Nichtsdestotrotz finde ich das Prinzip der Zuchtmiete irgendwie unschön. Die Hündin muß in einer ihr nicht vertrauten Umgebung werfen und ihre Welpen aufziehen.
Das kommt doch immer auf den jeweiligen Einzelfall an. Ich habe bisher einmal eine Hündin in Zuchtmiete genommen. Diese Hündin habe ich selbst gezüchtet und aufgezogen/ausgebildet bis sie 1 1/2 Jahre alt war. Als Ihr Besitzer dann aufgrund einer Erkrankung erst längere Zeit ins Krankenhaus musste und anschließend in Kur habe ich die Hündin wieder zu mir genommen und decken lassen. Nachdem die Welpen abgesetzt waren ging sie wieder zu ihrem Besitzer zurück. Die Hündin hatte keinerlei Probleme sich wieder in das Umfeld einzufügen, welches sie ab Geburt kannte. Und 2 1/2 Monate später zum Wurftermin hatte sie sich längst wieder eingewöhnt.
Zur Zeit zieht ein Vereinskollege eine Hündin für einen anderen Züchter auf, bildet diese aus und wird sie "zuchtfertig" machen (also alle Phasen der Zuchtzulassung mit ihr bewältigen). Anschließend wird er mit ihr in Zuchtmiete einen Wurf mit seinem Rüden machen. Nach dem Absetzen der Welpen wird der Eigentümer seine Hündin dann übernehmen.
In einem anderen Fall hatte ein Vereinskollege keine eigene Zuchtstätte angemeldet. Deswegen hat bereits besagter Vereinskollege diese Hündin in Zuchtmiete genommen, die dann von seinem Rüden belegt worden ist. Die Hündin verblieb aber bei ihrem Besitzer in ihrem gewohnten Umfeld und hat dort ihre Welpen geworfen und aufgezogen. Derselbige wurde als Aufzüchter dem Zuchtbuchamt gemeldet. Der Hündin wird es ziemlich schnuppe gewesen sein ob für sie ein Zuchtmietvertrag erstellt worden ist oder nicht, für sie hat sich ja nix geändert...
Gerade beim Schäferhund hat man die Version "Person A übernimmt junge Hündin von Person B, bildet diese aus und legt alle notwendigen Prüfungen, Körungen etc. mit dieser ab. Anschließend macht er dann in Zuchtmiete einen oder zwei Würfe mit dieser Hündin und dann geht sie zu ihrem Eigentümer zurück" relativ oft. Das ist dem Umstand geschuldet dass gerade ältere Züchter es oft nicht mehr schaffen alle relevanten Prüfungen selbst abzulegen bzw. mit guten Ergebnissen abzulegen. Dann geben sie lieber eine junge Hündin an einen erfahrenen Ausbilder ab, der die Hündin dafür ein oder zwei mal zur Zucht einsetzen kann. Nicht selten sind das Ausbilder die gerne mal einen Wurf mit ihrem eigenen Rüden machen möchten, weil sie von diesem einen Nachkommen haben möchten.
In all diesen Fällen stimmt die Aussage, dass die Hündinnen in einer ihnen unbekannten Umgebung werfen müssen, in keiner Weise. Obwohl in jedem dieser Fälle Zuchtmietverträge abgeschlossen worden waren.