Verbena
  • Mitglied seit 14. August 2020
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Beiträge von Verbena

    Micha369 Genau das sagten meine Pferdetierärzte auch immer: Ein Röntgenbild sagt etwas über das Skelett aus, aber nicht darüber, ob es später Probleme geben wird. Beim Pferd fließt darum auch immer die klinische Untersuchung in die Bewertung der Röntgenbilder mit ein - das sind dann die Beuge- und Wendeproben. Also im Grunde das, was Deine Tierärztin mit dem Ziehen testete.


    Natürlich ist es beim Pferd noch wichtiger, dass es belastbar ist und möglichst lange bleibt, denn wer stellt sich so ein Tier auf die Wiese und gibt monatlich 300 € dafür aus, um es nur anzuschauen? Darum wird eben auch immer der klinische Befund mitbewertet, denn Bänder, Sehnen, die Schmerzauslösung - all das spielt auch eine Rolle und so manches Mal hatten wir Top-Röntgenbilder und in der Beugeprobe ein stocklahmes Pferd, das auch nie voll belastbar war.


    Die Muskulatur zu festigen, die Bänder zu unterstützen - das ist wichtig, denn die Muskeln und Bänder geben den Gelenken Halt. Überdies tragen die Muskeln mit und entlasten die Gelenke.


    Verdau den ersten Schock und dann freu Dich aber trotzdem an Deinem tollen Witus, denn der kann trotz allem steinalt werden und vielleicht niemals lahmen.

    Zu den Auswertungen der Röntgenbefunde muss man vielleicht auch sagen, dass solche Stellen, wie der SV so viele Bilder vorgelegt bekommen, dass die auch viel mehr sehen, als ein Tierarzt, der vielleicht zweimal in der Woche ein Röntgenbild zu sehen bekommt. Ich habe das einst auch bei meinen Pferden oft erlebt, das Haustierärzte Bilder mit Röntgenklasse 1 bewerteten und ohne besonderen Befund und die Pferdeklinik Mühlen, die ja alle Auktionspferde und die Hengste für die Körung röntgt und bewertet, eine klare 2 mit mittlerem Befund daraus machten.


    Aber - und das kommt nun von eben diesem Tierarzt - ein Röntgenbild ist immer nu eine Momentaufnahme. Manchmal kommen Tiere mit Anomalien zur Welt, die dann auf dem Bild auffällig sind, aber trotzdem niemals zu einer Lahmheit führen werden. Aber es ist halt eine Anomalie - also eine Abweichung von der Norm und nach der wird bewertet.


    Das heißt aber gar nicht zwingend, dass jedweder Sport Deinem Witus schaden würde oder dass Du ihn ganz umsonst aufgebaut hast.


    Klar ist das Ergebnis ein großer Schock - vor allem, weil der Haustierarzt die Bilder besser bewertet hat, als der SV. Nur bedenke auch, wenn Du jeden Tag so viele Röntgenbilder sehen würdest, hast Du einen ganz anderen Blick darauf, als wenn Du nur ab und zu mal welche siehst. Das kann eben aber auch bedeuten, dass auch minimale Abweichungen von der Norm zu einer Abwertung führen, die ein Haustierarzt nicht mal bemerkt hätte. Und das ist auch der Punkt, an dem es sein kann, dass die Abweichung der Norm, die zur Abstufung führte, sich nicht negativ auf die Gesundheit von Witus auswirken muss. Wäre die Bewertung durch den SV nicht erfolgt, hättest Du doch auch ganz normal weiter trainiert und hättest Dir keine Sorgen gemacht.


    Nun weißt Du aber mehr und kennst ein etwaiges Risiko und damit kannst Du umgehen und vorbeugen oder eben die Anforderungen an Deinen Hund einschränken.


    ... so weh das jetzt tu, aber denk auch daran, dass Witus mehr ist, als ein Sportgefährte und Du noch ganz viel mit ihm unternehmen kannst, das Euch beiden Freude macht.

    Pinguetta

    Danke Claudia für Deine Gedanken. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich mit meinem Ehrgeiz eine Art "emotionalen Druck" aufbaue und Chia die Erwartungshaltung spürt und darum auch eher zu macht. Ich werde mir Deine Worte definitiv zu Herzen nehmen.


    Boss

    Ich weiß, dass Du durchaus Recht hast. Auch auf dem Hundeplatz wurde mir ja geraten, Chia einen Tag lang mal nicht zu füttern und sie ihr Futter dann eben mal erarbeiten zu lassen, um seinen Wert zu steigern.


    Meine Sorge ist dabei aber eben auch immer, dass wenn dann ihr Magen wieder rumort, sie gleich tagelang das Futter verweigert und ich bin gerade sehr, sehr froh, dass sie mit viel Appetit ihre Portionen annimmt und sogar Gemüse im Fleisch akzeptiert. Schon aus dem Grund wechsle ich das Futter möglichst gar nicht und bestelle immer das Gleiche.


    In der Regel ist sie auch an Leckerchen interessiert, wenn es die Richtigen sind. Darum kaufe ich für sie schon nur noch immer die Gleichen, denn andere spuckt sie dann sowieso meistens aus.


    Aber sie war noch nie verfressen oder gierig nach Fressbarem. Mäkelig war sie schon seit ihrem Einzug bei uns. Aber ich bin guter Dinge, dass ich ihren Geschmack nun getroffen habe. Wobei sie halt auch nach der Läufigkeit kaum Futter nimmt und ich dann supplementiere, um kein Nährstoffdefizit zu riskieren. Vielleicht erreiche ich mit den Pulsatilla-Gaben aber auch eine Besserung und sie behält ihren Appetit oder findet rascher wieder dazu zurück.


    Sie über Futter zu motivieren wird aber immer schwierig bleiben, weil ihr Aufregung stets auf den Magen schlägt und sie auch drei Tage nur ein Minimum an Futter zu sich nehmen kann, ohne dass sie am vierten Tag gierig nach Essbarem sucht. Sie nahm nach der letzten Läufigkeit in vier Wochen 3,5 kg ab - das waren 10% ihrers Körpergewichts.


    Ich kann natürlich nicht behaupten, dass ich einer etwas anderen Überzeugung unterworfen bin, als der, dass der Hund das frisst, was ich ihm anbiete oder eben hungert. Aber wenn ich weiß, dass ich ein Futter gefunden habe, das meine Hunde sehr gerne mögen, dann versuche ich das schon auch beizubehalten und nicht jeden Tag etwas anderes anzubieten. Aber wenn Chia nach der Läufigkeit so gar nichts mehr mag und ich sehe, wie sie immer mehr Taille bekommt, dann suche ich schon nach Barfmenüs, die möglichst Ingredienzien enthält, die Chia noch gut findet ... oder ich biete ihr dann halt Rehhaxen an, damit überhaupt was in den Magen kommt und sie nicht jeden Morgen weißen Magensäureschaum erbricht, respektive ich ständig mit der Tube hinter ihr herlaufe, in der ich Ulmenrindepampe angemischt habe, um ihren Magen zu beruhigen.


    Darum habe ich auch schon von Anfang an immer das Ballspiel als Belohnung angeboten oder ein Zergel, weil Spielzeug auch in den Zeiten interessant bleibt, in denen jedwedes Futter uninteressant wird.


    Ich weiß aber, dass Du Recht hast und Chia es durchaus schafft, mich zu gängeln, indem sie mir ihren Gehorsam hinterherträgt, wenn ich sie mehr oder minder nicht beachte, ihn aber verweigert, wenn ich ihn von ihr wünsche.


    Darum bin ich dann auch verunsichert, ob ich sie loben soll, wenn sie dann neben mir Fuß läuft und mir alle Aufmerksamkeit schenkt oder ob ich das ignoriere, weil ich es nicht verlangt habe und keine unerbetenen Angebote annehme.


    Bei meinem Pferd weiß ich, dass ich mich nicht zum Keksausgabeautomat machen lassen darf, wenn er sein ganzes Repertoire an Kunststückchen anbietet und damit die Ausgabetasten testet, weil er nun mal immer Hunger hat und Kekse passen auch immer rein. Also schaut er eben, wie er drankommt und weil er ja weiß, dass ich mich freue, wenn er meine Kommandos befolgt, probiert er eben auch, ob ich mich weichklopfen lasse, wenn er vor mir kaspert.


    Aber da kann ich dann eben eine gute Situation schaffen, wenn ich ihm eine Aufgabe stelle, weil ich weiß, dass er sie begeistert annimmt und ich ihn dann auch belohnen darf.


    Auf Chia übertragen würde das dann bedeuten, dass wenn sie mir das Fuß anbietet und mir ihre Aufmerksamkeit schenkt, ich dann Fuß sage und Schau und sie dann belohne und damit ihr Angebot in ein Kommando umwandle, das sie befolgt und sie mit Lob und Belohnung bestärke (dann nimmt sie ja auch ihre Leckerchen an, weil sie motiviert ist).


    In der Welpengruppe wurde das so formuliert. Also jedes Angebot mit einem Kommandowort verknüpfen und dann annehmen, belohnen und bestärken.


    Aber Chia ist kein Welpe. Sie muss nicht lernen, welche Aktion mit dem Kommando von ihr erwartet wird, sondern weiß, was ich will.


    Ich habe schon überlegt, ob ich bei ihr den Clicker wieder einsetze. Bei meinem Moppelspanier funktioniert das immer dann sehr gut, wenn wir an so einem Punkt ankommen, wo wir in der zizensischen Ausbildung oder der Bodenarbeit stagnieren.


    Wobei ich das Abbrechen auch eher nicht so meinte, dass ich Chia ihren Willen lasse und auf ihre Kooperation verzichte.


    Ich versuche da auch immer mal wieder aus dem Pool der Bodenarbeits- und Zirzensik-Seminare zu schöpfen, die mich mit meinem Spanier voran brachten. Abbruch bedeutet da, dass man sich gar nicht auf die Diskussion mit dem Pferd einlässt, sondern sich umdreht und es ignoriert, bis es seine Aufmerksamkeit wieder auf mich richtet und Beachtung wünscht. Dann verlange ich aber erst mal eine leichte Lektion, die ich sicher abrufen kann und belohne den Erfolg und beende dann das Training. Die Idee dahinter ist, dass man sich nicht an einer Übung festfrisst und sowohl Mensch, als auch Tier unzufrieden werden, sondern ich dem Pferd zeige, dass es unerwünscht handelt, indem ich ihm meine Aufmerksamkeit entziehe und sie ihm erst wieder schenke, wenn es mir seine Aufmerksamkeit gibt. Dann darf es Punkte sammeln, indem es eine leichte Übung gut absolviert und Mensch und Tier schließen das Training mit einem guten Gefühl ab.


    Beim Pferd funktioniert das sehr gut. Beim Clickertraining mit dem Hund baut man im Grunde auch auf Ignoranz und Bestätigung auf: Unerwünschtes Verhalten ignorieren, keine Aufmerksamkeit schenken und auch nicht mit der Stimme korrigieren, weil das schon wieder Aufmerksamkeit wäre - zwar negative, aber die zählt auch -, die man gibt. Bei erwünschtem Verhalten clickern, loben, füttern und damit positive Aufmerksamkeit schenken.


    Abbruch würde also bedeuten: Nicht an der Übung festbeissen, sondern umdrehen, tief durchatmen, den Hund kommen lassen, loben, kleine Aufgabe stellen und dann loben und belohnen, die größere Aufgabe erst mal verschieben, bis es wieder besser passt.


    Es kann natürlich sein, dass das bei meinem Pferd so fantastisch funktioniert, weil der so verfressen ist, dass er für einen Keks auch einen Handstand einüben wurde und bei Chia eben genau die Tatsache, dass Fressen eher was mit Selbsterhaltungstrieb, als mit Freude zu tun hat, uns im Weg steht,


    Ich nehme aber aus Deinem Beitrag Boss viele Anregungen mit, über die ich nachdenke und mir überlege, wie ich sie umsetzen kann - denn dass Chia mich gängelt, ist definitiv richtig.


    Ich befürchte sogar, dass ihr Verhalten genau darum so extrem geworden ist, weil ich meine Trauer um Lyssi durch sie zu kompensieren versuchte und sie sehr in den Vordergrund rückte, weil ich mich sorgte, dass ihr Seelchen unter Lyssis Tod leiden könnte und ich das verhindern muss, indem ich ihr zeige, dass ich für sie da bin. Wir haben vermutlich in den vergangenen Tagen so viel gekuschelt, wie das in den ganzen Wochen, in denen Lyssi uns begleitete, nicht der Fall war. Da war Chia aber mir gegenüber auch distanzierter. Momentan klebt sie sehr intensiv an mir und ich bestärke sie dummerweise mit meinen Versuchen, sie zu trösten.


    Ich merke, es liegt mal wieder eine Menge Arbeit vor uns und ich werde vor allem an mir arbeiten müssen, um es Chia leichter zu machen, gerne gehorsam zu sein, weil es dafür Zuwendung gibt und ich sie nicht mit eben dieser Zuwendung erdrücke, nur weil sie noch da ist und Lyssi nicht.

    Ich bin gespannt, was der TA und die Trainerin dann morgen sprechen werden.


    Muss aber ehrlich sagen, wenn das bei einem meiner Hunde so

    Insbesondere, dass er nicht mehr hören möchte, alles rammeln will, total aufgekratzt ist, draußen überhaupt nichts mehr zu machen ist mit ihm und er auch noch Essen bzw Leckerchen nicht mag.

    ausarten würde, dann gäbe es - bei aller Liebe und positiver Erziehung - schlichtweg mal eine aufs Dach. Ganz trocken und unverblümt, irgendwo muss auch mal gut sein.

    Ruebchen

    Im Grunde würde ich Dir Recht geben, denn Brummis Renitenz klingt schon ein bisschen nach rotzfrechem Lümmelverhalten, der gerade seine Grenzen sucht.


    Allerdings ist das Brummi-Gesamtpaket schon sehr diffizil und bei ihm muss man immer mit Übersprungshandlungen rechnen.


    Ich habe schon auch das Gefühl, dass es nicht mal die reine Renitenz ist, die ihn antreibt, sondern einfach seine innere Zerrissenheit, die ihn komplett aus dem seelischen Gleichgewicht kippt. Er frisst nicht mal mehr das, was er vorher liebte.


    Bei Chia passiert das immer dann, wenn sie mit einer Situation überfordert ist und nicht weiß, wie sie reagieren soll. Dann leckt sie auch nur kurz am Futter und wendet sich dann mit diesem Ekelausdruck ab oder spuckt dann auch ihre Lieblingskekse aus und ist für nichts zu begeistern.


    Hätte ich mit Chia nicht auch so ein Sensibelchen, die von ihren Emotionen ganz schnell mal überfordert wird und die dann auch ab und an mal die Zerstörungswut packt, wäre mein Rat ganz sicher: Der braucht mal eine auf die Glocke!


    Bei Chia würde das aber zu nicht führen ... und ich glaube, dass man auch für Brummi einen anderen Weg finden muss, um ihn eher innerlich zu stärken, damit er wieder in sein Gleichgewicht findet.


    Die Hormone sind teuflische Dingerchen ... auch da kann ich ein Liedlein davon pfeifen, denn auch Chia ist in und nach der Läufigkeit in einer ganz seltsamen Spur unterwegs. Anders als der Brummi, aber eben auch besorgniserregend, weil sie sich dann verkriecht und regelrecht depressiv wirkt.


    Mein Weg führt momentan über die Homöopathie und ob das funktioniert, werde ich nächsten Monat sehen.


    Aber ich würde auch nichts versuchen, das nicht meine Überzeugung findet und darum bin ich auch sehr gespannt, ob entweder die Trainerin oder der Tierarzt einen guten Rat haben und sich dadurch die Situation wieder entspannt ... das wäre mein ganz großer Wunsch, denn ich bin eben wirklich sicher, dass der Brummi sein seelisches Gleichgewicht sucht und wenn er es finden kann, dann wird auch seine Renitenz vermutlich wieder ein einen normalen, pubertären Rahmen finden, bei dem man dann weniger Nerven, dafür aber auch die Geduld braucht, abzuwarten, bis die bunte Knete im Hundehirn dem Verstand weicht.


    Was ich aber überlege ist, ob das Teebeutelschnüffeln weniger oft geübt werden sollte, damit es für ihn wieder toll und spannend ist und nicht zur langweiligen Regel wird. Ich beisse ja gerade am gleichen Thema, weil ich übermotiviert bin und mein Hund gerade so gar keine Motivation zeigt, weil ich Chia vermutlich eine zu hohe Dosis an Übungen aufgebürdet habe, die ihr dann einfach den Spaß verdorben haben.


    Insofern wäre eventuell ein bisschen Abwechslung eine gute Hilfe, ihn wieder bei der Sache zu haben und seine Freude neu zu wecken.

    Danke Holger.


    Heute muss ich aber mal ein bisschen knötern, weil Chia heute so was von obsternaatsk war, dass ich meinen guten Vorsatz, geduldig zu bleiben, fast über Bord geworfen hätte.


    Ich versuche ja momentan, auch auf unseren Laufrunden ein bisschen Unterordnung einzubauen, vor allem das Platz und Bleib auch unter Ablenkung zu üben ... davon gibt es frühmorgens im Wald ja auch genug.


    Jedenfalls legte sich Chia zwar ins Platz, stand aber dann auch einfach auf, als ich mich entfernte und ging lieber im Gebüsch schnüffeln! Also holte ich sie wieder zu mir, legte sie wieder ab, belohnte sie dann auch sofort und kaum hatte sie den Hühnerbruststeifen aufgekaut, stand sie auch schon wieder auf. Gut - dachte ich - dann gehe ich halt einen Schritt zurück. Ich holte sie zu mir, verlangte das Sitz - was auch problemlos klappte -, aber dann find sie doch tatsächlich an, sich erst mal zu lecken, dann zu jucken und anschließend saß sie dann auch schepps auf einer Hinterbacke, ein Hinterbein von sich gestreckt und überlegend, ob sie die Position nun abermalig nutzen könnte, sich ein bisschen zu belecken und zu beknabbern ... davon konnte ich sie dann noch abhalten und sie zu einem ordentlichen Sitz nötigen, aber sie schaute dann auch ostentativ einem Reh nach und zeigte mir mal wieder, dass sie alles andere spannender findet, als mich.


    Ich war in dem Moment auch wirklich ein bisschen ratlos. Was macht man da? Abbrechen? Was Leichtes verlangen und belohnen? Sich durchsetzen?


    Ich habe sie dann mit Komm aufgefordert, mit Bene und mir weiterzugehen und das fand sie dann auch super, denn sie schummelte sich dann prompt ins Fuß und ich fühlte sowohl ihren durchdringenden Blick auf mir, als auch ihre feuchte Nase an meiner Hand.


    Da wir dann auch an den Brunnen ankamen, rief ich sie zu mir, ließ sie absitzen, forderte sie mit Schau auf, mir ihre Aufmerksamkeit zu schenken und schickte sie zum Revieren los ... ja Pustekuchen! Chia fetzte los und statt den Brunnen eng zu umrunden, rannte sie den halben Kreisbogen, sprang dann auf die Brunnenplatte und stand dann erwartungsvoll vor mir. Ich belohnte sich nicht, sondern schickte sie wieder los. Sie rannte dann zwar auch um den Brunnen, aber war dabei auch wieder nur halbherzig bei der Sache und den Keks, den sie trotzdem zur Belohnung bekam, ließ sie dann auch fallen. Im Wald hatte es ja auch gerade geraschelt und ihr Blick fixierte dann ja lieber das Unterholz, als mich.


    Beim nächsten Brunnen klappte das Revieren wieder besser, aber trotzdem fehlt mir die Dynamik und die Begeisterung bei ihr. Sie rannte um den Brunnen, kam zu mir in den Vorsitz, aber schaute mich nicht an, sondern ließ ihren Blick eher in die Weite schweifen.


    Also stehe ich wieder vor meinem Problem, dass ich nicht weiß, wie ich sie besser motivieren kann und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit erlange. Mir scheint auch, dass ich vielleicht ein bisschen zu ehrgeizig bin und zu eventuell die Übungseinheiten viel, viel kürzer halten müsste, um mehr Spannung aufzubauen und ihre Konzentrationsfähigkeit nicht überzustrapazieren.


    Zuerst dachte ich ja noch, dass ich täglich mit ihr üben sollte, damit sie im Gehorsam gefestigter wird ... inzwischen überlege ich, ob ich mit ihr auch mal "nur" spazierengehen sollte, ohne ihr immer wieder Aufgaben zu stellen.


    Auf der anderen Seite ist es ja gerade die Herausforderung, sie auch unter Ablenkung mehr bei mir zu haben, ohne dass sie alles andere spannend findet und die Ablenkung ist im Wald sehr groß und damit ist die unruhige Umgebung ein guter Trainingsplatz, denn zuhause klappt ja alles problemlos. Sonst würde ich auch überlegen, ob ich die Kommandos erst mal ohne Ablenkung besser festigen sollte ... aber die einzige Hürde, die immer wieder zwischen uns steht, ist ihre geringe Konzentrationsfähigkeit und die Tatsache, dass wohl alles spannender ist, als das, was ich gerade von ihr erwarte.


    Und dann setzt sie ihr ignorantestes Gesicht auf und schaut eben ostentativ an mir vorbei. Auch wenn ich sie dann anspreche, schaut ganz bewusst weg. Ist das jetzt einfach Widerborstigkeit? Aber wie begegne ich der dann?


    Klar - ich muss mich interessant machen. Aber wenn sie Kekse fallen lässt, dem Spielzeug nur einen desinteressierten Blick gönnt und lieber weiter in die Ferne starrt, fühle ich mich etwas hilflos.


    Zuhause ist sie bei mir und kann sich konzentrieren.


    Unterwegs bin ich manchmal fast schon Luft für sie. Natürlich reagiert sie, wenn ich sie rufe. Sie rennt zu mir, wenn ich Hier! sage und selbst wenn ich ihren Namen nur flüstere, dreht sie sich zu mir um und fragt, was ich von ihr will.


    Sie rennt nicht weg, verkneift sich das Jagen und wartet auch immer wieder, wenn ich rufe: "Chia! Zu Weit!"


    Aber bei Aufgaben schaltet sie nach wenigen Minuten ab und wird förmlich stur.


    Sind Minireprisen dann sinnvoller?


    Sie merkt ja dann auch, wenn ich unzufrieden werde. Dann schiebt sie sich ins Fuß und schenkt mir alle Aufmerksamkeit, die sie zu bieten hat und ich lobe sie dann auch und werfe dann den Ball für sie. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass sie der Meinung ist, dass sie die Regeln aufstellt und ich nehmen darf, was sie anbietet, aber wenn ich was verlange, bei ihr das Licht ausgeht.


    Ich weiß, dass sie kann, was ich von ihr erbitte und dass sie sehr clever ist und keinesfalls schwer von Begriff. Beim Agility brauchte es einen Durchgang und danach absolvierte sie den Parcours quasi alleine.


    Auch die neue Rampe fürs Auto benutzte sie sofort ohne zu zögern, während Bene sich anstellte, als wollte ich sie über ein Nagelbrett führen und immer wieder seitlich runtersprang. Lyssi benahm sich wie ein bockiges Pferd vor der Anhängerklappe und wäre sie nicht so leicht gewesen, dass ich sie einfach auf die Rampe heben konnte, wäre ich leicht verzweifelt.


    Chia begreift immer sofort, was man möchte - nur scheint sie selbst entscheiden zu wollen, wann sie es anbietet.


    ... und ich denke an die Trainerin, die mir sagte, dass der Hund nur merken muss, dass er Spaß am Gehorsam hat und dann beschenkt er einen damit, wann immer wir das wollen ... aber wie mache ich das Chia klar?

    Ich habe mir vor wenigen Wochen auch den Trainingsrock von Owney zugelegt und hatte ihn schon ein paar Mal zum Spazierengehen an. Normalerweise passt bei mir aber alles in die Weste. Leckerliebeutel und Ball, mehr nehme ich auf meinen Spaziergängen für Crazy nicht mit, Schlüssel und Handy passen in die anderen Taschen.


    Den Trainingsrock finde ich bei sehr warmen Wetter sehr praktisch. Gestern habe ich ihn genutzt, weil beide Westen in der Waschmaschine waren :)


    Zum Training auf dem HuPla kann ich mir den den Rock auch nicht so ganz vorstellen, da ich denke, er könnte irgendwie im Weg sein. Da nutze ich doch lieber die Weste.

    Ich bin auch sehr gespannt, ob mich der Rock beim Training eher stört und ich dann doch lieber zum Minimalist werde und nur die Weste oder die Jacke trage. Den Trainingsrock kann ich dann immer noch für die Bodenarbeit mit meinem Moppelpony brauchen.


    Aber bislang hat mich der Trainingsrock beim Laufen nicht gestört. Ich hatte ja früher immer eine Bauchtasche, an deren Gürtel ich diverse Beutelchen befestigt hatte, um alles mitnehmen zu können, was "Frau" und die Hunde so brauchen könnten, aber die schwingen beim Laufen hin- und her und das stört dann schon eher.


    In den Rocktaschen ist alles gut untergebracht und der von HelsiTar ist auch sehr leicht und er stört mich auch gar nicht ... ich hatte ihn sogar mal versehentlich vergessen auszuziehen und bin dann den ganzen Vormittag damit rumgelaufen, bis ich zur Toilette musste und merkte, dass ich doch noch mehr anhabe, als gedacht ^^

    Boss Den Göttergatten müssen stets die Sitznachbarn darauf aufmerksam machen, dass seine Frau was von ihm will und wild mit den Armen rudert. Mein Glück ist, dass wir inzwischen so bekannt sind, dass die Kaffeekränzchenherren auch wissen, dass die Winkende zu Micha gehört und sich nicht mehr fragen, wenn ich mit meinen Tänzchen meine :D


    Aber der steht deswegen nicht auf, sondern wirft mir dann den Autoschlüssel zu ... natürlich weil er sich auch immer so platziert, dass er in der Mitte vom Bänkchen sitzt und nicht eben mal rausrücken kann, weil er ja dann das Herrenkränzchen stört :evil:


    ... und mit Pansenbröckchen würde ich ungern beworfen werden <X

    Ich bin ja froh, dass ich nicht alleine mit meinen Plünnen bin, die ich so brauche :D


    Bei uns war nur gestern das Problem, dass die Fussballfans irgendwie nicht kapiert haben, dass der Parkplatz zum Sportplatz weiter hinten ist und so stand dann der Parkplatz vor den Plätzen um 14.30 Uhr schon mit Autos voll und wir mussten jwd parken.


    Wenn mein Auto direkt auf dem Vereinsgelände geparkt werden kann, bin ich ja auch schnell mal an meinem Korb, um die Wasserflasche oder sonstiges zu holen, denn offensichtlich mag Chia auch das Wasser nicht, das aus dem Schlauch am Hundeplatz fließt (wir haben Brunnenwasser und unsere Katzen trinken nur stilles Mineralwasser). Im Auto habe ich auch den Wassernapf von Hunter, der theoretisch nicht auslaufen soll ... naja, so ganz trocken bleibt der Teppich darunter auch nie.


    Aber wenn ich 300 Meter laufen muss, bis ich am Auto bin, wird das mühsam. Dann habe ich die Wasserflasche und den Faltnapf lieber dabei.


    Ich könnte natürlich auch Micha die ganzen Plünnen zum Hüten geben, denn der sitzt ja auf dem Bänkchen und trinkt Kaffee, aber dann müsste ich mit dem Hund in den Vereinsheimsbereich und das wird nicht so gerne gesehen. ;)

    Ihr Lieben,


    Irgendwo haben wir mal über Trainingsröcke diskutiert und ich finde den Beitrag nicht mehr.


    Also mache ich mal ein neues Thema auf, denn ich habe mir heute noch einen zweiten Trainingsrock bestellt - diesmal einen von Owney.


    Grund dafür war, dass ich zwar schon einen von HelsiTar habe, aber den brauche ich fürs tägliche Laufen, damit ich alle Plünnen mitbekomme, die man selbst und die Hunde so unterwegs brauchen könnten ;)


    Sonst hatte ich auf dem Hundeplatz ja auch immer nur eine Leckerchentasche um den Bauch geschnallt, denn Lyssi trank aus den Näpfen, die auf dem Vereinsgelände stehen und viel Motivationsspielzeug brauchte sie auch nicht.


    Aber Chia weigerte sich standhaft, das Wasser zu trinken, in das schon vor ihr mehrere Hunde ihre Zunge gestreckt hatten und hatte lieber Durst. Die Auswahl der Belohnungshäppchen war ihr auch zu dürftig und die mitgenommenen Spielzeuge fand sie auch doof. Vor allem aber hatte ich keinen Platz für meine Papiertaschentücher und das, was man sonst so mal brauchen könnte.


    Mir wäre es aber nun zu mühsam, den Spazierengehtrainingsrock immer auszuräumen, um dann die Hundeplatzutensilien reinzuräumen und ihn dann wieder auszuräumen, um dann auf dem Spaziergang festzustellen, dass meine Hustenbonbons fehlen oder das Kongteil mit den Kotbeuteln und dem Handreinigungsgel nicht mitkam.


    Also brauchte ich einen zweiten Trainingsrock, in dem ich alles drin habe, was ich auf dem Platz brauche und dann nicht mehr hin- und herräumen muss, denn das Täschchen reicht mit seinem Platz nicht für alles aus, was ich so mit mir rumtrage und außerdem habe ich dann beim Laufen auch noch das Hasenfelldummy verloren, weil es mir aus dem Gürtel gerutscht ist. Geräumige Taschen sind da eindeutig praktischer.


    Die Good Boy Weste biete auch viele Taschen, aber die sind nicht so groß und das Hasenfelldummy, der Ball und das Quietschie drückten mir bei jedem Schritt kräftig auf den Hintern, weil es in der Potasche ganz schön eng wurde.


    Micha findet natürlich, dass ich auch viel zuviel mit mir rumschleppe und ich doch einen Teil davon im Auto lassen könnte, um es dann zu holen, wenn ich es brauche - da wäre ich nur noch am Rennen.


    Aber wie ist das bei Euch? Reichen Euch die Taschen in der Hundesportweste oder der Hundesportjacke? Bin ich die Einzige, die immer viel zu viel mit sich rumschleppt? Aber wenn dem so wäre, warum bieten dann so viele Hersteller Trainingsröcke und Trainingsgürtel oder Bauchtaschen mit mehreren Beutelchen an?

    Ich finde, das neue K9 ist durchdachter, weil es nicht diesen Gurt quer über die Brust hat. Ob es wirklich die Gelenke schont, weil es Vibrationen, die von der Leine kommen, mindert, mag ich nicht beurteilen, denn ich bin erklärter Grossenbacher-Fan und möchte auch nicht experimentieren und so richtig vorstellen, kann ich mir das nicht, denn dann müsste ja quasi jeder Hund, dessen Leine am Halsband befestigt ist, Probleme mit den Gelenken bekommen.


    Aber wie schon geschrieben: Wenn ich nicht so zufrieden mit dem Grossenbacher wäre, würde ich es vielleicht ausprobieren. Der Preis ist in jedem Fall attraktiv, denn das ist fast die Häfte vom Preis des Support VarY.


    Wobei mich beim K9 auch immer ein bisschen der massive Sattel störte. Gut daran war, dass man die Taschenlampe in eine dafür vorgesehene Lasche stecken konnte und Packtaschen hätte man auch befestigen können, damit der Hund sein eigenes Trinkfläschchen hätte tragen können.


    Ich bin sehr gespannt, ob es Erfahrungsberichte geben wird.

    Meiner Daumen bleiben für den Mr. Perfect fest gedrückt und ich denke, wir haben so viele Themen, bei denen Du Dich nicht nur als stiller Mitleser beteiligen kannst, sondern zu denen vielleicht auch Du eine Meinung und Gedanken hast, die Du mit uns teilen möchtest.


    Ich würde gerne auch in Deiner "auf den richtigen Welpen-Wartezeit" von Dir lesen ;)

    Na das wird ja dann spannend!


    Ich nehme an, dass der Bub ein DSH ist? Stockhaarig, langhaarig, weiß, LZ, HZ? Wir sind ja nicht neugierig, aber wissbegierig :D


    Vergiss nicht, ganz viele Fotos zu machen, wenn Du den Hundehungen kennen lernst und er mit Dir mitkommen will. :thumbup:

    Bekomme gerade auf meine Anfrage nach Papieren (HD/ED) und irgendeinem Nachweis des Stammbaums die Antwort, dass ich erst die Anzahlung leisten soll und dann bei der Abholung der Blick in die Papiere erfolgt. Hmmm.


    Warum so ein Geheimnis? Auch hat der Vater laut Aussage eine eigene Internseite. Warum nicht einfach den Link schicken? Ist Transparenz nicht im Interesse des Verkäufers?


    Ich glaube, so wird das nix.

    Oh je ... das klingt aber nicht so vielversprechend.


    Hast Du denn den Namen des Vaters? Dann könntest Du danach googeln. Wobei so eine Internetseite natürlich auch keine Garantie dafür ist, dass man nur Wahrheiten darauf findet.


    Vielleicht soll es so sein, dass der kleine Knopfaugen-Eisbär doch nicht zu Dir kommen soll und der passende Welpe woanders auf Dich wartet ... meine Daumen sind auf jeden Fall gedrückt, dass Du genau den Hund findest, den Du suchst.

    Oh ja - ich habe beide Bücher von Dr. Jutta Ziegler und auch das Barfbuch "Rohkäppchen und der zahnlose Wolf" und wenn man liest, was sie schreibt, wird man sehr, sehr nachdenklich.


    Du hast aber auch Recht: Es nimmt viel, was aus der Umwelt kommt und was wir den Hunden füttern, womit wir sie behandeln und was wir ihnen zum Spielen geben, auch Einfluss auf ihre Gesundheit.


    Als Tierheilpraktikerin bin ich da ganz bei Dir.


    Aber auch ich bin dem Zwang unterworfen, meine Hunde impfen lassen zu müssen, wenn ich mit ihnen im Verein trainieren möchte und das Chippen ist eine Pflicht, der man sich auch nicht widersetzen kann.


    Wir müssen uns also mit so manchem arrangieren, mit dem wir nicht immer zwingend einverstanden sind.


    ... und schlussendlich ist auch den Tieren der freie Wille gegeben, sich eine Lebensaufgabe auszusuchen, die sie mit uns teilen.


    Ich mache also der Züchterin meiner Leos auch keinen Vorwurf (auch wenn sie schon bei den Welpen sehr großzügig Antibiotika verteilt, denn da kommt sie als Tierarzt auch günstig dran), aber ich würde jetzt auch nicht zwingend einen dritten Leo aus ihrer Zucht nehmen.


    Und das ist der Punkt, an dem ich eben auch denke, dass es im Grunde keine Sicherheit gibt. Nicht die einer Verbandszugehörigkeit des Züchters und auch nicht die, dass man den perfekten Hund nur in einem Verband findet, der dem VDH angeschlossen ist. Man minimiert ganz bestimmt ein Risiko, wenn der Züchter seriös ist und es ihm nicht nur ums Geldverdienen geht, sondern auch um das Wohl der Welpen und er schon darum bemüht ist, so viele Risiken als möglich auszuschalten, die eine Zukunft seiner Nachzucht negativ beeinflussen könnte. Aber eine Garantie auf Langlebigkeit, Wesensfestigkeit, Leistungsbereitschaft und Gesundheit des Hundes gibt Dir kein Züchter.


    Ja zu einem Hund zu sagen, erfordert also immer ein bisschen Mut und Gottvertrauen ... und ich wünsche Dir Beides.


    Aber ich wünsche Dir auch, dass die Züchter ehrlich sind und Verständnis für Deine Fragen haben und das das, was Du erfährst, das ist, was Du erhoffst. Ob Dein Hund dann in die Pfotenspuren seines Vaters und/ oder seiner Mutter steigt, liegt dann auch ein bisschen in Deiner Hand ... und in der des Himmlischen.