Ich danke Euch sehr für Eure lieben Worte ... und ja, mit der Distanz der Zeit und Euren Gedanken zum Frevel meiner Mädels war es vielleicht nicht ganz so schlimm, wie es für mich in dem Moment war, als ich fassungslos zusehen musste, wie meine Hunde das Reh einkesselten und es Todesängste ausstehen musste.
Wahrscheinlich habt Ihr auch Recht: Sie ließen sich - mit etwas Zeitverzögerung - abrufen und das sollte ich honorieren. Auch dass sie dem Reh kein Haar krümmten, rechne ich ihnen aufs Pluskonto an.
Ich ärgere mich auch vor allem über mich, weil ich das Reh ja hinterm Zaun laufen sah und dachte, dass die Hunde da ja nicht drankommen und Chia bestenfalls kurz schauen geht und Bene sich überhaupt nicht für Wild interessiert. Ich weiß es nun besser und rufe die Hunde dann sofort zu mir und leine sie sicherheitshalber an.
Micha meinte, dass bei allem, was sie sich da geleistet haben, es doch trotzdem schön ist zu wissen, dass sie ein Team sind und auch wenn Bene sich nicht für jagdliche Abenteuer interessiert, sie Chia unterstützt, wenn die Rehe hüten geht.
So kann man es auch sehen.
Ich habe tatsächlich auch an @Oskar&Nika gedacht, als ich meine Damen gemaßregelt hatte und überlegt, dass es eben doch leichter ist, aus der Distanz schlaue Ratschläge zu formulieren, wie ich es in Deiner Situation tat, als in einer solchen Situation die Contenance zu behalten ... und ganz ehrlich? Ich weiß, dass ich sie fürs Kommen hätte belohnen sollen, aber mit dem Schrei des Rehs im Ohr konnte ich mich wirklich nicht durchringen, den Hoheiten auch noch Kekse anzubieten.
Ich will nicht beurteilen, ob Hunde nachtragend sind, aber ganz sicher waren sie sehr verunsichert, mich so in Harnisch zu sehen. Auch da mag das Gute daran sein, dass das für sie eine so seltene Erfahrung ist, die sie noch verunsichert und sie sowas halt nicht gewohnt sind. Vielleicht prägt es sich darum ein.
Und ja, ich gebe Dir Recht, Boss Die Hunde leben uns nicht zuleide - für sowas verschwendet die Natur keine Ressourcen - aber sie folgten ihrem Trieb, anstatt der Regel, erst bei mir nachzufragen, ob das, was sie planen, für mich in Ordnung ist. Sie wussten also sehr wohl, dass sie eine Grenze überschritten hatten, denn sie kennen die Regel und beachten sie sonst auch.
Das Schwierige ist aber, dass ich dann überlege, welche Konsequenz dann angebracht ist. Die körperliche Maßregelung war es sicher nicht - obwohl ich sicher bin, dass beide die "Watschn" mit dem Kurzführer nicht mal wirklich gespürt haben. Im Nachhinein fragte ich mich auch, warum ich nicht die Rappeldose verwendet hatte, denn wenn ich mit der klingle, wissen die Hunde, dass sie definitiv ein unerwünschtes Verhalten gezeigt haben - das wäre also Strafe genug gewesen.
Wobei sich Chia ja nun auch noch selbst strafte, denn sie ist wohl mit einer Pfote im Zaun hängen geblieben und hat sich gezerrt. Gestern hinkte sie auf den Nachhauseweg schon leicht, aber heute Früh war es dann im tiefen Ackerboden deutlicher zu sehen. Sie bekommt jetzt Cissus und muss nun halt das Schonprogramm akzeptieren. Hundeplatz geht ja wegen der Läufigkeit sowieso nicht und Balancieren kann sie auch mit einer Zerrung ein bisschen.