Gestern war meine "Hundeplatzwelt" wieder wunderbar in Ordnung
Zwar wurde die Gruppe wieder geteilt und ich kam nicht wie erhofft zu Sylvia, sondern zu Alex, aber das war tatsächlich eher eine Auszeichnung. Als wir nämlich rund um die Trainerinnen standen, meinte Sylvia, dass die Gruppe geteilt wird in die älteren Hunde, die schon ein bisschen was können und die jüngeren Hunde, die noch am Anfang stehen. Also zeigte sie auf sechs Hundebesitzer, die mit ihren Welpen mit ihr auf den vorderen Welpenplatz kommen sollten und weil Lyssi eigentlich auch zu den Jüngsten gehört, meinte Alex, dass ich doch eigentlich auch mit Sylvia mitgehen sollte ... und da dreht sich Sylvia um und sagt: "Lyssi? Nein, die gehört zwar zu den Jüngsten, kann aber schon so viel, dass sie bei den Älteren schon fast unterfordert ist. Die bleibt bei Dir!"
Hach ... das sind die Momente, in denen all die kleinen Rückschläge mit Chia leicht wie eine Feder werden und ich im ganz großen Hundeglück schwelge, mit dem Lyssi ausgleicht, was manchmal mit Chia nicht so gut läuft.
Diesmal ging es ums Freilaufen und Abrufen aus dem Spiel mit den anderen Welpen. Lyssi ist als Jüngste manchmal ein bisschen schüchtern, wenn die teilweise sechs Monate alten Rüdenrüpel von der Sorte Labrador sich balgen und zusammen toben, aber in einer Labradoodelin, die acht Monate alt ist und so groß wie Lyssi und einer 5 Monate alten Großpudelin fand sie zwei tolle Spielgefährtinnen, mit denen sie sich richtig wohl fühlt ... nur der Rückruf wurde dadurch ein bisschen schwieriger. Solange Lyssi das Spiel mit den anderen eher mied, war sie ja immer sofort bei mir, wenn ich sie rief. Nun, wo sie mit ihren neuen Freundinnen herumtollen kann, bin ich nicht mehr ganz so spannen und der Rückruf wird eher zögerlich umgesetzt.
Das führte zu einer neuerlichen Empfehlung der Trainerin, das "Hier" quasi als endgültiges Kommando und das "Komm" als vorläufiges Kommando zu nutzen, weil sich das "Hier" zu schnell abnutzt, wenn man es in der Phase, in der die Pubertiere eher mal hinterfragen, ob sie wirklich müssen, was sie sollen, immer wieder rufen muss.
Diesmal habe ich gedacht: "Kläre Deine Bedenken und rede mit der Trainerin!" In der Pause sprach ich sie also an und sagte ihr, dass ich ungern das "Komm" installieren möchte, weil Lyssi das "Hier" kennt und befolgt und ich das "komm" immer dann nutze, wenn sie mir aus dem "SItz" oder "Platz" folgen soll. Soll sie mir nicht folgen, hört sie auf das "Bleib!" und das nun umzumodeln, wäre aus meiner Sicht nicht sinnvoll.
Und da sagte Alex, was auch Schafring schon schrieb: "Ich weiß, dass Du mit Deiner Schäferhündin natürlich einen anderen Anspruch hast, als manche der anderen Hundebesitzer und darum ist das für mich auch vollkommen in Ordnung, wenn Du die Kommandos nutzt, die Lyssi kennt. Es ist halt nur so, dass hier teilweise Ersthundebesitzer trainieren, die das erste Mal einen Welpen erziehen und die auch nicht mehr wollen, als dass der Welpe kommt, wenn man ihn ruft und dass er sitzt, Platz macht und Pfötchen gibt ... die meisten springen irgendwann ab, wenn der Welpe ein halbes Jahr alt ist. Manche kommen noch ein paar Mal zur Junghundegruppe, aber das sind nur wenige und in die Sportgruppen wechseln höchstens ein oder zwei von ihnen. Darum richte ich das Training erst mal nach denen, die geringe Ansprüche an ihren Hund stellen, denn ich weiß, dass diejenigen, die mehr wollen, selten Ersthundebesitzer sind, sondern solche, die ihren Hund mit der Welpengruppe auf die nächsten sportlichen Schritte vorbereiten und auch zuhause weitertrainieren und so viele Vorkenntnisse haben, dass sie die Welpengruppe eigentlich nicht bräuchten. Aber die anderen würden ihrem Hund 10 x "Hier" hinterherschreien und 20 x den Namen rufen und beides wird den Hund nicht interessieren, weil sich die Kommandos abnutzen, wenn man sie zu oft benutzt, ohne dann auch konsequent zu bleiben."
Ich bin froh, dass ich mit Alex gesprochen habe, denn jetzt verstehe ich auch die Trainerin der letzten Sonntagsstunde, die halt wirklich die mitnimmt unhd bei Null abholt, die keine Ahnung haben und denen es egal ist, ob der Hund links oder rechts läuft und ob man "Komm", "Hier" oder sonstwelche Kommandos ruft, weil der Hund eh nicht zuhört.
Ein weiterer Vorteil des Gesprächs ist nun auch, dass ich mit Lyssi auch anspruchsvollere Aufgaben gestellt bekomme. Ich will ungern jetzt schon in die Junghundegruppe wechseln, weil beim Spiel mit den anderen jetzt schon fast alle kräfte- und körpermäßig überlegen sind und Lyssi mit den Junghunden richtigen Rambos begegnet und die hat sie ja auch zuhause und mir geht es darum, dass sie unter Gleichaltrigen ist und nicht wieder mit pubertären Raufbolden klar kommen muss.
Ich konnte dann aber auch das Thema "zusätzliches Training mit Chia" ansprechen und erhielt den Rat, zu warten, bis Michael aus dem Urlaub zurück ist, weil der schon immer selbst Schäferhunde hat und am besten einschätzen kann, wie man Chias Frusttoleranz erhöhen kann.
Eventuell kann ich dann ausnahmsweise einmal zusätzlich zur Welpengruppe mit Lyssi, einmal mit Chia zum Junghundetraining kommen und dann würde man zusammen überlegen, wie, wann und mit wem ich Chia trainiere.
Zu meiner großen Freude erfuhr ich auch, dass auch immer wieder Wochenendkurse mit bekannten Trainern angeboten werden und da möchte ich dann sehr gerne dabei sein.
Aber die zwei Stunden Hundeverein hätten auch fast dramatisch geendet, denn während Lyssi im Auto war, hatte ich die seitliche Schiebetür etwas geöffnet, damit sie viel frische Luft bekommt und was zu Kucken hat.
Micha hatte ja die Idee, dass er Türgitter kauft und die vor den Autotüren befestigt, weil er meint, dass wenn drei Boxen ins Auto passen sollen, die so eng wären, dass die Hunde sich darin kaum drehen und vermutlich auch nicht stehen können. Abgesehen davon müsste ich die Boxen immer ins und aus dem Auto heben, weil er Dodo ja auch nutzt, um damit Waren zu holen, Pferdefutter zu transportieren und Großeinkäufe nach Hause zu fahren. Dabei braucht er die ganze Ladefläche und die Boxen würden stören und den Platz beschränken.
Also schlug er vor, dass er Türabsperrgitter kauft und die vor die hinteren Türen und vor die Schiebetür schraubt und so die Hunde die ganze Fläche zur Verfügung haben, aber trotzdem gesichert sind und nicht einfach aus dem Auto hüpfen können. Gleichzeitig müsste man aber nichts ausbauen, wenn man Dodo zum Einkaufen und Transportieren nutzt.
Ursprünglich sollte Rotti-Sven ja Maßgitter anfertigen, aber nachdem er vor Wochen schon Maß nahm und einen Rahmen bauen wollte, aber ich schon vorletztes Mal auf dem Hundeplatz überlegte, ob ich Lyssi bei geschlossenen Türen im Auto lassen kann oder doch besser eine Box miete, fand Micha, dass das mit den Türgittern die schnellste und einfachste Lösung ist.
... und wie sicher sie ist, habe ich dann gestern feststellen können.
Ich hatte, wie bereits erwähnt, die seitliche Schiebetür geöffnet, während Lyssi im Auto war und als ich sie zum Welpenspielen holte, schob ich die Schiebetür zu. Als wir nach Hause fuhren, krachte es plötzlich hinter uns und ich schaute in den Rückspiegel und sah, dass die Schiebetür sperrangelweit offen stand!!! Vermutlich war das Schloß nicht ganz eingerastet und darum hatte eine Bodenwelle gereicht, um die Tür aufgehen zu lassen.
Micha hielt sofort an und mir war ganz schlecht, als mir bewusst wurde, dass ohne das Absperrgitter meine Lyssi bei voller Fahrt aus dem Auto hätte fallen können ... was für ein Alptraum!
So lag sie hinter der sicheren Absperrung und freute sich, als sie mich sah. Es schien aber, dass sie trotzdem froh war, dass ich die Schiebetür mit Nachdruck schloss, denn mit offener Tür war es sicher sehr zugig und was man draußen so sieht, kann für einen Welpen ja auch sehr bedrohlich sein.
Nach dem Erlebnis würde ich immer dazu raten, auch bei einem Kombi ein zusätzliches Schutzgitter nach hinten anzubringen, denn wie schnell schließt man die Heckklappe und prüft nicht, ob die wirklich eingerastet ist ... wenn eine Bodenwelle reicht, um die Tür aufgehen zu lassen, wird mir noch im Nachhinein wieder schlecht bei der Vorstellung, wie oft ich das Risiko eingegangen bin, dass meine Hunde im Freien stehen.
Die nächste Anschaffung fürs Auto ist dann die Folierung mit der Werbung für unseren Shop. Wir haben schon was zusammengestellt und ein Angebot eingeholt und wenn das passt, dann wird Rotti-Sven das Folieren übernehmen, damit das auch gut aussieht:
Nach langer Diskussion über die Notwendigkeit einer Rampe für die Hunde, ist auch die jetzt bestellt ... Micha findet zwar, dass alle Hunde ins Auto springen können und die 160 € eine eher unnötige Ausgabe sind und er auch im Hundesportverein noch nie jemanden sah, der seinen Hund über eine Rampe aus dem Auto laufen lässt, aber nachdem ich jetzt alle drei Tage wegen Benes Verbandswechsel zum Tierarzt fahre und Bene jedes Mal ins und aus dem Auto hüpfen muss und Lyssi so langsam echt schwer wird und Micha ja vielleicht auch mal nicht mit zum Hundesportverein fährt, um Lyssi ins Auto und wieder heraus zu wuchten, hoffe ich, dass das Paket vor dem nächsten Tierarzttermin ankommt oder spätestens vor dem nächsten Welpentraining.
Ich konnte es mir aber nicht ganz verkneifen, im Hundesportverein vor versammelter Männerunde auf Michas Frage, ob ich auch was trinken möchte zu antworten: "Nein, ich bleibe bei Wasser und Brot, weil ich ja die Rampe bekommen habe und jetzt gespart werden muss!"
Bei der Gelegenheit erfuhr Micha aber auch, dass die meisten Besitzer der großen Hunde eine Rampe dabei haben und die nicht so unnötig ist, wie Micha das denkt ... und ich konnte meinen inneren Reichsparteitag feiern