Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    So wie ich das gelesen habe war das jetzt erst die zweite Läufigkeit? Bei vielen Hündinnen braucht es erst einmal zwei bis drei Läufigkeiten bis sich alles richtig "eingependelt" hat diesbezüglich. Und was hattest Du denn in Bezug auf die zweite Läufigkeit unternommen nachdem die erste offensichtlich nicht ganz "rund gelaufen" war? Vorbereitend und begleitend...

    Die hormonelle Umstellung nach einer Kastration ist bei Rüde und Hündin aber verschieden. Beim Rüden sinkt der Testosteronspiegel und der Östrogenspiegel steigt, bei der Hündin ist es umgekehrt. Was den kompletten Hormonhaushalt beeinflusst, und zwar geschlechtsspezifisch durchaus verschieden. Deswegen gibt es u.a. Tumorerkrankungen, für die das Risiko z.B. bei kastrierten Hündinnen sinkt während es bei kastrierten Rüden steigt und umgekehrt.


    Juckreiz ist auch beim Menschen eine mögliche Folge wenn Frauen die Eierstöcke entfernt wurden oder sie gar eine "Totaloperation" hatten. Nicht wenige Frauen nehmen deswegen dauerhaft entsprechende Medikamente ein.

    ich verbringe derweil 70% MEINER wachen Zeit mit Fell kehren und alles mehrfach täglich saugen und Hund bürsten. 🙃 Alles läufigkeitsbedingt, die arme Nudel…

    Du weißt aber schon dass kastrierte Hündinnen hormonbedingt signifikant häufiger unter derartiger Hautproblematiken leiden als nicht kastrierte Hündinnen? Und es nicht wenige Fälle gibt in denen sie nach der Kastration zu "Dauerhaarern" werden?


    Gerade dann wenn eine Hündin kastriert wird die zyklusbedingt unter Juckreiz leidet sollte der Kastrationszeitpunkt (wenn man so eine Hündin überhaupt kastrieren lässt) 100%ig genau mittels Hormonbestimmung festgelegt werden. Weil wenn sie zu einem hormonell ungünstigen Zeitpunkt kastriert wird sie nicht selten lebenslang unter Hautproblemen (wie z.B. übermäßigen Juckreiz) leidet. So eine Hündin lässt man nicht zum Zeitpunkt X kastrieren nur weil man da zu välligerweise gerade Urlaub hat.

    Schafring leider fehlt mir noch total die Idee wie ich ihr die Arbeit an Schafen beibringen soll.

    Wende Dich doch mal an Ulrich Hausmann, dem SV-HGH-Beauftragen...


    Ulrich Hausmann

    Unterstr. 70 42929 Wermelskirchen

    Tel. 02196 93770

    Mobil: 0171 8407038

    ulrich.hausmann@online.de


    Der kann Dir vielleicht einen Kontakt vermitteln zu einem HGH-Ausbilder in Deiner Gegend.


    Neben der Herdengebrauchshundprüfung (HGH) gibt es im SV auch die Möglichkeit einen sog. Hüteinstinkttest abzulegen.

    Waschbär Ehrlich gesagt, keine Ahnung! 😅

    Ich habe das auch nicht hinterfragt...würde natürlich schon gerne wissen, was drin steckt. Andererseits würde dies ja auch nichts daran ändern, das Pepper mein Seelenhund ist.Ich hoffe einfach nur, das er gesund alt wird und wir eine lange, gesunde und gute Zeit miteinander haben.

    Wäre es denn praktisch möglich, über einen Gentest irgendwas über darüber heraus zu finden, woher Pepper stammt?

    Es gibt die Möglichkeit der Haplotypenbestimmung. Damit könnte man die Haplotypgruppen der Mutter- und der Vaterlinie bestimmen. Und es gibt Karten welche die Möglichkeiten der betreffenden Haplotypengruppenverteilung auf der Welt anzeigen. Dadurch würdest Du Informationen erhalten wie z.B. dass DNA von Hunden mit dem selben Haplotyp in 15000 Jahre alten Gräbern auf Hawai oder am Uralsee o.ä. gefunden worden sind, und wie sich die Haplotypen von da aus über die Welt verbreitet haben und in welchen Rassen man den jeweiligen Haplotyp finden kann. Mehr aber auch nicht

    vllt sind viele hh bzw agilitysportler anderer rassen der meinung (vllt auch hoffnung), dass ihre hunde keine hd/ed haben könnten, weil das ihrer ansicht nach nur die überzüchteten rassen betrifft. Die dunkelziffer dürfte also hoch sein, kann ich mir vorstellen. Röntgen würde da schon licht ins dunkle bringen und viel leid verhindern, weil dann diese sportarten normalerweise raus sind.

    Und es gibt halt auch viele Rassen die nur sehr selten im Agility oder anderen Sportarten geführt werden. Z.B. wie viele Großspitze oder Gordon Setter kennst Du die im Agility laufen? Vermutlich kannst Du die an einer Hand abzählen, wenn überhaupt... Und wenn von deren Haltern dann 80% ihren Hund nicht haben röngten lassen, auf wie viele geröngte Hunde kommst Du dann pro Rasse im Agility? Verschwindend gering vermutlich...


    Ich habe über viele Jahre täglich einen Gordon Setter mit seinem älteren Halter an unserem Institut vorbeistolpern sehen, bei dem Dich die HD-Symptome regelrecht angesprungen haben. Dieser Mann hat immer lautstark über meine "überzüchteten" Schäferhunde gemeckert, wenn ich mal einen meiner Hunde dabei hatte und er ihn gesehen hat. "Die alle HD haben" und "eingeschläfert gehören"... Sein Hund war aber vermutlich seiner Meinung nach völlig gesund. Der lief halt nur langsam... :|

    Ok, bei dem was ihr schreibt, ist Pepper...ja was denn eigentlich???
    Sein Opa kam aus der alten DDR Grenzschutz-Linie...

    Und welche Zuchtlinie genau soll das gewesen sein? Die waren beim Schäferhund ja durchnummeriert in der DDR. Mir ist es völlig unbekannt dass es eine Zuchtlinie gab, die speziell für die Arbeit an der DDR-Grenze gezüchtet worden war. Vielmehr ist es meines Wissens so dass die Prüfungsordnung der Sektion Dienst- und Gebrauchshundewesen auf die Arbeit bei den diensthundehaltenden Behörden abgestimmt war. Da Diensthunde in der DDR teilweise auch andere Aufgaben zu erfüllen hatten als z.B. in der BRD (z.B. die Grenzbewachung mit und ohne Hundeführer, teilweise auch der Einsatz als Meute) gab es da natürlich entsprechende Unterschiede in der Ausbildung und somit auch den einzelnen Prüfungsordnungen. So war zu Zeiten "der Maueröffnung" Bestandteil der DDR-PO dass die Hunde nur den Flüchtenden Figuranten zu packen hatten. (Was i.d.R. der Situation im Diensthundeeinsatz an der innerdeutschen Grenze entsprochen haben dürften.) Die Hunde waren dann völlig überfordert mit der BRD-PO, in welcher die Hunde sich mit einem auf sie zukommenden und sie "bedrohenden" Figuranten auseinander setzen mussten.


    Wer sich nur ein bisschen mit den Triebveranlagungen von Hunden beschäftigt hat wird wissen dass die meisten Hunde ein flüchtendes Objekt der Begierde instinktiv verfolgen und versuchen dieses instinktiv zu fassen. Aber sehr viele Hunde abruppt stehen bleiben und auf Abstand gehen wenn dieses Objekt nicht vor ihnen flüchtet, sondern bremst (oft wird es dann nur mit Abstand bellend umkreist) oder gar direkt auf sie zu kommt und sie dabei auch noch mit Gesten und akkustisch bedroht. Der damalige DDR-Leistungssieger hat dann auch direkt Fersengeld gegeben als ein damaliger Vereinskollege von mir diesen moderat nach der unsrigen PO gearbeitet hat als Figurant, und sich nicht mehr zum Anbiss motivieren lassen.


    Sprich: Die ganze Zuchtselektion der Gebrauchshunderassen in der DDR war ausgelegt auf die Arbeit bei der Polizei und dem Militär. Aber es wurde keine "Linie" speziell für die Arbeit an der Grenze gezüchtet. Die Zucht lag in den Händen der privaten Züchter und die Behörden haben sich von denen geholt was sie gebraucht haben. Ein Grund warum viele Hundeführer im DDR-Leistungssport Airedale Terrier und Riesenschnauzer geführt haben anstatt Schäferhunde. Denn Rassen die regelmäßig getrimmt werden müssen waren bei den Behörden nicht begehrt. Während man mit einem DSH, der lesitungsmäßig heraus gestochen ist, immer damit rechnen musste dass plötzlich ein Behördenvertreter vor einem stand und den Hund haben wollte. Natürlich hätte man den Verkauf eines Hundes verweigern können. Nur hätte man dann in Zucht und Sport keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen... Und das war der Grund warum die DDR- Airedale Terrier und Riesenschnauzer nach der Maueröffnung über derart gute Gebrauchshundeeigenschaften verfügt haben, körperlich wie mental (im Vergleich zu den West-Zuchtlinien). Weil viele gute Züchter/Sportler/Ausbilder sich diesen Rassen gewidmet hatten (aus genau diesem Grund heraus).


    Als "Mauerhunde" (also die, die an Laufleinen an der Grenze gehalten wurden) wurde i.d.R. eine mindere Qualität eingesetzt. Während ein selbstbewußter Hund erst einmal abwartet und die Lage checkt bellt ein Hund, der "Muffesausen" hat, schon längst. Ist also der bessere "Wächter". Nicht selten waren das Hunde die die Leistungen im Sport nicht erfüllen konnten und deswegen auch nicht in die Zucht gingen. Oder die andere zuchtausschließende Mängel aufwiesen. Die haben die zuständigen Behörden dann für'n Appel und'n Ei angekauft und an der Grenze an die Kette gehängt. Aber eine spezielle Zuchtselektion gab es für diese eine Aufgabe nicht.


    Sehr gute Gebrauchshundeigenschaften wurden übrigens der Zuchtlinie XIII-A zugeschrieben die über Rolf Urnenkeller und seine beiden Nachkommen Rigo Schiebockmühle und Fred Falkenbruch aufgebaut worden ist.


    Zudem: Wenn ein Großvater eines Hundes aus der Linie XYZ stammt, dann führt dieser Hund zu 75% welches Blut (und somit Genetik)???


    na ja Waschbär, dsh aus der lz werden natürlich auch sehr viel im sport geführt. Da ist es dann schon wichtig, frühzeitig zu wissen, ob er HD hat. Was hilft es mir, den dsh erst dann zu röntgen, wenn er symptome zeigt. Dann habe ich evtl lange ausgebildet, zb bis zur igp3 und plötzlich zeigt er mit 2 o 3 lahmheiten o schmerzen und man stellt dann erst Hd fest.

    Genau so hatte ich das gemeint. Beim DSH werden viele Hunde in der Population geröngt die nie in die Zucht gehen werden. Neben denen für die eine Zuchtzulassung angestrebt wird. Während bei vielen anderen Rassen fast nur ausschließlich die Hunde geröngt werden für die eine Zuchtzulassung angestrebt wird.


    Und ja, auch für Sportarten wie Agility sollten die Hunde geröngt werden. Damit man keinen HD- oder ED-betroffenen Hund jahrelang in hohem Tempo über Hindernisse donnern lässt. ABER leider sehen das viele Agilitysportler immer noch anders.

    Nööö, und die machen aus der Not eine Tugend und stellen das als optimal für die Zuchtselektion hin. "Zuchtselektion hin zum Familienhund"... Werben aber gleichzeitig häufig damit dass ihre Welpen Hunde aus FCI-Zuchtverbänden im Pedigree haben (die natürlich entsprechende Leistungsnachweise hatten 8) ). Aber bei entsprechender Selektion ist dieses Potential natürlich vollständig weg dadurch dass die Elterntiere keine Prüfungen abgelegt haben... ;)

    HD und ED SIND beim DSH ein Thema (deswegen gibt es ja auch diesbezügliche Zuchtpläne in der Zuchtordnung). Bei vielen anderen Rassen aber weitaus stärker.


    Der Verein für Deutsche Schäferhunde war der erste Zuchtverband, der in den 60er Jahren das HD-Röntgen verpflichtend für die Zuchtzulassung eingeführt hat. Deswegen ist beim Laien die Rasse mit dem Thema HD stark verknüpft und wird als "Schäferhund-Krankheit" empfunden. Einfach deswegen weil sie in den Medien damals erst einmal nur in Zusammenhang mit dem DSH erwähnt wurde (die anderen Rassen wurden ja noch nicht geröngt).


    Und der DSH ist eine Rasse bei der relativ viele Hunde prophylaktisch geröngt werden. Auch ohne dass diese in die Zucht gehen oder Symptome einer HD zeigen. Oft wurden (und werden auch heute noch) Junghunde nach dem Vorröntgen, wenn die Gelenke nicht so gut ausgesehen haben, abgegeben weil man einen Hund mit einer HD-Form nicht in die Zucht nehmen oder im Leistungssport oder für den Dienst ausbilden wollte bzw. will. Diese Hunde sind dann "wegen HD" abgegeben worden "zum Spazierengehen" o.ä. Ohne dass viele von ihnen in ihrem Leben irgendwelche Symptome einer HD gezeigt haben. Vom Zustand ihrer Gelenke wusste man einzig durch das prophylaktische Röntgen. Trotzdem waren sie für ihr Umfeld "HD-Hunde", weil man über den Zustand ihrer Gelenke Bescheid wußte.


    Bei vielen Hunden anderer Rassen schauen die Gelenke auch oft nicht toll aus. Aber für ihr Umfeld sind diese Hunde so lange gesund und HD/ED-frei so lange sie nicht Symptome einer HD oder ED zeigen und ein Tierarzt ihre HD oder ED deswegen diagnostiziert.


    Zudem werden bei vielen anderen Rassen, bei denen es ebenfalls diesbezügliche Zuchtpläne in der Zuchtordnung gibt, fast nur die Hunde geröngt und ausgewertet die in die Zucht gehen. Oder aber halt wenn sie Symptome zeigen die mit einer HD oder ED in Zusammenhang stehen könnten.


    Auch ist der DSH eine zahlenmäßig weit verbreitete Rasse. Wenn von einer Rasse im Jahr 10.000 Welpen ins Zuchtbuch eingetragen werden und von einer anderen Rasse nur 500, und bei beiden Rassen tritt HD in der Population prozentual gleich häufig auf, dann trifft man natürlich weitaus häufiger auf Hunde der Rasse mit der größeren Population, die eine HD haben, als auf HD-Hunde der Rasse mit der kleineren Population (da man ja i.d.R. sowieso sehr viel seltener auf ein Exemplar der Rasse mit der kleineren Populationsgröße trifft). Und noch mehr wird die Wahrnehmung verzerrt wenn von der Rasse mit der großen Population sehr viel mehr Hunde geröngt werden als als von der Rasse mit der kleinen Population. Beim DSH lassen auch viele Nicht-Züchter ihre jungen Hunde ganz selbstverständlich HD/ED-Röntgen. Z.B. beim Großspitz (die Rasse gilt seit Jahrzehnten als akut vom Aussterben bedroht) gehen die meisten Welpen an Nicht-Züchter. Und von denen lässt so gut wie keiner seinen Hund röntgen. Zudem haben die Hunde aufgrund ihres geringeren Körpergewichtes im Vergleich zu schwereren Rassen bei Vorliegen einer HD oder ED mit dieser weniger oft Probleme. Und beginnen sie im Alter zu schonen oder lahmen dann wird oft gar keine vernünftige Diagnostik betrieben, sondern man schiebt die Symptome auf's Alter.


    Auf diese Weise wird bei einer Rasse wie dem DSH, bei der vergleichsweise viele Hunde (ohner HD/ED-Symptomatik) geröngt werden, HD bzw. ED überdiangnostiziert, während sie bei einer Rasse wie z.B. den Großspitz unterdiangnostiziert wird. Und das wo auf einen im VDH geborenen Großspitz 175 DSH-Welpen kommen, lt. den Eintragungszahlen vom 2022. Im Jahr 2020 kamen auf einen Großspitzwelpen sogar 217 DSH-Welpen. Wie groß ist da die Wahrscheinlichkeit dass Du in Deinem Leben auf einen Großspitz treffen wirst bei dem HD diagnostoziert wurde? Im Vergleich zum DSH? Von daher wirst Du die "Problematik HD" für den Großspitz nie auf dem Schirm haben. Obwohl sie durchaus auch in dessen Zucht ein Thema ist. Auch z.B. bei den Altdeutschen Hütehundschlägen, die vom Laien i.d.R. als rundherum kerngesund bezeichnet werden. Und dass HD z.B. bei Rassen wie dem Pit Bull Terrier, American Staffordshire Terrier, Neufundländer, Spanischem Wasserhund, Lagotto, Welsh Corgie, ja auch der Maine Coon Katze häufiger auftritt als beim DSH realisert der Laie überhaupt nicht. Weil diese Problematik bei diesen Rassen gar nicht thematisiert wird. Zumindest nicht außerhalb der Zuchtverbände (wobei kleine Rassen, die häufig HD haben, wie Mops, Französische Bulldogge, Welsh Corgi, Norfolk Terrier usw. überhaupt nicht HD-geröngt werden hier bei uns für die Zuchtzulassung, da sie aufgrund ihres relativ geringen Körpergewichtes häufig erst, wenn überhaupt, in hohem Alter Probleme mit ihrer HD bekommen).

    Tendenziell größer, massiver, oft etwas schwerfälliger sind sie, ja. "Ruhiger"... hmmm. Naja, zumindest haben sie in der Regel einen nicht ganz so ausgeprägten Beutetrieb und will to please wie moderne Sportlinien.

    Wobei hinzuzufügen ist dass Hunde mit gesundheitlichen Problemen oft nicht so bewegungsfreudig sind wie Hunde ohne solche. Soll bedeuten: Ein ruhiger Hund mit einem Körpergewicht von 30 kg und mehr KANN vom Gemüt her ein ruhiger Hund sein. Im kann aber genau so gut schlichtweg etwas weh tun und deswegen bewegt er sich nicht so gerne...


    Die meisten als Familienhunde gehaltenen DSHs aus "Dissidenzzucht" oder Zucht ganz ohne Ahnentafeln werden nicht geröngt worden sein in Bezug auf HD, und ED, geschweige denn LÜW und OCD. Wenn jetzt ein Hund ein Gelenk- oder Wirbelsäulenproblem hat macht sich das i.d.R. schleichend bemerkbar. Sprich der Hund wird mit der Zeit "ruhiger", bewegt sich einfach nicht mehr so gerne freiwillig weil er sich beeinträchtigt fühlt, gar bereits Schmerzen hat. Ohne eine deutlich sichtbare Symptomatik ( = starkes Humpeln/Lahmen) wird so ein Hund für seinen Halter einfach nur "ruhiger".


    Das ist ja das Problem mit den Scottish Fold-Katzen: Diese haben aufgrund ihres Knorpeldeffektes bereits sehr jung massive Schmerzen in den Gelenken und vermeiden deswegen Sprünge und wildes Herumklettern/-springen. Ihre Halter lieben dann genau diese "Ruhe", die diese Katzen besitzen und ausstrahlen.


    Von daher würde ich bei jedem angeblich so kernegsunden DSH aus DDR-Linien, der vom Wesen her als "ruhig" angepriesen wird, erst einmal die Röntgenbilder oder deren Auswertungen (durch einen Gutachter) sehen wollen. Gerade von denen die keine FCI-Ahnentafeln besitzen. Um beurteilen zu können ob der Hund tatsächlich ein ruhiges Wesen besitzt oder ob seine "Ruhe" nicht einen krankheitsbedingten Hintergrund hat.

    Wenn du dir einen SV-Rüden kaufst, und selber kein Mitglied im SV bist, darf dein Rüde auch Nachbars Lumpine decken.

    Ich versteh es halt nicht warum diese ganzen "Besserwisser" in den dubiosen Dissi-Vereinen, ihr geballtes Besserwissen nicht innerhalb der VDH-Zuchtverbände zum Wohle der jeweiligen Rasse einsetzen?

    Weil es einfacher ist sich über angeblich zu niedrige Mindeststandards in der Zucht zu echauffieren, ohne das eigene Zuchtverhalten transparent zu machen, als diese angeblich zu niedrigen Mindeststandards selbst erfüllen zu müssen. ;)

    Da man die Hündin im Internet kaum findet sind vielleicht ihre Eltern hilfreich: Der Papa ist Boss vom Felsenschloss (*06.10.15, VDH) und die Mama ist Kira vom deutschen Rosenhof (*17.05.15, NRCD)

    Vielleicht machst Du Dir mal Gedanken darüber WARUM man keine Angaben über diese Hunde im Internet findet... 8) Für mich ist die Seite der Zuchtstätte, aus welcher die Mutter stammt, eine reine "Vermarktungs-Homepage". Keinerlei vernünftige Angaben über die Zuchthunde, keine "Zuchtbuchseite" auf der Homepage in der man Informationen über die bsher in dieser Zuchtstätte gezüchteten Würfe und den Hunden aus diesen findet usw.


    SO sieht z.B. eine Homepage einer guten Zuchtstätte aus, die transparent und ehrlich mit allen wichtigen Informationen um geht und vor allem die Abstammung ihrer zur Zucht eingesetzten Hunde veröffentlicht. Auch Informationen zu den zur Zucht eingesetzen Deckrüden.


    Zwinger vom Bauernland - Aktuelles
    Hobbyschäferhundezucht im Verein für deutsche Schäferhunde (SV e.V.) seit 1994
    www.zwinger-vom-bauernland.de


    Entweder man pflegt als seriöser Züchter eine derart informative Homepage oder aber man lässt es ganz bleiben und veröffentlicht alle Informationen zu seinen Hunden und Würfen über entsprechende Online-Portale (z.B. working-dog.com). Und immer wenn ich auf eine Züchter-Homepage stoße auf welcher keinerlei wichtige Informationen zu den Zuchttieren zu finden sind sondern nur ein paar Bildchen, und nur der bzw. die aktuellen Würfe über Bildchen von süßen Welpen angepriesen werden, schrillen bei mir alle Alarmglocken.


    Es ist nicht jeder Züchter "in der Dissidenz" schlecht. Aber dort ballen sich nun mal leider auch die Geschäftemacher unter den Züchtern zusammen, die Informationen zu ihren Hunden und Würfen nur spärlich heraus geben, und dann auch immer nur die die sie in einem guten Licht da stehen lassen. Und das beginnt bereits bei den Röntgenergebnissen, die für Welpenkäufer i.d.R. nicht nachzuvollziehen sind und zudem oft nicht mal aus einer validierten Quelle stammen. Ich kenne einen "Dissidenz-Züchter" der mir gesagt hat dass er mit seinen Hunden zu mehreren Tierärzten zum Röntgen geht. Und dann den Befund von dem Tierarzt, der den betreffenden Hund am besten auswertet, in die Ahnentafel eintragen lässt. Soll heißen da geht ein Hund u.U. zu drei oder vier Tierärzten zum Röntgen. Weil die ersten einen höheren HD- und/oder ED-Grad auswerten. Bis dann der dritte oder vierte Tierarzt, der weniger streng auswertet oder vielleicht einfach gar keine praktische Erfahrungen damit hat, einen besseren Befund erstellt. Und erst der wird dann in die Papiere des Hundes eingetragen. Im Vergleich dazu: Im VDH darfst Du mit einem DSH nur zu einem Tierarzt zum Röntgen gehen der vom Zuchtverein für das Röntgen zugelassen ist (d.h. mit dem Zuchtverein in einem Vertragsverhältnis steht, damit während des Röntgens Mindeststandards eingehalten werden in Bezug auf die Qualität der Aufnahmen und die Identitätsüberprüfung der Hunde beim Röntgen). Anschließend werden die Röntgenaufnahmen an den GRSK-Gutachter (Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren e.V.) des jeweiligen Zuchtvereins übermittelt der die Auswertung vor nimmt und die Befunde an das Zuchtbuchamt übermittelt. Dieses trägt dann die Befunde in die Ahnentafel des betreffenden Hundes ein und parallel ins Zuchtbuch. D.h. ab da sind die Befunde dieses Hundes auch für Dritte einsehbar, und Hunde mit mittlerer oder schwerer HD oder ED werden monatlich noch einmal extra veröffentlicht mit der Information dass sie mit einer Nachzuchtsperre belgt wurden (und die steht auch so im Zuchtbuch, welches Dritte einsehen können).


    Soll nicht heißen dass das alle "Dissidenz-Züchter" so machen. In einigen "Dissidenz-Vereinen" werden die HD- und ED-Auswertungen genau wie in VDH-Vereinen durch einen GRSK-Gutachter erstellt (das sind Tierärzte die der Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch bedingter Skeletterkrankungen bei Kleintieren angehören und die eine entsprechende Fachausbildung haben, also Radiologen sind). ABER das hinterfragt i.d.R. kein Welpenkäufer !!! Und in vielen "Dissidenz-Vereinen" reicht es nun mal dass ein "Feld-Wald-und-Wiesen-Tierarzt" den Hund röngt und auswertet und diesen "Befund" in die Ahnentafeln der Hunde einträgt.


    Zudem ist es den Welpenkäufern bei "Dissidenz-Züchtern" häufig nicht möglich den HD- und ED-Status der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern und vor allem deren Wurfgeschwister usw. selbst einzusehen. Während es bei VDH-Vereinen i.d.R. möglich ist sich diese Informationen über die Zuchtbücher selbst erarbeiten zu können. Sprich bei einem VDH-Welpen kannst Du diesbezüglich selbst vor dem Kauf Ahnenforschung betreiben, Dich selbst darüber informieren z.B. wie ein Deckrüde bisher in Bezug auf HD und ED vererbt hat usw. Du erhälst Angaben zu den Deckakten die im betroffenen Zuchtverein erfolgt sind und welcher Züchter gerade Welpen hat bzw. erwartet. Bei sehr vielen "Dissidenz-Züchtern" musst Du hingegen mit den paar Brocken an Informationen leben die Dir der jeweilige Züchter freiwillig vor die Füße wirft. Und dann musst Du oft noch mit schwammigen Interpretationen leben. "HD frei" oder "ED frei" bedeutet mitnichten in jedem Fall dass ein Hund mit dem Befund HD-A ( "normal"beim DSH) oder ED-0 ( "ED-a" bei DSH) ausgewertet wurde. Umgangssprachlich nehmen viele Züchter da die Befunde HD-B ( "fast normal") bzw. ED-I ("ED-b") noch mit hinzu. Für einige ist ihrer Definition nach sogar alles HD- bzw. ED "frei" was im jeweiligen Zuchtverein die Zuchtzulassung erhält, und dann werden von ihnen sogar die Befunde HD-C ( "noch zugelassen") bzw. ED-II ("ED-c") noch mit dem Begriff "frei" ( da "zuchtzugelassen") bezeichnet (das habe ich selbst so erlebt; ein Kollege hatte sich für einen Welpen interessiert dessen Eltern vom betreffenden "Dissidenz-Züchter" mit "HD- und ED frei" beworben worden waren; nach genauem zähen Hinterfragen der Befunde stellte sich heraus dass ein "Feld-Wald-und-Wiesentierarzt" die Elterntiere mit "fast normal" und "noch zugelassen" ausgewertet hatte, sprich es war ein Hund mit leicher HD mit einem mit einer HD-Verdachtsform verpaart worden).


    Zu den DDR-Linien ansich: Die sind inzwischen genetisch sehr "eng" gezüchtet, mehrere Jahrzehnte nach Auflösung der DDR. Mit weitreichenden Folgen für das Immunsystem der Hunde. Zudem hat mich die angebliche "Skelettgesundheit" dieser Zuchtlinien nie wirklich überzeugt. In Bezug auf HD habe ich selbst eher mittelprächtige züchterische Erfahrungen mit diesen Linien gemacht und in meinem züchterischen Umfeld beobachtet. Und in Bezug auf ED noch schlechtere (was inzwischen auch eine Folge der engen Blutführung sein kann).


    In Bezug auf die Gesamtpopulation der DSHs im VDH ist der Anteil an Hunden, die man als "aus DDR-Linien" bezeichnen kann, sehr klein. Trotzdem tauchen in jedem Monat bei den Veröffentlichungen der Hunde, die mit mittlerer und/oder schwerer HD bzw. ED ausgewertet worden sind, auch immer Hunde aus "reinen DDR"-Linien mit auf. Prozentual zu ihrer relativ geringen Populationgröße sind sie damit überproportional häufig vertreten. Auf gar keine Fall seltener als der Durchschnitt. Und meine persönliche Erfahrungen mit DSHs "aus DDR-Linien" ohne Ahnentafeln bzw. von "Dissidenz-Züchtern" ist die dass ich bisher keinen getroffen habe der keine ED hatte (meist mittel oder gar schwer). Das ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung, und die ist völlig subjektiv. Aber immer wenn mir irgendwo ein imposanter DSH auffällt, kräftiger Typ mit starkem Kopf, sattes Pigment, und ich mit dem jeweiligen Hundehalter ins Gespräch komme und höre "reine DDR-Linie" und "keine Papiere" o.ä., kommt im Anschluß ein Seufzen und der Bericht über eine ED-Leidensgeschichte. Wie gesagt, meine rein persönliche subjektive Erfahrung. Für mich aber ein Indiz dass es mit der angeblichen Gesundheit dieser Linien nicht ganz so ausschaut wie es geschäftstüchtige Züchter gerne vermarkten.


    Zum Wesen der DDR-Linien: Wie bereits geschrieben wurde erfolgte die Zuchtselektion in der ehemaligen DDR auf Diensthundeeigenschaften hin. Zudem ist die DDR inzwischen sehr lange her. Und der Gebrauchshundesport hat sich im Laufe dieser Jahrzehnte stark gewandelt. War zu DDR-Zeiten die Arbeit "über Zwang" hauptsächlich verbreitet. Und haben Anzeichen für diese Ausbildungsmethode ( = sichtbares Meideverhalte) damals nicht zu Punktabzügen in Prüfungen geführt, müssen heute Hund und Hundeführer ein Team darstellen, Zwänge im Verlauf der Ausbildung dürfen nicht erkennbar sein und der Hund muss statt dessen Arbeitsfreude zeigen und schnell arbeiten. Darauf ist natürlich auch die Zuchtselektion erfolgt. D.h. der heutige Sporthund besitzt im Durchschnitt deutlich mehr "will to please" als die Hunde in den 70er oder 80er Jahren.


    Auch wurde die Prüfungsordnung in den letzten Jahrzehnten so gestaltet dass die Griffqualität von Hunden, die über den Wehrbereich arbeiten, zu hohem Punkteverlust führt. Und Hunde mit einem satten Beutetrieb und entsprechendem Griffverhalten hoch bepunktet werden. Auch das hat die Zuchtlenkung in den letzten Jahrzehnten deutlich beeinflusst.


    Was unter'm Strich bedeutet dass es in den Linien, die rein auf die DDR-Zuchtbücher zurück gehen, einen höheren Prozentsatz an Hunden gibt denen Du, zumindest wenn's warm ist, während der Unterordnung bei Laufen die Schuhe besohlen kannst 8) (*sorryanallafreundederddrlinien* aber "will to please" ist für manche Hunde aus diesen Linien immer noch ein Fremdwort) während sie im Schutzdienst, oder auch im Privatleben, dann doch gerne mal den Sherrif heraus kehren. Und damit muss man dann auch umgehen können. Auch gehen manche Rüden gerne mal an die 45 bis 50 kg-Grenze heran, und das muss man dann auch rein körperlich wuppen können (nicht nur in Bezug auf die Leinenführigkeit und die Kontrollierbarkeit des Hundes, sondern z.B. auch dann wenn der Hund nach einer ED-Operation keine Treppen laufen darf, nicht ins Auto springen darf usw.).


    Es ist völlig logisch dass wenn einer kleinen Zuchtpopulation auf Dauer kein Fremdblut zugeführt wird die Möglichkeiten der Zuchtselektion stark begrenzt sind. Selektierst Du z.B. auf "Skelettgesundheit", musst Du bereits beim zweiten züchterischen Aspekt wie Arbeitsbereitschaft oder Ahnenverlust Kompromisse machen. Kommen noch weitere Zuchtkriterien hinzu wird es unmöglich keine Kompromisse machen zu müssen.


    Ich persönlich würde von daher nie einen DSH-Welpen aus DDR-Linien außerhalb des VDHs bzw. der FCI erwerben. Weil ich es gerade für diese Linien wichtig finde möglichst viele Informationen zu den Vorfahren eines Welpen zu erhalten, den Ahnenverlust einer Verpaarung selbst ermitteln kann usw.


    Der Rüde "Boss vom Felsenschloss" hat übrigens im SV keine eingetragenen HD- und ED-Befunde. Sein Vater hat einen Wurfbruder mit schwerer ED. Und die Ausprägung einer ED hat einen stärkeren genetischen Background als die Ausprägung einer HD (bei HD haben neben der Genetik mehr Umweltfaktoren einen Einfluss auf die Ausprägung als bei ED).