nette
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  • Mitglied seit 28. Dezember 2018

Beiträge von nette

    Was sind Hunde denn heutzutage überwiegend? Wozu werden sie heute überwiegend verwendet? Der Großteil ist doch nur noch ein "emotionales Nutztier". Und als Solches werden sie von der Gesellschaft wargenommen und behandelt. Das es noch Hunde gibt die eine wirkliche Aufgabe haben und dort einfach und sicher "funktionieren" müssen kommt doch den Wenigsten in den Kopf. Und noch viel weniger wissen Sie was wirklich dahinter steckt damit die Hunde so funktionieren wie sie funktionieren. Und selbst bei den meisten Hundehaltern, auch hier im Forum ;) , ist das Wissen um den grundlegenden Umgang abhanden gekommen. Stattdessen werden romantisierte Vorstellungen vom Zusammenleben und -arbeiten verbreitet.

    Der nach unten zeigende Daumen ist dafür, dass Du immer hervorheben musst, wie richtig Du alles machst und einschätzt und weise und erfahren Du bist und wie wenig Du von all denen hältst, die auch mal einen anderen Weg gehen. Nur weil Du es anders machst, musst Du nicht zwingend Recht haben. Würden alle Menschen so an ihren alten Zöpfen hängen, würden wir vermutlich noch ums Lagerfeuer sitzen und mit selbstgeschnitzten Speeren Mammuts jagen.


    Ich empfand den Beitrag von HSH nicht so negativ wie Verbena.

    Ich pflichte HSH tatsächlich ein bischen bei, die Einstellung zum Hund und dem Zusammenleben /Erziehung usw. haben sich doch inden letzten Jahrzehnten deutlich geändert.


    Und ich erlebe auch manchmal mit staunen was manche Erziehungsmethoden einiger Hundetrainer für Blüten treibt: da steht der in die Hände klatschende Hundehalter im Wald, damit der Hund mit diesem Signalverstärker den Hund bei der Stange hält damit er zurück gelaufen kommt. Wir haben eine angehende Hundetrainerin, die annimiert ihren Hund unter ständigem "gogogogogo" damit der Hund überhaupt auf dem Platz mit ihr mitläuft - dieser aber derweil seine Nase währrenddessen überall hinsteckt und auch hin und her läuft und markiert und ihr so deutlich zeigt "was du willst interessiert mich nicht" und sie vor lauter "ach der fällt sonst in eine depression wenn ich was konsequent und streng durchsetze" eben nix dergleichen tut.

    Dieses Einsetzen der Intermediäre Brücke im Training bei falschem Hintergrund/Situationen beobachte ich auch mit Skepsis/Ablehnung.


    Und ich finde es ist nicht nur so, dass alte Zöpfe abgeschnitten gehören, sondern es gibt auch ebenso die Pflicht/Berechtigung auch die neue Kuh die durchs Dorf getrieben wird genau anzuschauen und da ebenso kritisch zu hinterfragen ob das richtig ist.

    Man kann nicht die Welt verändern, indem man andere zu verändern versucht. Aber man kann sich selbst verändern und dadurch vielleicht die Welt auch ein bisschen verändern.


    Nur weil andere Hundehalter rücksichtslos sind, muss ich mich nicht anschließen und mir damit das Recht ableiten, auch rücksichtslos sein zu dürfen.

    Ich bin da wirklich mit jedem einzelnen Buchstaben bei dir!


    Aber: wer bestimmt was rücksichtslos ist und was nicht? Ich denke das hier schon ein unterschiedliches Verständnis für die Rücksichtlosigkeit besteht. Daher wird Prada und HSH natürlich von sich sagen sie sind mitnichten rücksichtlos. Jemand der Angst vor einem entgegenkommenden Hund hat wird dazu eine andere Einstellung haben und einen leinenlosen Hund tatsächlich als rücksichtlos einstufen.

    Kennt man den anderen Halter ist das was anderes, aber hat man sich noch nie gesehen und weiß nichts voneinander, ist es das MINDESTE, den Hund festzuhalten oder halt anzuleinen, weil man eben NICHT weiß, ob der eigene nicht doch loswatschelt bei dem interessanten Fremdling, den er noch nie sah.

    tja und hier ist ja der Denkfehler von Leuten wie uns die ihren Hund anleinen/festhalten würden: wir vertrauen unserem Hund einfach nicht genug oder haben ihn eben doch nicht genug erzogen, dass wir zu 1000 % sicher sind das unser Hund auf keinen Fall ungehorsam ist und mal eben doch einen Schritt unerlaubt von uns weg macht. 8)

    Denn die anderen wissen ja eben doch das deren Hund das nicht tut und machen sich eben darum nicht die Mühe mit dem anleinen - wozu auch. :/


    Ich geb zu - natürlich bin ich neidisch das es Hunde gibt die scheinbar so gar nicht aus der Reihe tanzen und tatsächlich zu 1000% sicher hören in ALLEN Lebenslagen. Aber die sind eben so selten und es leuchtet eben auch kein grünes Lämpchen über denen, so dass die eben auch nicht so einfach zu erkennen sind. Dementsprechend weiss ich als unbedarfter Entgegenkommender es eben einfach nicht ob der Hund nun zu dieser seltenen Art gehört - und einem Fremden einfach mal so vertrauen .... mh nö eher nicht - also entsteht im schlechtesten Fall ein ungutes Gefühl, was eben dieses Nichtanleinen/Nicht ans Halsband greifen auslöst. Mit etwas Rücksicht hätte das verhindert werden können. Tja aber ist ja nur ein ungutes Gefühl - ist ja egal und nicht deren Problem ... so what 8)

    Bei mir gab es ein Leben vor den Hunden. In diesem Leben hatte ich Panik vor Hunden und hab sogar vor nem kleinen 12 Wochen alten Dobermannwelpen die Flucht ergriffen, bin in keine Wohnung gegangen wo der Hund nicht weggesperrt war. Für mich hatte es einen großen Unterschied gemacht ob der Hund mittels Halsbandgriffs oder Leine in der direkten Einwirkung des Hundehalters stand.

    Genausowenig wie ich den Hund lesen konnte, konnte ich dem HH ansehen ob er seinen Hund im Griff hat oder nicht. Und es laufen so viele Spackos da draussen rum, da wäre es ja naiv anzunehmen jeden fremden Menschen mit Hund kann man per se vertrauen - viel zu oft hört man hinterher : das hat er noch nie gemacht :cursing:


    Mir, als damals vor Hunden angsthabenden Menschen, hat es die Situation immer etwas erträglicher gemacht, wenn da etwas sichtbares vorhanden war was den Hund abhielt einfach zu mir zu kommen. Ja der HH ist nicht (direkt) für meine Empfindung verantwortlich - und es ging nicht darum dass ich mit Leine irgendetwas anderes gefunden hätte was mich stört - ich hatte nix gegen Hunde - ich hatte einfach nur panische Angst vor denen und deswegen hat die Leine oder der Griff ins Halsband eben geholfen mich nicht so ausgeliefert und hilflos zu fühlen.


    Angst/Panik ist nunmal nicht immer rational und somit hilft auch nix wenn der Gegenüber sagt, vertrau mir da passiert nix ... der macht nix...


    Genau aus dieser Erfahrung heraus, sehe ich mich zwar nicht direkt verantwortlich für die Empfindung anderer in diesem Punkt, aber ich nehme einfach Rücksicht auf Andere - weil mir dabei kein Zacken aus der Krone bricht.

    Ich finde man darf nicht vergessen, dass es heutzutage viel viel mehr Menschen mit Hund gibt, daher finde ich ist jeder einzelne in der Verantwortung etwas dafür zu tun, dass das Miteinander mit und ohne Hund gut funktioniert.


    Abgesehen davon zeigen mir diverse Giftköder, dass die Stimmung ja eh schon oftmals anti Hund ist, da muss ich nicht noch aus reiner persönlicher Arroganz "was interessieren mich die anderen" noch Öl ins Feuer giessen, wo es so einfach ist das Bendel an den Hund zu machen 8o

    Ja mag sein, dass es ein Ungleichgewicht gibt, das eine Personengruppe mehr Rücksicht nehmen soll als andere, aber solange man das mit einer einfachen Geste tun kann, tut es ja keinem weh.

    das was boss beschreibt ist auch eine unserer übungen die wir von anfang an gemacht haben und die ich mitlerweile eben um das fallen lassen der leckerlies unter beibehaltung des blickkontakts erweitert habe - ist ne schöne übung für zwischendrin immer mal wieder

    Wie waren deine Erfahrungen damit?

    für uns war/ist diese variante derzeit auch das womit wir langsam fortschritte machen - d.h. blickkontakt halten egal was passiert und letztlich dann eben auch beim loslaufen

    das was boss beschreibt ist auch eine unserer übungen die wir von anfang an gemacht haben und die ich mitlerweile eben um das fallen lassen der leckerlies unter beibehaltung des blickkontakts erweitert habe - ist ne schöne übung für zwischendrin immer mal wieder


    zusatz:

    ich für mich selbst muss mir bei der fussgeschichte immer wieder auch in erinnerung rufen, dass fusslaufen eine komplexe angelegenheit ist: position halten, blickkontakt halten, mitlaufen ... das ist halt dann schon nix "mal eben so" gemachtes (was mich dann um so mehr ärgert wenns mal wieder nicht läuft, wenn der labbi von der tante die noch nie ein fuss von ihrem hund abverlangt hat, das von ganz alleine macht ;( )

    hach mein lieblings-hassthema :D X/ wir sind mitlerweile in jahr 3 des vergeblich übens und machen fortschritte wirklich im millimeter bereich

    der text den claudia geschrieben hat könnte glatt von mir sein - ich hab bei den sachen wie verein, futtertreiben usw. haargenau die gleichen probleme ...

    für keine prüfung brauche ich das lexy ein korrektes 1a fuss läuft - wenn ich tatsächlich mal die prüfung laufen würde, dann würde da ein trödeliges neben mir herlaufen völlig ausreichen -

    in meinen beiden vereinen wird weder fuss verlangt oder trainiert - da reicht wie gesagt ein trödeliges nebenherschlurfen


    aber ich will das sie mich anschaut, weil schon dann ihr augenmerk auf mir liegt und nicht auf der umwelt, was sie dazu bringt nicht nur ihren blick von mir zu nehmen sondern auch ihre aufmerksamkeit flöten geht


    ausserdem wurde mir von der letzten seminarleiterin des antijagdkurses eine krankhafte ehrgeizigkeit attestiert :rolleyes: und dem bild will doch entsprochen werden *kicher* ne nicht wirklich, aber ich übe trotzdem mit lexy weiter, weil es uns beiden trotz meines diletantischen vorgehens spass macht :)


    futtertreiben und der übergang auf ohne war bei uns lange lange ein problem, weil schon das futtertreiben schwierig ist wenn der hund nach 3 schritten keinen bock mehr hat der futterhand hinterherzuhecheln und man selbst aber meint erst nach 5 schritten bestätigen zu wollen - hier hätte ich viel viel früher kapieren müssen, dass ich lexys motivation durch schnellere abfolgen von belohnung hochhalten muss - mitlerweile merke ich es aber rechtzeitig und wenn sie lustlos wirkt, dann kommt eben mal ne reihe kürzere belohnungsabstände

    für den übergang und das entfernen der futterhand hab ich die belohnung dann zwischen die lippen genommen und spuke also von oben die belohnung aus

    seit einiger zeit stehen wir jeden morgen vor dem spiegel und festigen nochmal die korrekte grundposition ohne das ich dauernd nach unten gucken muss und immer wenn sie mich schön anschaut (was ich ja dann im spiegel sehe) dann spuke ich ein stückchen wurst :D

    ausserdem kann ich so eben auch schauen wo meine hände sind und sehe wenn sie auf die hände anstatt nach oben schaut

    dann übe ich blickkontakt in der gs zu mir halten - auch wenn leckerlies hör- und sichtbar auf den boden fallen


    das loslaufen mit gehaltenem blickkontakt war bei uns auch eine größere hürde, die sich so langsam löst - eine zeitlang hab ich echt gedacht die kann nicht laufen ohne hinschauen - aber wir üben nun schon eine weile nur den ersten schritt und so langsam wird es besser und es gehen nach und nach auch schon ein paar schritte in denen sie blickkontakt hält - das müssen wir eben einfach eben noch 5 mio mal wiederholen ... wir haben ja zeit :)


    das tackern/schnappen in die hände beim futtertreiben gabs auch, hab ich aber unterbunden - immer wenn sie das versucht hat hab ich eben nochmal die übung "nimms vorsichtig" eingeschoben und ich versuche die leckerlies auch so zu halten, wie schafring beschreibt mit der flachen hand, so das da keine angriffsfläche für die zähne ist

    und ich hab korrigiert wenn sie es vergessen hat - lexy hat schon verstanden für was das "ey" war und es nicht auf die position bezogen und dann fangen wir nochmal von vorne an


    ich muss mir bei der fussarbeit immer wieder vor augen führen - geduldig und kleinschrittig komme ich hier zum ziel und dranbleiben - ich hab das mit dem bringholz was anfangs so aussichtlos wirkte auch hinbekommen, dann schaffen wir ein halbwegs schönes fuss auch :!:

    Hallo Pik,


    ich beziehe mich jetzt auch nur auf die Frage OP oder nicht - denn ich hab keine Ahnung was ein Grützbeutel ist, ob das weg muss oder nicht weiss bestimmt der TA besser.

    Aber wenn das Ding nicht einschränkt oder schmerzt, dann würde ich einen 13 Jahre alten Hund auch nicht mehr operieren, wenn es nicht unbedingt sein muss.

    eine impulskontrolle im training ist das eine, eine impuls/triebkontrolle eines natürlichen impulses ist das andere

    ich kann das was azemba schreibt auch so bestätigen

    weil mir das wichtig ist, hab ich mit lexy auch von anfang an an der impulskontrolle gearbeitet - aber das hilft eben leider nur bedingt

    erst gestern mit lexy wieder erlebt:

    im spaziergang oder auf der wiese beim üben - ist es kein thema dass ich den ball werfe und sie auf freigabe zum hinterherlaufen wartet -ich brauche keine absicherung dieser "übung" auch aus dem spiel raus in action ist sie zu stoppen

    das problem: sie kennt die übungen/abfolgen und kommandos und weiss quasi was folgt und was erwartet wird - egal wie abwechslungsreich ich das gestalte- aber da ist sie vom kopf her ja auch bei mir und dem was wir zusammen tun


    aber dann sieht sie plötzlich einen reizauslöser am nahen waldrand (ich vermute es war ein vogel) und sie steht wirklich grad ganz nah bei mir und ich sehe wie sie sofort ihre komplette körperspannung/haltung ändert - die ohren gehen nah hinten und in einem bruchteil einer milisekunde ist sie weg - meine reaktion war für menschliche oder meine verhältnisse schon schnell denn sie war noch keine 2 meter von mir weg als ich stopp brühlte - nicht nur das die nach hinten angelegten ohren offensichtlich ein zeichen für ausgeschaltete hörfunktion sind, auch ansonsten keinerlei reaktion ihrerseits, noch nicht mal ansatzweise - der kopf war zu 10000% auf das ziel ausgerichtet und nix anderes existiert

    da hätte ne bombe nebendran platzen können wäre sie trotzdem weiter gerannt :cursing: (schussfestigkeit hat auch nachteile)

    am waldrand angekommen und festgestellt da ist nix kam sie zwar gleich wieder zurück, aber ich bin trotzdem stinkig ab nach hause


    impulskontrolle zu üben ja muss sein, aber lässt sich leider nicht immer auf andere oder problematische situationen übertragen