Verbena
  • Mitglied seit 14. August 2020
  • Letzte Aktivität:

Beiträge von Verbena

    Ihr Lieben,


    bei den plüschigen E´s weiter von meinen Langhaarmädels zu erzählen würde mir wohl sehr schwer fallen und darum dachte ich, dass ich ein neues Thema öffne, in dem ich dann von Bene und Chia berichte, ohne dass ich jedes Mal den Stich ins Herz fühle.


    Bene hat ja die OP wirklich super gut weggesteckt und nach dem letzten Tierarzttermin am Freitag soll nun der Verband auch wegbleiben - wo ich gerade eine Literflasche Wunddesinfektion, schachtelweise sterile Mullbinden, Tupfer und Fixierklebestreifen bestellt hatte :rolleyes: Ich hoffe trotzdem, dass ich die Sachen nie brauchen werde und bin froh, dass Benes Wunde so gut heilt, dass sie nun auch offen bleiben darf. Den Body soll sie aber noch etwas länger tragen, denn ganz geschlossen ist die Wunde noch nicht. Das wilde Fleisch hat sich aber zurückgebildet und das Krüstchen fällt sicher auch bald ab. Nur den Manukahonig muss ich noch versuchen, irgendwie wieder aus den nachwachsenden Haaren zu pitteln ... ich habe es schon mit Kämmen versucht, aber das Zeug ist ja so klebrig, dass ich es vielleicht mal mit einem bisschen Öl versuchen werde, den Kleister zu entfernen.


    Chia hatte ja ihr Debüt auf dem Hundeplatz und auch wenn wir nun nicht mit Glanzleistungen aufwarten konnten, war ich super zufrieden mit ihr und weiß, dass es vor allem an mir ist, besser zu werden und klarere Körpersignale zu geben, respektive auch mehr Sicherheit an Chia zu vermitteln.


    Bislang hatte ich sie ja als totalen Frusthund eingestuft, der es einfach an Toleranz fehlt, wenn sie was möchte und nicht darf.


    Das ist sicher auch ein bisschen der Fall, wenn sie Hundefreunde trifft, die sie unbedingt begrüssen möchte und ich sie nicht sofort losmache, damit sie dem Kumpel Hallo sagen kann.


    Die Trainerin stellte gestern aber auch fest, dass Chia an der Leine auch sehr unsicher ist, wenn andere Hunde sie bedrängen und sie sich dann am liebsten verkriechen würde. Auf der anderen Seite geht sie im Freilauf laut röhrend dazwischen, wenn sich zwei Hunde balgen. Meine kleine Polizistin, die immer für Recht und Ordnung sorgen will.


    Ich werde also unbedingt die Bindung zwischen uns stärken müssen, damit sie weiß, dass sie sich auf mich verlassen kann und sie nicht für unser aller Sicherheit sorgen muss.


    Der Gang zum Hundesportverein war natürlich gestern ein ungemein schwerer, denn wie erwartet, fragte jeder nach Lyssi und den Leuten, die Scherze machten wie: "Lyssi ist aber in der vergangenen Woche mächtig gewachsen!", stockte dann das Lachen ganz schnell im Hals ... und es flossen sogar Tränen.


    Ich hatte in der Zeit mit Lyssi ab und zu mal überlegt, wie weit mich das Training in diesem Hundesportverein bringen kann, denn bis zur IPG 1 wird schon aus Mangel an Helfern nicht trainiert. Da keimte hin und wieder auch mal der Gedanke, ob ich dann doch irgendwann mal wechsle, um mit Lyssi weiter zu kommen.


    Aber was ich gestern an Trost und Zuspruch, Mitgefühl und Umarmungen erfuhr, macht mich nun einfach so sicher, dass ich auf diesem Hundeplatz in eine große, wunderbar hundevernarrte Familie aufgenommen wurde, bei der ich mich zuhause fühlen darf. Es wird, wenn Corona mal wieder überstanden ist, auch wieder Kurse mit Fremdtrainern geben und dann ist sicher auch der eine oder andere Fortschritt möglich.


    In Chia sah die Trainerin auch großes Potential und sie ist sehr zuversichtlich, dass wir das zusammen mit der Zeit aus meiner Chaosfürstin herauskitzeln können.


    Das freut mich natürlich sehr und ich bin auch froh, dass ich nach 20 Jahren trainerlosen Schlamperei auch mal wieder Korrektur erfahre und merke, dass ich dazu neige zu schnell zu viel erreichen zu wollen und dann die Basis nicht genug festige. Dass Chia unter Ablenkung ständig aus dem Platz aufsteht oder sich gar nicht erst hinlegt, war schon bezeichnend.


    Aber es gab auch Höhenflüge, für die wir viel Lob ernteten und für die bin ich Chia auch sehr, sehr dankbar, denn mein Göttergatte unkte ja, dass der gute Ruf, den ich mir mit Lyssi verdiente, mit Chia in wenigen Minuten zunichte gemacht werden wird, wenn sie sich benimmt wie eine offene Hose.


    Aber statt in die Rolle vom Hund von Baskerville zu schlüpfen, zeigte sie sich eher zurückhalten und fast schon devot, was mir auch ein bisschen zu denken gab, denn hätte ich uns beobachtet, wäre ich wohl auf die Idee gekommen, dass auf den Hund immer viel zu viel Drück ausgeübt wird und sie deshalb so zusammengeknuckelt wirkt. Aber die Trainerin meinte, dass man zwar auf Chia um Gottes Willen keinen Druck ausüben darf, aber sie sicher ist, dass wenn sie mehr Selbstsicherheit bekommt und ich ihr mehr Unterstützung gebe, damit sie sich auf mich verlassen kann, dann würde sie ganz sicher ein richtig, richtig guter Gebrauchshund, der auch ganz leicht zu motivieren sein wird, wenn Chia erst mal merkt, dass sie gerne arbeitet und dabei richtig viel Spaß hat.


    Das ist also nun unser Ziel.


    Mit der Motivation bin ich ja gestern auch herbe gescheitert, denn Chia spuckte mir die Lieblingsleckerchen vor die Füße, interessierte sich weder für ihren Ball noch für das Hasenfelldummy und aufs Rumquietschen mit dem Igel verzichtete ich dann auch lieber, um die anderen in der Gruppe nicht zu stören.


    Dabei hätte ich gestern Früh noch behauptet, dass kein Hund so leicht zu motivieren ist, wie meine Chia ... und dann interessierten sie nur die rumrennenden Fußballspieler, der fliegende Ball ... und wahrscheinlich auch das wachsende Gras viel mehr als meine Bemühungen, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.


    Aber was soll sie sich denn auch auf mich konzentrieren, wenn sie von mir keine Unterstützung erwartet? Also: "Mea Culpa, mea Culpa, mea maxima Culpa!"


    Ich möchte auch behaupten, dass ich bei ihr auch viel versäumte, das ihr Selbstbewusstsein hätte stärken können, denn ihr fehlte schon die Welpengruppe, weil wir sie ja gerade ein paar Tage vor dem ersten Komplett-Lockdown abholten. Dann war sie auch immer in Benes Schatten und verließ sich auch eher auf ihre Hundefreundin, als auf mich, denn Bene beschützte Chia und wenn ich mal ohne Bene mit Chia laufen gehen wollte, dann streikte sie und warf sich auf den Weg. Mit Bällchenwerfen schaffte ich es dann, sie wenigstens eine Minirunde zum Mitlaufen zu bewegen, aber richtig flott wurde sie immer erst auf dem Heimweg, wenn sie wusste: Es geht zurück zu ihrer Beschützerin Bene.


    Noch heute geht sie ungern ohne Bene los. Sie tut es, weil sie gehorsam ist, aber sie sieht dabei auch aus, wie ein geprügelter Hund.


    Es ist also jetzt enorm wichtig, dass ich viel mehr mit ihr alleine unternehme - auch wenn es praktisch und zeitsparend ist, mit beiden Hunden gleichzeitig zu laufen - und dass ich ihr Fels in der Brandung werde und das nicht Bene weiterhin übernehmen muss.


    Auch wenn wir zuhause trainieren, ist Bene ja immer irgendwo in der Nähe und Chia ist nicht alleine - daran arbeiten wir jetzt.


    Wenn wir es dann noch schaffen, ihre Konzentrationsfähigkeit zu stärken und dass sie sich nicht von jedem Reiz ablenken lässt, sind wir auf einem richtig guten Weg angekommen.


    Ob das Leinenpöbeln beim Laufen in unserer näheren Umgebung positiv von dem Training auf dem Hundeplatz beeinflusst wird, kann ich noch nicht sagen. Fakt ist, dass ich auch schon Hunde hatte, die auf dem Platz komplett anders reagierten, als beim Spazierengehen. Fakt ist auch, dass die Menge Hunde im Verein meine Chia sicher mehr beeindrucken, als ein entgegenkommender Hund in "ihrem" Revier.


    Aber ich habe die Sicherheit gewonnen, dass es bei Chia auch ohne Leinenpöbelei geht und sie Hundebegegnungen mit ganz engem Vorbeilaufen durchaus meistern kann, ohne einen Mucks von sich zu geben. Wenn das auf dem Hundeplatz klappt, bekommen wir das auch beim Gassigehen hin.


    ... und was das "Irgendwann" angeht, so hoffe ich, dass sich Lyssi schnell entscheidet, wieder zu uns zurück zu kommen und vielleicht die Chance nutzt, die ihr vermutlich im November dafür geboten werden könnte, wenn alles so läuft, wie wir uns das wünschen würden ... es müssten dann aber vier Hündinnen werden, damit alle "Vorbestellungen" erfüllt werden können ... aber das wüssten wir dann auch erst im Januar.


    Bis dahin versuche ich Chia weiter zu festigen, damit sie auch dem "irgendwann" ein gutes Vorbild sein wird und hätschle mein Benchen, damit sie uns noch ganz, ganz lange begleitet.

    aaaalso.... ich hatte vorsichtshalber Kaffeeholz und Olivenholz besorgt. Wurde schlecht bis gar nicht angenommen von dem Knirps. Die Holzscheite aus Buche waren interessanter.... meine Hände sowieso :cursing: Kann Dir also ein Paket schicken :thumbup: fast unbenutzte Exponate


    Leine... ich nutzte immer schmale Fettleder und ungern ne Flexi solange meine Hunde Knirpse waren.... ansonsten liebe ich die rundgenähten 2m-Leinen von Karlie (die sind leider mehr oder weniger vom Markt) aus Büffelleder verstärkt durch Nylon innen. Liegen gut in der Hand und halten was aus.

    Die rundgenähten Büffellederleinen habe ich auch noch. Leider hatte ich sie in diesem hellen Farbton bestellt und das Leder zieht den Dreck einfach magisch an.

    Übrigens hatte ich mir die Lewinen von Modler gerade mal angeschaut. Sie sind schick, aber für mich wäre die Auswahl der Farben zu begrenzt. Ich stehe ja aauf Rot für Chia und Türkis bei Bene und Lyssi trug Orange ... und da habe ich dann gerne auch passende Farben für die Leine. Wenn man es gerne naturfarben mag, dann ist das kein Problem und die Leinen sind dann auch im Preis vernünftig. Einzig was mir auffiel war, dass das Leder aussieht, als wären die Kanten nicht gebrochen. Bei Maly kommt das auf den Bildern auch so rüber, aber wenn man die Leinen in der Hand hält, sind die Kanten dann doch gebrochen und das ergibt einen angenehmeren Griff.


    Ich bestelle beim Maly normalerweise diese hier (ich stehe auf Bling-Bling) https://www.maly-leder.de/Lein…-Steinnieten-3m::471.html


    und die kostet mit Steinnieten in 3 Meter, 15 mm breit und Edelstahlkarabiner 43,50 €


    Das Gute am Fettleder ist halt wirklich der weiche Griff, die Unverwüstbarkeit des Leders und die Unempfindlichkeit gegen Nässe - und selbst wenn die Leine wirklich pitschnass ist, rutscht sie einem nicht durch die Hand.

    Es kommt auf den Hund an, den Du an die Leine hängen willst ;)


    Und es kommt auf die Länge der Leine an, wie schwer 15 mm wiegen.


    Ich habe für meine Mädels auch geflochtene Fettlederleinen in einer Länge von 3 Metern in 15 mm Breite. Schmaler würde ich die Leinen nicht nehmen - es sei denn, man führt einen Welpen damit. Wobei ich für Lyssi eine ganz leichte geflochtene Nylonleine hatte, die leicht aber auch stabil genug war.


    Der Plan war aber auch, dass ich dann irgenwann auf eine 15 mm Fettlederleine umsteige, wenn Lyssi älter und kräftiger geworden wäre.


    Meine Leinen kaufe ich in der Regel bei Maly-Leder oder mache sie selbst, wenn ich Zeit und Lust zum Basteln habe. Ich ergänze die Leinen aber auch stets um einen Kurzführer von 35 cm Länge, die ich dann auch selbst mache, weil man die so kurz meistens nicht so bekommt, wie ich sie mag.

    Ich hatte bei meiner Frage nach einem stapazierfähigen Spielzeug von Waschbär den Tipp bekommen, es mit Torgawurzeln zu versuchen. Mit Kaffeeholz habe ich bislang keine Erfahrung, hatte dann auch mal ein Spielzeug aus Tau und Olivenholz zum Kauf erwogen und verworfen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es einem Hund Spaß macht, auf einem relativ geschmacklosen Holz herumzukauen.


    Nach dem Tipp mit der Torgawurzel habe ich die dann aber bestellt und tatsächlich wird sie bei uns super gut angenommen und sie splittert nicht, schadet den Zähnen nicht und anscheinend schmeckt sie gut, wenn der Hund darauf kaut. Manche legen diese Wurzeln hin und wieder mal in Leberwurstwasser ein, aber das war bei uns nicht nötig.


    Als Lyssi damit begann, an der hölzernen Bettkante unseres Ehebettes zu nagen, bot ich ihr auch eine Torgawurzel an und die nahm sie auch sofort und raspelte sie bis auf ein kleines Reststück im Laufe ihres kurzen Lebens ab.


    Insofern würde ich also eher kein Kaffeeholzexperiment wagen, sondern eher gleich eine Torgawurzel kaufen.

    Ich denke, es gibt natürlich viele Argumente, die für einen Hund aus einer dem VDH angeschlossenen Verbands-Zucht sprechen und im Grunde gebe ich auch allen Recht, die dafür plädieren, nicht von einem Dissidenz-Züchter zu kaufen.


    Mein einziges Gegenargument sind wohl aber immer meine Leos, von denen zwei aus einer der angesehendsten Zuchten stammten. Die Züchterin Tierärztin, Zucht- und Schaurichterin. Hat selbst durchschnittlich 10 eigene Hunde mit denen sie auch mal nach Paris zu einer Welthundeausstellung fährt, um mindestens den BOB nach Hause mitzunehmen. Die Wurfschwester meiner Bommeline hatte den zweiten Geburtstag noch nicht gefeiert, da war sie bereits VDH-Jugend- und VDH-Champion. Sie legte eine Körung mit weit über 100 Punkten hin und war frei von allen Erbkrankheiten und selbstverständlich auch HD A, LPN1 und 2 negativ, ED0 und auch ohne Beanstandung bei der Untersuchung des LÜW, dem Ausschluss von DCM und was immer die Gesundheit eines Hundes beeinträchtigen könnte.


    Die Welpen haben ein kleines Paradies dort und der Zwinger genießt im Verband sehr hohes Ansehen. Die Welpen werden in alle Länder verkauft und mehrere Hunde fanden auch den Weg in die USA.


    ... und trotzdem ist keiner meiner beiden Hunde aus dieser Zucht älter als sechs Jahre geworden und die Bommeline hat all das nicht davor geschützt, dass sie Knochenkrebs bekam.


    Was ich damit sagen will ist, dass man natürlich bemüht sein sollte, möglichst viele Risiken im Bezug auf die Zucht, das Wesen des Welpen, seine Gesundheit und die Aufzucht zu minimieren, aber eine Garantie auf einen wesensfesten Hund, der gesund alt wird, kann einem kein Züchter geben.


    Die erste Hündin, die Micha und ich zusammen aussuchten, war ein Mischling aus DSH und Collie. Sie wurde im Tierheim geboren und von uns im Alter von acht Wochen abgeholt. 15 Jahre lang hat sie uns begleitet und bis auf ein paar Alterszipperlein und eine Gebärmutterentzündung im Alter von 12 Jahren, war sie gesund. Sie hatte ein wunderbares Wesen, war leichtführig und schenkte mir den Gehorsam, obwohl ich damals mit einem Baby, einem Halbtagsjob, den 3 Pferden und einem großen Haus mit Garten nicht so viel Zeit für die Ausbildung meines Hundes hatte.


    Ihre Mutter war vor dem Tierheimtor angebunden worden, hochschwanger und mit einem Zettel am Halsband, dass die Welpen von einem Collierüden gezeugt wurden. Ob die Eltern Papiere hatten oder gesund waren, wusste niemand. Aber ich weiß von drei der Geschwister meines Lieschens, dass sie ebenfalls sehr alt wurden.


    Ich will nun auch gar nicht für den Kauf eines Welpen Werbung machen, der keine Papiere hat und dessen Züchter einen durchaus skeptisch stimmen dürfte, wenn man die Beiträge der Foris liest, die wissen, wo sie recherchieren müssen, um an züchterische Infos zu gelangen.


    Aber am Ende sprechen wir eben auch von einem Lebewesen das wir in unsere Familie aufnehmen und bei dem wir einen Teil seiner Entwicklung auch in unserer Hand halten. Ob wir mit einem Hund glücklich werden, ist nicht unbedingt nur von der Herkunft des Welpen oder seiner nachprüfbaren Genetik abhängig und Papiere von einem VDH angeschlossenen Verband geben nicht jede Sicherheit.


    Darum können wir dem TE gute Ratschläge mitgeben, unsere Erfahrungen teilen, Warnungen aussprechen, aber am Ende entscheidet er, wer bei ihm einziehen soll und so wie es aussieht, hat das Herz bereits einen der 10 Eisbärchen ausgesucht und darum wünsche ich JvG , dass der Welpe, der ihn ausgesucht hat, auch stets der Traumhund sein wird, den er sich erhoffte und der Zwerg gesund bleibt, steinalt wird und sportlich alle Erfolge erringt, die sich sein Mensch von ihm erhofft.


    ... und wenn es der Eisbär auf dem letzten Foto ist, der mit seinen Kirschenaugen so aufmerksam in die Kamera schaut, dann hätte ich mich wahrscheinlich auch in ihn schockverliebt und würde ihn auch ohne Papiere mitnehmen. :love:

    Ganz lieben Dank für Deine Zeilen :love:


    Es war ein wirklich tolles Erfolgserlebnis, auch wenn wir nicht so wirklich richtig glänzen konnten. Aber es ist gut, dass mir nun die Mankos bewusst geworden sind und ich nun beschämt feststellte, dass man durchaus auch zuhause ohne Trainer mit dem Hund arbeiten kann, aber wenn man 20 Jahre keinen Hundeplatz mehr betreten hat, dann sollte man dringend mal wieder unter Aufsicht trainieren, weil man eben doch das Schlampern anfängt, wenn nie jemand einen korrigiert., denn sonst steht der Hund nachher in einem schlechten Licht da, obwohl man ja selbst die meiste Schuld an den Fehlern trägt.


    Ich merke, dass ich teilweise ungenaue Kommandos gebe und meine Körpersprache nicht zu dem passt, was ich vom Hund erwarte und ich glaube, dass ich Chia falsch einschätzte.


    Mein Gedanke war ja stets, dass die Pöbelei mit ihrem Frust zu tun hat, wenn sie nicht zu den anderen Hunden hin darf. Das kann bei den Hunden, die sie gut kennt, auch so sein, aber heute fiel mir und der Trainerin auf, dass Chia eher unsicher und vorsichtig ist und somit vermutlich an der Leine pöbelt, weil sie fürchtet, sich nicht wehren zu können, wenn sie angegriffen wird. Also muss ich ihr mehr Sicherheit geben und ihr Vertrauen stärken, damit sie weiß, dass sie sich auf mich verlassen kann.


    Sie hat mich aber tatsächlich sehr überrascht, weil sie mich eben so gar nicht blamiert hat ... eher wohl ich sie ;)


    Ich hatte aber auch geahnt, dass sie vermutlich nicht mit Leckerchen zu motivieren ist, denn auch wenn man mir letzte Woche riet (ich hatte ja gefragt, ob ich am Samstag mit Lyssi und am Sonntag ausnahmsweise mal mit Chia kommen darf, obwohl wir coronabedingt in Gruppen auf Samstag oder Sonntag eingeteilt sind und bekam eine Ausnahmeerlaubnis), dass ich Chia am Tag vor dem Hundeplatz nicht zu füttern, damit sie richtig gierig auf die Leckerchen wird.


    Bei Chia ist es aber eher so, dass wenn sie mal einen Tag nichts frisst, sie dann gleich Probleme mit der Magensäure bekommt und dann erst recht nichts mehr nimmt. Darum bekam sie dann eben trotzdem ihr Frühstück, denn ich kenne ja meine Chaosfürstin: Wenn zuviele Eindrücke auf sie einstürmen, kann man sie weder mit Leckerchen, noch mit Spielzeug beeindrucken.


    Sie spuckte die Leckerchen dann auch aus, obwohl sie die sonst richtig gut findet und wenn ich nicht mal mit ihrem Ball und dem Hasenfelldummy ihr Interesse gewinnen kann, dann brauche ich ihjr auch nicht mit Leckerchen kommen. Das wäre auch so, wenn sie vorher drei Tage kein Futter bekommen hätte. Die Aufregung schlägt ihr auf den Appetit.


    Ich werde also in dieser Woche mal ausprobieren, ob ich irgendein Motivationsobjekt finde, das sie richtig super findet, um sie dann damit zu belohnen ... ich habe noch einen Quietscheigel, aber ich will ja auch die anderen in der Gruppe und ihre Hunde nicht mit meinem Gequietsche nerven. Also werde ich noch mal in mich gehen.

    Ob das eine angemessene Damengesellschaft für das Eisbärchen ist? Hmmmm ... ich bin sicher, zwei DSH-Mädels wären ihm lieber 8o

    Drängel nur, lieber Holger. Du warst ja auch zuerst mit Deinem Bericht und ich freue mich sehr zu lesen, dass das Experiment Hundepension soweit doch gut geklappt hat und er bis auf ein Drohen beim Einfangen ein honetter Gast war, der dann wohl auch wiederkommen darf, wenn der Umzug startet :thumbup:

    Erst einmal hoffe ich natürlich, dass Loki einen tollen Tag in der Hundepension hatte und Du lieber Holger ihn guten Gewissens dort lassen kannst, wenn es mit dem Umzug losgeht. Dann wünsche ich Dir natürlich auch, dass Du Dich im neuen Zuhause wohl fühlst und rasch ganz und gar dort ankommst. Die Stadt und die Umgebung passen ganz sicher zu Deiner Wanderlust und ich bin sicher, dass wir auch in Zukunft wunderschöne Landschaftsbilder zu sehen bekommen und und mit Dir freuen und Deine Touren genießen können ... ich mag ja am liebsten Bilder, auf denen auch das Eisbärchen mit drauf ist, aber schöne Gegend schaue ich auch sehr gerne ;)


    Und nun ein kleiner Hundeplatzbericht.


    Ich hatte ja schon so ein Gefühl, dass Chia auf dem Hundeplatz ganz anders sein wird, wie sie das auf unseren Spaziergängen im Revier ist.


    Kein Pöbeln, kein in die Leine steigen.


    Zwar hatten wir heute keine Glanzleistung absolviert, aber wir haben uns in der Junghundegruppe ganz gut geschlagen.


    Die Trainerin schaute sich Chia vor dem Training kurz an und meinte dann: "Die kann sofort mit in die Gruppe!"


    Richtig super war, dass Chia mich im Freilauf ständig suchte und die anderen Hunde gar nicht so interessant waren. Ein ganz neues erhabenes Gefühl machte sich da in mir breit, denn dass ich spannender bin, als eine Meute junger Hunde hätte ich nicht erwartet.


    Dann ging das Training los und da merkte man dann schon, dass Chia ein bisschen von der Rolle war und sich nicht so gut konzentrieren konnte, denn sie stand aus dem Platz immer wieder auf und nahm auch keine Leckerchen. Ich versuchte dann mit dem Hasenfelldummy zu belohnen, dann mit dem Ball, aber das war beides heute auch nicht so bedeutend für sie.


    Beim Fuß war sie super bei der Sache und hörte auf mein "Schau", das wir die letzten Tage geübt hatten. Beim Bleib hatten wir schon bei der Ablage ins Platz das Problem, dass Chia nicht liegen bleiben wollte. Die Trainerin sagte dann aber gleich, ich soll gar keinen Druck aufbauen, sondern einfach nur soviel mitmachen, wie Chia das zulässt und mit einer einfachen Übung abschließen, um ihr ein Erfolgserlebnis zu schenken.


    Freifolge war dann wieder super und sie war ganz bei mir ... nur das Wenden und Kehren brachte uns etwas aus dem Tritt ... aber das lag dann eher an mir und dem Problem des Rechts-Linksverwechselns. Zum Glück ging es nicht nur mir so und außer mir standen auch andere plötzlich vor dem Hund, statt neben ihm.


    Beim "Einkesseln" war Chia ein bisschen unsicher, als ihr alle so nah kamen und auch als sie der Hund in der Mitte war, fand sie das ein bisschen befremdlich. Aber sie duldete das trotzdem ohne Renitenz. Das Hier klappte wieder sensationell ... und da war ich dann auch wirklich super stolz, denn da gab es in unserer Siebenergruppe gleich drei Hunde, die diese Chance, mal loszuflitzen nutzten und auf das "Hier!" null Reaktion zeigten.


    Zwischendurch wurden die Hunde dann wieder zum Spielen geschickt und aus dem Spiel abgerufen - wieder eine Lektion, die Chia super sicher beherrschte und mich ein bisschen darüber hinwegtröstete, dass das "Bleib" und das "Platz" eher verunglückte und der Vorsitz dann kam, wenn sie um mich herum laufen und sich links neben mich setzen sollte, während sie sich statt in den Vorsitz dann neben mich hockte.


    Insgesamt war sie sehr abgelenkt und noch nicht wirklich so konzentriert. Ich merkte dann auch, dass sie müde und nölig wurde, als sie sich dann gar nicht mehr ins Platz legen ließ, sondern ständig aufstand oder sich ins Sitz zurück schummelte.


    Der Schwierigkeitsgrad war aber auch hoch, weil direkt neben dem Junghundeplatz zwei Fußballplätze liegen und die Hunde natürlich auch immer sehr interessiert sind, sich dem Rennen um den Ball anzuschließen. Chia wäre vermutlich auch am liebsten gleich mit rüber gerannt und hätte zu gerne mit den Jungs in den Trikots Bällchen gespielt.


    Es ist aber wohl auch ein Sichtschutz geplant ... wobei das eigentlich auch eine gute Gehorsamsübung ist, wenn die Hunde sich auf ihre Aufgaben konzentrieren müssen, wenn nebenan der Ball rollt und Leute hin- und herrennen.


    Übrigens wurde auch niemand von Chia angebellt. Sie bellte zwar, wenn sich beim Freiklauf zwei Hunde balgten und ging dann röhrend dazwischen, aber so ist sie halt, meine kleine Polizistin, die immer für Ordnung sorgen muss.


    Im Slalom um die stehenden Hundeführer kamen ihr die Hunde auch sehr nah - das war für sie absolut in Ordnung. Selbst als eine Border Collie Hündin sie im Vorbeilaufen anbellte, blieb Chia sehr gelassen und gab nicht einen Mucks von sich.


    Nach der Pause durften wir dann mit der Erwachsenenhundegruppe auf den ganz großen Platz und dann rannten ca, 30 Hunde miteinander über den Rasen. Ein Anblick, den wir alle sehr genossen haben. Chia hielt sich dann aber doch ein bisschen zurück und spielte lieber mit der Vizla-Hündin Ida, die auch ein bisschen schüchterner ist.


    In der Gruppe sind zwei Aussies, eine Border Collie-Hündin, ein Drahthaar Vizlar, ein Labrador und ein Kurzhaar Vizlar.


    In der Besprechung meinte die Trainerin dann auch, dass Chia ganz viel Potential hat, aber sie als eher unsicherer Hund noch mehr von meiner Unterstützung braucht. Tatsächlich habe ich sie heute auch als eher devot erlebt und insgesamt war sie eher zurückhaltend und froh, wenn ich sie an die Leine nahm.


    Wir sind aber alle sehr zuversichtlich, dass die nächsten Stunden dann auch immer besser laufen werden (falls ich das fleissig übe, nicht immer in die falsche Richtung zu kehren und wenden) und Chia auch mehr Selbstsicherheit gewinnt und nicht mehr so "von der Rolle" ist, wenn sie regelmäßig mittrainiert. Mir wurde sogar in Aussicht gestellt, dass wir dann wohl auch rasch in die Erwachsenenhundegruppe wechseln könnten und miut dem BH-Training beginnen.


    Ich glaube aber, dass ich uns da doch lieber noch etwas mehr Zeit gönne, denn ich habe heute wieder gemerkt, dass wir halt doch immer mal wieder Probleme mit der Basis haben, die nicht immer so sicher sitzt, wie das sein sollte.


    Zuhause und beim Laufen klappt ja in der Regel auch alles ganz gut, aber heute hatten wir doch deutliche Mankos in der Positionsarbeit - aber das kann man ja üben.


    Micha konnte ja von seinem Kaffetrinkbänkchen zuschauen und er fand, es hätte doch sehr gut ausgesehen ... nicht dass ich ihn für einen Profi in Sachen Hundesport halte, aber es tut gut, das von ihm zu hören, nachdem er ja schon unkte, dass der gute Ruf, den ich mir mit Lyssi erworben hatte, wohl durch Chia komplett ruiniert würde.


    Selbst mein Göttergatte stellte aber fest, dass Chia mehr bei mir war und insgesamt nicht so aufgedreht war, wie wir das erwartet hatten. Vor allem, weil meine ganz große Befürchtung war, dass sie mich ständig bellend und jaulend zu den anderen Hunden zerrt und das hat sie wirklich komplett gelassen. Die leine hing sogar immer ganz locker zwischen uns Beiden.


    Für mich wäre nun natürlich der allergrößte Erfolg, dass Chia durch ihre Hundeplatzerfahrung lernt, dass andere Hunde auch beim Laufen uninteressant sind und sie die genauso desinteressiert passieren lässt, wie sie das heute machte. Klar - heute war das schon ein bisschen Hardcore mit so vielen anderen Hunden zusammen zu kommen. Aber sie hat das ganz wunderbar gemeistert.


    Allein das gibt mir mehr Sicherheit und mehr Gelassenheit, wenn uns wieder mal andere Hunde unterwegs begegnen, weil ich weiß, dass sie durchaus auch eine coole Socke sein kann.

    ... und genau darum ist mir so sehr daran gelegen, möglichst jeden Tag im Leben meiner Tiere mit ganz viel Glück zu füllen - damit sie ganz viel davon mitnehmen können, wenn sie auch früher gehen müssen, als es für uns in der Regel vorgesehen ist.


    ... und ja, das Vermissen hört nie auf. Diejenigen, die uns voraus gegangen sind, werden wohl immer fehlen und wenn wir an sie denken, dann möchte ich das gern mit einem Lächeln tun ... nur ist das auch nach Jahren nicht immer so leicht und man merkt manchmal, dass der Schmerz nicht ganz vergangen ist, sondern sich irgendwo in einem Herzkämmerlein gut versteckt hielt, bis wir ihm wieder einen Weg bahnen, sich uns wieder zu zeigen.

    Boss


    Du schreibst mir aus dem Herzen.


    Natürlich denke ich, dass es mir im Grunde fast lieber wäre, Chia schenkt mir im Alltag mehr Aufmerksamkeit, als dass sie auf dem Hundeplatz glänzt. Aber eigentlich muss sie sich eben auch unter Ablenkung bewähren und es nützt mir nichts, wenn ich stolz behaupten kann, dass mein Hund zuhause die BH-Prüfung problemlos bestehen könnte, aber jedwede Ablenkung zu vollkommener Ignoranz führt und ich um ihre Aufmerksamkeit buhlen muss, wenn sie etwas anderes spannender findet als mich ... und draußen bin ich dann sowas von unspannend, wenn uns andere Hunde begegnen.


    Mein erster DSH (der genau genommen meinem Exmann gehörte) war auf dem Hundeplatz ein Streber, aber wenn ich mit ihm laufen ging, war er manchmal wirklich kaum zu händeln. Der Gehorsam, den ich auf dem Platz abrufen konnte, war draußen einfach nicht von ihm zu erwarten. Damals wünschte ich mir schon, Hannibal würde mich lieber auf dem Hundeplatz blamieren und ein friedfertiger und gehorsamer Laufbegleiter sein, als umgekehrt.


    Bei Chia habe ich aber durchaus die Hoffnung, dass ich ihre Motivation und ihre Leistungsbereitschaft in Bahnen lenken kann, die mir überwiegend freudvolle Spaziergänge und Trainingseinheiten ermöglichen.


    Konsequenz ist dabei absolut das Wichtigste, denn sie sucht darin die Sicherheit und ich denke, wenn sie weiß, dass sie sich auf mich verlassen kann, wird sie sich auch nicht mehr für meine Sicherheit verantwortlich fühlen und den Posten übernehmen, den ich bekleiden sollte.


    Das Bällchen bekommt sie derzeit auch zur Belohnung und zu meinem Erstaunen darf ich es nun auch aufnehmen und werfen. Bislang betrachtete sie ihren Ball als alleiniges Eigentum und versuchte ich ihn an mich zu nehmen, schnappte sie sich ihn sofort und floh mit der "Beute". Wenn sie ihn jetzt ablegt, wartet sie, ob ich ihn mir nehme oder ihr sage, dass sie ihn nehmen soll. Das lässt mich hoffen, dass die Richtung sich zum Positiven ändert und sie mich anders wahr nimmt.


    Ich habe zwar ein bisschen Lampenfieber vor der ersten Trainingsstunde im Verein, aber ich freue mich jetzt auch darauf ... auch wenn es sicher erst mal schwer wird, weil man mich ja nur mit Lyssi kannte.