Die Gemeinden stellen doch für alles mögliche Freizeitmöglichkeiten zur Verfügung, warum nicht auch für Hundehalter? Streng genommen ist es ja auch mein Privatvergnügen wenn ich Inliner fahren will und keine Strecke dafür finde, trotzdem gibt es hier rund um den See eine extra Bahn dafür. Ich kann nichts über deren Qualität sagen, aber nach dem was man so hört, sehr zu empfehlen und abends gut beleuchtet, genau wie Tischtennisplatten, Plätze für Volleyball, Anlegestellen für Kanus und wo sonstige Wassersportler ihr Zeug gut zu Wasser lassen können. Und man muss nicht meinen, dass die Nutzer dieser Dinge immer und stets ihren Müll mitnehmen. Hundehaltung gehört nun mal genau so zu unserer Gesellschaft wie alle diese Beschäftigungen auch.
Beide Hundewiesen die ich besucht habe, vor allem die hier, sind dafür, dass sie so gut besucht sind durchaus sauber, wenn man von dem gigantischen Tütenaufkommen mit entsprechendem Geruch am Eingang mal absieht. Das ließe sich aber durch eine zweite und/oder größere Tonne doch lösen. Tütenspender wäre schön, ist aber nicht zwingend notwendig.
Aber im Moment ist mir das alles einfach zu voll und zu stressig. Ansonsten war es eher so, wenn man nicht gerade am Wochenende hingeht, trifft man doch eh immer die gleichen Hunde und ihren Anhang. Durch die Größe der Wiese konnte man sich bei Bedarf auch gut aus dem Weg gehen. Die Male, die ich mich auf der Hundewiese geärgert habe kann ich nach gut zwei Jahren, die ich sie nutze an einer Hand abzählen. Ein guter wenn nicht sogar ein großartiger Schnitt, verglichen mit den anderen Gassistrecken. Es gab in der Zeit nur einen wirklich schlimmen Zwischenfall, allerdings ausgelöst durch einen messerschwingenden Hundehalter. Die Hunde waren zu dem Zeitpunkt schon lange ohne größere Verletzungen getrennt. Da gab es in der alten Wohnung mehr Vorfälle mit Messern direkt vor der Haustür....ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich das Stadtleben nicht vermissen werde.
Für mich persönlich war die Hundewiese hier eine große Entspannung und damit auch für Tilli. Und der Unterschied ist gravierend. Nie und nimmer würde ich es schaffen, Tilli ohne Leine neben mir durch eine Gruppe entgegenkommender Hunde zu führen, ohne dass sie einen Zentimeter vom Kurs abweicht oder mir die Nerven flattern und ich schnell vom Weg flüchte. Da brauchte es kein Balli, keine Ablenkung, kein Keks. Nix, einfach nur ein leises "weitergehen", sonst nichts. Unsere übliche Art die Hundewiese gemeinsam zu verlassen, kurz vor Cafe und Parkplatz habe ich dann mal angeleint. Überall anders ist das undenkbar und gar nicht mehr das angestrebte Ziel. Und da Hund das ja offenbar kann, muss es wohl an mir und meinen maroden Nerven liegen. Und ich behaupte mal frech, für viele hat eine gute Hundewiese eine ähnliche Bedeutung.
Völkerwanderungen gehe ich ansonsten auch möglichst aus dem Weg. Aktuell verfluche ich den Frühling jeden Tag. Was war der Winter schön
vor allem die Zeit als der Wohnhügel mehr oder weniger von der Außenwelt abgeschnitten war. Ein Hochgenuss. Leider finde ich so gar nichts mehr, wo man nicht umgerannt und umgeradelt wird. Um natürlich umgehend in die Brombeeren zu springen hat, während man sich rückwärts verbeugend für seine Existenz entschuldigt...denn man hat ja das Recht genau da jetzt Sport zu machen
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Ach ja, Mülleimer zerstören gehört offenbar auch zu den neuen Trendsportarten. Bin gespannt, wie sich meine Häufchentransporttasche bei warmem Wetter schlägt. Ich fürchte nicht soooo gut. Was solls, laut Werbung sollte ich alsbald geruchsblind sein und vielleicht verschafft mir meine "Aura" ja etwas Platz
zumindest habe ich die Hoffnung, dass sich potentielle "Sozialkontakte" bei unserem Geruch, gepaart mit meiner zweifelhaften mützenlosen Frisur und den Schuhen, die inzwischen fast die Sohlen verlieren vorher überlegen, ob ihr Tetanus noch aktuell ist, ehe sie in unseren Dunstkreis treten.