Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Nunja, wenn dann aber so eine Zucht veröffentlicht wird, und da Phrasen fallen wie .....

    Diese Phrasen stammen aber von einer Einzelperson. Und haben nichts damit zu tun dass eines der Ziele der Zuchtlenkung im RSV, nämlich der Erhalt und eine mögliche Erweiterung des Genpools, von den anderen Züchtern nicht weiterhin verfolgt werden. Z.B. Hans Bodenmeier macht einen genetisch interessanten Wurf nach dem anderen, hat teilweise immer noch z.B. ferofreie Linien, und setzt die Empfehlungen bekannter Populationsgenetiker um wie kein anderer Züchter. Und dann macht *sorry* EIN Depp eine blödem Aussage, und andere Züchter, die sich populationsgenetisch wirklich einen Kopf machen, werden deswegen in Sippenhaft genommen.

    Soooo schlimm war das nun nicht bei Elaine... Auch nicht so um den 5. Lebensmonat herum, als sie in Bezug auf ihre Gelenke und das Längenwachstum der Röhrenknochen ihre ungünstige Phase hatte. Wo sollte so ein Gebäude auch her kommen bei 'nem "schwarzen Mali" als Mutter und 'nem "dreibeinigen buckligen belgischen Leistungsbock" als Vater (wenig schmeichelhafte Bezeichnung eines anderen Züchters zu Elaines Vater). 😆 Der zudem auch noch "einen Mali zum Wurfbruder" hatte (Aussage eines anderen Züchters 8) )


    Aber sie war halt ein Schäfi und kein Mail, mit Einem entsprechenden Wachstumsverhalten. Ihr Schwester halt nicht...

    Wenn es nur um das Problem geht dass der Hund zu Hause daran herum leckt und Schmelzwasserpfützen auf dem Boden hinterlässt: Ich habe einen "Paw Plunger" Pfotenreiniger. Schnee ist hier weniger ein Problem, aber Matsch rund ums Haus. Da stell ich mir den mit warmen Wasser gefüllten "Paw Plunger" vor die Haustüre, lege ein Handuch dazu, und bevor die Meute wieder rein darf muss jeder Hund jede Pfote einmal kurz dort rein stecken und sich abtrocknen lassen. Bisschen hin und her bewegen und die im inneren befindliche Bürste reinigt die jeweilige Pfote.

    Langstockhaar-Welpen fallen auch in vielen Stockhaar-Würfen. Ich würde einfach regelmäßig die Wurfmeldungen in working-dog checken und auch mal z.B. bei dhd24 regelmäßig nachschauen. Dort inserieren auch seriöse Züchter, weil der Vorteil ist dass man dort ganz schnell Änderungen bei der Anzeige einfügen kann (z.B. wenn ein Welpenkäufer abspringt), man täglich neue Bilder einfügen kann etc.


    Auch in den Schäferhund- Facebook-Gruppen kann man ganz aktuelle Informationen über neue Würfe oder einzelne Welpen erhalten. Es lohnt sich also auch dort mal regelmßig zu checken was in Bezug auf Welpen aktuell so los ist.

    Beim DSH gibt es halt solche und solche... Ich hatte mal zwei Wurfschwestern, von denen die eine im Alter von 4 bis 5 Monaten wie ein Deibel über einen Schollenacker geflogen ist und die andere ist dann an der 3. Pflugreihe hoffnungslos gescheitert. Die war zu diesem Zeitpunkt halt einfach stärker gewinkelt und lockerer in den Bändern als die andere, zudem ein Stückchen länger im Rücken. Mit so einem "typischen" DSH-Junghund sehe ich keinerlei Sinn darin in so einem Stadium Unterordnungsübungen zu machen. Den lass ich erst mal einfach Hund sein und sich mit seinem Körper anfreunden...


    Bei der anderen Hündin hat sich die Linienzucht auf die Malinois-Vorfahren halt stärker im Phänotyp ausgewirkt. Übrigens zeitlebens... (wobei auch die Mutter von einigen Leistungsrichtern häufiger mal mit dem Begriff "schwarzer Mali" bezeichnet worden war :D ).

    Vielleicht ist es ja tatsächlich so dass der Hund dort die Zeit der Berufstätigkeit seines Halters verbringt. Oder der Hund wird regelmäßig so früh morgens länger ausgeführt (vielleicht weil dann noch nicht so viele andere Hundehalter unterwegs sind).


    Für's "TSchG OK" wäre es auch wenn der Hund auch Nachts dort im Zwinger wäre, er aber regelmäßig mehrmals täglich menschlichen Kontakt und Auslauf außerhalb des Zwingers hat, seine Hütte isoliert und trocken ist, er ausreichend gefüttert wird und immer sauberes Trinkwasser zur Verfügung hat.


    Wenn Du weiterhin dort ab und zu mal vorbei gehst triffst Du ja vielleicht mal jemanden, der sich gerade um den Hund kümmert bzw. dort aufhält. Wenn Du es nicht zu plump anstellst kannst Du dann mit dieser Person ins Gespräch kommen und vielleicht etwas über die näheren Haltungsumstände des Hundes erfahren.

    Inwiefern man selbst als Welpenkäufer dann genau so einen Welpen haben möchte, muss jeder selbst wissen. Ich persönlich würde es für mich nicht wollen, auch wenn es im Hinblick auf die gesamte Zucht durchaus sinnvoll sein könnte.

    Hast Du bei der Welpenauswahl denn darauf geachten einen Welpen aus den Zuchtlinien zu erwerben, die kein Malinois-Blut führen?


    Ein Welpenkäufer von mir (das war sein erster Hund aus Leistungslinien, vorher hatte er jahrzehntelang HZ gezüchtet) hat auch mal verlauten lassen dass er niemals nie einen DSH mit Malinoisblut würde haben wollen. Als ich ihn gefragt habe ob ich dann seinen Hund gleich wieder mitnehmen soll hat er mich ziemlich verdutzt angeguckt. Bis ich ihm erklärt hatte dass ich ganz gezielt Blutanschluss auf genau die Linien suche, von denen mir bekannt ist dass sie Malinoisblut führen (zum Glück waren das zu diesem Zeitpunkt auch genau die Linien, die im SV züchterisch noch nicht so überrannt waren und somit eine gute Alternative zu fero- und minkblütigen Hunden geboten haben).

    Allerdings kaufe ich dem RSV diesen Ursprünglich guten Grundgedanken nichtmehr ab, immerhin hat der Präsident, Herr Dr. R. höchstpersönlich erst dieses Jahr bewusst eine 1 - 2 Inzestverpaarung (Sohn deckte Mutter) durchgeführt.

    Die daraus entstandenen Welpen haben dank einer Sondergenehmigung übrigens RSV/VDH und somit auch FCI anerkannte Papiere erhalten.

    Diese Verpaarung ist nicht bewußt gemacht worden, sondern war ein ganz normaler "Deckunfall", wie er in vielen Züchterhaushalten schon mal passiert ist. Einmal ein paar Türen nicht zuerlässig abgeschlossen während der Läufigkeit, und schon ist's passiert... Kann im besten Züchterhaushalt mal passieren... (Zwerghundzüchter jetzt mal ausgenommen, weil die bekommen nicht mehrere Türen auf). Wer Helmut kennt, der weiß dass er nicht zu den Leuten gehört die so etwas unter den Teppich kehren. Der macht dann halt immer aus einer Not eine Tugend und possaunt die dann auch noch lautstark in die Welt hinaus. Deklariere einen dummen Fehler als Experiment, und schon biste was Besonderes... So isser halt... :D


    Zumindest ich kenne niemanden, der Mitglied im RSV ist und diese Art der Darstellung dieses Deckaktes/Wurfes für gut befunden hat. Vielmehr basiert die züchterische Selektion im RSV tatsächlich u.a. darauf den Genpool zu erhalten bzw. zu erweitern. Und die meisten Züchter im RSV praktizieren das auch so.


    Im übrigen wären die Welpen aus diesem Wurf in jedem FCI-Zuchtverband ins Zuchtbuch aufgebnommen worden und hätten eine Ahnentafel erhalten. Auch so ein Wurf, der entgegen den Regularien der Zuchtordnung entstanden ist, MUSS dem jeweiligen Zuchtverband gemeldet werden und wird durch diesen genau so betreut wie jeder andere Wurf. Vielmehr wäre es ein Verstoß gegen die Zuchtordnung wenn ein Züchter einen solchen Wurf NICHT dem Zuchtbuchamt melden würde. In vielen VDH-Vereinen würde man wegen so etwas ( = Nichtmeldung eines Wurfes) rausgeworfen werden...


    Ob auf diese Weise entstandene Welpen dann später im jeweiligen Verband zur Zucht zugelassen werden ist wieder eine andere Geschichte. In manchen Verbänden werden sie das nicht, in anderen nur mit Auflagen. In manchen Verbänden erfolgt auch ein Eintrag in die Ahnentafel dass der betreffende Wurf nicht nach den Regularien des betreffenden Zuchtverbandes gezüchtet wurde.


    Aber nur mal so als Anmerkung: Gerade in den Zuchtgebieten der angeblich ach so gesunden Malinois war und ist eine enge Inzucht immer noch verbreitet. Mit und ohne Genehmigung der Zuchtverbände. In Bezug auf Halbgeschwister- oder Vater/Tochterverpaarungen war den Belgiern und Franzosen diesbezüglich nix heilig, und vor Zeiten der DNA-Anaylsen war die angebliche Abstammung eines Hundes oft das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt war. Das war einerseits blöd, weil eigentlich sollte die im Pedigree angegebene Abstammung stimmen (braucht man ja um sinnvolle Zuchtverpaarungen zusammenstellen zu können). Andererseits haben beide Rassen (DSH und Mali) sowohl von den Vorteilen, die eine starke Inzucht bieten kann (z.B. in Bezug auf die Festigung von Gebrauchshundeeigenschaften), wie auch vom Heterosiseffekt durch die Kreuzung beider Genpoole profitiert. Man kann durch Vater-/Tochterverpaarungen z.B. aufdecken ob ein Zuchttier die Anlagen für diverse rassetypische Erkrankungen rezessiv im Erbgut trägt, ohne dass sie bei ihm selbst in Erscheinung treten. Vor Zeiten der DNA-Tests war das ansonsten unmöglich zu überprüfen. Was der Grund warum z.B. in Großbritannien in der Zucht der Staffordshire Bullterrier lange Zeit vorgeschrieben war dass mit einem Rüden, sobald dieser zwei Würfe gezeugt hatte, erst einmal eine Vater-/Tochterverpaarung gemacht werden musste. Und nur wenn alle Welpen dieses Wurfes gesund waren, durfte der Rüde weiter in der Zucht eingesetzt werden (die hatten da glaub ein Problem mit einer speziellen Nierenerkrankung, durch die die Hunde meist relativ früh verstorben sind).


    Das dritte Element der Zuchtlenkung in Belgien und Frankreich (neben Inzestverpaarungen und Fremdeinkreuzung) war dann noch das konsequente Merzen in den Würfen. Sprich "minderwertige" Welpen (Kümmerer, kranke Welpen oder solche die keine guten Anlagen gezeigt haben) haben das Absetzalter gar nicht erreicht und konnten somit auch den Genpool später negativ beeinträchtigen.


    Wer die Gesundheit des Malinois immer so in den Himmel lobt, der sollte diese Umstände kennen. Und wissen dass die erfahrenen älteren belgischen/französischen Malinois- (und auch DSH) Züchter sich über einen Wurf wie dem von H.R. nicht aufregen würden, sondern bestenfalls mit den Achseln zucken und genau beobachten würden wie sich die Hunde aus diesem Wurf entwickeln. Um ggf. später mal einen dieser Hunde, oder einen Nachkommen davon, selbst züchterisch zu nutzen.

    Das kann ja letztendlich jeder machen wie er möchte... Meine persönlichen Erfahrungen sind die dass wenn man mit der Ausbildung (für den Sport) wartet bis ein Hund bereits älter ist (und als DSH dann auch bereits ein entsprechendes Körpergefühl besitzt und die Relationen in Bezug auf Hund/HF alle stimmen), der Hund sehr viel schneller lernt und vor allem die Lust am Lernen/Arbeiten nicht verliert. Man muss wissen was man möchte (z.B. "Prüfung bestehen" vs. "Prüfung gut bestehen", "Hund der seine Arbeit macht" vs. "Hund der seine Arbeit begeistert macht").


    Natürlich gibt es Hundeführer die schon relativ früh die ersten Prüfungen abgelegen mit ihrem Hund. Aber die Toten werden immer am Ende einer Schlacht gezählt... Z.B. mit Kappa, geb. in 2012, habe ich erst mit 3 1/2 Jahren mit der Ausbildung begonnen. Bis dahin kannte sie kein "Fuß" und kein "Platz" ... In unserer SV-OG gab es eine Hündin aus dem selben Wurfjahr, und beide Hündinnen haben eine ähnliche "Karriere" hinter sich (bezogen auf Zucht und Sport). Diese Hündin hat bereits in 2014 ihre BH abgelegt und ich glaub auch sogar schon die IPO1. Sie wurde von ihren Leuten schon recht früh in zwei OGen regelmäßig gearbeitet.


    Mit Kappa habe ich im Herbst 2015 mit dem Fußlaufen begonnen... In 2016 habe ich dann mit ihr zwischen April und November alle Prüfungen von der BH bis zur IPO3 abgelegt (zweimal im ordentlichen SG und die 3 dann im V). Leider konnte ich sie in diesem Herbst dann auch noch ausstellen, aber halt erst einen Tag nach der letztmöglichen Körmöglichkeit für das Jahr 2016. Kappa ist somit im zeitigen Frühjahr 2017 auf die erstmögliche Körung gegangen. Die andere Hündin wurde in 2016 angekört.


    Kappa hatte bei der Körung die IPO3, die andere Hündin "nur" die IPO2. Beide Hündinnen hatten in 2017 fast zeitgleich je einen Wurf. Kappa hatte die IPO3, die andere Hündin zu diesem Zeitpunkt immer noch "nur" die IPO2...


    Dito bei Kappa's Mutter Rudolph. Die hat ihre BH zwar bereits mit 2 Jahren und 8 Monaten abgelegt, ab da habe ich aber mit dem Arbeiten ausgesetzt bis fast 3 1/2 war. Und dann hab ich mit ihr in einem Zeitraum von nur drei Monaten die SchH 1 bis 3 durchgezogen (innerhalb von 6 Wochen in drei verschiedenen OGen/Vereinen) plus die Ausdauerprüfung und als Abschluss die Körung. Bei der auch sie folglich dann die 3 hatte (sehr viele Hündinnen gehen "nur" mit der 1 auf die Erstankörung, und nicht wenige besitzen dann auch bei der Wiederankörung kein höheres Ausbildungskennzeichen).


    Und als Abschluss dann noch Cleo: Auf den Tag genau 4 Wochen vor der BH-Prüfung fiel mir ein dass Cleo diese ja mit machen sollte. Bis dahin hatte sie vielleicht 10 bis 12 x Futtertreiben gemacht in ihrem Leben... Da es an diesem Tag gegossen hat wie aus Eimern habe ich in meinem Wohnzimmer dann mit der Grundstellung begonnen... 4 Wochen später hat Cleo die BH nicht nur bestanden, sondern dieses auch noch richtig gut! Zur BGH1 habe ich sie dann völlig unvorbereitet "aus dem Stall gezerrt", was keinerlei Problem war. Vor der BGH2 habe ich keine 2 Wochen vorher mit dem Vorraus und dem Apportieren begonnen (Cleo läuft mit einer Jugendlichen im Agility und war in dem Jahr auf der Deutschen Meisterschaft gestartet, da wollte ich vorher dann nicht selbst mit ihr arbeiten). Wir haben 96 Punkte erhalten (größtest Manko war dass sie beim Vorraus das erste Hörzeichen zum Ablegen nicht angenommen hatte). Und auf die IBGH3 habe ich sie dann auch nur ganz kurz vorbereitet. 2 bis 3 Wochen haben ausgereicht für ein prüfungsreifes Steh und Apportieren über die Kletterwand. Und wieder hat sie 96 Punkte erhalten.


    Unter'm Strich absolviere ich mit meinen Hunden die Prüfungen dann wenn es für mich passt und ich Lust dazu habe bzw. wenn ich "sie brauche" (für die Zucht). Mich interessiert es nicht dass andere Hundeführer mit gleichaltrigen Hunden ihre Prüfungen schon viel früher ablegen. Dafür habe ich die Erfahrung gemacht dass ich viele Probleme, die andere dann im Verlauf der Ausbildung bekommen (und deswegen noch nicht in einer höheren Prüfungsstufe starten können), nicht habe wenn ich bei meinen jungen Hunden eine gute Motivationsgrundlage lege und dann erst später mit der tatsächlichen (sportlichen) Ausbildung beginne. Und ich die "Frühtrainierer" dann nicht selten sogar überhole (was aber gar nicht mein primäres Ziel ist). Mein Ziel ist es mit einem motivierten Hund auf den Platz zu gehen der Spaß daran hat zu arbeiten, und dass ich Spaß daran habe mit dem Hund zu arbeiten. Ich möchte nie wieder mit einem Hund zwischen zwei Prüfungsstufen monate- bis jahrelang an einem plötzlich auftretenden Problem arbeiten müssen, wie es so oft gerade bei den "Frühtrainieren" irgendwann auftaucht (z.B. beim Verbellen oder beim Apportieren oder Springen). Und manchmal bekommt man das dann nie mehr ordentlich hin.


    Es gibt auch spannende wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema. Z.B. dass Hunde, mit denen man sehr viel trainiert, zwar anfangs schneller lernen. Mittel- bis langfristig betrachtet ist der Lernerfolg bei Hunden, mit denen man signifikant weniger Trainingseinheiten absolviert, aber genau so groß. Und der Vorteil beim mental sowie körperlich ausgreiften Hund ist der dass dieser fähig ist sich länger zu fokusieren/konzentrieren und seinen Trieb besser kanalisieren kann als ein Welpe bzw. Junghund. Dadurch ist dann natürlich ein kontinuierlich "begeistertes Lernen" möglich. Was z.B. zu Beginn der Pubertät bei vielen Hunden zumindest zeitweise nicht gegeben ist.


    Viele Wege führen nach Rom... Der eine trainiert von Welpe an viel und hat später einen gut ausgebildeten Sporthund. Der andere beginnt die Ausbildung mit seinem Hund erst spät und hat später dann einen genau so gut ausgebildeten Sporthund. Oder in beiden Fällen auch nicht... Wenn Du später weitere Prüfungen ablegst interessiert es niemanden ob Dein Hund seine IPO1 mit 20 Monaten abgelegt hat oder mit 3 Jahren. Dann zählt nur noch die Leistung, die Du mit Deinem Hund am Tag X zeigst.


    Das, was Du für die Aufzucht eines späteren Diensthundes beschreibst, überfordert einen Welpen/Junghund nicht wenn es mit Bedacht und Gefühl gemacht wird. Und ja, Welpen/Junghunde anderer Rassen zeigen oft keine Einschränkungen im Bewegungsablauf, die einem Lernerfolg entgegen stehen würden. Beim DSH ist Letzteres aber häufig so. Weswegen ich mit meinem Welpen/Junghund nicht alles tun würde, was anderer HF in diesem Alter mit ihren Hunden machen. Wenn sich ein Hund z.B. verletzt oder erkrankt, dann setzt der ja auch erst mal mit dem Training aus. Hier muss jeder HF selbst genug Hintern in der Hose haben um dann sagen zu können "Nö, macht Ihr mal, für mich und meinen Hund ist das jetzt zu diesem Zeitpunkt noch nicht das Richtige". Auf dem Hundeplatz wie auch bei der Ausbildung eines Diensthundes.

    Nochmals zur "5-Minuten-Regel": Das ist eine Hilfe für WELPENbesitzer um ein Gefühl für ein sinnvolles Maß der Zeitdauer zu entwickeln, in der sich ein WELPE an den Bewegungsablauf eines Menschen und/oder eines älteren Hundes anpassen muss. Wenn man seinen Welpen in der 9. Lebenswoche holt, dann ist der im 3. Lebensmonat. 3 x 5 = 15 Minuten, in denen sich der Welpe AM STÜCK, und das dann oft noch angeleint, am Menschen orientieren und in dessen Tempo folgen muss, überlasten ihn nicht. Mit dieser Zeitdauer ist nicht gemeint dass der Welpe z.B. in seinem Tempo das Gelände erkundet, ohne von einem Menschen oder älteren Hund zur Bewegung animiert zu werden. Damit ist auch nicht das Spiel mit in etwa gleichaltrigen Welpen gemeint.


    Problematisch ist es dass wenn der Halter merkt dass sein Welpe müde ist, dieser sich bereits über ein gesundes Maß hinaus verausgabt hat. Passiert das zu oft oder gar täglich, dann kann das durchaus zu schwerwiegenden Schäden am Bewegungsapparat führen. Ich kannte mehr als einen DSH-Welpen, den eine ständige Überforderung im Welpenalter kein ganzes Jahr hat alt werden lassen.


    Kein Welpenbesitzer muss mit der Stoppuhr Gassi gehen. Und ob ein Welpe im 3. Lebensmonat jetzt 15 Minuten am Stück läuft oder 20 ist auch egal. Ein Welpe, den man gerade vom Züchter geholt hat, muss eh oft raus. Da kommt man problemlos auf 6, 7 mal oder mehr die man 15 Minuten mit dem Welpen marschieren kann. 6 x 15 bis 20 Minuten, das sind 11/2 bis 2 Stunden pro Tag, die der Welpe dem Menschen in dessen Tempo folgen muss. Plus die Bewegung, die sich der Welpe alleine verschafft (beim Spielen mit anderen Welpen, beim Erkunden des Geländes, beim Spielen im Hof oder Garten, beim Spielen mit seinem Menschen. Die "5-Minuten-Regel" macht deutlich dass wenn man mit seinem Welpen am Tag anderthalb bis zwei Stunden läuft, man dieses nicht am Stück tun sollte, sondern über den Tag verteilt, mit Pausen dazwischen in denen der Welpe schlafen kann.


    Nur mal so zum Vergleich: Erfahrene britisch StaffBullterrier-Züchter empfehlen zum Konditions- und Muskulturaufbau ERWACHSENER Hund das angeleinten Laufen. Beginnend mit max. 10 bis 15 Minuten PRO TAG. Und wer schon mal im Rahmen einer Physiotherapie mit seinem angeleinten Hund Lauftraining (im Schritt) gemacht hat, der wird auch eher mit nur 5 Minuten anfangs begonnen haben als gleich mit einer halben Stunde.

    Von daher kannst Du bestimmte Bewegungsabläufe im Wachstum gar nicht konditionieren. Z.B. viele Malis oder Jagdterrier kannst Du schon als Welpen und Junghunde ins Sitz oder Platz springen lassen. Das ist bei einem DSH schwerlich möglich.


    Hhmm ... warum kann ich einen DSH als Junghund nicht ins Platz springen lassen ?

    Weil der das anatomisch nicht kann. Bis ein DSH merkt dass er eine Hinterhand hat, mit der man arbeiten kann/darf/soll, ist er mal mindestens ein Jahr alt, eher anderthalb. Beim "Platz" musst Du Dir erst mal klar werden ob Du möchtest dass Dein Hund dabei mit der Vorhand eine "nach vorne/unten-Bewegung" macht. Oder ob er das Abliegen "rückwärts" ausführt. Sprich die Pfoten bleiben wo sie sind und der Hund "kippt" nach hinten ins Platz. Sein Hintern geht dabei also "rückwärts". Beides hat Vor- und Nachteile. Und gerade Letzteres bekommst Du mit einem DSH im Wachstum nicht so hin dass er es schnell ausführt. Der weiß noch gar nicht dass er einen Hintern mit zwei Beinen drunter besitzt und muss zudem noch überlegen wie er nicht über die vorderen fällt beim Laufen (überspitzt gesagt). Bis der DSH ein Körpergefühl entwickeln kann müssen sich erst seine Muskeln aufbauen und Bänder festigen. Und das dauert nun mal. Während des Wachstums verändert sich dauernd irgend etwas, das den Bewegungsablauf beeinträchtigt.

    Das kommt halt immer darauf an was man haben möchte. Möchte man einen Hund, der hat "irgendwie" sitzt oder liegt auf ein entsprechendes Hörzeichen hin? Was ja für den Alltag auch völlig ausreicht... Oder möchte man dem Hund die sportliche Zukunft nicht verbauen, in der er sich später möglichst schnell und korrekt absetzt oder ablegt? Möchte man einen Hund der sich in der Ablage die Weltgeschichte anschaut und mit seinen Gedanken sonstwo ist (Hauptsache er bleibt liegen)? Oder möchte man einen Hund der in der Ablage aufmerksam und konzentriert seinen Hundefürher fokusiert und dementsprechend "auf Spannung" und dadurch gerade liegt?

    Ich brauche bei meinen Hunden im Alltag kein "Platz" oder "Fuß" etc. Von daher erlaube ich mir den Luxus solche Übungen erst sehr spät aufzutrainieren. Wenn ich dann mal einen 1 bis 2-jährigen Hund abgeben muss, sind die Behörden immer sehr froh dass die Hunde noch nicht "vorgebildet" sind. Denn in diesem Alter hast Du ganz schnell etwas auftrainiert. Aber wenn Du erst mal damit beginnen musst einem Hund erst einmal etwas, das er bereits gelernt hat, was aber für die Ausbildung bei den Behörden nicht gut ist, abzutrainieren, um dann damit zu beginnen ihm das beizubringen was er als Diensthund können muss, dauert die Audbildung sehr viel länger.


    Beim DSH kommt noch hinzu dass der im Wachstum sehr viel damit zu tun hat sich auf das Sortieren seiner Beine zu konzentrieren. D.h. sein Bewegungsablauf ist anders als später, wenn er erwachsen ist. Von daher kannst Du bestimmte Bewegungsabläufe im Wachstum gar nicht konditionieren. Z.B. viele Malis oder Jagdterrier kannst Du schon als Welpen und Junghunde ins Sitz oder Platz springen lassen. Das ist bei einem DSH schwerlich möglich. Wenn der Welpe/Junghund aber einen bestimmten Bewegungsablauf bei der Ausführung einer Übung erlernt, wird er diesen auch als erwachsener Hund immer zeigen.

    Genau das ist der Grund warum ich mit derart jungen Hunden noch keine Übungen trainiere, die in der PO vorkommen. Meine Beiden sind jetzt 20 Monate alt und haben das Hörzeichen "Platz" noch nie gehört. Das kommt jetzt irgendwann wenn ich Lust dazu habe, nachdem ich Fußlaufen angefangen habe... Jetzt sind sie körperlich so weit entwickelt dass der Bewegungsablauf rund ist. Und mental sind sie so weit entwickelt dass sie fokussiert arbeiten können. Dann klappt das auch mit dem "unter Spannung" (und somit gerade) liegen.