI-Vorgaben für die Zucht umgesetzt wurden (das ist aber halt nicht immer ganz so einfach in den betreffenden asiatischen und südamerikanischen Ländern).


    Von daher ist die Situation in Bezug auf die Vorgaben zur Zuchtselektion im DKBS und SV unterschiedlich zu bewerten. Wobei gesagt werden muss dass Arbeitsprüfungen in Belgien nicht zwingend für die Zuchtzulassung vorgeschrieben sind. Gerade im Ringsport gibt es viele Züchter, deren Hündinnen keinerlei Ausbildungskennzeichen vorweisen können. Nur ist die Einstellung zur Zuchtselektion (und auch zum einzelnen Hund) dort eine ganz andere als hier! Dort gibt es keine "Kuschelmuschel-Züchter", sondern die Auslese der Hündinnen für die Zucht erfolgt knallhart. Auch die Auslese in den Würfen (dort wird immer noch sehr viel "gemerzt", wenn Welpen sich wesensmäßig in ihrer Entwicklung nicht gut zeigen). Da bekommst Du bei sehr vielen Züchtern auch keinen "schlechten Hund zum Spazieren gehen", sondern der verschwindet ganz einfach (und kann die Population auf diesem Weg züchterisch nicht mehr schädigen; Originalton eines bekannten belgischen Züchters...)


    Bezüglich der Gesundheit war das ja sehr lange ähnlich in den "Mutterländern" der Belgischen Schäferhunde (d.h. nicht nur in Belgien, sondern auch in Frankreich und den Niederlanden). Die haben ohne eine Röntgenpflicht über die Art der Arbeit eine knallharte gesundheitliche Auslese betrieben. Das läuft inzwischen etwas anders, und seitdem ist es auch in diesem Bereich angeraten und notwendig zu röntgen. Der Zeitgeist, in Bezug auf den Tierschutzgedanken, holt halt auch diese Länder nach und nach ein. Ich denke in Bezug auf den Erhalt der Arbeitseigenschaften in dieser Rasse wird das deswegen auch irgendwann darauf hinaus laufen dass Ausbildungkennzeichen für die Zucht vorgeschrieben werden. Noch aber kann die Rasse von der Mentalität ihrer "alten" Züchter zehren.


    Für die "Weißen" ist es ein Glück dass die Schweizer sich dieser Rasse angenommen haben und die Zuchtselektion von daher maßgeblich beeinflussen werden. Ich sehe diese Rasse jetzt auf einem guten Weg...

    Jogy, Du scheinst von der Ausbildung im Gebrauchshundewesen nicht sonderlich viel Ahnung zu besitzen. Seit wann ist die Arbeit in diesem Bereich weniger aufwendig als die im Rettungshundebereich? Setzt Du die Ausbildung nur mit der Sparte "Schutzdienst" gleich??? Wobei sich auch eine gute Schutzdienstarbeit nicht "draufhudeln" lässt... Die durchschnittlichen Rettungshundler, die ich kenne, trainieren seltener mit ihren Hunden als die durchschnittlichen Gebrauchshundsportler, die ich kenne. Ich kenne ehemalige Gebrauchsgundesportler, die ins Rettungshundewesen gewechselt sind, weil sie für den Gebrauchshundesport nicht mehr ausreichend Zeit hatten.


    Und ja, es gibt ein paar "Weiße", die ähnliche Qualitäten wie die "Bunten" besitzen. Mit diesem Begriff bezeichnet der Insider beim DSH Hunde aus Hochzuchtlinien.... Ich kannte sogar zwei, die an die Qualitäten durchschnittlicher Hunde aus Leistungslinien heran gereicht haben. Aber selbst als "Bunte" wären die nicht in die Zucht gegangen, da für die Zuchtzulassung (zum Glück) ein halbwegs vollständiges Gebiss und halbwegs gesunde Hüften voraus gesetzt werden...


    "Altdeutsche" sind, in Bezug auf die beim DSH angestrebten Gebrauchshundeigenschaften, im übrigen tatsächlich "Trantüten". Bei "Altdeutschen" sprechen wir über die diversen Schläge der deutschen Hütehunde, und nicht über den DSH. Was Du meinst ist der langstockhaarige DSH, und ich kenne niemandem der diesem seine Gebrauchshundeigenschaften abspricht. Das Gen, welches über Stockhaar oder Langstockhaar im Phänotyp entscheidet, ist nicht mit irgendwelchen Genen gekoppelt, die mit den Gebrauchsundeeigenschaften in Zusammenhang stehen.


    Und jetzt gib mal Butter bei die Fische... Von viel vielen weißen DSHs im SV redest Du denn, von denen Du meinst dass die in die Zucht gehört hätten? In welchem Zeitraum?? Vergleichst Du ernsthaft eine Handvoll Hunde mit mehreren tausend bereits zuchtzugelassenen DDR-Hunden, die damals in die SV-Population eingeflossen sind???


    Letztendlich versteh ich Dein Problem auch gar nicht. Wer einen weißen Hund haben möchte, der optisch dem DSH gleicht, der kann sich doch einen Weisen Schweizer Schäferhund oder "aus der Dissidenz" einen Amerikanisch-Kanadischen Schäferhund anschaffen. Der kann sich auch einen Weißen aus dem American Kennel Club importieren. Vor allem wenn er auch noch Wert darauf legt dass die Hunde züchterisch nicht auf Gebrauchshundeigenschaften selektiert werden.


    Die Liebhaber des braunen Farbschlags haben es da doch viel schwerer. Die müssen immer schauen wo sie in Würfen der SV-Population einen solchen Welpen finden. Die habe ich aber noch nie herum meckern hören weil ihre "fehlfarbigen" Hunde nicht zur Zucht zugelassen werden.

    ich hatte aber nicht von Sofaschäferhunden gesprochen Waschbär. Im Gegenteil sehe ich bei den weißen doch einige Gebrauchshundeeigenschaften. Deswegen ja auch meine Anmerkung ob so eine Prüfung wie du hier beschrieben hast nicht auch sinnvoll bei den weißen wäre. Was für Eigenschaften hatten denn bei euren Erziehungskursen für Probleme gesorgt? Also bei den weißen Schäferhunden und deren Haltern. Das sie nicht einfach sind kann ich ja auch ein Lied von singen.

    Dich hatte ich auch gar nicht gemeint. Es ging mir um die Forderung die Selektion über den Gebrauchshundesport abzuschaffen. Und ja, der Mentalität der "Weißen" täte es gut wenn Arbeitsprüfungen in deren Zucht vorgeschrieben wären. Da bin ich ganz bei Dir.


    Meine Erfahrungen mit denen sind leider die dass die teilweise extrem nervenschwach sind. Ich bin ja von der Hochzucht schon einiges gewöhnt, aber so extrem wie bei vielen "Weißen", die ich kennen gelernt habe, ist das bei den Hochzuchhunden doch eher nur selten. Das führte dann zu Problemen bis dahin dass sich die Hunde vor ihrem eigenen Schatten gefürchtet haben. Die Halter konnten dann nur an der Übungsstunde am Samstag Nachmittag teil nehmen, die am Mittwoch Abend konnten sie knicken. Im täglichen Umgang ist so ein Hund ganz schön belastend. In einem Fall ging das so weit dass der Hund nur im Hellen zum Pinkeln genötigt werden konnte. Sobald man ihn morgens oder abends im Dunkeln vor die Tür bugsiert hatte fiel er regelrecht in sich zusammen sobald er den ersten Schatten bemerkt hat. Da steht man dann als Halter ganz schnell vor großen Problemen, denn nur selten kann man seinen Tagesablauf tagtäglich so gestalten dass der sich ausschließlich nach dem Hund richtet. Zumal dieser Hund dann trotzdem regelmäßig in die Wohnung gemacht hat, weil für ihn im Winter die tägliche "Dunkelphase" dann zu lang war.


    Ich habe nur zwei "Weiße" kennen gelernt, die über solide Gebrauchshundeeigenschaften verfügt haben. Diensthunde bei der Polizei wären das keine geworden, aber von ihren Nerven her waren sie gut und ihre Triebveranlagungen waren ausreichend belastbar für den Sport. Das wären beides auch Hunde gewesen, die z.B. im Rettungshundebereich gut einsetzbar gewesen wären.


    Das alles mag dem Umstand geschuldet sein dass der "Weiße" eine Zeit lang ein regelrechter Modehund war und in der "Dissidenz" lange Zeit eher vermehrt als gezüchtet wurde. Zumindest hier "in unserer Ecke"...

    Mich würde es nicht stören, wenn mein Hund aus der Dissidenz käme oder eine nicht FCI anerkannte Rasse wäre und auf einer VDH-Veranstaltung als Mischling geführt wird.

    Wenn Dein Hund ein Rassehund ohne FCI-Ahnentafel ist besteht die Möglichkeit ihn in der FCI ins jeweilige Anhangregister aufnehmen zu lassen. Dann gilt er nicht als "Mischling" und kann z.B. ganz normal wie jeder Rassehund mit entsprechender Ahnentafel auf FCI-Zuchtschauen ausgestellt oder als Rassehund auf Prüfungen etc. geführt werden. Ob mit ihm im Anhangregister auch gezüchtet werden darf hängt vom jeweiligen Zuchtverband ab. Ich habe eine Registerhündin, die im betreffenden VDH-Verband zuchtfähig ist. Z.B. beim SV hängt es davon ab welcher Varietät Dein Hund angehört. Stockhaar erhält im Anhangregister keine Zuchterlaubnis, Langstockhaar erhält sie. Im RSV2000 sind auch stockhaarige Hunde im Anhangregister zuchtberechtigt. Manche Verbände erlauben generell keine Zucht mit Hunden aus dem Anhangregister, andere unter Auflagen.

    Ich bin ganz froh dass der Farbschlag Weiß nicht wieder zur Zucht im SV zugelassen worden ist. Der Bestand an weißen DSH war schon in den 70er / 80er Jahren des letzten Jahrhunderts so marginal dass eine "Weißzucht" genetisch zu einem zusätzlichen "Flaschenhals-Effekt" in der Polulation geführt hätte. Wilfried Scheld, Schäfermeister, Zuchtrichter, Leistungsrichter, Körmeister im SV, Mitglied der FCI-Kommision für Hütenhunde, kurz ein Mann der von der Zucht von Arbeitshunden so richtig Ahnung hatte, hatte sich auch mit der Farbgenetik und der Vererbung von Langstockhaar und der Farbvererbung etc intensiv beschäftigt. Es war derjenige der sich für jeden im SV gefallenen weißen Welpen interessiert hat, kannte die betreffenden Zuchtlinien und wusste auch wann die letzten weißen Welpen im SV geboren worden waren. Der hatte weder etwas gegen langstockhaarige DSH noch gegen weiße DSH. Und im Gegensatz zu dem Antrag, den Langstockhaar wieder zur Zucht zuzulassen, den er immer unterstützt hat, hat er in Gesprächen über dieses Thema immer abgelehnt auch den Farbschlag Weiß wieder in den Standard aufzunehmen. Was hätte damit denn innerhalb der Population verbessert werden sollen? Durch einen weitern "Flaschenhals-Effekt" innnerhalb der Population, der entstanden wäre wenn die damals ganz wenigen Weißen im SV zur Zucht eingesetzt worden wären? Wilfried war ein schlauer Mensch, der vorher gesehen hat dass es dann "Weißzüchter" gegen hätte. Sprich die ganz wenigen Weißen wären von einigen Züchtern, die das Besondere hätten züchten wollen, übermäßig häufig zur Zucht eingesetzt worden, und hätten die Population genetisch "verarmt". Das selbe haben wir ja heute bei den Hunden aus "reinen DDR-Linien", nur dass es davon tausende gegeben hat, und im Vergleich zu den Weißen nicht nur eine Handvoll. Dr Effekt wäre also weitaus schlimmer geworden.


    Und mit einer Öffnung des Anhangregisters für die Zucht eines weißen Farbschlages für Hunde, die im AKC gezüchtet worden sind, wäre wohl kaum jemand einverstanden gewesen. Auch das hätte überhaupt nix Gutes in die Zucht gebracht. Hunde mit Defiziten in den Gebrauchshundeeigenschaften gibt es in den Hochzuchtlinien schon zu genüge, da muss man nicht Hunde mit noch schlechteren Anlagen aus Amerika über das Anhangregister in die Zucht bringen. Wobei die die Voraussetzungen für eine Zuchtzulassung im SV, in Bezug auf HD/ED-Befunde, Ausbildungskennzeichen und DNA der Elterntiere i.d.R. sowieso nicht erfüllen können.


    Und zur den IPO-Prüfungen: Die gibt es nicht mehr... Heute heißt das IGP... ( = Internationale Gebrauchshundprüfung). Zusätzlich gibt es heute die ZAP ( = Zuchtanlageprüfung), die ebenfalls aus den Abteilungen Nasenarbeit, Unterordnung und "Schutzdienst" besteht. Du kannst einen Hunde aber auch über die Rettungshundeprüfung Stufe 2 in Fläche oder Trümmer in die Zucht bringen, über die Herdengebrauchshundprüfung (schon immer!), über den aktiven Einsatz als geprüfter Blindenführhund oder über ein Ausbildungskennzeichen im Bereich des Diensthundewesens. Wenn ein Hund über eines der vier letztgenannten Ausbildungskennzeichen in die Zucht geht, dann muss er zwingend die Körung absolvieren (auf welcher er einen Körschutzdienst ablegt). Wenn an diesem Zuchtselektionsverfahren mal irgend etwas geändert werden sollte, dann werde ich meine Zuchttätigkeit an diesem Zeitpunkt beenden!!! Wir reden hier über eine vielseitig einsetzbare Arbeitsrasse!!! Die nicht nur als Familienhund auf dem Sofa liegen soll, sondern die weiterhin ein belastbarer Arbeitshund blieben soll!!! Nicht nur im Sport, sondern vor allem auf im Dienst, an der Herde, als mental und körperlich belastbarer Suchhund im Rettungshundewesen und auch anderen Bereichen. Nichr jeder Hund, der eine IGP1 oder ZAP besteht, ist ein begnadeter Arbeitshund. Aber über den IGP-Bereich hat man die Möglichkeit, wenn man das denn möchte, belastbare Arbeitshunde zu selektieren die auch weiterhin in den wirklich "echten" Arbeitsbereichen voll einsetzbar sind (und das sind für mich die Arbeit bei den diensthundehaltenden Behörden sowie an der Herde).


    Wenn jemand Kuschelmuschel-Hunde züchten möchte: Bitte, darf er wegen mir gerne... Nur soll er dann seine Finger von den wenigen Arbeitsrassen lassen, die es heute noch gibt. Z.B. der Weiße Schäferhund bietet doch diesbezüglich ein gutes Betätigungsfeld (obwohl mir deren Halter in unseren Erziehungsursen schon immer arg leid getan haben, bei den mentalen Defiziten, die diese Hunde leider oft mit sich gebracht haben und die nicht selten zu erheblichen Problematiken im häuslichen Umgang geführt haben), wenn jemand einen optisch DSH-ähnlichen Hund haben möchte, der aber möglichst keine Leistungsveranlagungen besitzen soll.

    Als "Weißer Deutscher Schäferhund" wäre die Rasse ebenfalls nicht aufnahmefähig gewesen in der FCI. Da die Farbe Weiß beim DSH ein zuchtausschließender Fehler ist. Eine neue Rasse darf nicht einer bereits anerkannten Rasse entsprechen und sich nur durch einen oder mehrerer bei der bereits anerkannten Rasse zum Zuchtausschluss führenden Fehler von dieser unterscheiden. Deswegen wurde damals der Name "Amerikanisch-Kanadischer Schäferhund" gewählt, weil die Weißen ja aus diesem Zuchtgebiet "zurückgeholt" worden sind. Dabei war dann aber nicht bedacht worden dass nur das Ursprungsland einer neuen Rasse den Antrag auf Aufnahme in die FCI stellen kann. Eine neue amerikanische Rasse auf Bestreben deutscher Züchter in die FCI aufnehmen zu lassen, das hat nicht funktioniert. Und die USA konnten keinen Antrag stellen, da sie nicht FCI-Gebiet waren.